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Dahmer Nachhilfe in Sachen Liebe

Männer & andere Tücken
2. Auflage 2022
ISBN: 978-3-98637-595-9
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Männer & andere Tücken

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ISBN: 978-3-98637-595-9
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Niemand schwört so einfach der Liebe ab …
Die gefühlvolle und romantische Komödie zum Lachen und Verlieben

Als die jazzbegeisterte Bea zufällig auf eine Kontaktanzeige stößt, die in ihrem Namen verfasst wurde, platzt ihr der Kragen. Ihre beste Freundin Emily steckt dahinter, obwohl sie wissen muss, dass Bea diese Verkupplungsversuche so satt hat! Als Angestellte bei einer Künstlervermittlung für Alleinunterhalter und Schlagersänger ist sie mehr als zufrieden. Da muss sie weder dem Mann hinterherweinen, der sie damals sitzen gelassen hat, noch Nachhilfe in Sachen Liebe nehmen, findet sie. Doch die Dating-Szene ist hart und gerade als Bea der Männerwelt wirklich für immer abschwören will, lernt sie den attraktiven und scharfzüngigen Karikaturisten Lars kennen. Der wiederum scheint jedoch nur Augen für ihre Freundin Emily zu haben …

Dies ist eine Neuauflage des bereits unter dem Pseudonym Liv Larson erschienenen Titels Wer zuletzt liebt… liebt am besten.

Erste Leser:innenstimmen
„Humorvoll, unterhaltsam, aber auch immer wieder tiefgründig!“
„Mit viel Wortwitz und Herz erzählt.“
„Aus dem Leben gegriffenes Liebeschaos – ein toller Liebesroman für den Frühling!“
„Charmante Charaktere, flüssiger Schreibstil und eine romantische Geschichte.“



Sigrun Dahmer, Jahrgang 1966, stammt ursprünglich aus Bochum. Doch sie war schon immer ein Zugvogel: Paris, U.S.A., Spanien und dann Köln. Doch dort blieb sie nur solange, bis sie erneut, diesmal zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern, vom Reisefieber gepackt wurde: 2013 verabschiedete sich die ganze Familie aus Deutschland, um ein Sabbatical in Las Palmas zu verbringen. Passend dazu spielt ihr Roman Liebe, Mia, Sevilla mitten im schönen Andalusien und handelt von einer etwas anderen Auswanderin ...
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Autoren/Hrsg.


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Kapitel zwei: Todesspritze und Rettungsring


Warum hatte Philip seinen letzten Satz nur mit begonnen? Die ganze lange schlaflose Nacht hindurch zerbrach ich mir den Kopf über dieses eine Wort. Nachdem ich mich Ewigkeiten im Bett hin– und her gewälzt hatte, kam ich zu dem Schluss, dass es noch Hoffnung für uns gab. War es denn nicht durchaus möglich, dass Philip das Gesagte noch hatte zurücknehmen wollen? Seine Wiedergutmachung war vielleicht einfach nur der kurzen Aufnahmezeit zum Opfer gefallen. Schicksal! Nichts als ein großes technikbedingtes Missverständnis! Diese Überlegung tröstete mich immerhin so weit, dass ich in den frühen Morgenstunden noch ein wenig Schlaf finden konnte.

Als mein Wecker am Samstagmorgen klingelte, war ich sofort hellwach. , sprach ich mir Mut zu. Ich atmete einmal tief durch. Als ich die Vorhänge aufriss, erwartete mich ein weiterer hässlich trüber, verregneter Wintertag. Wie sollte es auch anders sein? So war Deutschland eben im Dezember. Ich ging entschlossen in die Küche. Bevor ich zur Tat schritt, wollte ich mich erst einmal stärken. „Essen fassen“, befahl ich mir und stopfte gleich darauf hemmungslos einen halben Schokonikolaus und ein Marzipanbrot als Frühstück in mich hinein. Zum Abschluss vernichtete ich noch die Tüte Lebkuchenherzen, die ich Montag eigentlich mit in die Künstleragentur hatte nehmen wollen. Jetzt war das nötige Zuckerlevel erreicht, um meinen Plan, Philip anzurufen, in die Tat umzusetzen. Tapfer nahm ich den Hörer von der Station.

Mit zitternden Fingern tippte ich auf die eingespeicherte Nummer. Beim ersten Mal erwischte ich den falschen Eintrag, beim zweiten Mal legte ich auf, sobald das erste Tuten ertönte. Beim dritten Mal jedoch hielt ich heldenhaft durch bis ich mit dem Anrufbeantworter verbunden wurde. Sonst nichts. Philip ging einfach nicht ran. Okay, nicht aufgeben! Ein Schlachtplan musste her! Ich würde jetzt systematisch wie ein Kriegsminister vorgehen! Und so setzte ich den ganzen Tag hindurch immer zur vollen Stunde einen Anruf ab. Ohne Erfolg! Mein Wecker zeigte bereits Mitternacht, als ich wie in der Nacht zuvor völlig frustriert ins Bett ging.

Sonntagmorgen. Ich stand sofort auf und versuchte es erneut. Diesmal auf nüchternen Magen, noch halb im Schlaf, vor der ersten Tasse Kaffee. Vielleicht wäre ich ohne meine übliche Dosis Koffein ruhiger, könnte meine Verhandlungen so friedvoll wie Mutter Teresa führen. Doch wieder nahm niemand ab. Nicht einmal Philips Anrufbeantworter ließ sich dazu herab, mit mir zu sprechen. Er war voll.

Ich war verzweifelt. In mir war eine große Leere. Wie sollte ich diesen Tag nur überleben? Ich legte mich wieder ins Bett, zog die Knie ans Kinn und ließ den Kopf hängen. Doch statt mich zu beruhigen, durchrollte mich eine Welle heißer Wut. Was für ein Schwein! Was fiel ihm ein, mich so zu behandeln? Er hatte noch nicht einmal den Anstand zu einer Aussprache von Angesicht zu Angesicht besessen. Ich griff nach der roten Bluse, die noch über dem Stuhl hing, knüllte sie zusammen und warf sie zornig in die Ecke. War das zu fassen, dass Philip mich nach zwei Jahren einfach so abservierte? Per Anrufbeantworter! Ging‘s noch mieser? Ich sprang auf und lief nervös auf und ab. Mein Gott, wir wollten doch zusammenziehen, suchten bereits seit einem Jahr eine passende Wohnung in Berlin! Ohne Ankündigung fingen meine Knie zu zittern an, mein Magen krampfte sich zusammen und mein Herz schlug so heftig, dass mein Brustkorb zu platzen drohte. Bevor ich völlig zusammenbrach, hatte ich Erbarmen mit mir selbst: Ich nahm mehrere Schlaftabletten auf einmal und ließ mich erneut auf das Bett fallen.

Als ich am Montagmorgen mit einem dumpfen Schädel aufwachte, fühlte ich mich noch immer wie gerädert, obwohl mein Wecker mir unmissverständlich anzeigte, dass ich den ganzen restlichen Sonntag und die Nacht auf Montag durchgeschlafen hatte. Glückwunsch: Ich hatte das erste Wochenende ohne Phil überlebt. Plötzlich hatte ich einen Geistesblitz. Es war zehn Uhr am Montagmorgen, ein stinknormaler Arbeitstag hatte begonnen. Ich arbeitete Gleitzeit und musste mich zum Glück nicht hetzen. Warum versuchte ich nicht einfach, Philip im Büro der Berliner Parteizentrale an den Apparat zu bekommen?

„Parteizentrale Berlin, Kriener am Apparat“. Hut ab. Die Sekretärin rasselte den ganzen Spruch herunter, ohne auch nur einmal Luft zu holen.

„Guten Tag, Frau Kriener. Hier Béatrice Dupont. Könnten Sie mich bitte mit Philip Schatta verbinden?“ Ich klopfte mir innerlich auf die Schulter. Ich klang den Umständen entsprechend professionell.

„Einen Moment bitte.“ Angespannt lauschte ich Frau Krieners Atem. Mein Herz fing erwartungsvoll an, schneller zu schlagen.

„Hören Sie? Herr Schatta befindet sich für unbestimmte Zeit auf Dienstreise. Auf Wiederhören.“

Das durfte nicht wahr sein! Selbst die Sekretärin hatte mich abserviert. Eiskalt! Und jetzt? Wo sollte ich nur hin mit meinem Liebeskummer? Das ganze Wochenende lang hatte ich mich gegen das Schicksal aufgebäumt, hatte versucht, das Missverständnis zu klären. Doch mittlerweile musste ich mir eingestehen, dass sein Schlussmachen kein „unglücklicher Zufall“ gewesen war. Philip hatte ganz bewusst jeglichen Kontakt unterbunden und eine einseitige Entscheidung getroffen, die ich akzeptieren musste. Meine Schonfrist war abgelaufen. Jetzt galt es, der Welt mitzuteilen, dass Philip und ich Geschichte waren.

Und dann meldete sich noch eine andere Stimme in meinem Kopf. Sie sprach Französisch und zischelte mir ins Ohr, mit neununddreißig sei es allerhöchste Zeit, endlich unter die Haube zu kommen. In dem heiseren Tonfall, der typisch für war, fügte sie hinzu: „insbesondere, wenn du noch ein gesundes Kind in die Welt zu setzen gedenkst.“ Wie konnte es angehen, dass die beschränkte Weltsicht meiner Mutter noch immer einen derart großen Einfluss auf mein Leben ausübte, obwohl ich mittlerweile schon selbst eine gestandene Frau war? Ich wollte das nicht hinnehmen und kämpfte dagegen an, diesen fürchterlichen Glaubenssätzen aus meiner Kindheit Macht über mich zu geben. Stattdessen zwang ich mich, das Ganze weiterhin logisch anzugehen. Es stand viel Arbeit an, jetzt, da ich mein Leben ohne Philip neu ordnen musste. Am liebsten hätte ich mich sofort bei ‚Applaus‘ krankgemeldet. Da ich sonst nie fehlte und noch einen Haufen Überstunden abzufeiern hatte, wäre das überhaupt kein Problem gewesen. Allerdings wusste ich selbst nicht, wie ich dann die liegengebliebenen Jobs am nächsten Tag noch on top bewältigen sollte. Auf keinen Fall wollte ich sie unserer Sekretärin Judith aufhalsen. Okay, beschloss ich zähneknirschend, ich werde jetzt meine Gefühle gut wegsperren und in den normalen Alltag zurückkehren.

Ich schluckte. Würde ich ihn nie mehr wiedersehen, nie mehr seine Haut auf meiner spüren? Ja, ich befahl mir, der hässlichen Wahrheit ins Gesicht zu blicken: Genau das bedeutete es! Und noch eine andere Stimme meldete sich in meinem Kopf. Auf französisch zischelte sie mir ins Ohr, mit neununddreißig sei es allerhöchste Zeit, endlich unter die Haube zu kommen. In dem heiseren Tonfall, der typisch für war, fügte sie hinzu: „Insbesondere, wenn du noch ein gesundes Kind in die Welt zu setzen gedenkst.“ Wie konnte es sein, dass die beschränkte Weltsicht meiner Mutter noch immer einen derart großen Einfluss auf mein Leben hatte, obwohl ich mittlerweile schon selbst eine gestandene Frau war? Ich wollte das nicht hinnehmen und kämpfte dagegen an, diesen fürchterlichen Glaubenssätzen aus meiner Kindheit Macht über mich zu geben. Stattdessen zwang ich mich, das Ganze logisch anzugehen. Es stand viel Arbeit an, jetzt, da ich mein Leben ohne Philip neu ordnen musste. Am liebsten hätte ich mich sofort bei „Applaus“ krankgemeldet. Da ich sonst nie fehlte und noch einen Haufen Überstunden abzufeiern hatte, wäre das überhaupt kein Problem gewesen. Allerdings wusste ich nicht, wie ich dann die liegengebliebenen Jobs am nächsten Tag noch bewältigen sollte. Auf keinen Fall wollte ich sie unserer Sekretärin Judith aufhalsen. Okay, beschloss ich zähneknirschend, ich würde meine Gefühle wegsperren und in den normalen Alltag zurückkehren.

Flucht in die Arbeit war zwar nicht gerade eine originelle Strategie zur Bewältigung von Liebeskummer, aber akzeptabel, solange sie funktionierte. Ich gab mir noch eine Stunde, um in einen halbwegs arbeitsfähigen Modus umzuschalten. Tränen schossen mir in die Augen. Ich kam mir unendlich klein und hilflos vor. – meldete sich mein Verstand voller Selbstmitleid: Und es stimmte tatsächlich: Niemand meiner Freunde war dem grönemeyerschen Lokalpatriotismus gefolgt und unsere Heimatstadt treu geblieben. Außer mir waren alle, die mir etwas bedeuteten und mich jetzt hätten...



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