Dannemeyer | Train the Trainer | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 350 Seiten

Dannemeyer Train the Trainer

Kompendium für den schönsten Beruf der Welt
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7495-0570-8
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Kompendium für den schönsten Beruf der Welt

E-Book, Deutsch, 350 Seiten

ISBN: 978-3-7495-0570-8
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Entfesseln Sie das volle Potenzial Ihrer Trainer:innen-Karriere! Eine erstklassige 'Train the Trainer'-Ausbildung ist der Schlüssel für wirkungsvolle Seminare. Neben der fachlichen Expertise sind es vor allem die persönliche Ausstrahlung, die didaktische Professionalität und die Kommunikationskunst, die den Unterschied machen. Dieses Buch stellt daher die Persönlichkeitsentwicklung des Trainers oder der Trainerin in den Mittelpunkt. Petra und Ralf Dannemeyer führen außerdem durch die Welt der Neurodidaktik und lüften die Geheimnisse gehirngerecht konzipierter Seminare. Methodensammlungen, umfangreiche Train-the-Trainer-Coachings und Analysematerial helfen Berufsanfänger:innen wie Profis, die eigene Performance zu optimieren, der Arbeit einen tiefen Sinn zu geben, Krisen zu managen, Gruppenprozesse zu lenken und Lerngruppen zum Erfolg zu führen. Kurz: wahrhaft erfolgreich und glücklich zu sein im schönsten Beruf der Welt. Dieses Buch ist eine unverzichtbare Grundlage für die Aus- und Weiterbildung von Trainer:innen und alle, die Menschen in ihrer beruflichen oder persönlichen Weiterentwicklung begleiten.

Dr. phil. Petra Dannemeyer und Ralf Dannemeyer lehren das NLP seit 20 Jahren an ihrem perspektiven-Institut. Er arbeitete zuvor als Publizist und Wissenschaftsjournalist und verantwortet die Bereiche NLP im Business, in der Organisations- und Teamentwicklung. Sie leitete eine psychologische Familienberatungsstelle und ist Expertin für NLP in Therapie und Pädagogik. Das Ehepaar lebt und arbeitet in Weimar und Ammoudia (Griechenland).
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2. Die Persönlichkeit der Trainerin / des Trainers


Erstes Modul, erster Tag einer sechsmonatigen Ausbildung bei Trainerin Vanessa. In der Vorstellungsrunde benennen die Teilnehmer:innen ihre Motive, warum sie sich gerade für dieses Angebot und für diese Trainerin entschieden haben. Eine Auswahl:

Ich habe deine Bücher gelesen und dachte mir, dass du ganz großartige Seminare machst.

Eine Freundin hat dich empfohlen.

Das Thema ist für mich interessant und dein Institut war das nächstgelegene.

Ich hoffe, dass du mir helfen kannst, meine Probleme zu lösen.

Ich habe mich mit dem Thema schon beschäftigt. Jetzt brauche ich einen zertifizierten Abschluss.

Ich bin durch Zufall auf dich gestoßen.

Eine Teilnehmerin, Maria, wartet ganz bis zum Schluss und sagt: „Meine Freundin hat mir erzählt, dass du Leute motivieren kannst, Humor versprühst, Mut machst und auch noch einfach und präzise erklärst. Und dass du die Menschen liebst. Dann war ich zum Infoabend bei dir, und da hab ich gewusst: Das ist genau meins!“

So bunt gewürfelt wie die Teilnehmenden, so unterschiedlich ist deren Motivation, sich für ein Seminarangebot zu entscheiden.

Gern erzählen sie dir davon, wenn du sie – zum Beispiel in einer Vorstellungsrunde oder am Abend bei einem gemütlichen Beisammensein – danach fragst. Schon das kann die Beziehung für die gemeinsame Arbeitsbasis positiv beeinflussen.

Für uns als Trainers Trainer wären die verbalen und nonverbalen Reaktionen der Trainerin oder des Trainers noch viel interessanter und aufschlussreicher als die Worte der Teilnehmenden. Das Gleiche gilt für die Beobachtung von Seminarfeedback.

Nimm dir einen Moment Zeit, reflektiere völlig unvoreingenommen die folgende Frage und schreibe alles auf, was dir dazu in den Sinn kommt:

Was geht in deinem Inneren vor, wenn deine Teilnehmenden dein Seminar oder dich als Seminarleiter:in beurteilen?

Deine Antworten, die nur für deine Eigenreflexion bestimmt sind, sollen deine Aufmerksamkeit direkt auf die Themen Persönlichkeit und Ego lenken.

2.1 Persönlichkeit – was ist das eigentlich?


Als Trainerinnen und Trainer sollten wir eine klare Vorstellung davon haben, was wir meinen, wenn wir das Wort „Persönlichkeit“ in den Mund nehmen. Das gilt sowohl in der Anwendung des Begriffes auf unser Selbst als auch auf unsere Teilnehmenden.

Das gilt besonders, wenn du Seminare hältst, deren Inhalte in irgendeiner Weise etwas mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun haben. Und das ist eigentlich immer der Fall, oder? Gut, bei einer Buchführungs- oder Wirtschaftsenglischschulung oder Ähnlichem vielleicht weniger. Doch in einem ernsthaften Zeitmanagementseminar, bei Rhetorik, Verhandlungsführung, Konfliktmanagement, Kommunikations- und Verkaufstrainings sowie in der Führungskräfteentwicklung reflektieren die Teilnehmenden mehr oder weniger intensiv Facetten ihrer Persönlichkeit.

In der Alltagssprache, in Wissenschaft und psychologischen Schulen herrscht keine Einigkeit über die Definition von „Persönlichkeit“. Doch dieser Begriff ist für unseren Beruf von immenser Bedeutung. Dahinter verbergen sich das Menschenbild und die unterschiedlichen Vorstellungen der einzelnen psychologischen Schulen darüber, wie der Mensch sei. Darauf wiederum basiert, welches Veränderungspotenzial dem Individuum zugestanden wird. Und daraus ergeben sich die wichtigsten Grundsätze unserer Arbeit mit Menschen. Sich auf ein Verständnis des Begriffes Persönlichkeit festzulegen, ist deshalb eine folgenreiche Entscheidung!

Persönlichkeit ist zunächst einmal das für ein Individuum charakteristische Muster des Denkens, Fühlens und Handelns. Persönlichkeit heißt in der Psychologie also die Gesamtheit aller Eigenschaften (Dispositionen) eines Menschen, durch die er sich von anderen Menschen unterscheidet (Stangl, 2023): seine einzigartige Kombination von Merkmalen, Verhaltensweisen, Einstellungen und individuellen Besonderheiten. Unsere Persönlichkeit zeigt sich in sozialen Interaktionen, Kommunikationsstilen, Emotionen, Wertesystemen und Präferenzen. Bis hierher besteht in den psychologischen Wissenschaften wohl Einigkeit. Doch in der für unsere Profession entscheidenden Frage besteht Dissens: Wie entsteht Persönlichkeit? Wird sie genetisch geprägt oder durch Umweltfaktoren und Lebenserfahrungen? Und wie stabil oder wie veränderbar ist sie? Zwei Meinungen, zwei Schulen:

Ein Zweig der Persönlichkeitspsychologie geht vom Eigenschaftsparadigma aus (Trait-Ansatz; Dorsch, 2024). Unter dem Begriff Persönlichkeit wird ein breites Spektrum von Eigenschaftsdimensionen subsummiert, die allen Menschen innewohnen. Nach dieser Lesart sind die Menschen im Grunde alle gleich; ihre Persönlichkeit ist relativ „stabil“ und nicht oder nur sehr begrenzt veränderbar. Sie unterscheiden sich lediglich hinsichtlich der Ausprägung gewisser Dimensionen, z. B. introvertiert / extrovertiert, emotional stabil / emotional labil, wettbewerbsorientiert / kooperativ, offen für Möglichkeiten / orientiert auf Notwendigkeiten, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, Neurotizismus (emotionale Labilität, gehemmt sein). Deshalb sind dem Trait-Ansatz zufolge Persönlichkeitsmerkmale leicht zu diagnostizieren. Vertreter dieser Schule „wissen“, wie der Mensch ist; seine Persönlichkeit ist determiniert.

Dem gegenüber stehen konstruktivistische bzw. lerntheoretische Ansätze. Sie betonen die Bedeutung des Lernens für die Entwicklung und Veränderung von Persönlichkeit (lerntheoretische Ansätze, Dorsch, 2024). Diese wird als prozesshaft verstanden. Sie entwickelt sich äußerst dynamisch über die gesamte Lebensspanne des Menschen und ist das Ergebnis des Zusammenwirkens grundlegender Merkmale und Dispositionen mit charakterlichen Anpassungsweisen auf äußerliche Einflüsse und dem individuellen Selbst- und Identitätserleben (State-Ansatz). Der Mensch darf sich ständig neu erfinden – wenn er nur will. Wie genau das geschehen kann, darauf antworten verschiedene Methoden der Persönlichkeitsentwicklung, etwa das Neurolinguistische Programmieren (NLP) oder die Positive Psychologie, mit einer ausgefeilten Methodik.

Fazit: Trait (engl. trait für Charakterzug, Wesenszug, Merkmal) ist also zu unterscheiden vom State-Ansatz (engl. state für Zustand, Status, Lage): Der Trait-Ansatz betrachtet Persönlichkeitseigenschaften als stabile, fast unveränderliche Merkmale, die auf genetische und biologische Faktoren zurückzuführen sind. Der State-Ansatz hingegen betont die Veränderlichkeit von Persönlichkeit und Gehirn und argumentiert, dass Persönlichkeitseigenschaften von den Situationen und Kontexten beeinflusst werden, die der Mensch erlebt. Dabei werden State-Veränderungen durch Umweltbedingungen, emotionale Zustände und Lernen beeinflusst (Schierle, 2019).

Die moderne Gehirnforschung bestätigt, dass Änderungen in der Wahrnehmung – also neues Denken, Fühlen, Handeln, Lernen – mit mikroskopischen Veränderungen auf der Ebene der Nervenzellen einhergehen. Diese Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen und zu verändern, wird auch „Neuroplastizität“ (Begley, 2010) genannt: Das Gehirn schafft unter bestimmten Bedingungen neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen und organisiert sich neu – und das ein Leben lang. Darauf kommen wir im Kapitel „Seminare und Trainings im Spiegel der Neurobiologie“ (ab S. 197 ff.) ausführlich zurück. Hier soll zunächst nur festgehalten werden, dass die Neurowissenschaften eher den State-Ansatz bestätigen als den Trait-Ansatz: Zwar gibt es stabile Persönlichkeitseigenschaften (Trait). Doch, so die State-Annahme, sind diese in bestimmten Kontexten und zu bestimmen Zeiten und unter dem Einfluss bestimmter einflussreicher Personen entstanden (konstruiert) und somit veränderbar, sobald der oder die Betreffende die Konstruktion erkennt und sich für eine Veränderung entscheidet. Das ist der Ansatz, auf dessen Grundlage wir arbeiten – in unseren Seminaren, im Coaching, in diesem Buch.

2.2 Selbstwert – Selbstwertgefühl – Selbstkonzept


„Selbstwert“ ist ein weiterer Begriff aus der Psychologie, der im engen Zusammenhang mit der Persönlichkeit steht. Was der Mensch über sich selbst denkt, welches Bild er von sich selbst in sich trägt und wie er fühlt, wenn er über sich selbst nachdenkt: Das wird in der Psychologie Selbstwert oder Selbstkonzept genannt (Dannemeyer & Dannemeyer, 2020, S. 91 f.). Das Selbstwertgefühl ist gewissermaßen der Spiegel unseres Selbst in uns selbst und drückt sich in einem Glaubenssatz über das Selbst aus: „So bin ich!“

Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung (1875–1961) sah das Selbst als Zentrum der menschlichen Psyche und bezeichnete den Teil, der dem Menschen bewusst ist, als das Ich. Ein mehr oder weniger großer Anteil des Selbst bleibt dabei unbewusst. Dieser tritt immer dann zutage, wenn wir beispielsweise auf bestimmte Impulse emotional heftig reagieren – und oft gar nicht genau sagen können, warum. Manchmal blaffen wir dann zum Beispiel die Menschen um uns herum an oder ziehen uns gekränkt zurück. Manchmal versuchen wir, uns nichts anmerken zu lassen – und spüren im Inneren, dass etwas nicht stimmt.

Ein Problem hast du, wenn dir so etwas öfter im Seminar passiert.

Nimm dir zwischendurch einen Moment Zeit, reflektiere völlig unvoreingenommen die folgende Frage und schreibe alles auf, was dir dazu in den Sinn...


Dannemeyer, Petra
Dr. phil. Petra Dannemeyer begleitet seit 30 Jahren Einzelpersonen, Teams und Organisationen durch generative Lern- und Veränderungsprozesse. Sie ist NLP-Lehrtrainerin, Lehrcoach und Lehrmediatorin. Nach ihrem Studium der Philosophie, Pädagogik und Psychologie arbeitete sie zunächst in der Jugendforschung, dann therapeutisch als Leiterin einer Beratungsstelle. 1999 stieg sie als Partnerin in das perspektiven-NLP-Ausbildungsinstitut ihres Mannes, Ralf Dannemeyer, ein. Das Paar lebt und arbeitet in Weimar und Ammoudia (Griechenland).

Dannemeyer, Ralf
Ralf H. Dannemeyer, lic. rer. publ., begleitet seit 30 Jahren Einzelpersonen, Teams und Unternehmen / Organisationen durch generative Lern- und Veränderungsprozesse. Er ist NLP-Lehrtrainer, Lehrcoach und Lehrmediator. Nach seinem Studium der Journalistik und Kommunikationswissenschaften arbeitete er als Wissenschaftsredakteur, bevor er 1996 das perspektiven-NLP-Ausbildungsinstitut gründete. Sein Schwerpunkt: Coaching und Training in der Wirtschaft. Dieses führt er gemeinsam mit seiner Frau, Dr. Petra Dannemeyer, in Weimar und Ammoudia (Griechenland).

Ralf H. Dannemeyer, lic. rer. publ., begleitet seit 30 Jahren Einzelpersonen, Teams und Unternehmen / Organisationen durch generative Lern- und Veränderungsprozesse. Er ist NLP-Lehrtrainer, Lehrcoach und Lehrmediator. Nach seinem Studium der Journalistik und Kommunikationswissenschaften arbeitete er als Wissenschaftsredakteur, bevor er 1996 das perspektiven-NLP-Ausbildungsinstitut gründete. Sein Schwerpunkt: Coaching und Training in der Wirtschaft. Dieses führt er gemeinsam mit seiner Frau, Dr. Petra Dannemeyer, in Weimar und Ammoudia (Griechenland).

Dr. phil. Petra Dannemeyer begleitet seit 30 Jahren Einzelpersonen, Teams und Organisationen durch generative Lern- und Veränderungsprozesse. Sie ist NLP-Lehrtrainerin, Lehrcoach und Lehrmediatorin. Nach ihrem Studium der Philosophie, Pädagogik und Psychologie arbeitete sie zunächst in der Jugendforschung, dann therapeutisch als Leiterin einer Beratungsstelle. 1999 stieg sie als Partnerin in das perspektiven-NLP-Ausbildungsinstitut ihres Mannes, Ralf Dannemeyer, ein. Das Paar lebt und arbeitet in Weimar und Ammoudia (Griechenland).



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