Darcy Tommy King - der Playboy
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95576-023-6
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Söhne der Kings
E-Book, Deutsch, 192 Seiten
Reihe: MIRA Taschenbuch
ISBN: 978-3-95576-023-6
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Samantha Connelly ist schon lange in ihren Arbeitgeber, Tommy King, verliebt, doch erst als sie auf der Hochzeit seines Bruders in einem aufregenden Kleid erscheint, bemerkt Tommy, was für eine aufregende Frau Samantha ist. Ihre gemeinsame Zukunft liegt aber schon bald darauf in Scherben, als Tommys Exfreundin auftaucht und behauptet, ein Kind von ihm zu erwarten.
Emma Darcy ist das Pseudonym des Autoren-Ehepaars Frank und Wendy Brennan. Gemeinsam haben die beiden über 100 Romane geschrieben, die insgesamt mehr als 60 Millionen Mal verkauft wurden. Frank und Wendy lernten sich in ihrer Heimat Australien kennen. Wendy studierte dort Englisch und Französisch, kurzzeitig interessierte sie sich sogar für Informatik, doch als sie ihren Mann Frank kennen lernte, war es um sie geschehen: Sie gab das Studium auf, um mit Frank die Welt zu bereisen. Nach der Geburt ihrer Söhne ließen sich die beiden in New South Wales nieder. Frank machte sich als Geschäftsmann selbständig, und Wendy beschloss, ein Buch zu schreiben. Sie entschied sich, dass ihr erstes Werk ein Liebesroman sein sollte. 'Ich dachte mir, das kann doch nicht so schwer sein', erinnert sich Wendy. 'Aber bald schon musste ich bemerken: Irrtum, nichts ist schwieriger, als einen guten Liebesroman zu schreiben.' Also begann Wendy damit, Nacht für Nacht Romances zu lesen. Frank lag neben ihr im Bett und hörte sich geduldig Wendys Gedanken zu Handlung und Figuren an. Bis er eines Nachts selbst zu einem Roman griff. Von da ab arbeiteten Frank und Wendy als Team. Und dies sehr erfolgreich. Bereits ihr erster gemeinsamer Roman wurde von einem Verlag angenommen. Und seit jenem Tag vergrößert sich die Fan-Gemeinde von Emma Darcy mit jeder neuen Liebesgeschichte.
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2. KAPITEL
Pünktlich um Viertel vor vier traten Tommy und Nathan auf die Veranda des Farmhauses hinaus. Jared blieb zurück, um Miranda zum Altar zu führen, anstelle ihres Vaters, den sie nie kennengelernt und der nie eine Rolle in ihrem Leben gespielt hatte. Auch wenn sie keinerlei Familie hatte, musste sie diesen für sie so bedeutsamen Weg nicht allein gehen. Sie würde nie wieder allein sein, das hatte Nathan sich geschworen.
Tommy und Nathan gingen hinunter zu der weißen Pergola, die jetzt den Weg in den Garten säumte und in deren Schatten Miranda und Sam warten würden, bis der Zeitpunkt für ihren Auftritt gekommen war. Die uralten Bougainvillea-Hecken zu beiden Seiten leuchteten an diesem sonnigen Samstagnachmittag in voller Blütenpracht. Nathan und Tommy traten durch das weiße Gittertor, das die Braut und ihr Gefolge bis zu dem entscheidenden Moment vor den Blicken ihrer Gäste verbergen würde.
Ein langer roter Teppich führte über den weitläufigen Rasen vor dem Farmhaus direkt zu der großen weißen Gartenlaube, die dort auf der gegenüberliegenden Seite errichtet worden war. Hier spendeten imposante alte Bäume mit ihren ausladenden Ästen den dreihundert Gästen großzügig Schatten, die von überall aus Australien eingeflogen waren.
Viele hatten bereits auf den weißen Stühlen Platz genommen, die vor der Laube so angeordnet worden waren, dass in der Mitte ein Gang für den Einzug der Braut frei blieb. Zu beiden Seiten war jeweils ein Sitzblock mit reservierten Plätzen – einmal für die Angestellten der Farm und des Ferienparks mit ihren Familien, zum anderen für den Stamm der Aborigines aus dieser Gegend, der seit den Anfängen von “King’s Eden” vor über hundert Jahren eng mit der Familie verbunden war.
Zweifellos ist dies die größte Hochzeit, die die Kimberleys je gesehen haben, dachte Tommy lächelnd. Stoff für eine weitere Legende, von denen es um die Familie King aus früheren Zeiten schon so viele gab. Aber dies war etwas anderes, und Tommy war stolz, einen beträchtlichen Anteil daran zu haben, denn immerhin hatte “KingAir” viele der Gäste eingeflogen, und sein Ferienpark sorgte für die angemessene Unterbringung. Eine derart große Gesellschaft hätte selbst Nathans Möglichkeiten als Gastgeber gesprengt.
Während die beiden Brüder langsam über den roten Teppich auf den Pavillon zusteuerten, ging ein erwartungsvolles Raunen durch die Gästeschar. Auch die letzten nahmen nun ihre Plätze ein, damit die mit Spannung erwartete Zeremonie ihren Verlauf nehmen konnte. Aus dem Augenwinkel bemerkte Tommy Janice Findlay, die als Einzige immer noch stand und ihn beobachtete. Vermutlich wollte sie so seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Doch es war vorbei zwischen ihnen, und er beabsichtigte nicht, sie in irgendeiner Weise zu ermutigen. Hoffentlich würde sie nicht versuchen, ihre Affäre heute wieder aufleben zu lassen. Janice’ Problem war, dass sie zu viel trank – ganz amüsant, solange sie nur beschwipst war, aber überhaupt nicht mehr lustig, wenn sie kaum noch auf den Beinen stehen konnte.
Es wäre Öl in Feuer, wenn sie heute vor Sam eine Szene machen würde. Sam würde ihre spitze Zunge dann gewiss nicht mehr im Zaum halten können, und er, Tommy, hätte alle Hände voll zu tun, den Frieden zu wahren, weil er es seiner Mutter versprochen hatte. Nein, er wünschte sich inständig, dass Janice auf Nathans Hochzeit ein anderes Opfer ins Visier nehmen würde. Seine Geduld und sein Langmut würden schon genug auf die Probe gestellt in dem Bemühen, Sam bei Laune zu halten – was vermutlich unmöglich war. Sam war ihrem Wesen nach eine Kratzbürste.
Verletzlich, hatte seine Mutter gesagt? Nun, vielleicht trug sie auf Mirandas Wunsch hochhackige Pumps und hatte eine Heidenangst, bei ihrem Einzug vor der Braut tollpatschig herumzuwackeln oder sogar zu stolpern. Sam hasste es, in irgendeiner Situation unfähig zu wirken, und aller weiblicher Schnickschnack war ihr fremd, weil sie sich vom Tag ihrer Geburt an das Ziel gesetzt zu haben schien, alle Welt vergessen zu lassen, dass sie ein Mädchen und kein Junge war.
Hoffentlich würde sie nicht stolpern und auf die Nase fallen. Diese Demütigung vor all den Gästen und gleich zu Beginn der Hochzeit würde er ihr wirklich nicht wünschen, obwohl Sam selbst verdammt gut im Austeilen von Demütigungen war. Nicht nur, dass sie perfekt die Kunst beherrschte, den anderen stets um eine Nasenlänge voraus zu sein, sie krittelte auch ständig an allem herum, was er tat, als wüsste sie immer alles besser. Und ärgerlicherweise hatte sie oft genug auch noch recht. Was ihn, Tommy, zur Weißglut brachte.
Eines schönen Tages würde er Sam Connelly so richtig eins auswischen. Aber angesichts des Versprechens, das er seiner Mutter gegeben hatte, würde heute nicht dieser Tag sein. Es sei denn … Um seine Mundwinkel zuckte ein Lächeln. Was, wenn er zu diesem besonderen Anlass Sam gegenüber seinen sprichwörtlichen Playboy-Charme ausspielen würde? Sie mit Komplimenten überschütten und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen würde? Kurz gesagt, sie völlig verwirren, bezaubern und blenden würde? Bei der Vorstellung, Sam auf diese Weise die Krallen zu stutzen, lachte er vergnügt in sich hinein.
“Was amüsiert dich so?”, fragte Nathan neugierig.
“Du wirst heute vielleicht nicht der einzige Gewinner sein, großer Bruder”, antwortete Tommy mit einem breiten Lächeln.
Sie hatten jetzt den Pavillon erreicht, und ehe Nathan etwas erwidern konnte, kam der Pastor auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. Tommy begnügte sich damit, sich genüsslich auszumalen, wie er Sam mit der geballten Macht seines unwiderstehlichen Charmes den Wind aus den Segeln nehmen würde.
Der Anblick seiner Mutter, die in diesem Moment in den Gang zwischen den Stuhlreihen hinaustrat, lenkte Tommys Aufmerksamkeit wieder auf seine Pflichten als Trauzeuge. Er gab Albert und Ernie, den beiden Stammesältesten der Aborigines, das Zeichen, ihre Plätze zu beiden Seiten des Pavillons einzunehmen. Sie kamen mit ihren Didgeridoos, den langen, zu diesem besonderen Anlass auf Hochglanz polierten Holzinstrumenten, aus dem Kreis ihrer Familien und nahmen würdevoll Aufstellung.
Elizabeth King blieb am Ende des Ganges stehen und breitete einladend die Arme aus. Aufgeregt kamen die Kinder aus dem Schatten der Bäume herbei, alle Mädchen unter zwölf aus den Familien der Farmarbeiter und zwei Jungen vom Stamm der Aborigines. Mit wichtigen Mienen reihten sie sich vor dem Pavillon auf, voran die beiden Jungen. Die braunen Körper in den traditionellen Mustern bemalt, trugen sie jeder stolz einen Stammesspeer in der Hand. Ihnen folgten in Zweierreihen die Mädchen, niedlich anzusehen mit ihren fliederfarbenen Rüschenkleidern. Dazu trugen sie weiße Söckchen und Schuhe und einen Kranz aus Gänseblümchen im Haar, und jedes hielt ein weißes Körbchen mit Rosenblättern in den Händen.
Die Kinder nickten ernst, als Elizabeth King kurz mit ihnen sprach. Dann gingen sie langsam den Gang hinunter. Die Mädchen stellten sich in gleichmäßigen Abständen zu beiden Seiten auf, die Jungen nahmen ihren Platz an dem weißen Gittertor ein, das sie beim ersten Klang der Didgeridoos öffnen sollten. Sobald die beiden Jungen an dem Tor bereitstanden, kehrte auch Elizabeth zu ihrem Platz zurück.
“Bist du bereit?” Tommy warf seinem Bruder einen prüfenden Blick zu.
“Ja”, erwiderte Nathan von Herzen.
Tommy gab Albert und Ernie das Zeichen und wurde plötzlich selber von erwartungsvoller Vorfreude ergriffen, als die dumpfen, rhythmischen Klänge der uralten Aborigine-Instrumente anhoben, mit denen die guten Geister der Ahnen beschworen wurden, die bevorstehende Bindung mit langem Leben und Fruchtbarkeit zu segnen. Es war ein Klang, der tief im Herzen widerhallte und den Zuhörern das Gefühl gab, eins mit dem Herzschlag der Erde zu sein.
Zugleich öffneten die beiden Jungen das doppelflügelige Tor, und heraus trat … Sam?
Tommy blinzelte ungläubig. Sam, die aussah wie ein atemberaubendes Model aus einem Modemagazin.
Ein Schauer von Rosenblättern ließ Tommys Sicht für einen Moment verschwimmen. Aber dann schritt Sam an ihm vorbei – ohne auch nur im Geringsten herumzuwackeln. Sie hielt sich gerade und aufrecht und wirkte ungewöhnlich groß. Groß? Es war ihre Frisur! Der Wust von roten Locken war gebändigt und zu einem kunstvollen, schimmernden Lockentuff auf ihrem Kopf frisiert worden, den seitlich eine fliederfarbene Seidenrose zierte. Es wirkte zugleich elegant und verführerisch weiblich.
Und ihr Kleid konnte man nur als sexy bezeichnen! Seidig schimmernd schmiegte sich der fliederfarbene Satin an ihre – überraschend – feminine Figur: hohe, feste Brüste, deren Ansatz das trägerlose Top verlockend erahnen ließ, eine zierliche Taille, noch betont durch die perfekt gerundeten Hüften, die bei jedem Schritt aufreizend anmutig schwangen.
Ein zartes Bouquet aus Gänseblümchen und Grün in ihren Händen lenkte den Blick weiter nach unten, wo der enge Rock des Satinkleides in unglaublich sinnlicher Weise ihre schlanken Beine umspielte. Tommy durchzuckte heißes Verlangen, doch ein weiterer Schauer von Rosenblättern erinnerte ihn daran, wo er war und was die Pflichten des Trauzeugen von ihm verlangten. Rasch riss er den Blick von dem gefährlich aufregenden Rock los.
Zierliche Schultern, ein schlanker Hals. Ein zartes Perlencollier schimmerte auf ihrer makellosen hellen Haut und tropfenförmige Perlenohrringe baumelten provokant zu beiden Seiten ihres Gesichts. Wo waren die Sommersprossen geblieben? Auf jeden Fall dachte man bei dieser Sam ganz bestimmt nicht an eine “kleine Schwester”!
Ihr...