Dark | John Sinclair 2087 - Horror-Serie | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2087, 64 Seiten

Reihe: John Sinclair

Dark John Sinclair 2087 - Horror-Serie

Ein Geschenk der Hölle
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7325-6628-0
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein Geschenk der Hölle

E-Book, Deutsch, Band 2087, 64 Seiten

Reihe: John Sinclair

ISBN: 978-3-7325-6628-0
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Jacob Jackson war Prediger. Doch er glaubte längst nicht mehr an die Kraft des Guten und an einen allmächtigen Gott, der die Menschen beschützte. Er war vom Glauben abgekommen und ohne jeden inneren Halt.
Doch dann erhielt er Besuch von einer unheimlichen Gestalt. Und die gab seinem Leben wieder ein Ziel. Zudem brachte ihm dieser schaurige Besucher ein Geschenk der Hölle.
Jacob Jackson wurde daraufhin zum Prediger des Satans. Und seine Jünger folgten ihm voller Verzückung. In den Tod. Und in die Hölle!

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Jacob Jackson starrte die Flasche an, die zur Hälfte mit Wodka gefüllt war. Der Wunsch, einen kräftigen Schluck zu nehmen, war groß, aber der hagere Mann mit dem schütteren grauen Haar riss sich zusammen. Er wusste genau, dass es gefährlich werden konnte, wenn er einen Schluck probierte. Dabei blieb es in der Regel nicht. Wenn er mal ›Blut‹ geleckt hatte, musste er einfach weitermachen. Das wäre schlecht gewesen, denn er würde in dieser Nacht nicht allein bleiben. Er erwartete Besuch, und auf den war er mehr als gespannt. Es war für ihn wichtig, mit dem Besucher auf einen Nenner zu kommen, denn er hatte Jackson versprochen, ihm eine neue Perspektive zu geben. Ihm, dem Geistlichen, der er letztendlich noch immer war. Als Beruf hätte er jetzt Wanderprediger angegeben. Damit verdiente er sein Geld. Er zog durch das Land, predigte dort, wo es keine Kirche gab oder nur eine, die fast immer leer stand. Das gab es. Jackson hätte nie gedacht, dass England und Schottland so groß waren. Es gab noch immer Flecken, die er nicht besucht hatte. So wie diesen hier. Er hatte sogar eine Unterkunft gefunden. Das war ein am Ortsrand stehendes Haus. Schon leicht verfallen, mit einem schiefen Dach, aber es gab einen Ofen und auch genügend Holz, um es warm zu haben. In diesem Haus wartete der Wanderprediger auf seinen Besucher. Sein Auto hatte er in der Nähe abgestellt. Es war ein Kombi. Wichtig von der Ladefläche her. Sein gesamtes Hab und Gut passte darauf, und so war er immer unabhängig. Zur Not konnte er auf der Ladefläche auch schlafen, was er schon öfter getan hatte, besonders in sehr einsam liegenden Landstrichen. Und nun wollte der Besucher kommen. Für ihn ein Fremder, umgekehrt aber verhielt es sich anders. Er hatte gesagt, dass er ihm etwas Besonderes bringen wollte. Und Jackson war erst gar nicht dazu gekommen, etwas dagegen zu sagen, er hatte zustimmen müssen, denn irgendwie hatte etwas Hypnotisches in der Stimme gelegen. Er hatte sich nicht dagegen wehren können, und nun stieg die Spannung von Minute zu Minute. Da breitete sich in seinem Magen ein Druck aus, und auch im Mund machte sich ein komischer Geschmack breit. Wenn er Luft holte, dann hatte er das Gefühl, seine Kehle säße zu. Das gefiel dem Wanderprediger nicht. Er schüttelte den Kopf. Atmete tief durch und griff dann doch zur Flasche, um einen kräftigen Schluck zu nehmen. Ja, das tat ihm gut. Aber er schaffte es, auf einen zweiten zu verzichten. Er drückte den Korken auf die Öffnung, stellte die Flasche zur Seite und ging zum Fenster, um dort stehen zu bleiben. Viel war nicht zu sehen. Hinter der Scheibe ballte sich die Dunkelheit. Nur in der Ferne schimmerte ein Licht. Dort lag der Ort, zu dem auch das einsam stehende Haus gehörte. Jackson fiel auf, dass die Luft im Raum nicht eben gut war. Darum öffnete der Wanderprediger das Fenster. Jetzt hatte die Nachtluft freie Bahn und flutete in das Zimmer. Sie streifte zuerst das Gesicht des Mannes, der tief einatmete und froh war, dass er so gehandelt hatte. Das offene Fenster, die kalte Luft, beides machte ihn wieder munter. Jacob Jackson blieb nicht normal stehen. Er lehnte sich aus dem Fenster und schaute nicht nur nach vorn, sondern auch zu den Seiten hin, denn er wollte sehen, ob sich der Besucher schon näherte. Es gab für ihn nichts zu entdecken. Kein Umriss, kein Schatten bewegte sich. Sein Besucher zeigte sich nicht. Er schien nicht in der Nähe zu sein. Eine Uhrzeit hatte er nicht genannt. Er wollte nach Sonnenuntergang kommen, am späten Abend. »Kannst du es nicht erwarten?« Plötzlich war die Stimme da, und der Wanderprediger zuckte wie unter einem plötzlichen Stromstoß zusammen. Er wollte etwas erwidern, das war nicht möglich, denn der Schreck steckte ihm in den Gliedern. Er war fast steif geworden. »He, bist du taub?« »Nein!«, krächzte Jackson. »Dann lass mich ins Haus. Deshalb bin ich gekommen.« »Ja, ja … gleich … sofort.« Jackson war etwas durcheinander. Er hatte so lange auf seinen Besucher gewartet. Er schloss das Fenster und eilte zur Tür. Dabei spürte er seinen Herzschlag überdeutlich. Schweiß lag auf seiner Stirn. Plötzlich stellte er sich die Frage, ob er alles richtig gemacht hatte. Er hatte den Ankömmling so gut wie nicht gesehen, er hatte ihn praktisch nur gehört und gespürt. Aber das hatte gereicht. Es war, als hätte dieser Mann eine besondere Ausstrahlung, der nicht zu widerstehen war. Der Wanderprediger versuchte, diese Aura einzuordnen, doch das gelang ihm nicht. Er kam nur zu dem Entschluss, dass sie auf keinen Fall positiv war. Er ging zur Tür. Öffnete sie – und erschrak leicht, als er seinen Besucher so dicht vor sich sah. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück. Das Licht im Flur reichte aus, um den anderen betrachten zu können. Er war jung, auch irgendwie alterslos. Er sah gut aus. Das braune Haar war sehr sorgfältig geschnitten und ließ die Ohren frei. Dieser Mensch sah völlig vertrauensselig aus, aber etwas strahlte von dem Besucher ab, das Jackson als anders einstufte. Erklären konnte er das nicht. »Darf ich eintreten?« Jacob Jackson zuckte zusammen. »Na … natürlich. Sorry, ich war mit meinen Gedanken woanders.« Er ging zurück. Der Ankömmling schob sich über die Schwelle. Es war nichts zu hören, als er auftrat. Er hatte den Gang eines Raubtieres, und der Wanderprediger spürte, dass er eine Gänsehaut bekam. Ihm kamen plötzlich Bedenken, aber sein Besucher hatte bereits den Wohnraum erreicht und nahm auf einem Stuhl Platz, der dicht an einem alten Tisch stand. Jackson kam zögernd näher. »Setz dich doch.« »Ja, ja, gern.« Nachdem Jacob Jackson seinen Platz eingenommen hatte, nickte der Besucher ihm zu. »Weißt du, wer ich bin?« »N … nein.« »Dann sage ich dir jetzt meinen Namen.« Der Ankömmling lächelte und sagte dann mit einer leisen, aber durchaus verständlichen Stimme: »Mein Name ist Matthias …« ? Jetzt war es heraus, aber Jackson wusste nicht, wie er reagieren sollte. »Der Name sagt dir nichts?« »So ist es.« Matthias war noch nicht fertig. Er hakte nach. »Du hast ihn nie zuvor gehört?« »Äh … wieso?« Matthias lächelte. »Du kennst mich nicht, aber ich kenne dich.« Er schaute in die geweiteten Augen seines Gegenübers und fuhr fort. »Ich habe dich ausgesucht, Jacob Jackson, weil du mir aufgefallen bist.« »Ach so?« Er lachte. »Wie denn? Oder wo denn?« »Egal. Ich habe dich beobachtet und dich auch für würdig befunden. Und das soll was heißen.« »Ich … ähm … verstehe nicht.« Das war nicht gelogen. Jackson wusste tatsächlich nicht, was er sagen sollte. In seiner Verlegenheit lächelte er und versuchte, seine Angst oder Besorgnis auszublenden. »Du darfst froh sein.« »Wieso?« »Du bist der richtige Mann«, erklärte Matthias. »Ich habe lange gesucht und dich gefunden.« »Warum das alles?« »Das wirst du noch hören.« Matthias lehnte sich zurück. »Ich habe dich schon seit Langem im Blick. Du bist jemand, der nicht mehr so richtig zufrieden ist.« »Woher willst du das wissen?« Matthias beugte sich wieder leicht vor. »Das weiß ich eben. Und du bist wichtig. Du bist einmal ein Freund der Kirche gewesen und …« »Das bin ich noch immer, verdammt!« Ein scharfes und auch hämisch klingendes Lachen war die Antwort. »Ich habe dich lange genug beobachtet, und ich weiß, dass du nicht eben mit deiner Situation zufrieden bist. Du firmierst als Wanderprediger, und je mehr du wanderst, umso mehr verlierst du deinen Glauben. Du zweifelst. Du weißt nicht mehr, was noch richtig ist, und du hast einen neuen Freund gefunden – den Alkohol.« »Nein, das ist …« »Rede nicht. Ich weiß es besser!« Matthias hatte scharf gesprochen, und Jacob Jackson zuckte zusammen. Er wollte nicht, dass der Andere sauer auf ihn wurde. Er kannte ihn zwar nicht, aber auch so wusste er, dass ihm dieser Typ haushoch überlegen war. Deshalb war es besser, wenn er der Mund hielt. Und so nickte er nur. Die nächste Frage traf ihn völlig unerwartet. »Bist du noch ein Mann der Kirche?« »Ja, das bin ich.« Da musste sein Besucher nur lachen. Jacob Jackson war inzwischen klar geworden, dass sein Zug in eine Richtung fuhr, in die er nicht wollte. Er schaffte es aber auch nicht, abzuspringen. »Für wie blöde hältst du mich eigentlich? Ich weiß, wie es um dich steht. Jede Predigt, die du halten musst, ist dir zuwider.« »Nein, ich …« »Hör auf. Noch einen Widerspruch, und du bist tot!« Jacob Jackson erschrak. Das war nicht so dahergesagt. Dieser Mensch meinte es ernst. Jackson nickte nur und hütete sich, etwas zu äußern. Und wenn er ehrlich gegenüber sich selbst war, hatte Matthias recht. Er war nicht mehr auf der Linie der Kirche. Ihm fehlte die innere Überzeugung. Das hatte der Besucher sehr wohl erkannt. Und Jackson fragte sich, was genau er jetzt vorhatte. Matthias sagte erst einmal nichts weiter. Er starrte Jacob Jackson nur an, und jetzt erst bemerkte der die Farbe der Augen. Es war ein kaltes, ein dunkles, ein fast grausames Blau, von dem man sich fürchten konnte. Deshalb schaute der Prediger schnell zur Seite. »Ich habe dich ausgesucht, und dabei bleibt es.« Jacob Jackson...



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