Darling | Der kleine Laden in Bloomsbury | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 416 Seiten

Reihe: Eine Buchhandlung in Bloomsbury - zum Verlieben!

Darling Der kleine Laden in Bloomsbury

Roman
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-641-23024-1
Verlag: Penguin
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 1, 416 Seiten

Reihe: Eine Buchhandlung in Bloomsbury - zum Verlieben!

ISBN: 978-3-641-23024-1
Verlag: Penguin
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Annie Darlings Reihe um einen kleinen Londoner Buchladen erzählt charmant, witzig und einfach total romantisch von Posy und ihren Freundinnen, die nicht nur ihre Leidenschaft für Jane Austen verbindet, sondern auch die Suche nach der großen Liebe.
Posy Morland hatte es immer schwer im Leben. Als sie einen kleinen, heruntergekommenen Buchladen in Bloomsbury erbt, scheint sich ihr Glück endlich zu wenden. Sie plant, den Laden neu zu eröffnen und dort nur Liebesromane mit Happy Ends zu verkaufen. Denn traurige Geschichten gibt es im wahren Leben ja genug. Doch Sebastian, der Enkel der verstorbenen Besitzerin, hat andere Pläne für den Laden und legt Posy Steine in den Weg, wo er nur kann. Dummerweise ist Sebastian auch schrecklich attraktiv - und der unverschämteste Kerl in ganz London. Findet zumindest Posy. Und rächt sich auf ihre Weise: Sie schreibt selbst einen Roman namens 'Der Wüstling, der mein Herz stahl' - mit Sebastian als Held zum Verlieben ...

'Der kleine Laden in Bloomsbury'ist der Beginn einer Reihe um die wunderbare kleine Buchhandlung und zuvor unter dem Titel 'Der kleine Laden der einsamen Herzen' erschienen.

Annie Darling lebt in einer winzigen Londoner Wohnung, in der man vor lauter Bücherstapeln kaum laufen kann. Ihre großen Leidenschaften sind Liebesromane und ihre Katze. 'Der kleine Laden in Bloomsbury' ist Annie Darlings Debüt in deutscher Sprache und der Beginn einer Reihe um eine wunderbare kleine Buchhandlung in Bloomsbury.

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1

Lavinia Thorndykes Trauerfeier wurde in den Räumen eines Privatclubs literarisch interessierter Damen in der Endell Street abgehalten, dem sie über ein halbes Jahrhundert angehört hatte.

Die Trauergäste hatten sich in dem holzvertäfelten Salon im zweiten Stock eingefunden, von dem aus sich ein großartiger Blick auf die geschäftigen Straßen von Covent Garden bot. Obwohl sie direkt von der Beerdigung kamen, trugen die Damen bunte Sommerkleider, die Herren weiße Anzüge mit cremefarbenen Hemden; einer hatte sich sogar in ein leuchtend gelbes Sakko geworfen, als wollte er der Tristesse des grauen Februartages trotzen.

Sie folgten damit Lavinias eigenen Anweisungen, die eindeutig gewesen waren: »Absolut kein Schwarz, nur bunte Farben.« Möglicherweise war dies der Grund, weshalb die Atmosphäre dieser Feier nicht an eine Beerdigung, sondern vielmehr an eine Gartenparty erinnerte, und zwar an eine höchst ausgelassene.

Posy Morlands Kleid hatte dieselbe blassrosa Farbe wie Lavinias Lieblingsrosen. Posy hatte das Kleid aus der hintersten Ecke ihres Kleiderschranks gezogen, wo es fast zehn Jahre lang gehangen hatte; verborgen hinter einem Leopardenkunstpelzmantel, den sie seit ihrer Studienzeit nicht mehr getragen hatte. Da sie seitdem zahllose Pizza- und Kuchenstücke verdrückt und mit literweise Wein hinuntergespült hatte, war es kein Wunder, dass das Kleid an den Brüsten und Hüften etwas spannte. Doch Lavinia hätte sich Posy in genau solch einem Kleid gewünscht, und so zupfte und zog sie an dem knallengen rosafarbenen Baumwollstoff herum, während sie an ihrem Champagner nippte – der Champagner, ein weiterer von Lavinias ausdrücklichen Wünschen für die Trauerfeier.

Der Champagner floss, die Lautstärke der Unterhaltungen war beinahe ohrenbetäubend. »Jeder Idiot kann den Sommernachtstraum inszenieren, aber um jeden einzelnen Darsteller dafür in eine Toga zu hüllen, muss man ordentlich Mumm in den Knochen haben, so viel steht fest«, hörte Posy Morland jemanden in affektiertem Tonfall sagen. Nina, die neben Posy saß, brach daraufhin in heftiges Gekicher aus, versuchte das jedoch eilig mit einem Hüsteln zu kaschieren.

»Keine Sorge, ich glaube, wir dürfen ein wenig Spaß haben«, beruhigte Posy sie und sah zu den beiden Männern in der Ecke, die sich vor Lachen förmlich ausschütteten – einer schlug sich vor Vergnügen sogar auf die Schenkel. »Lavinia hat doch immer gesagt, die besten Trauerfeiern sind die, die in einer wilden Party enden.«

Nina seufzte. Ihr kariertes Kleid war farblich mit ihrer Haarfarbe abgestimmt – aktuell ein leuchtendes Blau. »O Gott, sie wird mir so fehlen.«

»Ohne Lavinia wird die Buchhandlung nie mehr dieselbe sein«, erklärte Verity, die auf der anderen Seite saß. Sie hatte sich für ein graues Kleid entschieden mit dem Argument, grau sei nicht schwarz, außerdem hätte sie weder den Teint noch das Gemüt für bunte Farben. »Ich denke immer noch, sie müsste jeden Moment zur Tür hereinkommen und von irgendeinem Buch schwärmen, das sie die halbe Nacht nicht aus der Hand legen konnte.«

»Und ihr ›Oh, jetzt ist Champagner-Zeit‹ für den Freitagnachmittag«, warf Tom ein. »Ich habe es nie über mich gebracht, ihr zu sagen, dass ich eigentlich keinen Champagner mag.«

Die drei Frauen und Tom, die Belegschaft von Bookends, stießen miteinander an, und jeder Einzelne schien seine Lieblingserinnerung an Lavinia hervorzukramen:

Ihre leicht atemlose Mädchenstimme, die immer etwas geklungen hatte, als käme Lavinia gerade erst aus den 1930er-Jahren.

Ihre Begeisterung, die sie immer wieder für neue Bücher und Menschen aufbringen konnte, obwohl sie ständig gelesen und Gott und die Welt gekannt hatte.

Die Rosen in derselben blassrosa Farbe wie Posys Kleid, die sie immer montag- und donnerstagmorgens gekauft und liebevoll in der angeschlagenen Glasvase arrangiert hatte, die sie in den Sechzigern bei Woolworth erstanden hatte.

Dass sie alle ständig »Darling« genannt und sich dieses Kosewort bei ihr so liebevoll, tadelnd und zugleich neckend hatte anhören können.

Oh Lavinia. Die wunderbare, hinreißende Lavinia mit all ihren zauberhaften Besonderheiten. Nachdem Posys Eltern vor sieben Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, hatte Lavinia ihr nicht nur einen Job gegeben, sondern sie und ihren kleinen Bruder auch in der Wohnung über der Buchhandlung wohnen lassen. Lavinias plötzlicher Tod erfüllte Posy mit großer Traurigkeit, einer Traurigkeit, die bis ins Mark zu dringen schien und ihr das Herz so unendlich schwer werden ließ.

Aber das war nicht das Einzige: Posy machte sich große Sorgen. Eine nagende Angst hatte Besitz von ihr ergriffen, die in regelmäßigen Abständen aufflackerte. Wie sollte es nun, da Lavinia nicht mehr da war, mit dem Bookends weitergehen? Dass ein neuer Besitzer Posy und Sam die Wohnung über dem Laden mietfrei überließ, war höchst unwahrscheinlich, um nicht zu sagen völlig ausgeschlossen. Kein Mensch, der auch nur ein wenig Geschäftssinn besaß, würde sich auf so etwas einlassen.

Und von Posys magerem Gehalt als Buchhändlerin konnten sie sich bestenfalls einen Hasenstall in irgendeinem Vorort leisten, weit, weit weg von Bloomsbury. Sam würde auf eine andere Schule gehen müssen, oder sie müssten London ganz verlassen und ins walisische Merthyr Dyfan zurückkehren, wo Posy aufgewachsen war. Sie müssten sich dort im Reihenhäuschen ihrer Großeltern einquartieren, und Posy würde versuchen, einen Job in einer Buchhandlung zu ergattern, falls nicht alle dort schon längst dichtgemacht hatten.

Deshalb hatte sie allen Grund, traurig zu sein; traurig und verzweifelt und am Boden zerstört vor Kummer, aber auch halb verrückt vor Sorge. Am Morgen hatte sie nicht einmal eine Scheibe Toast herunterbekommen, sich dann aber geschämt, weil sie an einem Tag wie diesem doch eigentlich nur krank vor Kummer sein sollte – und nicht krank vor Angst um ihre eigene Zukunft.

»Hast du eine Ahnung, was jetzt aus dem Laden werden soll?«, fragte Verity zögernd. Erst jetzt merkte Posy, dass sie beide tief in ihre trübseligen Gedanken versunken gewesen waren und eine ganze Zeit lang geschwiegen hatten.

Posy schüttelte den Kopf. »Nein, aber bestimmt werden wir bald klarer sehen.« Sie bemühte sich um ein ermutigendes Lächeln, das sich jedoch eher wie eine verzweifelte Grimasse anfühlte.

Verity schien es ähnlich zu gehen wie ihr. »Ich war über ein Jahr arbeitslos, bevor Lavinia mir einen Job gegeben hat, und das auch nur, weil Verity Love der schönste Name sei, den sie je gehört hätte.« Verity beugte sich näher zu Posy. »Ich bin nicht sonderlich geschickt im Umgang mit anderen, und Vorstellungsgespräche sind überhaupt nicht mein Ding.«

»Ich hatte nie eines«, sagte Posy – fünfundzwanzig ihrer achtundzwanzig Lebensjahre hatte Posy im Bookends verbracht; ihr Vater hatte hier als Geschäftsführer gearbeitet, ihre Mutter die angeschlossene Teestube geführt. Beim Einsortieren der Bücher hatte Posy das Alphabet gelernt und Rechnen, indem sie den Kunden ihr Wechselgeld überreichen durfte. »Ich habe noch nicht mal einen schriftlichen Lebenslauf, und wenn ich einen hätte, würde er locker auf eine Seite passen.«

»Lavinia hat sich meinen nicht mal angesehen, was wahrscheinlich auch gut so war, weil ich die letzten drei Male gefeuert wurde.« Nina kam zu ihnen und streckte die Arme nach vorne. »Sie hat nur gefragt, ob sie sich meine Tattoos mal ansehen dürfte, und das war’s.«

Über Ninas einen Arm zog sich eine Kletterrose mit Blüten und Dornen, über der ein Zitat aus Emily Brontës Sturmhöhe stand: Woraus auch immer unsere Seelen gemacht sein mögen, seine und meine sind gleich.

Auf dem anderen Arm, quasi als Gegenpol, prangte ein Auszug aus der Teegesellschaft des verrückten Hutmachers aus Alice im Wunderland.

Die drei Frauen wandten sich Tom zu, in der Erwartung, dass er ihnen die ungewöhnlichen Umstände verriet, unter denen es ihn zu Bookends verschlagen hatte. »Ich studiere Literaturwissenschaften«, sagte er. »Ich könnte als Lehrer oder an der Uni arbeiten, aber das will ich nicht. Ich will lieber bei Bookends arbeiten. Dort gibt es montags Kuchen!«

»Wir können jeden Tag Kuchen essen«, warf Posy ein. »Im Augenblick weiß keiner, wie es weitergehen soll, deshalb schlage ich vor, wir machen einfach weiter wie bisher, bis … na ja, bis … Lasst uns den Tag heute nutzen, um daran zu denken, wie gern wir Lavinia hatten und …«

»Da seid ihr ja alle, Lavinias verrückte Bücherbande!«, ertönte eine tiefe, angenehme Stimme, die durchaus attraktiv gewesen wäre, hätte nicht ständig dieser sarkastische, höhnische Unterton darin mitgeschwungen.

Posy sah auf und blickte in Sebastian Thorndykes Gesicht, das ebenfalls als durchaus attraktiv bezeichnet werden könnte, würde nicht ständig dieses überhebliche Grinsen um seine Mundwinkel spielen. Für einen Moment vergaß sie, dass sie hier war, um Lavinia zu ehren. »Sebastian«, platzte es aus ihr heraus, »bekannt und berüchtigt als unverschämtester Kerl Londons.«

»Weder bekannt noch berüchtigt«, gab Sebastian auf seine typisch blasierte, selbstzufriedene Art zurück, die er sich bereits im Alter von zehn Jahren angeeignet hatte und die Posy regelmäßig dazu brachte, dass sie die Fäuste ballte. »Da es sowohl in der Daily Mail als auch im Guardian stand, muss es wohl stimmen.« Sein Blick schweifte über Posy und blieb an ihren Brüsten hängen, die – das musste man fairerweise zugeben – die...


Darling, Annie
Annie Darling lebt in einer winzigen Londoner Wohnung, in der man vor lauter Bücherstapeln kaum laufen kann. Ihre großen Leidenschaften sind Liebesromane und ihre Katze. »Der kleine Laden in Bloomsbury« ist Annie Darlings Debüt in deutscher Sprache und der Beginn einer Reihe um eine wunderbare kleine Buchhandlung in Bloomsbury.



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