Darling | Verliebt in Bloomsbury | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 416 Seiten

Reihe: Eine Buchhandlung in Bloomsbury - zum Verlieben!

Darling Verliebt in Bloomsbury

Roman
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-641-20586-7
Verlag: Penguin
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 3, 416 Seiten

Reihe: Eine Buchhandlung in Bloomsbury - zum Verlieben!

ISBN: 978-3-641-20586-7
Verlag: Penguin
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie weiß, wie man das Leben feiert. Aber nicht, wie man die große Liebe findet ...
Nina steht auf Bad Boys. Die wahre Liebe ist wild und voller Leidenschaft, daran glaubt sie ganz fest. Mit weniger wird sie sich auf keinen Fall zufrieden geben! Doch Jahre mieser Online-Dates haben ihr nur Loser und Affären eingebracht. Da taucht Noah wieder in ihrem Leben auf, der Computer-Nerd aus ihrer Schulzeit, der von der ganzen Klasse gemobbt wurde. Eigentlich sieht er inzwischen gar nicht mal so schlecht aus, findet Nina - und muss überrascht feststellen, dass ihr Herz in seiner Gegenwart auf unerklärliche Weise schneller schlägt. Noah erinnert sich nicht daran, dass Nina ein Teil der schlimmsten Zeit seines Lebens war. Und Nina ist plötzlich sehr daran gelegen, dass das so bleibt ...

Annie Darling lebt in einer winzigen Londoner Wohnung, in der man vor lauter Bücherstapeln kaum laufen kann. Ihre großen Leidenschaften sind Liebesromane und ihre Katze. 'Der kleine Laden in Bloomsbury' ist Annie Darlings Debüt in deutscher Sprache und der Beginn einer Reihe um eine wunderbare kleine Buchhandlung in Bloomsbury.
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Kapitel 1


Es war früh am Morgen. Ganz offensichtlich. Schwache Sonnenstrahlen mühten sich ab, die Dunkelheit in der kleinen Wohnung über der Happy-Ends-Buchhandlung zu durchdringen.

Nina O’Kelly verfluchte die Sonne, die matt durch ihr Schlafzimmerfenster fiel, und gleich darauf sich selbst, weil sie die Vorhänge in der Nacht zuvor nicht zugezogen hatte. Eigentlich war sie sogar überrascht, dass sie überhaupt in ihrem eigenen Bett lag, denn sie hatte keinen blassen Schimmer, wie sie nach Hause gekommen war.

Sie war nicht verkatert. Nicht wirklich. Nur etwas müde und angeschlagen, und das Getrampel ihrer Mitbewohnerin, Verity, die von ihrem Zimmer in die Küche ging, klang, als hätte man eine Elefantenherde losgelassen, obwohl Very sonst nie so einen Lärm machte. Mit einem elenden Wimmern drehte Nina sich auf die andere Seite. Noch zehn Minuten konnten nicht schaden. Vielleicht auch fünfzehn. Womöglich sollte sie versuchen, ganz langsam ein Augenlid anzuheben, nur um zu sehen, wie viel Uhr es war, aber sie konnte es auch einfach bleiben lassen und ein klitzekleines bisschen weiterschlummern …

Ein sanftes Klopfen an der Tür. »Nina? Es ist schon neun. Und du brauchst immerhin eine ganze Stunde für dein Make-up«, gurrte Verity. »Ich komme jetzt rein, und dann will ich deine beiden Füße auf dem Boden stehen sehen.« Sie ließ sich von der sanften Stimme nicht täuschen – Verity war eine Frau, mit der man sich nicht anlegen sollte. Einmal, als Nina noch viel später dran war als heute und im Bett herumgammelte, hatte Verity sie mit einem Glas Wasser aus dem Land der Träume gerissen. Was Ninas Frisur völlig ruiniert hatte.

Obwohl jede Faser ihres Körpers sich sträubte, richtete sie sich schwerfällig auf und schwang ihre Beine über die Bettkante, damit alle ihre zehn Zehen, die in einem fröhlichen Türkisgrün lackiert waren, den Boden berührten, wenn Verity die Tür öffnete.

Veritys obligatorische Leidensmiene nahm Nina nur ganz verschwommen wahr, da sie ihre Augen immer noch nicht richtig aufbekam. »Ich bin schon wach«, brummte sie, nahm den Becher Kaffee entgegen, den Verity ihr reichte, und öffnete den Mund, damit Verity ein Stück Toast hineinschieben konnte, denn eigentlich war sie die beste Mitbewohnerin, die man sich vorstellen konnte.

Danach, weil sie ein geübtes Multitasking-Talent war, trank Nina ihren Kaffee, während sie gleichzeitig duschte und es schaffte, ihr Haar dabei nicht nass zu machen. Es war momentan bonbonrosa gefärbt und in Marilyn-Monroe-mäßigen Retrolocken frisiert. Jeden Montag und Freitag ging Nina in der Mittagspause zu dem altmodischen Omafriseur an der Ecke, um sich die Haare waschen und legen zu lassen, wobei sie unter einer Trockenhaube saß, die locker doppelt so alt war wie sie selbst. Es gab kaum etwas, das ihre bombenfeste Frisur zwischen diesen Besuchen aus der Form bringen konnte. Alles, was es brauchte, war ein dezentes Zupfen am Ansatz, ein großzügiger Sprühstoß Elnett, und Nina war ausgehbereit.

Na ja, nicht ganz. Sie hatte sich gestern nicht abgeschminkt, bevor sie ins Bett gefallen war, aber da die Zeit drängte – Verity war bereits runtergegangen, um den Arbeitstag zu beginnen, obwohl sie den Laden theoretisch erst um zehn öffneten und es gerade mal neun Uhr siebenundfünfzig war –, beschloss Nina, ihr Make-up vom Vortag als Basis zu verwenden.

Eine Schicht Primer, ein großzügiger Klacks Foundation und eine unverschämte Menge Concealer, danach machte sie sich mit flüssigem Eyeliner, Wimperntusche und noch mehr Eyeliner an die Feinarbeit. Zum Schluss noch ein Hauch Rouge und mehrere Lagen dunkelroten Lippenstifts, und Nina hatte getan, was mit ihrem Gesicht möglich war. Nicht dass es ein übles Gesicht gewesen wäre – Nina verfügte über alles, was es brauchte, Augen, Nase, Mund und Kinn, allesamt ganz normal angeordnet –, doch jetzt hatte sie ihm ihre persönliche Vision von Retro-Glamour verliehen.

Die Zeit reichte gerade noch, um das verhasste Arbeits-T-Shirt überzuziehen, auf dem in pinker Schreibschrift der Name der Buchhandlung, Happy Ends, prangte. Es war ziemlich knifflig, etwas Passendes dazu anzuziehen. Kleider gingen schon mal gar nicht, und Jeans trug Nina so gut wie nie, also zwängte sie sich in einen knallengen Bleistiftrock, schlüpfte in ihre Pumps, und als sie unten im Laden eintraf, war sie nur …

»Fünfzehn Minuten zu spät!«, schimpfte Posy, die Besitzerin des Happy Ends mit unnötig lauter Stimme. »Du wohnst über dem Laden, dein Arbeitsweg dauert ganze Sekunden. Wie also schaffst du es, eine Viertelstunde zu spät zu kommen?«

»Ganz offensichtlich hinkt meine innere Uhr fünfzehn Minuten hinter deiner her«, erklärte Nina. »Man kann mich wohl kaum für meine biologischen Bedürfnisse verantwortlich machen. Apropos Bedürfnisse … !«, stieß sie stöhnend hervor. »Sei ein Schatz und geh in die Teestube und bring mir den größten Becher, den du finden kannst.«

»Ich bin ein Schatz, aber ich bin auch deine Chefin«, erwiderte Posy streng, doch sie schaffte es nie, das mit dem Strengsein durchzuziehen. Ihr sanftes, hübsches Gesicht war einfach nicht dafür gemacht. »Ein Stück Zucker?«

»Lieber gleich zwei«, beschloss Nina. »Außerdem würde ich an deiner Stelle heute bis zur Mittagspause nicht allzu viel von mir erwarten.«

Posy schüttelte resigniert den Kopf, während sie durch den Türbogen verschwand, der zu mehreren Nebenräumen führte, die wiederum zu der Teestube führten, aus welcher der göttliche Duft nach frisch aufgebrühtem Kaffee und selbst gebackenem Kuchen durch den Laden waberte.

Und was für ein hübscher Laden es war. Das Happy Ends war die einzige Buchhandlung Englands, womöglich sogar der ganzen Welt, die sich ausschließlich Büchern über die Liebe verschrieben hatte. , wie auf den Lesezeichen stand, die Nina in jedes Buch steckte, das sie verkaufte. Schon bevor sie über dem Geschäft eingezogen war, hatte das Happy Ends sich für Nina wie ein Zuhause angefühlt, und von ihrem Hocker hinter dem Verkaufstresen aus betrachtete sie ihr kleines Reich. In der Mitte des Hauptverkaufsraums standen drei Sofas in verschiedenen Stadien des Verfalls um einen Tisch herum, auf dem sich die Bücher türmten. Es gab eine Regalwand mit Neuerscheinungen und Bestsellern, deren oberste Fächer mithilfe einer rollbaren Leiter erreicht werden konnten, während sich an der gegenüberliegenden Wand noch mehr Bücher sowie eine Reihe altmodischer Vitrinen befanden, in denen romantisch-literarische Geschenkartikel ausgestellt waren – von Tassen über Postkarten bis hin zu T-Shirts und Schmuck.

Dann gab es zu beiden Seiten noch die bogenförmigen Durchgänge, die zu einer Reihe kleinerer Räume führten, die allesamt bis unter die Decke mit Büchern vollgestopft waren. Es war einer dieser Läden, in denen man glücklich und zufrieden eine Stunde oder länger mit Stöbern zubringen konnte – auch wenn Nina in diesem Moment weit von glücklich und zufrieden entfernt war.

»Dieser Kaffee, den du mir heute Morgen ans Bett gebracht hast … Ich meine, ich will mich echt nicht beschweren, aber der war ungefähr so stark wie ein Katzenpups!«, rief sie von ihrem Platz Verity zu, die im Büro im hinteren Teil des Ladens an ihrem Schreibtisch saß. Die Tür war angelehnt, deswegen musste sie so schreien. »Ist Tom heute da?«

»Also, für mich hört sich das ziemlich nach beschweren an, und, nein, Tom kommt heute nicht. Er hat angerufen und meint, es gäbe ein riesiges Problem mit den Fußnoten in seiner Doktorarbeit«, rief Verity. »Und Posy trifft sich heute Vormittag mit dem Buchhalter, also musst du die Stellung allein halten.«

»Tja, wenn es arg stressig wird, musst du eben vorne einspringen.« Dafür würde Nina schon sorgen. Schließlich konnte Verity sich nicht einfach im Büro verkriechen und Nina sich selbst überlassen, falls sie plötzlich von einem Kundenansturm überrannt werden sollten. Obwohl – sie spähte durch die bogenförmigen Fenster nach draußen –, es war ein diesiger grauer Dienstagmorgen, und so hoffte Nina, dass es ruhig bleiben würde, bis ihre Lebensgeister wieder zurückgekehrt wären.

Aus leidiger Erfahrung wusste sie, dass sie sich in der Regel erst wieder blicken ließen, wenn Nina mindestens drei Stück Backwerk verzehrt und sich in der Mittagspause ein paar Spiegeleier mit Speck gegönnt hatte, die sie entweder kurierten oder komplett ausknockten. Aber da kam ja schon Posy mit Ninas Kaffee und einem riesigen Muffin zurück.

»Ist der für mich?«, fragte Nina hoffnungsfroh.

War er. Und außerdem mit Blaubeeren gespickt, was, wie jeder Idiot wusste, ein Superfood war, also war es ein äußerst gesunder Muffin, überlegte Nina, während sie sich dicke Stücke abriss und in den Mund stopfte und den schwankenden Bücherstapel vor sich in Angriff nahm, der darauf wartete, in die Regale eingeräumt zu werden.

»Mach ja keine Fettfinger drauf«, ermahnte sie Posy, dabei futterte Nina nun schon seit drei Jahren professionell Kuchen und versorgte gleichzeitig Bücher, also beachtete sie ihre Chefin nicht weiter.

War ja nicht so, als würde sie in den Büchern blättern. Nina las lediglich die Klappentexte, damit sie, falls eine Kundin reinkam und meinte, sie suche eine paranormale Romanze mit einem zeitreisenden, gestaltwandelnden Herzog/Werwolf, die höchstwahrscheinlich ein blaues Cover hatte, diese zum richtigen Regal schicken konnte.

Sobald sie alles verdaut hatte (die Klappentexte, den Muffin weniger), sortierte Nina die Bücher in...


Darling, Annie
Annie Darling lebt in einer winzigen Londoner Wohnung, in der man vor lauter Bücherstapeln kaum laufen kann. Ihre großen Leidenschaften sind Liebesromane und ihre Katze. »Der kleine Laden in Bloomsbury« ist Annie Darlings Debüt in deutscher Sprache und der Beginn einer Reihe um eine wunderbare kleine Buchhandlung in Bloomsbury.



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