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E-Book, Deutsch, Band 17, 464 Seiten

Reihe: Ein Fall für Marcus Didius Falco

Davis Delphi sehen und sterben

Ein Fall für Marcus Didius Falco - Der 17. Fall - Humorvolle Spannung im alten Rom
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-98690-058-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein Fall für Marcus Didius Falco - Der 17. Fall - Humorvolle Spannung im alten Rom

E-Book, Deutsch, Band 17, 464 Seiten

Reihe: Ein Fall für Marcus Didius Falco

ISBN: 978-3-98690-058-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Tod im antiken Griechenland: Der fesselnde historische Kriminalroman »Delphi sehen und sterben« von Lindsey Davis jetzt als eBook bei dotbooks. Rom, 76 nach Christus. Seine Aufträge führen den besten Privatermittler der »Ewigen Stadt« durch das gesamte Reich: Diesmal ist Marcus Didius Falco auf dem Weg nach Griechenland, zur Wiege der Demokratie. Um den Mord an zwei Römerinnen aufzuklären, schließt er sich einer Reisegesellschaft an, mit der beide Frauen kurz vor ihrem Verschwinden unterwegs waren. Doch seine Ermittlungen werden durch die römische Verwaltung blockiert, und schnell bestätigen sich seine Befürchtungen, dass jemand in der Gruppe etwas zu verbergen hat. Als dann auch noch weitere Reisende in seinem Umfeld verschwinden, sieht Falco nur noch eine Lösung: Er muss das sagenumwobene Orakel von Delphi um Antworten ersuchen ... »Davis' Krimis sind äußerst verworren, aber Falcos verschmitzte Art und die häuslichen Verwicklungen sind der eigentliche Spaß.« Time Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der packende historische Roman »Delphi sehen und sterben« von Bestsellerautorin Lindsey Davis - der 17. Fall ihrer Reihe historischer Kriminalromane rund um den römischen Ermittler Marcus Didius Falco. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Lindsey Davis wurde 1949 in Birmingham, UK, geboren. Nach einem Studium der Englischen Literatur in Oxford arbeitete sie 13 Jahre im Staatsdienst, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Ihr erster Roman »Silberschweine« wurde ein internationaler Erfolg und der Auftakt der Marcus-Didius-Falco-Serie. Ihr Werk wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Diamond Dagger der Crime Writers' Association für ihr Lebenswerk. Die Website der Autorin: www.lindseydavis.co.uk Bei dotbooks erscheinen die folgenden Bände der Serie historischer Kriminalromane des römischen Privatermittlers Marcus Didius Falco: »Silberschweine« »Bronzeschatten« »Kupfervenus« »Eisenhand« »Poseidons Gold« »Letzter Akt in Palmyra« »Die Gnadenfrist« »Zwielicht in Cordoba« »Drei Hände im Brunnen« »Den Löwen zum Fraß« »Eine Jungfrau zu viel« »Tod eines Mäzens« »Eine Leiche im Badehaus« »Mord in Londinium« »Tod eines Senators« »Das Geheimnis des Scriptors« »Delphi sehen und sterben« »Mord im Atrium« Ebenfalls bei dotbooks erscheint der historische Roman »Die Gefährtin des Kaisers«, der auch im Sammelband »Die Frauen der Ewigen Stadt« erhältlich ist.
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Kapitel II


Befehle von einem Untergebenen zu erhalten ist schlimm genug. Einer lausigen Spur folgen zu sollen, die er nur ganz beiläufig über seine Mutter weitergegeben hat, stinkt ganz einfach zum Himmel. Trotzdem bat ich darum, den Brief lesen zu dürfen.

Später, in der Sicherheit unseres eigenen Heims, knuffte mich Helena in die Rippen. »Spuck’s aus. Du bist fasziniert.«

»Nur etwas neugierig.«

»Warum hat mein lächerlicher Bruder Mama angespitzt?«

»Zu faul, uns getrennt zu schreiben. Er will wissen, was der Vater zu sagen hat – der Vater des ersten toten Mädchens.«

»Hattest du davon gehört?«

»Vage. Es handelt sich um den Caesius-Fall.«

»Und du wirst den Vater aufsuchen? Kann ich mitkommen?«

»Nein.«

Helena kam mit.

Wir wussten im Voraus, dass die Befragung heikel sein würde.

Die Situation war folgende: Bei den Olympischen Spielen vor drei Jahren verschwand ein junges Mädchen, das mit einer Reisegruppe unterwegs war. Ihr verzweifelter Vater versuchte zu ermitteln, hatte das praktisch ununterbrochen getan – viel zu lange, um noch weiter darauf herumzuhacken, wie die hartherzige römische Öffentlichkeit fand. Er reiste nach Olympia und suchte verbissen, bis er die Überreste des Mädchens fand. Er bemühte sich, hinter die Umstände ihres Todes zu kommen, und hatte bald darauf die weitverbreitete Behauptung aufgestellt, sein Kind sei ermordet worden. Seither jagte er immer noch Antworten nach.

Das Auffinden der Leiche hatte die Behörden verärgert. Sie hatten die Ermittlungen verhunzt und lehnten es daher ab, den Fall neu zu untersuchen. Zu wissen, dass seine Tochter tot war, brachte Caesius nicht weiter. Schließlich gingen ihm Zeit, Geld und Energie aus, und er war gezwungen, heimzukehren. Der Fall blieb ungelöst. Da er immer noch davon besessen war, gelang es ihm, den Klatsch auf dem Forum zu beflügeln, wodurch ich davon gehört hatte. Die meisten taten ihn als einen Mann ab, der durch die Trauer verrückt und zu einer Peinlichkeit geworden war. Ich empfand ein gewisses Mitgefühl. Ich wusste, wie ich reagieren würde, sollte eine meiner Töchter je vermisst werden.

Wir begaben uns früh zu seinem Haus. Es war ein warmer, klarer römischer Morgen, der zu einem sehr heißen Mittag zu werden versprach. Als wir auf das Forum bogen, war zu erkennen, dass der leichte Dunstschleier über dem Kapitol sich bald in blendende Helle verwandeln würde, zu hell, um zum neuen Tempel des Jupiter mit dem goldenen Dach und dem schimmernden weißen Marmor aufzuschauen. Über dem anderen Ende des Forums hing eine Staubwolke von der riesigen Baustelle des Flavischen Amphitheaters. Inzwischen nicht mehr nur das größte Loch der Welt, hoben sich die Wände langsam in einer phantastischen Travertinellipse, und um diese Uhrzeit waren die Bauarbeiten am hektischsten. Überall sonst waren weniger Menschen als üblich unterwegs. Alle, die es sich leisten konnten, hatten die Stadt verlassen. Gelangweilte Senatoren und aufgeschwemmte Ex-Sklaven mit Multimillionen-Unternehmen hatten sich für zwei Monate an die Küste, in die Berge oder an die Seen zurückgezogen und würden erst wiederkehren, wenn die Gerichte und die Schulen Ende September geöffnet wurden. Selbst dann würden sie vernünftige Ausreden finden, den Landaufenthalt zu verlängern.

Wir hielten uns im Schatten am nördlichen Ende und gingen auf den Via-Lata-Bezirk zu.

Ich hatte ein Einführungsschreiben geschickt und eine kurze Nachricht erhalten, dass ich vorbeikommen könne. Ich vermutete, Caesius würde mich als Unhold oder Gauner betrachten. Damit konnte ich umgehen. Ich hatte genug Erfahrung.

Caesius Secundus war seit langem verwitwet, und die verschwundene Tochter war sein einziges Kind. Er wohnte in einem verblichenen Stadthaus an der Via Lata, kurz bevor sie in die Via Flaminia abbiegt. Ein Scherenschleifer hatte Teile des Erdgeschosses als Werkstatt und Verkaufsraum gemietet. Der Teil des Hauses, in dem Caesius wohnte, wirkte und klang halb leer. Eingelassen wurden wir nicht von einem Pförtner, sondern von einem Sklaven in einer Küchenschürze, der uns den Empfangsraum zeigte und dann zu seinen Kochtöpfen zurückkehrte.

Trotz meiner Befürchtung, abgewiesen zu werden, empfing uns Caesius sofort. Er war groß gewachsen und von einst wohl schwerem Körperbau. Inzwischen hing seine weiße Tunika schlapp von einem sehnigen Hals und knochigen Schultern. Der Mann hatte an Gewicht verloren, ohne bisher bemerkt zu haben, dass er neue Kleidung brauchte. Für ihn war die Zeit an jenem Tag stehengeblieben, an dem er hörte, dass seine Tochter verschwunden war. Vielleicht würde er nun nach seiner Rückkehr nach Rom an Essenszeiten und andere normale Abläufe erinnert werden. Wahrscheinlicher war jedoch, dass er jede Art von Zuwendung abwehren würde.

»Ich weiß, warum Sie gekommen sind.« Er war sehr direkt, wandte sich trotz seiner ausgemergelten Erscheinung zu schnell der Angelegenheit zu.

»Ich bin Didius Falco. Darf ich Ihnen meine Frau Helena Justina vorstellen ...« Stattlich und von erfreulichem Äußeren, verlieh sie uns Seriosität. Mit der eleganten Kleidung einer wohlerzogenen Matrone lenkte Helena stets die Aufmerksamkeit von meinen rauhen Manieren ab. Mir gelang es, die Tatsache zu verbergen, dass mich ihre Anwesenheit körperlich ablenkte.

»Sie wollen mit mir über meine Tochter sprechen. Erlauben Sie mir zuerst, sie Ihnen zu zeigen.«

Wir waren überrascht, aber Caesius führte uns nur zu einem inneren Säulengang neben einem kleinen Hof. Auf einem korinthischen Sockel stand die Halbstatue einer jungen Frau, gefertigt aus weißem Marmor von guter Qualität. Eine Porträtbüste, der Kopf leicht zur Seite geneigt, den Blick sittsam zu Boden gerichtet. Das Gesicht wies genug Charakter auf, um vom lebenden Modell abgenommen zu sein, wenngleich die Neuheit der Arbeit darauf hinwies, dass der Auftrag erst nach dem Tode erteilt worden war.

»Das ist alles, was ich jetzt noch habe.«

»Ihr Name war Marcella Caesia?«, fragte Helen, den Blick nachdenklich auf die Statue gerichtet.

»Ja. Sie wäre vor kurzem einundzwanzig geworden.« Der Vater starrte die Büste ein wenig zu lange an. In der Nähe stand ein Hocker. Vermutlich brütete er hier stundenlang vor sich hin. Für den Rest seines Lebens würde sich die Zeit darin bemessen, wie alt sein verlorenes Kind sein würde, wäre es am Leben geblieben.

Er führte uns zurück in das spärlich möblierte Empfangszimmer. Caesius bestand darauf, dass Helena auf einem bequemen Korbstuhl mit eigener Fußstütze Platz nahm, der vielleicht einst seiner Frau gehört hatte. Während sie ihre Röcke glättete, warf sie mir einen Blick zu. Ich zog eine Notiztafel heraus und übernahm die Führung der Befragung, obwohl Helena und ich sie uns teilen würden. Einer von uns würde reden, während der andere beobachtete. »Ich will Sie gleich warnen!«, platzte Caesius heraus. »Ich bin zum Opfer vieler Schwindler geworden, die mir große Versprechungen machten und dann nichts unternahmen.« Ruhig erwiderte ich: »Folgendes schlage ich Ihnen vor, Caesius. Ich bin Privatermittler, hauptsächlich in Rom. Ich habe Aufträge in Übersee ausgeführt, aber nur für den Kaiser.« Vespasian zu erwähnen könnte ihn beeindrucken, außer er hatte beim Kampf um den Kaiserthron Vespasians Gegner unterstützt – oder er war ein aufrechter Republikaner.

Politik interessierte ihn nicht. »Ich kann Sie nicht bezahlen, Falco.«

»Ich habe auch nicht um Geld gebeten.« Nun ja, bisher noch nicht. »Ich weiß, dass Sie eine faszinierende Geschichte zu erzählen haben.«

»Wie soll meine Geschichte Ihnen von Nutzen sein? Haben Sie einen Auftrag?«

Er machte es mir nicht leicht. Wenn es Ärger in einer ausländischen Provinz gab, hätte sich Vespasian bereit erklären können, mich dorthin zu schicken, wobei ihm die Kosten kaum geschmeckt hätten. Der Tod dieses Mädchens war jedoch eine Privatangelegenheit – es sei denn, Caesius war ein alter Kumpel des Kaisers, und Vespasian schuldete ihm noch einen Gefallen. Doch dann hätte Caesius den schon längst eingefordert und sich nicht drei Jahre lang vergeblich alleine mit der Sache herumgeschlagen. »Ich biete nichts an, und ich verspreche nichts. Ein Kollege hat mich gebeten, die Fakten zu überprüfen, Caesius. Ihre Geschichte könnte anderen Menschen helfen ...«

Caesius starrte mich an. »Also, wenn Sie mir auf dieser Basis erzählen möchten, was mit Ihrer Tochter passiert ist, dann tun Sie es bitte.«

Er machte eine kleine, beschwichtigende Geste. »Ich bin von Ungeheuern mit falschen Hilfsangeboten verfolgt worden. Jetzt traue ich niemandem mehr.«

»Sie müssen selbst entscheiden, ob ich anders bin – aber das haben die Trickbetrüger sicherlich auch gesagt.«

»Vielen Dank für Ihre Aufrichtigkeit.«

Trotz seiner Behauptung, niemandem zu trauen, hatte Caesius die Hoffnung nach wie vor nicht aufgegeben. Sein Schmerz veranlasste ihn, sich uns anzuvertrauen. Er holte Luft. Er hatte die Geschichte eindeutig schon oft erzählt. »Meine Frau starb vor zwanzig Jahren. Meine Tochter Caesia überlebte als einziges unserer Kinder das Säuglingsalter. Ich komme aus dem Textilimport. Wir hatten ein angenehmes Leben, Caesia war gebildet und – meiner Meinung nach, die natürlich voreingenommen ist – zu einem freundlichen, talentierten und wertvollen Menschen herangewachsen.«

»So sieht sie ihrem Porträt nach auch aus.« Nach meinem grobschlächtigen Beginn übernahm Helena den mitfühlenden Part.

»Vielen Dank.«

Ich blickte zu Helena, bezweifelte, dass sie das Lob aufrichtig gemeint hatte. Wir hatten Töchter. Wir liebten sie, machten uns aber keine Illusionen. Ich würde zwar nicht...



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