Davis | Drei Hände im Brunnen | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 9, 432 Seiten

Reihe: Ein Fall für Marcus Didius Falco

Davis Drei Hände im Brunnen

Ein Fall für Marcus Didius Falco - Der neunte Fall | Humorvolle Spannung im alten Rom
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-96655-766-5
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein Fall für Marcus Didius Falco - Der neunte Fall | Humorvolle Spannung im alten Rom

E-Book, Deutsch, Band 9, 432 Seiten

Reihe: Ein Fall für Marcus Didius Falco

ISBN: 978-3-96655-766-5
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ein grausamer Fund in Roms Aquädukten: Der fesselnde historische Kriminalroman »Drei Hände im Brunnen« von Lindsey Davis jetzt als eBook bei dotbooks. Rom, 73 nach Christus. Als erfahrenster Privatermittler am Tiber kennt Marcus Didius Falco das schwarze Herz der »Ewigen Stadt«. Doch dann macht er in einem öffentlichen Brunnen auf dem Aventin eine Entdeckung, die selbst ihn erschreckt: die abgetrennte Hand einer Frau. Schon bald gibt es weitere grausige Fundstücke in den Aquädukten der Stadt - und Falco ist sicher: Hier ist ein Wahnsinniger am Werk, dessen Mordlust noch lange nicht befriedigt ist. Während der Kaiser die Vorfälle vertuschen lässt, um eine Panik zu verhindern, beginnt Falco, auf eigene Faust zu ermitteln. Die Zeit drängt, denn die Römischen Spiele locken von Tag zu Tag mehr Schaulustige in die Stadt - unter ihnen zahllose Frauen, die nicht ahnen, welche Gefahr in den dunklen Gassen auf sie lauert ... »Wohl die beste Autorin in diesem Genre.« Bestsellerautorin Donna Leon Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der packende historische Roman »Drei Hände im Brunnen« von Bestsellerautorin Lindsey Davis - der neunte Fall ihrer Reihe historischer Kriminalromane rund um den römischen Ermittler Marcus Didius Falco. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Lindsey Davis wurde 1949 in Birmingham, UK, geboren. Nach einem Studium der Englischen Literatur in Oxford arbeitete sie 13 Jahre im Staatsdienst, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Ihr erster Roman »Silberschweine« wurde ein internationaler Erfolg und der Auftakt der Marcus-Didius-Falco-Serie. Ihr Werk wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Diamond Dagger der Crime Writers' Association für ihr Lebenswerk. Die Website der Autorin: www.lindseydavis.co.uk Bei dotbooks erscheinen die folgenden Bände der Serie historischer Kriminalromane des römischen Privatermittlers Marcus Didius Falco: »Silberschweine« »Bronzeschatten« »Kupfervenus« »Eisenhand« »Poseidons Gold« »Letzter Akt in Palmyra« »Die Gnadenfrist« »Zwielicht in Cordoba« »Drei Hände im Brunnen« »Den Löwen zum Fraß« »Eine Jungfrau zu viel« »Tod eines Mäzens« »Eine Leiche im Badehaus« »Mord in Londinium« »Tod eines Senators« »Das Geheimnis des Scriptors« »Delphi sehen und sterben« »Mord im Atrium« Ebenfalls bei dotbooks erscheint der historische Roman »Die Gefährtin des Kaisers«, der auch im Sammelband »Die Frauen der Ewigen Stadt« erhältlich ist.
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Kapitel 1


Der Brunnen lief nicht. Was nichts Ungewöhnliches war. Schließlich befanden wir uns hier auf dem Aventin.

Er schien schon eine ganze Weile abgestellt zu sein. Das Auslaufrohr, eine grob geformte Muschel in der Hand einer nackten, aber ziemlich unansehnlichen Nymphe, war mit Taubendreck verkrustet. Das Brunnenbecken war sauberer. Zwei Männer, die sich die Neige einer von der langen Reise durchgerüttelten Amphore spanischen Weins teilten, konnten sich anlehnen, ohne ihre Tuniken zu beschmutzen. Wenn Petronius und ich zu dem Fest zurückschlurfen würden, das in meiner Wohnung im Gange war, würde nichts darauf hindeuten, wo wir gewesen waren.

Ich hatte die Amphore in das leere Becken gelegt, mit der Spitze nach unten, damit wir sie nur zu kippen brauchten, um die Becher zu füllen, mit denen wir uns weggeschlichen hatten. Wir hatten schon ordentlich zugelangt. So betrunken, wie wir bei unserer Rückkehr sein würden, konnte es uns egal sein, was die anderen sagten, außer die Standpauke fiele ungewöhnlich scharf aus. Was gut möglich war, wenn Helena Justina bemerkt hatte, dass ich verschwunden war und sie mit dem Rest der Bagage allein gelassen hatte.

Der Brunnen stand in der Schneidergasse. Wir hatten uns absichtlich ein Stück von meiner Wohnung in der Brunnenpromenade entfernt, damit meine Schwäger uns bei einem Blick auf die Straße nicht entdecken und sich uns aufdrängen würden. Keiner von ihnen war zu dem heutigen Fest eingeladen, aber sobald sie davon gehört hatten, waren sie wie die Fliegen über uns hergefallen. Sogar Lollius, der Bootsmann, der sonst nie auftauchte, hatte seine hässliche Visage zur Tür hereingestreckt.

Abgesehen davon, dass er in angenehmer Entfernung von meiner Wohnung lag, war der Brunnen in der Schneidergasse ein guter Platz zum Anlehnen und Herzausschütten. Die Brunnenpromenade hatte keinen eigenen Brunnen, genauso wenig wie Schneider in der Schneidergasse ihrem Handwerk nachgingen. Tja, so ist das eben auf dem Aventin.

Ein oder zwei Passanten, die uns in der falschen Straße entdeckten, nahmen an, dass wir über unsere Arbeit sprachen. Sie bedachten uns mit Blicken, die man sonst nur zerquetschten Ratten auf der Landstraße zuwarf. Wir waren beide durchaus bekannt im Dreizehnten Bezirk. Wenige hatten etwas für uns übrig. Manchmal arbeiteten wir zusammen, obwohl die Verbindung des öffentlichen mit dem privaten Sektor eher schwierig war. Ich war Privatermittler und kaiserlicher Agent, gerade zurück von einer Reise in die spanische Provinz Baetica, wofür ich weniger Honorar bekommen hatte als vereinbart, was ich allerdings durch eine raffiniert ausgeklügelte Spesenabrechnung wieder wettgemacht hatte. Petronius Longus lebte von einem festen Gehalt. Er war Ermittlungschef einer Kohorte der Vigiles in diesem Bezirk. Nun ja, für gewöhnlich schon. Nur hatte er mich gerade mit der Eröffnung verblüfft, dass er vom Dienst suspendiert worden war.

Petronius nahm einen kräftigen Schluck Wein und stellte dann seinen Becher vorsichtig auf den Kopf der steinernen Maid, die die Nachbarschaft mit Wasser versorgen sollte. Petro hatte lange Arme, und sie war eine kleine Nymphe, dazu auch noch mit einer leeren Muschel. Petro war ein großer, muskulöser, normalerweise ruhiger und kompetenter Bürger. Jetzt starrte er niedergeschlagen auf die Gasse hinaus.

Ich füllte meinen Becher nach. Das gab mir Zeit, seine Eröffnung zu verdauen und zu überlegen, wie ich reagieren sollte. Schließlich sagte ich gar nichts. Auszurufen: Ach du je, alter Freund! oder: Bei Jupiter, mein lieber Lucius, ich kann nicht glauben, was ich da gerade gehört habe! war zu abgedroschen. Wenn er mir die Geschichte erzählen wollte, dann würde er es tun. Und wenn er es vorzog, sie lieber für sich zu behalten, auch gut. Er war mein bester Freund, und ich würde so tun, als nähme ich es hin.

Ich konnte mich später bei anderen erkundigen. Was auch immer geschehen war, er würde es mir nicht lange verheimlichen können. Ich verdiente mein Geld damit, die pikanteren Einzelheiten von Skandalen herauszufinden. Die Schneidergasse war typisch für den Aventin. Gesichtslose Mietskasernen erhoben sich über einer dreckigen, einen Karren breiten Gasse, die sich vom Emporium unten am Tiber hier auf der Suche nach dem Tempel der Ceres hinaufschlängelte, nur um sich dann irgendwo auf den steilen Hügeln über dem Pons Probi zu verlieren. Halbnackte Kinder spielten mit Steinchen neben einer fragwürdig aussehenden Pfütze und würden sich jedwedes Fieber zuziehen, das in diesem Sommer in Rom grassierte. Irgendwo über unseren Köpfen dröhnte eine Stimme und erzählte einem schweigenden Zuhörer eine endlose, nichts sagende Geschichte; es hätte mich nicht gewundert, wenn der arme Mensch durchgedreht und zum Hackmesser gegriffen hätte. Wir standen tief im Schatten, waren uns aber der wabernden Augusthitze nur allzu bewusst. Selbst hier klebten uns die Tuniken am Rücken.

»Ich hab übrigens deinen Brief doch noch bekommen.« Petronius näherte sich schwierigen Themen gerne auf verschlungenen, malerischen Pfaden.

»Welchen Brief?«

»In dem du mir schreibst, dass du Vater geworden bist.«

»Was?«

»War drei Monate unterwegs – nicht schlecht.«

Als Helena und ich vor kurzem mit dem Baby aus Tarraconensis zurückgesegelt waren, hatte die Reise nur acht Tage auf See und zwei weitere über Land von Ostia gedauert. »Das ist doch nicht möglich.«

»Du hast ihn an mich im Wachlokal adressiert«, beschwerte sich Petronius. »Die Schreiber haben ihn eine Woche lang untereinander rumgereicht, und als sie beschlossen, ihn mir auszuhändigen, war ich natürlich nicht da.« Er trug mächtig dick auf – ein deutliches Zeichen für seine Anspannung.

»Ich dachte, es wäre sicherer, den Brief an die Vigiles zu schicken. Woher hätte ich wissen sollen, dass man dich vom Dienst suspendiert hat?«, erwiderte ich. Aber er war nicht in der Stimmung für logische Argumente.

Niemand war auf der Straße. Den größten Teil des Nachmittags hatten wir uns hier völlig allein herumgedrückt. Ich hoffte, dass meine Schwestern und ihre Kinder, die Helena und ich zum Mittagessen eingeladen hatten, um ihnen allen gemeinsam unsere neugeborene Tochter vorzuführen, inzwischen gegangen waren. Als Petro und ich uns rausgeschlichen hatten, war davon noch nichts zu merken gewesen. Helena hatte bereits müde ausgesehen. Ich hätte bleiben sollen.

Ihre eigene Familie hatte den Takt besessen, nicht zu erscheinen, hatte uns aber für einen anderen Tag in dieser Woche zum Abendessen eingeladen. Einer ihrer Brüder – der, mit dem ich einigermaßen auskam – hatte die Nachricht gebracht, mit der ihre edlen Eltern höflich unser Angebot ablehnten, einen kalten Imbiss mit meinen vielzähligen Verwandten in unserer winzigen, erst halbwegs möblierten Wohnung zu teilen. Einige von der Bande hatten bereits versucht, den illustren Camilli gefälschte Kunstwerke zu verkaufen, die diese sich weder leisten konnten noch haben wollten. Der größte Teil meiner Familie war widerwärtig, und allen mangelte es an Taktgefühl. Man hätte lange suchen müssen, um eine größere Horde lautmäuliger, rechthaberischer, zänkischer Idioten zu finden. Da alle meine Schwestern unter ihrem Stand geheiratet hatten, blieb mir keine Chance, Helenas gesellschaftlich höher stehende Familie zu beeindrucken. Außerdem wollten die Camilli gar nicht beeindruckt werden.

»Du hättest eher schreiben können«, sagte Petronius verdrießlich.

»Keine Zeit. Als ich den Brief schrieb, war ich gerade wie ein Verrückter hunderte von Meilen durch Spanien galoppiert, nur um bei meiner Ankunft zu erfahren, dass Helena große Schwierigkeiten mit der Geburt hatte. Ich dachte, ich würde sie verlieren und das Baby auch. Die Hebamme war irgendwo auf halbem Weg nach Gallien, Helena war völlig erschöpft, und die Mädchen, die mit ihr gereist waren, hatten total die Nerven verloren. Ich hab das Kind selbst auf die Welt geholt – und es wird lange dauern, bis ich darüber hinweg bin!«

Petronius erschauderte. Obwohl auch er ein hingebungsvoller Vater dreier Töchter, war er von Natur aus konservativ und empfindsam. Bei der Geburt ihrer Töchter hatte Arria Silvia ihn weggeschickt, bis das Geschrei vorbei war. Das war seine Vorstellung von Familienleben. Von ihm würde ich keine Anerkennung für meine Heldentat bekommen.

»Und ihr habt sie Julia Junilla genannt. Nach beiden Großmüttern? Falco, du hast es wirklich raus, dir kostenlose Kindermädchen zu sichern.«

»Julia Junilla Laeitana«, verbesserte ich.

»Du hast deine Tochter nach einem Wein benannt?« Nun schlich sich doch ein bisschen Bewunderung in seine Stimme.

»Das ist der Bezirk, in dem sie geboren wurde«, erklärte ich stolz.

»Du bist doch ein ganz durchtriebenes Bürschchen.« Jetzt war er neidisch. Wir wussten beide, dass Arria Silvia ihm das nie hätte durchgehen lassen.

»Und wo ist Silvia?«, forderte ich ihn heraus.

Petronius atmete langsam und flach und blickte zum Himmel hinauf. Während er nach den Schwalben Ausschau hielt, fragte ich mich, was eigentlich los war. Die Abwesenheit seiner Frau und seiner Kinder von unserem Fest war bestürzend. Unsere Familien speisten regelmäßig miteinander. Wir hatten sogar gemeinsame Ferien überlebt, obwohl das hart an der Grenze gewesen war.

»Wo ist Silvia?«, sinnierte Petro, als würde die Frage auch ihn interessieren.

»Nun rück schon damit raus.«

»Ach, es ist lächerlich.«

»Du weißt nicht, wo sie ist?«

»Zu Hause, nehme ich an.«

»Sie will nichts mehr von uns wissen?«

Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Silvia hatte mich nie gemocht. Sie war stets der...



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