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E-Book, Deutsch, Band 2, 152 Seiten

Reihe: Drachenhüter

Day Windatem


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7543-5835-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2, 152 Seiten

Reihe: Drachenhüter

ISBN: 978-3-7543-5835-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Wind steht still - die Drachen ringen nach Luft Als nächste Windhüterin trifft Alizee das am schlimmsten. Sie hatte sich dagegen gewehrt, eine Hüterin zu sein, und ist zu den Menschen geflohen. Dort ist sie glücklich und lebt mit Sascha, ihrem Bruder und Beschützer, zusammen. Nichts würde sie ändern wollen. Bis ein Hilferuf aus dem Waisenhaus Sankt Ursula die beiden erreicht. Fenja, die junge Flammenhüterin, braucht ihre Unterstützung. Alizee soll Fenja ihr Wissen und ihr Training zur Verfügung stellen und ihr beibringen, ihr Element zu beherrschen. Ihr Plan, schnellstmöglich wieder nach Hause zu verschwinden, scheitert, als sie erfährt, dass zukünftige Hüter getötet werden. Damit ist die ganze Welt in Gefahr. Plötzlich bleibt Alizee die Luft weg. Kann sie mit Hilfe von Fenja und den anderen jungen Drachen ihre Magie zurückbekommen? Der zweite Teil der Drachenhüter-Reihe.

Ich bin Luna Day - eine verheiratete Mutter und Autorin mit Herz und Seele. Mein Leben findet im Augsburger Land statt. Nach einigen Experimenten im Raum Deutschland zog es mich doch immer wieder zurück in meine Heimatstadt. Dort lebe ich mit meinen beiden Kindern und meinem Ehemann. Durch Harry Potter und Role-Play-Games in Foren fing ich an, kleine und größere Geschichten, die ich im Kopf hatte, niederzuschreiben. Schon als Kind hatte ich eine große Phantasie. Aber erst vor ein paar Jahren wurde aus einem Zeitvertreib meine Leidenschaft. So habe ich schon einige Texte zusammengetragen. Momentan bin ich mit meinem ersten großen Projekt auf Verlagssuche. Aber ich drehe keine Däumchen. Einige Kleintexte konnte ich schon erfolgreich in Anthologien unterbringen. Weitere Informationen zu mir findet ihr unter: www.lunadayautorin.com

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1
Ich liebte es, in der Menschenmenge zu sein und mich im Rhythmus der Vibrationen zu bewegen. Wie sich die Töne der Melodie um mich schlangen. Dann fühlte ich mich frei. Tanzen, das war meine Leidenschaft. Saschas Blick spürte ich wie einen Lufthauch. Ich wandte mich ihm zu. Mein Bruder stand da, es war, als würden die anderen um ihn herum verschwinden. Seine blauweißen Haare trug er offen und sie hingen ihm locker über die Schultern. Die grünen Augen waren auf mich gerichtet. Er nickte Richtung Ausgang, aber ich drehte mich um und tanzte weiter. Raue, fremde Hände legten sich von hinten auf meine Hüfte. Mir war klar, dass es ein Mensch war, denn kein Drache würde so übergriffig handeln, es sei denn, wir wären einander verbunden. Aber dieses Glück oder Pech war mir bis jetzt nicht zuteilgeworden. Vielleicht lag das daran, dass mein Beschützer auch mein Bruder war. Genau konnte ich das nicht sagen. Sascha zumindest hatte die Vermutung, dass ich die Nähe und Aufmerksamkeit der Menschen suchte, weil ich nicht verbunden war. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es mir einfach gefiel, unter ihnen zu sein. Mein Leben war schon vor meinem Schlüpfen vorgeplant worden. »Alizee, du musst mehr trainieren, um eine richtige Windhüterin zu sein!«, hatte mein Vater jedes Mal zu mir gesagt, wenn er mich anspornen wollte. Wie oft ich diesen Satz gehört hatte! Mein Magen verkrampfte sich immer noch, wenn ich daran dachte, wie hart mein Vater mich und meinen Bruder beim Training rangenommen hatte. Ich wollte einfach nur frei sein, den Wind unter meinen Flügeln spüren und ... ja, was und? Die Frage war gut. Mehr wollte ich gerade gar nicht. Na ja, im Moment vielleicht noch etwas Spaß mit dem Menschen hinter mir. »Eines Tages wirst du uns alle auffliegen lassen«, hörte ich Sascha, als ich die Hintertür der Diskothek öffnete. Die aufgehende Morgensonne blendete mich. Meine Hand gab mir nur wenig Schutz. »Ich habe keine Ahnung, was du meinst«, brummte ich und zog meinen Bolero über. »Davon abgesehen bin ich erwachsen und kann selber entscheiden.« »Ich bin kurz vor dir geschlüpft, daher weiß ich, wie alt du bist«, gab er grinsend von sich. Immer musste er mir unter die Nase reiben, dass er wenige Minuten älter war! Wie ich das hasste! »Wo warst du eigentlich?«, fragte ich, während ich die Gasse zur Hauptstraße hinunterlief. Die Lichter gingen nach und nach aus, als ob man wollte, dass wir im Dunkeln blieben. »Ich war in Sankt Ursula«, antwortete er. Das Waisenhaus, das von Olga gegründet worden war. Sie war ein weißer Winddrache und hatte einige Zeit in unserem Clan gelebt. Nach der Eröffnung des Waisenhauses waren Sascha und ich eine Zeitlang so oft dort gewesen, dass wir Olga sogar Tante nannten. Ich runzelte die Stirn. »Was wolltest du denn da?« »Olga braucht dich«, sagte Sascha ohne Umschweife. Ich blieb stehen und musterte sein Gesicht. Nichts deutete darauf hin, dass er mich gerade auf den Arm nahm. »Mich?« »Das Feuer wurde erneuert, die neue Flammenhüterin ...« »Diese Fenja hat es also geschafft«, unterbrach ich ihn und er nickte. »Und was hat das mit mir zu tun?« »Du bist die einzige Hüterin, die Olga kennt und von der sie weiß, dass sie die Ausbildung bekommen hat.« Ich schnaubte und ging die Straße weiter in die nächste Gasse. »Ich will damit nichts zu tun haben.« »Alizee!« Sascha hielt mich am Oberarm fest und gebrauchte seine magische Kraft, sodass ich nicht weitergehen konnte. Niemand konnte den Wind festhalten, bis auf seinen Beschützer. Es war eine Art Kokon, der sich um meinen Körper legte. Dadurch konnte ich meine Hüterkraft nicht rufen, um zum Wind zu werden. »Sie ist das Feuer, du der zukünftige Wind, ohne dich wird sie aber nicht überleben.« Er ließ mich los. Missmutig stampfe ich weiter über die Hauptstraße und in eine schmale, schlecht beleuchtete Seitenstraße hinein. Jeder Schritt hallte von den Wänden der dunkelgrauen Häuser wider. Der Wind wehte den Geruch von Kaffee zu mir. »Ich will mit ihnen nichts zu tun haben, darum bin ich gegangen.« »Die Welt verändert sich, und wenn du dich dagegen wehrst, wird sie bald untergehen.« Ich wandte mich zu ihm. »Was redest du da für einen Haufen Blödsinn?« »Vater sagte immer: ›Alizee ist die letzte Erbin der Windhütermagie‹.« Ich also? Das konnte nicht sein. Sicherlich, ich wusste, dass Fenja die letzte Flammenhüterin sein sollte. Der Schnee, der langsam wegtaute, war ein Beweis dafür, dass sie die Flamme neu entzündet hatte. Nur noch an manchen Ecken waren vereinzelte aufgetürmte Schneehaufen zu sehen. Der Leuchtturm der Flamme, der unsere Welt mit Wärme versorgte, war einer der vier Elementarbauten, die je ein Hüter beschützen musste. Mein Vater war als amtierender Windhüter für das Windrad zuständig. Und wenn das stimmte, was mein Bruder da von sich gab, dann musste ich den Schritt machen und mein Erbe antreten. Was ich gar nicht einsah, um ehrlich zu sein. »Warum sollte ich die letzte sein?« Sascha rieb sich über seine Lider. »Olga hat das auch gesagt. Es heißt, eine Gruppe Drachen habe sich zusammengetan, um Eier von Hütern sowie schon geschlüpfte Jungdrachen ...« Er schluckte und kniff kurz seine Augen zusammen. »Hör zu, Alizee, ich bin nicht nur dein Beschützer, sondern auch dein Bruder. Willst du weiter deinen bisherigen Weg gehen, werde ich an deiner Seite bleiben, das weißt du. Aber dann sollte dir auch klar sein, dass du«, er deutete auf mich, »uns alle in unser Verderben reißt.« Ich zeigte ihm den Vogel und lief weiter, durch einen dunklen Park. Hatte mein Vater das damals gemeint, als er mit seinen Belehrungen ankam, wie wichtig es sei, die Elementarkraft zu beherrschen? Ich solle auf die warnenden Stimmen der Vergangenheit hören. Als ob alles, was sie vor Jahrhunderten gesagt hatten, noch heute die Wahrheit wäre! Ich wollte ihm nicht zuhören; in meinen Augen sagte er das alles nur, um sein ständiges und anstrengendes Training zu rechtfertigen. Ich schloss lieber die Lider und lauschte dem Wind, wie er mal stärker und mal sanfter Gerüche und leise Töne mit sich trug. Für mich war es schöner, ihnen zuzuhören, als meinem Vater. »Alizee!« »Lass mich«, fauchte ich meinen Bruder an. Der Wind reagierte auf meine Emotionen und wehte stärker um mich. »Ich bin gegangen, weil ich das alles nicht haben wollte. Dieses scheißewige Training, dieses ständige Misstrauen und das endlose Beobachtet-Werden!« »Irgendwelche Drachen rotten Hüter aus. Es gibt bloß noch sieben. Ich weiß nur von Olga, dass Papa und du die letzten Windhüter seid. Und Fenja ist die letzte Flammenhüterin. Wenn sie stirbt, war das, was die vergangenen Jahre mit unserer Welt passiert ist, ein Zuckerschlecken.« »Ich will das nicht!«, schrie ich ihn an und hielt mir die Ohren zu. Bis mein Vater sterben würde, würde ein anderer Windhüter geboren werden, und ich blieb frei. Warum konnte mein Bruder nicht verstehen, dass ich frei sein wollte? Der kleine Sturm wehte Saschas Haare nach hinten; jeden anderen hätte es von den Füßen gezogen. Aber eben nicht meinen Beschützer. Unbeirrt folgte er mir weiter durch die spärlich belichteten Gassen, als würde er erwarten, dass ich meine Meinung doch noch änderte. »Dann werde ich es Olga ausrichten«, sagte er auf einmal. Seinen Körper umschlang Wasser, und er wurde zu einem weißblauen Drachen. »Ich musste dir die Konsequenzen mitteilen.« Bevor ich noch etwas sagen konnte, schoss mein Bruder wie ein Geysir in die Luft und entschwand aus meiner Sicht. Noch nie hatte mich jemand verstanden, hatte nachvollziehen können, dass ich mit diesem ganzen Hüterzeug nichts zu tun haben wollte. Klar, das Ableben von Aieda, der letzten Flammenhüterin, war eine Warnung an uns alle gewesen, was passieren konnte, wenn keiner der vier Hüterdrachen mehr existieren sollte. Auch, dass da mehr im Gange sein musste als mein Vater ahnte. Doch für mich fühlte sich die ganze Hütersache wie ein Gefängnis an. Selbst meinen Bruder hätten mir meine Eltern noch vor dem Schlüpfen genommen, hätte sich nicht in jenem Moment das Windzeichen auf der weißblauen Schale seines Eis gezeigt. Darum war es ein Rätsel für mich, warum er mich nicht verstand. Er hatte alles miterlebt, manches hatte er sogar am eigenen Leib erfahren, wie etwa das stundenlange schmerzvolle Training. Ich fragte mich, was mit ihm los war. Ich sperrte die Wohnung auf, die mein Bruder und ich angemietet hatten. Besser gesagt, war es eher ein großer Lagerraum mit kahlen, hellgrauen Wänden und vier Pfosten in der Mitte. Bis auf ein paar Decken war er leer. Mehr...



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