E-Book, Deutsch, 750 Seiten
Defoe / Verne Zwei fesselnde Abenteuerromane: Robinson Crusoe + Die Schule der Robinsons
1. Auflage 2014
ISBN: 978-80-268-1470-2
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Robinson Crusoe von Daniel Defoe + Die Schule der Robinsons von Jules Verne
E-Book, Deutsch, 750 Seiten
ISBN: 978-80-268-1470-2
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dieses eBook: 'Zwei fesselnde Abenteuerromane: Robinson Crusoe von Daniel Defoe + Die Schule der Robinsons von Jules Verne' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Robinson Crusoe ist ein Roman von Daniel Defoe, der die Geschichte eines Seemannes erzählt, der mehrere Jahre auf einer Insel als Schiffbrüchiger verbringt. Zur Inhalt: Auf einer Fahrt erleidet Robinson Crusoe bei einem Sturm in der Karibik Schiffbruch, den er als einziges Mitglied der Besatzung überlebt. Er strandet an einer abgelegenen Insel. Crusoe kann an den folgenden Tagen mit einem selbstgebauten Floß noch verschiedene Ausrüstungsgegenstände aus dem Schiffswrack retten, bevor er eines Morgens feststellen muss, dass es nach einem weiteren Sturm verschwunden ist. Robinson baut sich eine kleine Festung, in deren Schutz er lebt. Er beginnt, Getreide anzubauen, zu jagen und Kleidung aus den Fellen wilder Ziegen herzustellen. Die Schule der Robinsons ist ein Roman des französischen Autors Jules Verne. Zur Inhalt: Der Millionär William W. Kolderup ersteigert in San Francisco in einem Duell mit seinem Konkurrenten J. R. Taskinar aus Stockton für die Summe von 4.000.000 Dollar die Insel Spencer, die 862 km vor der Küste Kaliforniens liegt. Kolderup plant, seine sechzehnjährige Adoptivtochter Phina Halloney mit seinem ebenfalls bei ihm aufgewachsenen elternlosen Neffen Godfrey zu verheiraten. Bevor er eine Ehe eingeht, will Godfrey jedoch eine längere Weltreise machen und Abenteuer in der Art wie Robinson Crusoe erleben, da er bisher von der Welt eigentlich nur San Francisco kennt. Phina ist bereit zwei Jahre auf Godfrey zu warten.
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Sklaverei und Flucht
Inhaltsverzeichnis
Ungefähr nach Ablauf dieser Zeit rief mir ein seltsamer Umstand meine Fluchtpläne wieder ins Gedächtniß. Eine geraume Weile hindurch blieb nämlich mein Herr, wie ich hörte aus Geldmangel, gegen seine Gewohnheit zu Hause liegen. Während dieser Zeit fuhr er jede Woche ein oder mehre Mal in seinem kleinen Schiffsboot auf die Rhede zum Fischen, wobei er stets mich und einen kleinen Moresken zum Rudern mitnahm. Wir machten ihm auf diesen Fahrten allerlei Späße vor, und da ich mich zum Fischfang anstellig zeigte, erlaubte er, daß ich nebst einem seiner Verwandten und dem Mohrenjungen auch bisweilen allein hinausfuhr und ihm ein Gericht Fische holte. Als wir einst an einem sehr windstillen Morgen solch eine Fahrt machten, entstand ein so dicker Nebel, daß wir die Küste, von der wir kaum eine Stunde entfernt waren, aus dem Gesicht verloren. Wir ruderten unablässig, ohne zu wissen, ob wir vorwärts oder zurück kämen, den ganzen Tag und die folgende Nacht hindurch und wurden erst am nächsten Morgen gewahr, daß wir, statt uns dem Lande zu nähern, nach der offenen See hin gerathen und mindestens zwei deutsche Meilen vom Ufer entfernt waren. Dennoch erreichten wir dieses, völlig ausgehungert, unter nicht geringer Mühe und Gefahr wieder, nachdem sich des Morgens ein scharfer Wind landwärts erhoben hatte. Unser Gebieter, durch dies Ereigniß gewarnt, beschloß, künftig für seine Person größere Vorsicht anzuwenden und nicht mehr ohne Kompaß und Proviant auf den Fischfang zu gehen. Da er das Langboot unseres von ihm genommenen Schiffes zu seiner Verfügung hatte, trug er seinem Schiffszimmermann, der wie ich Sklave und geborener Engländer war, auf, in diesem Boot eine kleine Kajüte zu errichten, ähnlich der in einer Barke, und zwar so, daß hinter derselben Jemand Platz habe, um zu steuern und das große Segel zu regieren, davor aber zwei Personen Raum fänden, um die andern Segel zu handhaben. Das Langboot führte ein sogenanntes Gieksegel und die Raa ragte über die Kajüte hinaus, welche schmal und niedrig war und höchstens für den Kapitän und ein Paar Sklaven, sowie einen Tisch und ein Schränkchen zur Aufbewahrung von Brod, Reis, Kaffee und dergleichen Raum bot. In diesem Fahrzeug fuhren wir dann fleißig zum Fischen aus, und da ich mich gut auf das Geschäft verstand, ließ mein Herr mich nie zu Hause. Eines Tages wollte dieser mit ein paar vornehmen Mohren zum Vergnügen oder zum Fischfang eine Fahrt machen und ließ dazu ungewöhnliche Anstalten treffen. Schon Abends zuvor hatte er Mundvorrath an Bord geschickt und mir aufgetragen, drei Flinten mit dem im Boot befindlichen Pulver und Blei bereit zu halten, damit er und seine Freunde sich auch durch die Vogeljagd vergnügen könnten. Ich that wie mir befohlen, und wartete in dem sauber geputzten Boot, darauf Flagge und Wimpel lustig weheten, auf die Ankunft meines Gebieters und seiner Gäste. Bald nachher aber kam jener allein, sagte mir, die letzteren seien durch Geschäfte verhindert, ich solle daher mit dem Mohren und dem kleinen Jungen wie gewöhnlich allein hinausfahren und für seine Freunde zum Abendessen ein Gericht Fische fangen. In diesem Augenblick kamen mir meine Fluchtgedanken wieder in den Sinn. Ich sah jetzt ein kleines Schiff ganz zu meiner Verfügung gestellt und bereitete, als mein Herr fort war, sogleich Alles statt für den Fischfang zu einer langen Fahrt vor. Freilich wußte ich nicht, wohin diese gehen sollte, aber das kümmerte mich nicht, da ich nur von dort wegzukommen bedacht war. Zunächst sann ich auf einen Vorwand, um den Mohren nach Proviant auszuschicken. Ich sagte ihm, es zieme sich nicht für uns, von dem Mundvorrath unsers Gebieters zu nehmen. Dies leuchtete ihm ein, und er brachte denn auch bald einen großen Korb mit geröstetem Zwieback, wie solcher dort zu Lande bereitet wurde, nebst drei Krügen mit frischem Wasser herbei. Ich wußte, wo mein Herr seinen Flaschenkorb hatte, der, nach der Façon zu schließen, auch von einem englischen Schiffe erbeutet sein mußte. Diesen stellte ich in das Boot, wie wenn er dort für unsern Herrn schon gestanden habe. Dann trug ich einen etwa fünfzig Pfund schweren Wachsklumpen hinein, sowie einen Knäuel Bindfaden, ein Beil, eine Säge und einen Hammer, lauter nützliche Dinge, besonders das Wachs, aus dem ich Lichter machen wollte. Dann drehete ich dem Mohren, welcher Ismael hieß, aber Muley genannt wurde, eine weitere Nase. »Muley«, sagte ich zu ihm, »die Gewehre unsers Herrn sind an Bord. Könnten wir nicht auch ein wenig Pulver und Schrot bekommen? Es wäre doch hübsch, wenn wir für uns einige Alkamies (eine Art Seevögel) schießen könnten. Ich weiß, der Schießbedarf liegt im großen Schiff.« – »Gut«, erwiederte er, »ich will’s holen.« Bald darauf kam er wirklich mit einem großen Lederbeutel, in welchem sich etwa anderthalb Pfund Pulver, fünf bis sechs Pfund Schrot und etliche Kugeln befanden, und trug dies Alles zusammen ins Boot. Unterdeß hatte ich auch in meines Herrn Kajüte etwas Pulver gefunden, das ich in eine der großen Flaschen im Flaschenkorb, die beinahe leer war und deren Inhalt ich in eine andere goß, füllte. So, mit dem Nötigsten versehen, segelten wir aus dem Hafen zum Fischfang. Der Wind ging leider aus Nordnordost; wäre er von Süden gekommen, hätte ich leicht die spanische Küste, oder wenigstens die Bai von Cadix erreichen können. Trotz dem aber, mochte der Wind auch noch so ungünstig wehen, blieb mein Entschluß fest, von diesem schrecklichen Orte zu entrinnen, das Uebrige aber dem Geschick anheim zu stellen. Nachdem wir einige Zeit gefischt hatten, ohne Etwas zu fangen (denn wenn ich auch einen Fisch an der Angel spürte, zog ich ihn nicht heraus), sagte ich zu dem Mohren: »Hier hat’s keine Art; wir werden von hier unserm Herrn Nichts heimbringen, wir müssen es weiter draußen versuchen«. Er, sich nichts Arges versehend, willigte ein und zog, da er am Stern des Schiffes stand, die Segel auf. Ich steuerte dann das Boot beinahe eine deutsche Meile auf die offene See hinaus. Hierauf brachte ich es in die Stellung, als ob ich fischen wolle, gab dem Jungen das Steuerruder, ging nach vorn, wo der Mohr stand, that, wie wenn ich beabsichtigte, hinter ihm Etwas aufzuheben, faßte ihn rücklings an und warf ihn kurzer Hand über Bord. Sofort tauchte er wieder auf, denn er schwamm wie Kork, und bat mich, ihn wieder herein zu heben. Er wolle ja, sagte er, mit mir in die weite weite Welt gehen. Da er rasch hinter dem Boot her schwamm, würde er mich bei dem schwachen Wind bald erreicht haben. Ich aber eilte in die Kajüte, ergriff eine der Vogelflinten und rief ihm zu: »Wenn du dich ruhig verhältst, werde ich dir Nichts zu Leide thun. Du schwimmst gut genug, um das Land erreichen zu können, und die See ist ruhig. Mach, daß du fortkommst, so will ich dich verschonen; wagst du dich aber an das Boot heran, so brenne ich dir Eins vor den Kopf, denn ich bin entschlossen, mich zu befreien.« Hierauf wandte er sich um, schwamm nach der Küste und hat diese auch jedenfalls mit Leichtigkeit erreicht; denn er war ein ausgezeichneter Schwimmer. Ebenso gut freilich hätte ich auch den Mohren mit mir nehmen und den Jungen statt seiner ersäufen können, aber es war Jenem nicht zu trauen. Als er sich fort gemacht, sagte ich zu dem kleinen Burschen, welcher Xury hieß: »Höre, wenn du mir treu bleibst, will ich etwas Großes aus dir machen; willst du mir aber nicht beim Barte Mahomeds und seines Vaters Treue schwören, so muß ich dich ins Wasser werfen.« Der Junge lächelte mir ins Gesicht und antwortete mir so treuherzig, daß ich ihm nicht mißtrauen konnte: er verspreche mir treu zu sein und mit mir zu gehen, wohin ich wolle. So lange mich der schwimmende Mohr im Auge zu behalten vermochte, steuerte ich das Boot dem hohen Meer zu, und zwar so, daß man meinen sollte. wir hätten uns der Meerenge von Gibraltar zugewandt. Jeder vernünftige Mensch mußte an Stelle der Neger dies auch annehmen. Denn wer hätte denken sollen, daß wir südwärts gesegelt wären, recht eigentlich nach der Barbarenküste hin, an der ganze Völkerschaften von Negern wohnten, die uns mit ihren Kähnen umzingeln und uns umbringen konnten; wo wir auch nirgends zu landen vermochten, ohne Gefahr zu laufen, von wilden Bestien oder noch unbarmherzigern wilden Menschen zerrissen zu werden. Dennoch aber änderte ich, sobald die Abenddämmerung kam, die Richtung unseres Bootes und steuerte direkt nach Südost. Diesen Cours schlug ich ein, um in der Nähe der Küste zu bleiben. Da wir guten frischen Wind hatten. kamen wir so schnell vorwärts, daß wir am nächsten Nachmittag gegen drei Uhr uns schon beinahe 150 Meilen südlich von Saleh, weit entfernt von dem Reich des Kaisers von Marokko und irgend eines andern Herrschers (wir sahen wenigstens keinen Menschen am Lande) befanden. Meine Furcht vor den Mohren war so groß, und ich bangte so sehr davor, ihnen in die Hände zu fallen, daß ich mich nicht entschließen konnte, an Land oder auch nur vor Anker zu gehen. Der Wind wehte noch volle fünf Tage hindurch uns günstig. Nachdem er sich dann südwärts gedreht hatte, durfte ich glauben, daß, wenn man auch zu Schiffe auf uns Jagd gemacht haben sollte, diese doch nun aufgegeben sein würde. Daher wagte ich mich jetzt an die Küste und warf Anker an der Mündung eines kleinen Flusses. Ich wußte weder, unter welchem Breitengrade, noch in welchem Land, noch bei welchem Volk ich mich befinde. Keine Menschenseele ließ sich sehen; auch hatte ich kein Verlangen danach, denn das Einzige, wonach ich mich sehnte, war frisches Wasser. Wir gelangten Abends in die Flußmündung und...