Dehnbostel / Richter / Schröder | Kompetenzentwicklung in der digitalen Arbeitswelt | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 220 Seiten, E-Book

Dehnbostel / Richter / Schröder Kompetenzentwicklung in der digitalen Arbeitswelt

Zukünftige Anforderungen und berufliche Lernchancen

E-Book, Deutsch, 220 Seiten, E-Book

ISBN: 978-3-7910-5109-3
Verlag: Schäffer-Poeschel Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die digitale Transformation verändert viele Bereiche des Arbeitens und Lernens. Zentraler Fixpunkt des Buches ist die Frage nach einer Kompetenzentwicklung für junge Menschen, die sie befähigt, an einer zukünftigen Arbeitswelt zu partizipieren - auch wenn deren technologische und arbeitsorganisatorische Ausprägungen heute kaum zu prognostizieren sind. Die Beiträge betrachten arbeits- und gesellschaftspolitische Herausforderungen, mögliche Folgen für Arbeitsmarkt, Berufs- und Berufsbildungssystem, Anforderungen und Chancen für die betriebliche Nutzung und die Kompetenz der Beschäftigten sowie Veränderungen der beruflichen und schulischen Bildung.
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Einführung und Übersicht
Die Digitalisierung ist ins Zentrum unserer Arbeits- und Lebenswelten gerückt. Sie verändert die Arten des Arbeitens, des Kommunizierens, des Lernens, letztlich die gesamte Gesellschaft grundlegend. Die digitale Transformation bietet Chancen und enthält Risiken. Die öffentliche wie die wissenschaftliche Diskussion dazu sind kaum noch zu übersehen. Die Relevanz des Themas zu bewerten fällt angesichts dieser Veröffentlichungsflut schwer und zudem sind die mit der Digitalisierung verbundenen substanziellen Neuerungen in ihrer Wirkung und Tragweite häufig noch kaum erkennbar. Vor diesem Hintergrund haben sich die Forschungsgruppe »Arbeitszeit und Organisation« des Fachbereichs »Arbeitswelt im Wandel« der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und der Lehrstuhl für »Internationale Bildungskooperation, Berufs- und Betriebspädagogik« der TU Dortmund – zugleich UNESCO Lehrstuhl für »Berufliche Bildung, Kompetenzentwicklung und Zukunft der Arbeit« – zum Ziel gesetzt, das Themenfeld mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten zu bearbeiten und unter verschiedenen Perspektiven zu durchdringen. Dieser Sammelband ist das Ergebnis des Diskurses, zu dem auch eine 2019 und 2020 an der Technischen Universität Dortmund durchgeführte Ringvorlesung gehört: »Lernen in der digitalen Transformation der Arbeit«. In acht Veranstaltungen standen die arbeits- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Digitalisierung, mögliche Folgen für den Arbeitsmarkt, das Berufs- und Berufsbildungssystem, Anforderungen an und Chancen für die betriebliche Nutzung und die Kompetenz der Beschäftigten sowie Veränderungen der beruflichen und schulischen Bildung im Mittelpunkt. Der vorliegende Band enthält die Beiträge aus der Vorlesungsreihe sowie einige weitere Abhandlungen, die die Thematik vertiefen und erweitern. In ihm geht es sowohl um die wissenschaftliche Reflexion als auch um praktisch-konzeptionelle Gestaltungmöglichkeiten der digitalen Transformation in der Arbeit und in der Berufsbildung. Die Themen reichen vom derzeitigen sozialen, technologischen und qualifikatorischen Erkenntnisstand zur digitalen Transformation über die Digitalisierung in einzelnen Wirtschafts- und Bildungsbereichen bis zu digitalen beruflichen Lern- und Kompetenzkonzepten und der Relevanz der Digitalisierung in der internationalen Berufsbildung. Über unterschiedliche theoretische und methodische Forschungsansätze entsteht ein interdisziplinärer Zugang, der komplementäre Erkenntnis- und Gestaltungsperspektiven ermöglicht. Die von der BAuA und der TU Dortmund schwerpunktmäßig betriebenen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten schlagen sich besonders in jenen Beiträgen nieder, die die Digitalisierung im Kontext von Arbeits- und Gesundheitsschutz und einer darauf bezogenen Arbeitsgestaltung (Teil 2) sowie im Bereich von beruflicher Bildung, beruflichem Lernen und Berufsentwicklungen thematisieren (Teil 3 und Teil 4). Diesen sind Beiträge zur theoretischen und empirischen Analyse der digitalen Transformation sowie deren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, die Arbeitsorganisation und Berufsstrukturen vorangestellt (Teil 1). Das »arbeitsintegrierte Lernen« und die »Kompetenzentwicklung« sind Themen, die für die Qualifizierung und für die sich herausbildende Stellung des Menschen in der digitalen Arbeitswelt von entscheidender Bedeutung sind und sich als roter Faden durch den Sammelband ziehen. Arbeitsintegriertes Lernen ist – der Begriff sagt es bereits – ein in der Arbeit enthaltenes Lernen; ein Lernen, das Arbeiten und Lernen verbindet. In der restrukturierten digitalisierten Arbeit ist es ein konstitutiver Part des Arbeitens und wird auch als Lernen im Prozess der Arbeit oder als arbeitsgebundenes Lernen bezeichnet. Als Bestandteil von Arbeitshandlungen findet es üblicherweise en passant bzw. informell statt; es ist ein Lernen über Erfahrungen, die in und über Arbeitshandlungen gemacht werden. Es bewirkt ein Lernergebnis, das aus der erfolgreichen Bewältigung von situativen Herausforderungen in der Arbeit und gelungenen Problemlösungen hervorgeht und nach einschlägigen Untersuchungen zu einer Kompetenzerweiterung führt, die 60–80 % der beruflichen Handlungskompetenz einer erfahrenen Fachkraft ausmacht. Arbeitsintegriertes Lernen kann aber auch gezielt, in Form organisierten Lernens in der Arbeit stattfinden. Coaching, Lernbegleitung und Online-Communities sind Beispiele, die das informelle mit dem organisierten Lernen verbinden. Arbeitsintegriertes Lernen wird zudem über eine lern- und kompetenzförderliche Arbeitsgestaltung unterstützt, die bewusst Lernprozesse in der Arbeit eröffnet und einem betrieblich begrenzten, auftrags- und situationsverengten oder technikzentrierten »Lernen« entgegenwirkt. Darüber hinaus erfassen und umfassen betriebliche Lernkonzepte wie erfahrungsgeleitetes, situatives und selbstgesteuertes Lernen das arbeitsintegrierte Lernen und stellen es in lerntheoretisch intentionale Kontexte.1 Das zweite Thema – es bestimmt als Kompetenzentwicklung den Buchtitel – sind die angewandten oder sich erweiternden Kompetenzen in digitalen Arbeits- und Lernumgebungen. Die interdisziplinär aufgestellten Beiträge dieses Bandes sprechen direkt und indirekt unterschiedliche Kompetenzbegriffe und vielfältige Kompetenzverständnisse an. Übergreifend werden dabei unter Kompetenzen Fähigkeiten, Kenntnisse, Fertigkeiten, Wissen, Einstellungen und Werte verstanden, deren Erwerb, Entwicklung und reflektierte Verwendung sich auf die gesamte Lebenszeit eines Menschen bezieht. Sie sind an das Subjekt sowie seine Befähigung und Bereitschaft zu individuell und sozial verantwortlichem Handeln gebunden. Und der Kompetenzbegriff nimmt in seinem Subjektbezug elementare bildungstheoretische Ziele und Inhalte auf, ohne dass Bildung in ihm aufgeht. Die große Spannbreite der Kompetenzverständnisse ergibt sich bereits durch die unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen, aber auch – teilweise dazu querliegend – aus den jeweiligen wissenschafts- und lerntheoretischen Grundannahmen, die in differenter Weise handlungsorientiert, kritisch-konstruktiv, subjektwissenschaftlich, gemäßigt oder radikal konstruktivistisch ausgerichtet sind. Zudem bestehen bildungsbereichsbezogene und bildungswissenschaftlich festgelegte Kompetenzmodelle, so für den Schulbereich, den Hochschulbereich, die berufliche Bildung, die empirische Bildungsforschung und in europäischen Empfehlungen. Die Kompetenzvielfalt und -diskussion ist in diesem Band auf die berufliche Bildung und die berufsförmige Arbeit mit dem Konzept einer umfassenden Handlungskompetenz konzentriert. Maßgeblich hierfür sind das von der Kultusministerkonferenz (KMK) für die berufliche Bildung festgelegte Kompetenzmodell der Fach-, Sozial- und Selbstkompetenz mit den übergreifenden Bereichen der Methoden-, Lern- und kommunikativen Kompetenz (Sekretariat der Kultusministerkonferenz 2018: S. 15 f.) sowie das damit kompatible Modell der Fach- und sozialen Kompetenzen des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) (AK DQR 2011). Insbesondere in der Referenz auf den DQR ist ein übergreifendes Kompetenzverständnis ausgewiesen, das die Vielfalt der unterschiedlichen Kompetenzansätze umgreift und zugleich den Weg für Durchlässigkeits- und Gleichwertigkeitsoptionen im Bildungs- und Beschäftigungssystem öffnet. Auch eigenständige branchen- oder betriebsspezifische digitale Kompetenzkonzepte ordnen sich hier ein, vorausgesetzt sie sind zum DQR-Kompetenzmodell anschlussfähig gestaltet. Die Texte, Essays und Forschungsberichte dieses Bandes richten sich an einen breiten Adressatenkreis aus Betrieben, berufsbildenden Schulen, Bildungszentren, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, der an der Entwicklung und Umsetzung der Digitalisierung unmittelbar beteiligt ist oder sich für den Hintergrund und die Ambivalenzen der digitalen Transformation interessiert. Das Bildungspersonal und die IT-Verantwortlichen in den Betrieben und berufsbildenden Schulen, Führungskräfte sowie Studierende sind besonders angesprochen, da ihnen gegenwärtig und zukünftig in der digitalen Transformation eine Schlüsselrolle zukommt, die in der Beherrschung digitaler Kompetenzen und vor allem in der Steuerung und menschengerechten Gestaltung digitalisierten Arbeitens und Lernens zum Ausdruck kommt. Anzumerken ist noch, dass die folgenden Beiträge größtenteils zu Beginn oder in der Anfangsphase der Corona-Pandemie abgeschlossen wurden. Insofern schlägt sich in ihnen die Diskussion über deren mögliche Folgen hinsichtlich einer Digitalisierung der Gesellschaft noch nicht nieder. Man darf aber sagen, dass die Notwendigkeiten, die sich aus der Bekämpfung der Pandemie ergaben, den digital getriebenen Strukturwandel der Arbeits-, Lebens- und Lernwelten beschleunigen und nachhaltige...


Tisch, Anita
Dr. Anita Tisch leitet die Gruppe Wandel der Arbeit" in der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Gemeinsam mit ihrem interdisziplinären Team forscht sie zu gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen des arbeitsorganisatorischen und technologischen Wandels und berät die Bundesregierung zu den unterschiedlichsten Fragen der menschengerechten Gestaltung von Arbeit.

Richter, Götz
Dr. Götz Richter, Diplom-Sozialwissenschaftler, hat ab 1989 an der Universität Bremen arbeitssoziologische Forschungsprojekte durchgeführt. Promotion zum Dr. rer. pol im Jahr 1998. Anschließend in der Arbeitszeit- und Personalberatung tätig. Seit 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Im Jahr 2012/13 hat Dr. Richter am Jacobs Center on Lifelong Learning & Institutional Development an der Jacobs University Bremen zu Erwerbsverläufen und Tätigkeitswechseln in der Industrie geforscht. Seit 2015 in der Initiative Neue Qualität der Arbeit engagiert. Außerdem Leiter des Forschungsprojektes Lernförderliche Arbeitsgestaltung im Dienstleistungssektor: Die Rolle von Führungskräften in der BAuA. Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen zu den Themen Kompetenzförderung, Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit, Changemanagement, Personalentwicklung.

Dehnbostel, Peter
Prof. Dr. Peter Dehnbostel lehrt und forscht an der TU Dortmund mit den Schwerpunkten betriebliche Bildungsarbeit und berufliche Weiterbildung und ist zudem in berufsbegleitenden MA-Studiengängen an den Universitäten in Oldenburg (seit 2006) und Erlangen-Nürnberg (seit 2007) lehrend tätig. Nach Berufstätigkeiten in der Industrie und im Berufsbildungsbereich hatte er langjährig Professuren in Hamburg und Berlin zur Arbeitspädagogik und zum betrieblichen Bildungsmanagement wahrgenommen.

Schröder, Thomas
Thomas Schröder ist seit 2016 Inhaber der Professur für Berufspädagogik am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft und Berufspädagogik der Technischen Universität Dortmund.

Peter Dehnbostel

Prof. Dr. Peter Dehnbostel lehrt und forscht an der TU Dortmund mit den Schwerpunkten betriebliche Bildungsarbeit und berufliche Weiterbildung und ist zudem in berufsbegleitenden MA-Studiengängen an den Universitäten in Oldenburg (seit 2006) und Erlangen-Nürnberg (seit 2007) lehrend tätig. Nach Berufstätigkeiten in der Industrie und im Berufsbildungsbereich hatte er langjährig Professuren in Hamburg und Berlin zur Arbeitspädagogik und zum betrieblichen Bildungsmanagement wahrgenommen.





Götz Richter

Dr. Götz Richter, Diplom-Sozialwissenschaftler, hat ab 1989 an der Universität Bremen arbeitssoziologische Forschungsprojekte durchgeführt. Promotion zum Dr. rer. pol im Jahr 1998. Anschließend in der Arbeitszeit- und Personalberatung tätig. Seit 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Im Jahr 2012/13 hat Dr. Richter am Jacobs Center on Lifelong Learning & Institutional Development an der Jacobs University Bremen zu Erwerbsverläufen und Tätigkeitswechseln in der Industrie geforscht. Seit 2015 in der Initiative Neue Qualität der Arbeit engagiert. Außerdem Leiter des Forschungsprojektes Lernförderliche Arbeitsgestaltung im Dienstleistungssektor: Die Rolle von Führungskräften in der BAuA. Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen zu den Themen Kompetenzförderung, Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit, Changemanagement, Personalentwicklung.





Thomas Schröder

Thomas Schröder ist seit 2016 Inhaber der Professur für Berufspädagogik am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft und Berufspädagogik der Technischen Universität Dortmund.





Anita Tisch

Dr. Anita Tisch leitet die Gruppe Wandel der Arbeit" in der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Gemeinsam mit ihrem interdisziplinären Team forscht sie zu gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen des arbeitsorganisatorischen und technologischen Wandels und berät die Bundesregierung zu den unterschiedlichsten Fragen der menschengerechten Gestaltung von Arbeit.


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