E-Book, Deutsch, Band 4, 416 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 216 mm
Reihe: Spook
Delaney The Spook's 4
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-910522-24-4
Verlag: foliant Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Spook. Band 4: Der Kampf des Geisterjägers. Die große Schlacht beginnt. Dark Fantasy für unerschrockene Leser ab 12.
E-Book, Deutsch, Band 4, 416 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 216 mm
Reihe: Spook
ISBN: 978-3-910522-24-4
Verlag: foliant Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Lage im County spitzt sich zu. Eine uralte Prophezeiung spricht von der Ankunft des Fiend, der ultimativen Inkarnation des Bösen. Im vierten Band der "Spook's"-Reihe stehen Tom Ward, sein Meister John Gregory und die zwielichtige Hexe Alice vor ihrer größten Herausforderung. Die Mächte der Dunkelheit versammeln sich zu einem gigantischen Hexenkonklave, dessen Ziel die Entfesselung des Fiend ist – eine Katastrophe, die nicht nur das County, sondern die ganze Welt in den Abgrund reißen könnte.
Tom und seine Verbündeten müssen sich auf einen Krieg vorbereiten, der alles in den Schatten stellt, was sie bisher erlebt haben. Alte Feinde kehren zurück, Loyalitäten werden auf die Probe gestellt, und Toms Beziehung zu Alice gerät angesichts ihrer Herkunft an ihre Grenzen. Joseph Delaney liefert einen Wendepunkt der Saga, in dem Mut, Opferbereitschaft und die dunkelsten Geheimnisse über Sieg oder Niederlage entscheiden. Diese packende Fortsetzung zieht dich unwiderruflich in einen Kampf, in dem das Überleben alles ist.
- Der Wendepunkt der Saga: Die finale Schlacht gegen das Böse rückt näher.
- Ultimative Bedrohung: Der Fiend erwacht und fordert das County heraus.
- Packende Action und schmerzhafte Entscheidungen: Werden Tom und Alice bestehen?
- Kompromisslose Dark Fantasy für unerschrockene Leser ab 12 Jahren.
- Jeder Band ein abgeschlossenes, nervenzerreißendes Abenteuer in einer epischen Saga.
- Atemberaubende Atmosphäre mit den schaurig-schönen Illustrationen von Patrick Arrasmith.
Die "Spook's"-Reihe: Eine fesselnde Dark Fantasy-Saga für alle, die sich der ultimativen Konfrontation stellen wollen. Die Dunkelheit kommt. Bist du bereit?
Zielgruppe
Dieser Band ist ideal für Leserinnen und Leser:
Ab 12 Jahren (und darüber hinaus: auch für Erwachsene).
Die bereits die ersten Bände gelesen haben und sich eine deutliche Steigerung wünschen.
Die bereit sind für die ultimative Konfrontation mit dem Fiend, der Inkarnation des Bösen.
Die epische Schlachten und hochdramatische Konflikte lieben, wo es um alles geht.
Die die moralischen Grauzonen und die komplexen Beziehungen zwischen Tom, Alice und dem Geisterjäger noch tiefer erkunden möchten.
Die schmerzhafte Entscheidungen und die schwierige Seite des Heldentums nicht scheuen.
Die kompromisslose Dark Fantasy mit hohem Einsatz und echten Konsequenzen schätzen.
Weitere Infos & Material
1. Ein Besucher aus Pendle
2. Diebstahl und Entführung
3. Prioritäten
4. Ostwärts nach Pendle
5. Die drei Schwestern
6. Ein Keller voller Spiegel
7. Alice’ Geschichte
8. Mistress Wurmalde
9. Fußstapfen
10. Tibb
11. Dieb und Mörder
12. Die Armee kommt
13. Das Grab
14. Der Wicht
15. Wie geschmeidige Katzen
16. Mamas Truhen
17. Mondlicht
18. James, der Schmied
19. Agnes Sowerbutts
20. Das Ende eines Feindes
21. Zurück in Downham
22. Die Schlacht am Pendle
23. Blutmond
24. Verzweiflung
25. Eine neue Ordnung
Tagebuch von Thomas J. Ward
Die Hexe jagte mich durch den dunklen Wald und kam mir mit jeder Sekunde immer näher.
Verzweifelt Haken schlagend, versuchte ich, ihr zu entkommen. Die Zweige peitschten mir ins Gesicht und die Stacheln der Brombeeren schienen meine müden Beine festzuhalten. Keuchend stieß ich den Atem aus und quälte mich weiter. Ich musste zum Waldrand gelangen.
Dahinter lag der Abhang, der zum Westgarten des Spooks führte. Wenn ich dieses Refugium erreichte, war ich sicher! Dabei war ich nicht einmal wehrlos. In meiner Rechten hielt ich meinen Eschenstab, der gegen Hexen besonders wirkungsvoll war, in der Linken lag meine Silberkette wurfbereit um das Handgelenk gewickelt. Aber würde ich überhaupt die Gelegenheit haben, eine der beiden Waffen einzusetzen? Um die Kette zu werfen, musste ein gewisser Abstand zwischen uns sein, und die Hexe war mir bereits dicht auf den Fersen.
Plötzlich verstummten die Schritte hinter mir. Hatte sie aufgegeben? Ich rannte weiter. Mittlerweile schien der Mond durch das Blätterdach und tauchte den Boden zu meinen Füßen in silbriges Licht. Der Wald lichtete sich. Ich hatte seinen Rand fast erreicht.
Gerade als ich am letzten Baum vorbeirannte, erschien sie wie aus dem Nichts und lief von links auf mich zu, mit im Mondlicht blitzenden Zähnen und ausgestreckten Krallen, als ob sie mir die Augen auskratzen wollte. Ich schwenkte im Laufen zur Seite ab und schleuderte mit einem Schwung des linken Handgelenks die Kette nach ihr. Einen Augenblick lang dachte ich schon, ich hätte sie, doch sie wich ganz plötzlich aus, und die Kette fiel harmlos zu Boden. Im nächsten Moment prallte sie aus vollem Lauf mit mir zusammen und schlug mir den Stab aus der Hand.
Ich knallte so hart auf dem Boden auf, dass mir die Luft wegblieb. Sofort war sie über mir und drückte mich mit ihrem Gewicht nieder. Einen Augenblick lang wehrte ich mich, aber ich war zu atemlos und erschöpft und sie war wirklich stark. Sie saß auf meiner Brust und drückte mir die Hände neben dem Kopf auf den Boden. Dann neigte sie sich vor, sodass sich unsere Gesichter fast berührten und ihr Haar wie ein schwarzes Leichentuch meine Wangen bedeckte und das Sternenlicht auslöschte. Ihr Atem strich über mein Gesicht. Doch roch er nicht übel wie der einer Blut- oder Knochenhexe. Er war wie der Duft von Frühlingsblumen.
»Jetzt hab ich dich, Tom!«, rief Alice triumphierend. »Das war wohl nicht gut genug, was? In Pendle musst du besser sein!«
Dabei lachte sie und rollte von mir herunter. Immer noch nach Luft ringend, richtete ich mich auf. Nach ein paar Augenblicken erst war ich so weit, dass ich aufstehen und meinen Stab und meine Kette aufheben konnte. Obwohl Alice die Nichte einer Hexe war, war sie meine Freundin und hatte mich im letzten Jahr mehr als einmal gerettet. Heute hatte ich ein Überlebenstraining absolviert, bei dem Alice eine Hexe gespielt hatte, die hinter mir her war. Eigentlich hätte ich dankbar sein sollen, aber ich ärgerte mich. Es war schon der dritte Abend in Folge, dass sie mich überwältigt hatte.
Als ich den Hang zum Haus des Spooks hinaufging, kam Alice an meine Seite und passte sich meinem Schritt an.
»Kein Grund zum Schmollen, Tom«, meinte sie leise. »Es ist ein schöner warmer Sommerabend. Lass uns das Beste daraus machen, solange wir können. Bald werden wir unterwegs sein, ganz bestimmt, und dann werden wir uns wünschen, dass wir wieder hier wären.«
Alice hatte recht. Anfang August würde ich vierzehn werden und war nun schon über ein Jahr der Lehrling des Geisterjägers. Auch wenn wir bereits viele ernste Gefahren zusammen überstanden hatten, drohte uns doch noch etwas Schlimmeres. Der Spook hatte seit einiger Zeit Berichte gehört, dass die Bedrohung durch die Hexen von Pendle immer größer wurde. Er hatte mir gesagt, dass wir bald dorthin reisen würden, um uns mit diesem Problem zu befassen. Aber es waren Dutzende von Hexen und vielleicht noch Hunderte ihrer Anhänger, daher fiel es mir schwer zu glauben, dass wir gegen solch eine Übermacht etwas ausrichten konnten. Schließlich waren wir nur zu dritt: der Spook, Alice und ich.
»Ich schmolle gar nicht«, sagte ich.
»Tust du wohl. Dein Kinn hängt ja fast bis auf den Boden.«
Schweigend gingen wir weiter, bis wir den Garten erreichten und zwischen den Bäumen das Haus des Spooks erkennen konnten.
»Er hat noch nicht gesagt, wann wir nach Pendle gehen, oder?«, erkundigte sich Alice.
»Kein Wort.«
»Hast du ihn nicht gefragt? Du wirst nie etwas erfahren, wenn du nicht fragst!«
»Klar habe ich ihn gefragt«, erwiderte ich ihr. »Er tippt sich immer nur mit dem Finger an die Nase und sagt mir, dass ich es schon rechtzeitig erfahren werde. Ich schätze, er wartet auf etwas, aber ich weiß nicht, auf was.«
»Na, ich wünschte, er würde etwas schneller machen. Das Warten macht mich nervös.«
»Wirklich?«, fragte ich. »Also ich habe es nicht eilig, Chipenden zu verlassen, und ich hätte nicht gedacht, dass du dorthin zurückkehren willst.«
»Will ich auch nicht. Es ist ein schlechter Ort und außerdem furchtbar groß – ein ganzer Landkreis mit Dörfern und Siedlungen und dem großen, hässlichen Berg, dem Pendle, in der Mitte. Da leben viele schreckliche Familienangehörige von mir, die ich am liebsten vergessen würde. Aber wenn wir dorthin gehen müssen, dann würde ich es gerne möglichst schnell hinter mich bringen. Ich kann ja nachts schon gar nicht mehr richtig schlafen vor lauter Sorgen.«
Als wir in die Küche kamen, saß der Spook am Küchentisch und schrieb im flackernden Schein einer Kerze in sein Notizbuch. Er sah kurz auf, sagte aber nichts, weil er sich viel zu sehr konzentrierte. Wir setzten uns auf zwei Stühle, die wir dicht zum Herd zogen. Da es Sommer war, brannte nur ein kleines Feuer, aber es warf doch einen wärmenden Schein auf unsere Gesichter.
Schließlich klappte mein Meister das Notizbuch zu und sah auf.
»Wer hat denn heute Abend gewonnen?«, fragte er.
»Alice«, sagte ich und ließ den Kopf hängen.
»Das ist jetzt das dritte Mal hintereinander, dass dich das Mädchen besiegt, Junge. Du musst besser werden. Viel besser. Morgen früh, noch vor dem Frühstück, treffen wir uns im Westgarten. Du absolvierst ein Extratraining.«
Innerlich stöhnte ich auf. Im Garten stand ein Holzpfosten, den wir als Ziel benutzten. Wenn ich beim Training nicht gut genug war, dann würde mein Meister lange mit mir üben und das Frühstück würde sich ziemlich verzögern.
Kurz nach Sonnenaufgang machte ich mich auf den Weg zum Westgarten, aber der Spook wartete dort schon auf mich.
»Nun, Junge, was hat dich denn aufgehalten?«, schalt er. »Es kann doch nicht so lange dauern, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben?«
Ich war immer noch müde, aber ich tat mein Bestes, um ein Lächeln zustande zu bringen und hellwach auszusehen. Dann zielte ich sorgfältig auf den Holzpfosten, die Silberkette um mein linkes Handgelenk gewickelt.
Bald fühlte ich mich wesentlich besser. Zum einhundertsten Mal bereits ließ ich das Handgelenk vorschnellen, und die Kette rollte sich mit einem scharfen Knall auseinander und pfiff durch die Luft, um sich dann in der Morgensonne hell glänzend in einer perfekten Spirale um den Übungspfosten zu schlingen.
Noch vor einer Woche hatte ich es aus einer Entfernung von acht Schritten auf durchschnittlich neun erfolgreiche Würfe von zehn gebracht. Doch nun schienen sich die langen Monate der Übung endlich auszuzahlen. Als sich die Kette an diesem Morgen zum hundertsten Mal um den Pfosten wickelte, hatte ich ihn noch kein einziges Mal verfehlt!
Ich versuchte, nicht zu lächeln, wirklich, aber meine Mundwinkel zuckten unwillkürlich nach oben und ein Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. Ich sah wohl, dass der Spook den Kopf schüttelte, aber ob ich es wollte oder nicht, ich konnte das Grinsen nicht unter Kontrolle bekommen.
»Bilde dir nur nichts ein, Junge!«, warnte er mich und kam durch das Gras auf mich zu. »Ich hoffe, du wirst nicht selbstzufrieden. Hochmut kommt vor dem Fall, wie bereits manch einer zu seinem Schaden feststellen musste. Und ich habe dir schon oft gesagt, dass eine Hexe nicht stillhalten wird, wenn du wirfst. Demnach zu urteilen, was mir das Mädchen gestern erzählt hat, hast du noch eine Menge zu lernen. Na gut, dann lass uns mal ein paar Würfe aus dem Laufen versuchen.«
Die nächste Stunde lang zielte ich aus der Bewegung heraus auf den Pfosten. Manchmal lief ich, manchmal raste ich darauf zu, warf die Kette von vorne, schräg oder über meine Schulter zurück, ich warf in allen möglichen Varianten und arbeitete hart, wurde aber von Minute zu Minute hungriger. Ich verfehlte den Pfosten häufig, erzielte aber auch ein paar spektakuläre Treffer. Endlich war der Spook zufrieden, und wir gingen zu etwas über, was er mir vor ein paar Wochen bereits einmal kurz gezeigt hatte.
Er reichte mir seinen Stab und führte mich zu dem abgestorbenen Baum, den wir als Ziel benutzten. Ich drückte auf den Hebel, der die versteckte Klinge im Stab hervorspringen ließ, und verbrachte die nächsten fünfzehn Minuten damit, den morschen Baumstamm zu behandeln, als sei er mein Todfeind. Wieder und wieder stach ich mit der Klinge zu, bis mir die Arme lahm wurden. Der neueste Trick, den mir mein Meister beigebracht hatte, bestand darin, den Stab locker in der rechten Hand zu halten und dann schnell in die kräftigere Linke zu wechseln, bevor ich auf den Baum einstach. Man musste ihn praktisch von einer Hand in die andere schleudern.
Als ich die ersten Anzeichen von Müdigkeit zeigte, schnalzte mein Meister mit der Zunge. »Komm schon, Junge, ich...




