E-Book, Deutsch, Band 5, 416 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 216 mm
Reihe: Spook
Delaney The Spook's 5
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-910522-25-1
Verlag: foliant Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Spook. Band 5: Die Feinde des Geisterjägers. Ein neuer Meister. Ein tödlicher Fehler. Dark Fantasy ab 12, die dir das Blut in den Adern gefrieren lässt.
E-Book, Deutsch, Band 5, 416 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 216 mm
Reihe: Spook
ISBN: 978-3-910522-25-1
Verlag: foliant Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
„Der Augenblick der Gefahr ist nah. Schon bald werden unsere Feinde hier sein.“
Um Tom Ward auf die ständig wachsenden Bedrohungen vorzubereiten, schickt der Geisterjäger seinen Lehrling zu einem neuen, noch strengeren Meister: Arkwright, der tief in den unheimlichen Sümpfen lebt. Tom soll hier auf die unzähligen Gefahren vorbereitet werden, die das County heimsuchen. Doch die wahre Gefahr lauert oft dort, wo man sie am wenigsten erwartet – selbst bei einem erfahrenen Geisterjäger.
Bei der Konfrontation mit einer mächtigen und heimtückischen Wasserhexe unterläuft Meister Arkwright ein fataler Fehler. Plötzlich muss sich der junge Tom seinen Feinden ganz allein stellen. Kann der Spook rechtzeitig eintreffen, um seinen Lehrling vor dem Schlimmsten zu bewahren, oder werden Toms eigene Fehler und die der anderen der Dunkelheit den endgültigen Sieg bescheren? Joseph Delaney treibt die Dark Fantasy-Saga an ihren Höhepunkt der Einsamkeit und Konsequenz. Ein packendes Abenteuer, das dich nicht mehr loslassen wird.
- Toms härteste Prüfung: Ein neuer Meister, neue Gefahren, ganz auf sich allein gestellt.
- Gnadenlose Kämpfe: Eine heimtückische Wasserhexe und düstere Dämonen fordern Tom bis aufs Äußerste.
- Fataler Fehler und schmerzhafte Konsequenzen: Nichts ist in dieser Welt sicher.
- Kompromisslose Dark Fantasy für unerschrockene Leser ab 12 Jahren.
- Jeder Band ein abgeschlossenes, nervenzerreißendes Abenteuer in einer epischen Saga.
- Atemberaubende Atmosphäre mit den schaurig-schönen Illustrationen von Patrick Arrasmith.
Die "Spook's"-Reihe: Eine fesselnde Dark Fantasy-Saga für alle, die bereit sind, die ewige Nacht zu bekämpfen. Bist du bereit, in die Sümpfe des Schreckens einzutauchen?
Zielgruppe
Dieser Band ist ideal für Leserinnen und Leser:
Ab 12 Jahren (und darüber hinaus: auch für Erwachsene).
Die bereits die ersten Bände gelesen haben und die Entwicklung von Tom als Lehrling verfolgen möchten.
Die Geschichten mögen, in denen der Protagonist alleine klarkommen muss und sich neuen, unbekannten Bedrohungen stellt.
Die das Thema Fehler und deren grausame Konsequenzen anspricht.
Die die düstere Atmosphäre und den unheimlichen Grusel der Sümpfe schätzen.
Die kompromisslose Dark Fantasy mit hohem Einsatz und echten Überlebenskämpfen suchen.
Weitere Infos & Material
1. Der Schilling des Königs
2. Das Gesicht der Wahrheit
3. Späte Antwort
4. Die Mühle
5. Ein hoher, gellender Schrei
6. Wasserwissen
7. Froschschenkel
8. Die Frau des Fischers
9. Hiebe und Schläge
10. Der Brief des Spooks
11. Der Hexenfinger
12. Morwena
13. Der Einsiedler von Cartmel
14. Ein toter Mann
15. Der tanzende Finger
16. Blutspur
17. Verfolgung
18. Zwei Nachrichten
19. Fährmannstochter
20. Keine andere Wahl
21. Fußfesseln
22. Verkehrt herum
23. Ein Hexenkrug
24. Die Türme im Wald
25. Grimalkin
26. Das Unvorstellbare
27. Eine schwierige Verhandlung
28. Der Kampf im Moor
29. Wohin ich gehöre
30. Die schwarze Barke
31. Wessen Blut?
Tagebuch von Thomas J. Ward
Als es zu dunkel war, um noch richtig sehen zu können, wohin wir gingen, hielten wir auf einer Lichtung mitten in einem Wald an. Ich war bereit, bei der ersten Gelegenheit loszulaufen, doch die Soldaten befahlen mir, mich hinzusetzen, und einer von ihnen sollte mich bewachen, während die anderen Feuerholz suchten. Normalerweise hätte ich die Hoffnung gehabt, dass der Spook mich suchen kommt und mich zu retten versucht.
Selbst im Dunkeln konnte er sehr gut Spuren lesen und hätte diesen Männern leicht folgen können. Aber wenn er von seiner Aufgabe, diesen Boggart zu bannen, zurückkam, war ich wahrscheinlich schon auf einem Schiff, zu weit weg für jegliche Hilfe. Meine einzige realistische Hoffnung war Alice. Sie hatte mich erwartet und nach Einbruch der Dunkelheit würde sie unruhig werden. Auch sie konnte mich finden, da war ich sicher. Aber was konnte sie gegen fünf bewaffnete Soldaten ausrichten?
Bald flackerte ein Feuer und mein Stab wurde achtlos zusammen mit dem anderen Holz verbrannt. Es war mein erster Stab, den mir mein Meister gegeben hatte, und sein Verlust schmerzte mich so tief, als würde meine Lehre beim Spook ebenfalls in Flammen aufgehen.
Die Soldaten bedienten sich aus dem Sack, brieten beide Hühner am Spieß und schnitten sich Brotscheiben ab, die sie ebenfalls über dem Feuer rösteten. Zu meiner Überraschung banden sie mich los, als das Essen fertig war, und gaben mir mehr davon ab, als ich essen konnte. Doch das geschah keineswegs aus Freundlichkeit.
»Iss auf, Junge«, befahl der Sergeant. »Wir wollen, dass du gesund und stark bist, wenn wir dich abliefern. Du bist der Zehnte, den wir innerhalb der beiden letzten Wochen erwischt haben, und wahrscheinlich das Sahnehäubchen. Ein junger, starker, gesunder Junge wie du sollte uns einen schönen Bonus einbringen.«
»Er sieht nicht gerade begeistert aus«, spottete der Korporal. »Weiß er denn nicht, dass es das Beste ist, was ihm hätte passieren können? Das wird einen Mann aus dir machen, mein Junge!«
»Schau nicht so trübsinnig drein, Junge«, neckte mich der Sergeant, um vor seinen Leuten anzugeben. »Vielleicht lassen sie dich gar nicht kämpfen. Seeleute fehlen uns auch. Kannst du schwimmen?«
Ich schüttelte den Kopf.
»Nun, das ist kein Hinderungsgrund für eine echten Seemann. Wenn man erst mal über Bord gegangen ist und im Meer treibt, hält keiner lange durch. Entweder erfriert man oder die Haie nagen einem die Füße ab.«
Als wir aufgegessen hatten, fesselten sie mir wieder die Hände, und während sie sich unterhielten, lehnte ich mich zurück, schloss die Augen und tat so, als würde ich schlafen, lauschte jedoch stattdessen ihrer Unterhaltung. Sie schienen es leid zu sein, Leute zum Militärdienst zu zwingen, und sprachen darüber, zu desertieren.
»Dann ist das hier der Letzte«, hörte ich den Sergeanten sagen. »Wir kassieren unser Geld ein und verschwinden dann in Richtung Norden, wo es mehr zu verdienen gibt. Es muss doch eine bessere Arbeit geben als so was.«
Was für ein Pech, dachte ich. Nur noch einen, dann waren sie fertig. Ich war offenbar der Letzte, den sie zum Dienst nötigen wollten.
»Da bin ich mir nicht so sicher«, wandte Todd ein. »Es gibt nirgendwo viel Arbeit. Deshalb hat mein Dad mich ja zur Armee geschickt.«
Einen Augenblick lang herrschte unsicheres Schweigen. Ich merkte wohl, dass der Sergeant es nicht gerne hatte, wenn man ihm widersprach.
»Nun, Toddy«, erwiderte er leicht gereizt, »es kommt natürlich darauf an, wer nach Arbeit sucht, ein Junge oder ein Mann. Und von was für einer Art von Arbeit wir sprechen. Aber ich weiß einen Job für dich. Da gibt es einen Spook, der einen neuen Lehrling braucht. Ich glaube, das ist genau die Beschäftigung, die du brauchst.«
Toddy schüttelte den Kopf. »Nein, das würde mir nicht gefallen. Ich habe Angst vor Hexen …«
»Das sind doch Ammenmärchen! Es gibt keine Hexen. Komm schon, Toddy, wann hast du zuletzt eine Hexe gesehen? Na los, sag schon!«
»In unserem Dorf gab es mal eine Hexe«, erklärte Toddy. »Sie hatte eine schwarze Katze und hat immer vor sich hin gemurmelt. Eine Warze hatte sie auch am Kinn.«
»Die Katze oder die Hexe?«, spottete der Sergeant.
»Die Hexe.«
»Also eine Hexe mit einer Warze am Kinn! Na, da zittern wir doch alle gleich vor Furcht, Jungs«, tönte der Sergeant abfällig. »Wir sollten dich wirklich zum Lehrling eines Spooks machen, damit du mit ihr fertigwerden kannst, wenn du wieder nach Hause kommst.«
»Nein«, erklärte Toddy. »Das geht nicht. Sie ist schon tot. Sie haben ihr die Hände an die Füße gebunden und sie in den Teich geworfen, um zu sehen, ob sie schwimmt …«
Die Männer brüllten vor Lachen, doch ich konnte das nicht lustig finden. Die Frau war offensichtlich das gewesen, was der Spook eine »zu Unrecht Beschuldigte« nannte, eine arme alte Frau, die eine solche Behandlung nicht verdient hatte. Wenn sie unterging, befand man sie für unschuldig, doch die meisten starben am Schock oder an einer Lungenentzündung, wenn sie nicht schon ertrunken waren.
»Und, Toddy? Ist sie geschwommen?«, wollte der Sergeant wissen.
»Ja, aber mit dem Gesicht nach unten. Als sie sie rausgefischt haben, um sie zu verbrennen, war sie schon tot, deshalb haben sie stattdessen ihre Katze verbrannt.«
Wieder erklang das grausame Lachen der Männer, noch lauter als zuvor, doch dann ebbte die Unterhaltung ab und schlief schließlich ganz ein.
Ich glaube, ich war eingenickt, denn plötzlich wurde mir bewusst, dass es empfindlich kalt geworden war. Nur eine Stunde zuvor hatte ein kühler, feuchter Herbstwind durch die Bäume gepfiffen, die jungen Stämme gebeugt und die alten Äste ächzen und knarren lassen. Jetzt war es völlig windstill und der Boden war mit Raureif überzogen und glitzerte im Mondlicht.
Das Feuer war bis auf ein paar noch glühende Reste heruntergebrannt. Auf dem Haufen daneben lag noch genügend Holz, doch trotz der bitteren Kälte hatte niemand etwas nachgelegt. Alle fünf Soldaten stierten lediglich wie in Trance auf das sterbende Feuer.
Plötzlich spürte ich, wie sich etwas der Lichtung näherte. Auch die Soldaten merkten es, denn sie standen auf und spähten in die Dunkelheit. Unter den Bäumen trat eine schemenhafte Gestalt hervor und kam so leise auf uns zu, dass sie eher zu schweben als zu gehen schien. Als sie näher kam, spürte ich, wie mir die Furcht wie Galle in der Kehle hochstieg, und stand nervös auf.
Mir war zwar schon kalt, doch es gibt mehr als eine Art von Kälte. Ich bin der siebte Sohn eines siebten Sohnes und kann manchmal Dinge sehen, hören oder spüren, die normale Menschen nicht wahrnehmen. Ich sehe Geister und Spukbilder, ich höre die Toten reden und ich verspüre eine besondere Art von Kälte, wenn sich ein Wesen der Dunkelheit nähert. Dieses Gefühl hatte ich jetzt auch, stärker als je zuvor, und ich hatte Angst. So viel Angst, dass ich von Kopf bis Fuß zu zittern begann. Konnte es sein, dass mich der Teufel schlussendlich doch gefunden hatte?
Der Kopf der sich nähernden Gestalt hatte etwas Verstörendes an sich. Obwohl sich kein Lüftchen regte, schien sich das Haar zu bewegen und auf unmögliche Art zu winden. Sah so der Teufel aus?
Die Gestalt kam näher und betrat plötzlich die Lichtung, sodass das Mondlicht sie zum ersten Mal richtig beleuchtete …
Doch es war nicht der Teufel. Ich sah eine mächtige bösartige Hexe. Sie hatte Augen wie glühende Kohlen und ihr Gesicht war von Hass und Bosheit verzerrt. Doch am meisten entsetzte mich ihr Kopf. Statt Haaren wuchsen dort schwarze Schlangen, die sich wanden und zuckten, ihre gespaltenen Zungen hervorschnellen ließen und ihre Fangzähne zeigten, die bereit waren, ihr Gift zu verspritzen.
Zu meiner Rechten erklang plötzlich ein angstvolles, tierhaftes Stöhnen. Es war der Sergeant. Trotz seines mutigen Getues war sein Gesicht jetzt angstverzerrt, die Augen schienen ihm aus dem Kopf zu treten und er riss den Mund auf, um zu schreien. Doch es kam nur ein weiteres Stöhnen hervor, tief aus seinem Bauch, dann rannte er so schnell wie möglich in den Wald, in Richtung Norden. Seine Männer folgten ihm, Toddy als letzter, und ich konnte ihre Schritte hören, die sich entfernten, bis sie schließlich ganz verklangen.
In der eintretenden Stille stand ich der Hexe allein gegenüber. Ich hatte weder Salz noch Eisen noch meinen Stab und meine Hände waren immer noch hinter meinem Rücken gefesselt. Doch ich holte tief Luft und versuchte, meine Furcht zu besiegen. Das war der erste Schritt, wenn man der Dunkelheit gegenübertrat.
Doch ich hätte mir keine Sorgen machen müssen. Plötzlich begann die Hexe zu lächeln und ihre Augen hörten auf zu glühen. Die Schlangen wanden sich nicht mehr und verwandelten sich zu schwarzen Haaren und die verzerrten Züge glätteten sich zu einem außerordentlich hübschen Gesicht. Ich betrachtete die spitzen Schuhe, die ich so gut kannte. Es war Alice, die mich anlächelte.
Ich erwiderte ihr Lächeln nicht. Ich konnte sie nur entgeistert anstarren.
»Freu dich, Tom«, sagte sie. »Ich habe ihnen so viel Angst eingejagt, dass sie uns nicht folgen werden. Du bist jetzt in Sicherheit. Du musst dir keine Sorgen mehr machen.«
»Was hast du getan, Alice?«, fragte ich kopfschüttelnd. »Ich habe das Böse gespürt. Du hast ausgesehen wie eine maligne Hexe! Dazu musst du schwarze Magie eingesetzt haben!«
»Ich habe nichts Falsches getan, Tom«, erwiderte sie und begann, meine Fesseln zu lösen. »Die anderen haben Angst gekriegt und die hat sich auf dich übertragen. Eigentlich ist es nur eine optische Täuschung …«
Voller Entsetzen wich ich...




