Detering | Mord auf Langeoog | E-Book | sack.de
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Detering Mord auf Langeoog

Ein Nordsee-Krimi
2. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96817-863-9
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein Nordsee-Krimi

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ISBN: 978-3-96817-863-9
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Was, wenn schöne Worte tödlich sind …?
Der atmosphärische Insel-Krimi für alle Ostfriesland-FansIn einem Haus auf der Insel Langeoog bricht ein Feuer aus. Bei den Löscharbeiten entdecken die Rettungskräft zwei Mädchen. Jördis ist schwer verletzt, Ilka ist tot. Die Untersuchungen ergeben schnell, dass das Feuer nicht die Ursache für das Unglück der beiden gewesen sein kann. Die jungen Frauen wurden zuvor betäubt und erschlagen. Doch wer sind die beiden und wer hatte ein Motiv, zwei unschuldigen jungen Frauen so etwas anzutun? Und was hat es mit den Gedichtstrophen auf sich, die an verschiedenen Orten auf Langeoog auftauchen? Die Inselkommissare Carla Bernstiel und Gerrit Blau arbeiten unter Hochdruck und suchen unter den ersten Saison-Gästen der Insel nach Hinweisen.Dies ist eine Neuausgabe des Romans Wer liebt, stirbt zweimal.Erste Leserstimmen
„Der Krimi ist eine perfekte Urlaubslektüre, nicht nur (aber auch) für Nordsee-Fans.“
„Realistischer, fesselnder und interessanter Kriminalroman!“
„spannender Inselkrimi mit sympathischem Ermittlerteam“
„Ein packender Fall, detailreiche Landschaftsbeschreibungen und eine klare Leseempfehlung!“

Monika Detering wollte Schiffsjunge, Malerin oder Schriftstellerin werden. Die letzteren Wünsche waren den Eltern zu unseriös (vom ersten ahnte niemand etwas). Sie arbeitete viele Jahre als Puppenkünstlerin mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland wie Washington, Philadelphia und New York. Durch lange Aufenthalte an der Nordsee wurde das Meer ihr Sehnsuchtsort. Sie war als freie Journalistin tätig und entschied sich später für das belletristische Schreiben. Gemeinsam mit dem Autoren Horst-Dieter Radke erfand und schreibt sie die historische Krimiserie um Puff & Poggel, mit Blick in die 50er Jahre auf fiktive Ereignisse in Mülheim an der Ruhr. Als Gegenpol zum 'Kriminellen' veröffentlichen sie sommerleichte Inselromane. Neben dem gemeinsamen Schreiben publiziert jeder für sich Soloprojekte. Monika Detering ist Mitglied bei den 'Mörderischen Schwestern' und den '42-er Autoren'.

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2
Carla Bernstiel, die Saisonkommissarin, nahm sich zusammen und stellte sich auf ihren Vermieter und dessen karge Äußerungen ein. Die meisten Ostfriesen auf der Insel waren eben so. „Wie war’s?“ „Gut. Norditalien ist einfach nur schön.“ Carla lächelte und blickte Hermann Lindner überzeugend an. „Teuer?“ „Geht so. War schon in Ordnung.“ „Wie bei uns?“ „Na, nicht ganz. Ist eben eine besondere Gegend.“ „Da hättet ihr doch gleich hier Urlaub machen können, wenn es teurer war. Bist ja nun sowieso da.“ Der glatzköpfige Hermann blinzelte listig und drehte sein Glas mit dem frischen Pils. Wegen einer Polizistin so lange Sätze zu schrauben, war nicht sein Ding. Nach einem weiteren, tiefen Schluck machte er nicht den Eindruck, als wollte er noch etwas ergänzen. Aber er tat es. Weil er die Frau neben sich mochte. „Ich hatte dir sogar die untere große Wohnung freigehalten.“ Hermann zuckte die Achseln. „Für nichts und wieder nichts.“ „Ich mach’s wieder gut. – Noch eins?“ Carla Bernstiel tippte mit ihrem Glas gegen Hermanns und tat, als ob sie trinken würde. Sie mochte keinen Schnaps. Aber sie wollte mit den Insulanern auskommen. „Jo.“ Hermann nickte. „Siehst aber nicht aus, als ob es dir leid täte.“ Er schaute den Wirt an, der hinter dem Tresen stand, dieser erwiderte seinen Blick: „Is was, Hermann?“ „Nix ist. Unter Zeugen verspricht uns jetzt Frau Kommissarin Bernstiel aus Aurich, das auch in dieser Saison unsere Insel sauber bleibt. Mehr als geklaute Fahrräder sind nicht drin. Dann hat jeder von euch was zu tun.“ Dass Carla Fremdluft geschnuppert hatte, stieß bei ihrem Kollegen Gerrit Blau und dem wortkargen Pensionsinhaber Hermann Lindner auf Unverständnis. „Jetzt musst du mit einer winzigen Wohnung zufrieden sein. Noch ein Pils! Zahlt sie. Ist Strafzoll.“ Hermann wies auf Carla und schob dem Wirt sein Glas über den Tresen. „Glaub aber nicht, nur weil du aus Aurich kommst, dass du was Besseres bist.“ Carla nickte, ermahnte sich zur Geduld und wollte gehen. „Und komm uns nicht mit einem deiner komplizierten Fälle. Die kannst du anderswo lösen. Wenn der Gerrit allein ist, passiert so was auch nicht.“ „Du glaubst an das Gute?“ Carla lächelte. „Genug“, sagte Hermann. „Krieg’ schon einen Zungenkrampf vom Quatschen. Ich muss ins Bett. Und pinkeln.“ Am besten lasse ich ihn reden, dachte die Kommissarin und unterdrückte ein Gähnen. „Was in unsere Zuständigkeit fällt, erledigen wir“, wandte sie sich an ihren Kollegen Gerrit Blau. Im dämmrigen Kneipenlicht sah sie aus, als hätte sie tiefe Schatten unter den Augen. Sie machte gerne Außendienst. Als ihr der Staatsanwalt Dr. Storm sagte, die Polizeistation Langeoog brauche Verstärkung und ob sie für die Saison einspringen wolle, sagte Carla zu. Er hätte sie sowieso geschickt. Das wusste sie und fand, eine Zusage ihrerseits machte sich besser. Zum Glück mochte sie die Insel. Carla wollte auf der Insel auch ihr Sportabzeichen erneuern. Das war längst fällig. Zeit würde es bei den anfallenden Bagatellfällen schon dafür geben, obwohl ihr ein Auricher Kollege einen Aktenstapel mit dem ‚Unerledigt’-Stempel mitgegeben hatte. „Zum Abarbeiten. Dafür übernehme ich Ihre Sachen.“ Dass sie ihre Sachen abgearbeitet hatte, wussten er und sie. Aber sie sagte nichts dazu. Es würde sich schon eine Gelegenheit ergeben, ihm seine Nickligkeiten auf ihre Weise heimzuzahlen. *** Sie versuchte in der Ferienwohnung heimisch zu werden und merkte, dass es dauern würde. Aber zum Wohlfühlen war sie nicht hier, obwohl sie fand, in ihrer Freizeit hätte sie ein Recht darauf. Sie zog einen Tisch zum Fenster, als es klopfte. Ehe sie ‚Herein‘ rufen konnte, wurde die Tür aufgestoßen und Erika rauschte herein. Erika war Hermanns Frau. Sie sorgte für das Wohlbefinden der Gäste im Haus Lindner. „Warum stellen Sie den Tisch unters Fenster, da hatte ich mir solche Mühe gegeben, Ihnen eine gemütliche Ecke zu schaffen, na ja, die Leute aus der Stadt haben eben andere Ansichten. Macht nix. Mir ist eingefallen, dass der Fernseher noch nicht richtig eingestellt ist. Soll ich mal eben …?“ „Ach, lassen Sie mal.“ „Warum nicht?“ Verblüfft blieb Erika stehen und sah Carla an. „Ich kann keinen TV-Krimi mehr sehen.“ „Aber heute kommt keiner.“ „Frau Lindner, ich habe mir vorgenommen, während meiner Inselzeit fernsehfrei zu bleiben.“ Erika blieb vor der Kommissarin stehen, räusperte sich, verschränkte die Arme vor ihrer Brust und fragte: „Sind Sie ansonsten mit allem zufrieden?“ „Bin ich. Wirklich. Habe ich Ihrem Hermann schon gesagt.“ „Nur, wenn Ihr Mann kommen will, ich meine, das wird zu eng mit dem Platz.“ Bei dem Satz sprach Erika hektischer. Sie wusste, dass dies so nicht stimmte. Sie wollte nur herausfinden, ob die kräftige hellblonde Kommissarin verheiratet war. „Er müsste sich was dazu mieten. Ich könnte Ihnen preislich entgegenkommen. Das große Zimmer nebenan ist ab Freitag frei. Das Bad können Sie gemeinsam nutzen.“ Carla reckte sich und musterte Erikas Scheitel, das dichte, graublonde Haar und sagte mit einem feinen Lächeln in der Stimme: „Liebe Frau Lindner, es wird keinen Besuch geben. Außerdem bin ich zum Arbeiten hier, ich habe mir auch einiges mitgebracht, also, Sie müssen sich nicht sorgen, dass es mir in dieser Wohnung zu eng wird.“ Erika verbarg die Enttäuschung hinter ihrem geübten Wirtinnen-Lächeln. „Wir wollen erweitern“, erklärte sie, „hat Hermann schon erzählt? Hinten im Garten, einen Pavillon für ein bis zwei Personen. Das wäre dann nächstes Mal auch etwas für Sie.“ Carla strich behutsam mit dem Zeigefinger über ihre linke Schläfe. Die Kopfschmerzen kamen und gingen. „Die Göntje vom Polderweg macht Kräutersalben und Heiltinkturen. Nee, nun gucken Sie mal nicht so abschätzig, Göntje kann das, die würde Ihnen sicher helfen. Kopfschmerzen, nicht wahr?“ Erika betrachtete Carla mit Kennermiene. Carla unterdrückte ein Stöhnen, griff nach einer Schachtel auf der Fensterbank, öffnete sie und drückte eine Tablette heraus. „Göntje kann das besser! Tabletten sind Gift, glauben Sie es mir.“ „Ja, sicher.“ Carla wollte noch zur Kaapdüne und dem Kollegen helfen, auch wenn es längst schon nach Dienstschluss war. Sie verzog das Gesicht, während Erikas Hand sich auf ihren Arm legte, ihn drückte, was eher einem Quetschen glich. „Das wird wieder. Lassen Sie einfach den Gerrit das meiste machen. Der hilft gern. Und ich sag Göntje Bescheid.“ „Bitte Frau Lindner! Das ist nett von Ihnen, aber wenn ich Hilfe benötige, melde ich mich.“ Sie flehte zu allen Wassergeistern, dass der ungebetene Besuch endlich verschwand. „Sie wissen ja, ich bin zum Arbeiten hier, es gibt einiges zu tun …“ Sie milderte ihren gereizten Ton und versuchte ein Lächeln. „Wenn ich Schmerzen habe, bin ich nicht immer freundlich.“ Erika kaute auf der Unterlippe. „Ja, das wollte ich gern einmal wissen: Fürchten Sie sich eigentlich vor den Toten? Vor denen, die Sie manchmal finden?“ „Sie meinen, die Ermordeten? Es sind nicht viele. Wirklich nicht. Aber wenn da ein Fall nicht gelöst ist, geistert der oder die Tote in mir herum – und schmerzt.“ „Das sind Ihre Gespenster? Auch mit denen kennt sich Göntje aus. Wenn Sie welche loswerden müssen, ich mein’ ja nur …“ Carla ging zu der kleinen Garderobe neben der Wohnungstür, nahm ihren Wetteranorak und zog ihn an. „Es gibt verschiedene Arten von Gespenstern. Sie haben sicher auch welche.“ „Bei einem Mann wie dem Hermann halten sich keine.“ Sie reichte ihr die Hand: „Auf eine ruhige Saison.“ „Danke. Ich gehe denn mal. Gerrit wartet bestimmt schon.“ Während sie gemeinsam die Ferienwohnung verließen und Carla abschloss, heulten die Sirenen der Feuerwehr. *** Gerrit Blau schloss zwei Umlaufordner und stempelte ‚Erledigt’ darauf. Ruhestörender Lärm samt Schlägerei und eine Erpressung. Einen weiteren zog er heran, blätterte und dachte: auch das noch, der Enkeltrick. Diese Schockanrufe waren ein Thema, mit dem sich die niedersächsische Polizei immer wieder beschäftigen musste. Auch auf Langeoog. Der Enkeltrick wurde auf der Insel in den vergangenen Monaten fünfzehn Mal registriert, von denen in neun Fällen die Täter erfolgreich waren. Der entstandene Schaden war beträchtlich, finanziell und ganz besonders seelisch bei den Geschädigten. „Den Enkeltrick muss Carla bearbeiten“, entschied er. „Sie soll die betroffenen Senioren befragen, die sind ja alle von hier. Dass diese Schweinehunde unsere Alten verunsichern und es schaffen, sie auszunehmen …“ Er legte die Unterlagen auf Carlas Schreibtisch. „Und sie wird etwas demütiger durch derartige Aufgaben. Die tritt hier auf, als hätte sie das Sagen. So geht das nicht. Schließlich bin ich derjenige, der ansonsten hier alles stemmt.“ Er strich sich durch das helle kurzgeschnittene Haar, schlug auf seinen flachen Bauch, auf den er sehr stolz war. Denn dieser war noch vor Monaten als ‚Speckrolle‘ von seinem Freunden bezeichnet worden.   Zur gleichen Zeit sagte in Bremen Mira Hauser zu Henning, ihrem Mann: „Heute früh habe ich schon mit unserer Tochter gesprochen. Sie war ganz fröhlich und einmal nicht pampig. Die Mädchen waren schon richtig wach, also sind sie gestern Abend wohl nirgends mehr versackt.“ Herr Hauser warf seiner Frau einen misstrauischen Blick...



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