Dickreiter / Oelsner | Max und die wilde 7 3. Die Drachen-Bande | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3, 240 Seiten

Reihe: Max und die wilde 7

Dickreiter / Oelsner Max und die wilde 7 3. Die Drachen-Bande

Lustiger und spannender Kinderkrimi für Kinder ab 8 Jahren
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-86274-019-2
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Lustiger und spannender Kinderkrimi für Kinder ab 8 Jahren

E-Book, Deutsch, Band 3, 240 Seiten

Reihe: Max und die wilde 7

ISBN: 978-3-86274-019-2
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein neuer Fall für Max: Als der Meisterdetektiv mit seinem Kater zum Tierarzt will, wird Motzkopf auf offener Straße in einen Lieferwagen gezerrt. Max bleibt das Herz stehen. Motzkopf wurde entführt! Am helllichten Tag! Sofort nimmt Max mit der Wilden Sieben die Ermittlungen auf. Da scheint eine hundsgemeine Tierfänger-Bande am Werk zu sein!

Der dritter Band der Erfolgs-Reihe "Max und die wilde 7" um die verrückte Rentner-Gang von Lisa-Marie Dickreiter und Winfried Oelsner.

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Kapitel 2 Thorsti in Not
»Ruhe auf den billigen Plätzen!« Statt weiter mit der Kreide an die Tafel zu schreiben, fuchtelt Herr Weber so wild mit ihr herum, als ob er sie gleich durchs Klassenzimmer werfen will. Wie alle in der 4b zieht Max den Kopf ein und versucht, so unauffällig wie möglich an seinem Platz zu sitzen. An der ganzen Schule gibt es keinen Lehrer, der mieser gelaunt ist als Herr Weber. Da braucht er sich nicht zu wundern, dass ihn alle den Mieseweber nennen! »Freiwillige vor!« Herr Weber deutet zur Tafel, die er von oben bis unten mit Textaufgaben vollgekritzelt hat. Dann verschränkt er die Arme auf dem Rücken und marschiert die Tischreihen entlang. »Wer will anfangen?« Nein, danke! Max zieht den Kopf noch tiefer zwischen die Schultern. Als Detektiv kann er eigentlich ziemlich gut logisch denken – aber weil Herr Weber nicht nur der Lehrer für Mathe, sondern auch der für Sachkunde ist, sind seine Textaufgaben immer knallvoll mit merkwürdigen Tieren. So voll, dass Max sie hundert Mal lesen muss, bis er kapiert hat, was er überhaupt ausrechnen soll! »Keiner will? Gut, dann werde ich eben einen Freiwilligen aussuchen.« Herr Weber streckt seinen Zeigefinger aus. Doch bevor der auf jemanden zeigen kann, wird die Tür aufgerissen, und Laura kommt ins Klassenzimmer gestürmt. Oh, oh. Jetzt gibt’s bestimmt gleich ein ordentliches Donnerwetter! Beim Zuspätkommen verwandelt sich der Mieseweber nämlich in den noch schlimmeren Motzeweber! »Laura Butz!«, schimpft Herr Weber los. »Warum bist du zu spät?!« Arme Laura! Max weiß, dass er schleunigst was tun muss, um den Motzeweber von ihr abzulenken. Schließlich sitzt er neben ihr! Und Sitznachbarn müssen zusammenhalten! Doch gerade als er den Mund aufmachen will, um sich freiwillig für eine Textaufgabe zu melden, redet Laura los. »Ich komme zu spät, weil …« Laura guckt auf ihre Schuhe. »Weil, ich hab auf dem Schulweg … etwas gesehen … einen … äh … einen interessanten Vogel.« Oje. Max schluckt. Er ist ja auch nicht besonders gut im Ausreden-Erfinden, aber Laura sollte wirklich dringend üben. Das mit dem Vogel glaubt ihr der Mieseweber nie! »So. So.« Herr Weber lässt das Kreidestück von einer Hand in die andere fallen. »Ein interessanter Vogel hat dich also aufgehalten.« »Ja«, sagt Laura bloß. Und dabei klingt sie so mechanisch wie ein Roboter. Max zieht die Nase kraus. Irgendwas stimmt nicht mit Laura. Die blubbert doch sonst immer so viel, dass einem beim Zuhören schwindelig wird! »So. So«, sagt Herr Weber wieder. »Dann schreibst du sicher gerne einen Aufsatz über diesen interessanten Vogel. Und zwar bis morgen! Und wehe, es sind nicht mindestens drei Seiten!« »Ja«, sagt der Laura-Roboter. »Gut, gut.« Herr Weber nickt zufrieden. Dann zeigt sein Zeigefinger auf Julian in der dritten Reihe. »Da haben wir ja unseren Freiwilligen für die erste Textaufgabe!« Weiter hört Max nicht zu. Denn jetzt, wo Laura sich auf ihren Stuhl fallen lässt, kann er ihre Augen von Nahem sehen – und die sind an den Rändern genauso rot wie ihre Locken! Laura hat geweint. Und das bestimmt nicht wegen einem interessanten Vogel! Sofort fängt Max an, wie ein Detektiv zu denken: Was ist auf dem Schulweg passiert? Ist Laura mit dem Rad hingeknallt? Aber ihre Hosenbeine haben keine Löcher an den Knien. Und ihre Hände sind auch nicht aufgeschürft. Hat jemand Laura fies behandelt? Das kann Max sich nicht vorstellen. Laura gehört zu Oles Bande – da traut sich niemand, sie fies zu behandeln. Oder ist Laura heute bloß mit dem falschen Fuß aufgestanden? Mädchen heulen ja manchmal wegen den komischsten Sachen! Und sie reden gerne über ihre Gefühle. Deswegen flüstert Max: »Alles okay?« »Ja, klar!«, flüstert Laura zurück. »Alles okay!« Ist es nicht. Das kapiert Max sofort. Denn von Vera hat er gelernt, dass man nicht nur auf das hören darf, was jemand sagt. Man muss auch immer beobachten, was dieser jemand dabei tut. Weil man so sehen kann, ob dieser jemand einem die Wahrheit erzählt. Wenn Leute lügen, konzentrieren sie sich nämlich bloß auf ihre Lügengeschichten – und vor lauter Konzentration passen sie zum Beispiel nicht auf ihre Hände auf. Und schwupps!, zuckt eine Hand im falschen Moment und zeigt nach links, obwohl der Mund rechts gesagt hat! Körpersprache nennt Vera das. Und die muss es wissen! Schließlich war sie früher eine berühmte Schauspielerin! Und damit sie besser schauspielern kann, hat sie dauernd die Körpersprache von anderen Leuten beobachtet. So, wie Max gerade die Körpersprache von Laura beobachtet hat. Er hat also genau gesehen, wie ihre Finger den Radiergummi zusammengequetscht haben. Wenn der ein Keks wäre, dann hätte sie jetzt nur noch Krümel in der Hand! Klarer Fall: Hier ist etwas ganz und gar nicht okay. Aber was? Braucht Laura vielleicht Hilfe? Vielleicht sogar die von einem Detektiv? »Ist echt alles in Ordnung?«, flüstert Max. »Du siehst so traurig aus.« Lauras Mund schweigt. Dafür reden wieder ihre Finger los. Sie biegen und kneten den Radiergummi. Biegen und kneten. Dann stößt Laura einen tiefen Seufzer aus, und Max weiß, dass gleich ihr Mund losreden wird. »Mein Dackel Thorsti, er …« Lauras Finger biegen und kneten, was das Zeug hält. »Er ist WEG!« Das letzte Wort platzt so laut aus Laura heraus, dass Herr Weber für einen Augenblick Julian und die Textaufgabe vergisst und zu ihr guckt. Oh, oh. Max hält die Luft an. Doch zum Glück ist Laura im Unschuldig-Gucken besser als im Ausreden-Erfinden. Mit einem Kopfschütteln dreht sich Herr Weber wieder zur Tafel. »Ist er weggelaufen?« Max flüstert so leise, dass er sich selbst kaum hört. »Ja. Ich meine, nein. Ich weiß auch nicht.« Laura rutscht näher. »Ich war gestern mit ihm im Park. Gassi gehen. Und da hab ich ihn kurz von der Leine gelassen. Und dann …« Lauras Flüsterstimme zittert, und Max sieht, wie sie angestrengt schluckt, um nicht loszuheulen. Jetzt muss er aufpassen, was er sagt. Ein falsches Wort – und Laura bricht in Tränen aus! »Und dann?«, fragt Max vorsichtig. »Dann war er weg. Dabei gehorcht Thorsti aufs Wort! Er haut nur ab, wenn er den Eiswagen sieht. Er liiiiebt Eis …« Lauras Flüsterstimme zittert so stark, dass Max am liebsten ihre Hand nehmen würde, um sie zu trösten. Aber wenn das jemand sieht! Dann geht das fiese Gehänsel von vorne los, und Max ist der verliebte Opa! »Ich hab mit meinen Eltern gesucht, bis es dunkel war«, flüstert Laura weiter. »Keine Spur von Thorsti! Und vorhin bin ich noch mal durch den Park gerannt.« Aha. Deshalb war Laura also zu spät. »Thorsti war die ganze Nacht alleine draußen! Vielleicht ist ihm was Schreckliches passiert!« Laura schluckt und schluckt. Und auch Max muss schlucken. Wenn sein Kater Motzkopf eine ganze Nacht verschwunden wäre – er würde durchdrehen vor Sorge! Nicht eine Sekunde könnte er still sitzen und Mathe lernen, während Motzkopf da draußen vielleicht gerade von wilden Hunden verfolgt wird. Oder nicht mehr von einem hohen Baum herunterkommt. Oder in einem Müllabfuhrlaster zur Müllhalde braust, weil er auf der Suche nach Keksen mal wieder in eine Mülltonne gefallen ist. Und wenn die Müllmänner dann nicht aufpassen, dann … STOPP! Max schüttelt den Kopf. Er darf sich jetzt nicht von blöden Horror-Gedanken ablenken lassen! Als Detektiv muss er immer cool bleiben und Ruhe bewahren. Sonst kann er nicht messerscharf nachdenken und kombinieren. Und genau das sollte er jetzt schleunigst tun! Denn wer einen Einbrecher und eine gruselige Geisteroma schnappt – der findet auch einen verschwundenen Hund! Zack!, fischt Max sein schwarzes Detektiv-Notizbuch aus seinem Ranzen und klappt es auf. Dann schreibt er los: 14. Sebtember, 8 Uhr 32 (in Schule): Befragung von Hundebesietzerin (Laura) Fall: Hund (Torsti) ist verschwunden (schon eine Nacht weg!) Tatort: Park in Geroldsfingen (Deutschland) Besondere Kenzeichen: Torsti liebt Eis! Beschreibung von Hund: »Thorsti schreibt man mit h!«, flüstert Laura empört, und ihre Locken streifen Max’ Wange, so nah hat sie sich zu ihm herübergebeugt. Pffff. Dass Mädchen auch immer überall mitlesen müssen! Schnell kritzelt Max über alle Torstis ein h. Laura tippt auf den letzten Punkt und flüstert: »Thorsti ist ein Rauhaardackel. Ein total süßer! Mit braun-schwarzem Fell. Ich hab ihn, seit ich drei bin. Und jetzt seh ich ihn vielleicht nie wieder!« Bevor Max etwas Tröstendes antworten kann, trifft ihn ein Papierkügelchen am Ohr. Und eines landet auf Lauras wilden Locken. »Hey, ihr!«, zischt Ole aus der letzten Reihe und wedelt mit seiner Gummischleuder herum. »Was ist los?« »Mein Hund ist verschwunden«, zischt Laura aus der ersten Reihe zurück. »Der fette Dackel? Ist er geplatzt?« Natürlich verwandeln sich die Kumpels von Ole sofort in grinsende Breitmaulfrösche. Und natürlich ist Ole noch nicht fertig. »Hey, Laura! Mach dir nix draus. Dein Dackel war eh hässlich! Der sah aus wie ’ne Wurst auf vier Beinen!« Dieser verdammte Ole! Max guckt zu Laura. Die starrt stur auf die Tafel und tut so, als würde sie nichts von Oles fiesem...


Lisa-Marie Dickreiter, geboren 1978, studierte an der Filmakademie Baden-Württemberg mit dem Schwerpunkt Drehbuch. 2010 erschien ihr erster Roman "Vom Atmen unter Wasser", in dem sie auf beeindruckende Weise Trauerarbeit in Prosa übersetzt. "Ein außerordentliches, beglückendes Debüt", schreibt dazu die ZEIT. Der Roman wurde mit dem Thaddäus-Troll-Preis ausgezeichnet und von SWR/arte u.a. mit Andrea Sawatzki unter der Regie von Winfried Oelsner verfilmt. Gemeinsam mit Winfried Oelsner hat Lisa-Marie Dickreiter auch das Kinderbuch MAX UND DIE WILDE SIEBEN geschrieben.

Winfried Oelsner, geboren 1972, hat Film- und Fernsehwissenschaften, Geschichte und Politik in Bochum und Köln studiert. Anschließend absolvierte er an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg ein Regie-Studium für Spielfilm und Dokumentarfilm. Er lebt und arbeitet als Autor und Regisseur in Berlin. Zu seinen Regie-Projekten zählen u.a. "Tsunami" (ProSieben) und "Vom Atmen unter Wasser" (SWR/arte) nach dem erfolgreichen Debütroman von Lisa-Marie Dickreiter. Gemeinsam mit Lisa-Marie hat er auch das Kinderbuch MAX UND DIE WILDE SIEBEN geschrieben.



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