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Dickson | Verrat und Verführung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 283, 256 Seiten

Reihe: Historical

Dickson Verrat und Verführung


1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-86349-816-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 283, 256 Seiten

Reihe: Historical

ISBN: 978-3-86349-816-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



England, 1708: Können diese klaren blauen Augen lügen? fragt sich Lord Simon Rockley, während er auf dem Ball wie gebannt die schöne Christina Atherton beobachtet. Eine geheime Mission hat ihn nach Oakbridge Hall, den Landsitz der Athertons, gebracht: Er ist dem gefährlichen Straßenräuber Buckley auf der Spur, den er in den Geheimgängen unter dem Schloss vermutet. Ihn zu überführen lautet der Auftrag des adligen Geheimagenten. Und bestimmt nicht, Christina zu einer leidenschaftlichen Nacht zu verführen! Doch genau das ist es, was Simon macht. Ohne zu wissen, ob seine hinreißende Geliebte eine Verräterin ist ...



Helen Dickson lebt seit ihrer Geburt in South Yorkshire, England, und ist seit über 30 Jahren glücklich verheiratet. Ihre Krankenschwesterausbildung unterbrach sie, um eine Familie zu gründen. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes begann Helen Liebesromane zu schreiben und hatte auch sehr schnell ihren ersten Erfolg. Sie bevorzugt zwar persönlich sehr die Zeit des Bürgerkrieges in England doch um ihren Lesern viel Abwechslung zu bieten, wählt sie auch andere geschichtliche Epochen für ihre Roman. Um für ihre historischen Liebesromane zu recherchieren, verbringt die Autorin viele Stunden in der Bibliothek. So lässt sie mit viel Fantasie und historischer Genauigkeit wunderschöne historische Liebesromane entstehen.

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PROLOG

Am Ufer des breiten Flusses stieg der Reiter ab. Nachdem er sich umgesehen und niemanden entdeckt hatte, zog er seinen Soldatenrock aus. Der Tag war heiß, das Wasser unwiderstehlich. Dann setzte er sich auf einen Baumstumpf und streifte die Stiefel ab. Auch von seinem Hemd und der Kniehose befreite er sich. Alle Kleidungsstücke legte er auf den Boden. Auf dem Weg zum Wasserrand streckte er seine muskulösen Arme empor. Sein kräftig gebauter, wohlgeformter Körper schimmerte goldbraun unter den sengenden Sonnenstrahlen.

Sekunden später versank er im plätschernden Wasser und schwamm zur Mitte des Flusses.

Nur eine halbe Meile entfernt, ritt eine junge Frau auf einer kastanienbraunen Stute einen schmalen, gewundenen Pfad entlang. Zwischen hohen Buchen und Eichen wechselten Licht und Schatten auf ihrem langen blonden Haar. Kleine Tiere suchten im raschelnden Unterholz nach Futter, Eichhörnchen sprangen von einem Ast zum anderen. Am blauen Himmel flogen Vögel umher oder zwitscherten in den Bäumen. Vor der Reiterin erstreckte sich eine Wiese voller rosa-weißer Feuernelken, Margeriten und goldener Butterblumen, von einem Bach begrenzt.

Nackt tauchte der dunkelhaarige Mann aus dem Fluss auf, die Bronzehaut mit glitzernden Tropfen bedeckt.

Währenddessen ritt Christina Atherton im Schatten der Mauer dahin, die ihr Heim Oakbridge Hall umgab. Nun drosselte sie das Tempo. Leise stöhnte sie in der Hitze. Nur der Bach würde ihr Kühlung bieten, und so lenkte sie ihre Stute über die Wiese. Kurz vor dem Ufer stieg sie ab, streichelte den Pferdehals und drehte sich um. Liebevoll betrachtete sie das schöne, stattliche alte Herrschaftshaus. In diesem Moment wollte sie nicht an die Sorgen denken, die sie darin erwarten würden.

Mit anmutigen Schritten und leicht wiegenden Hüften näherte sie sich dem Wasserrand, setzte sich ins Gras und zog ihre Schuhe aus. Dann ließ sie ihren Blick umherschweifen, um sich zu vergewissern, dass sie allein war, bevor sie ihre Röcke ein wenig hob und die Strümpfe nach unten rollte und sie abstreifte. Erleichtert bewegte sie ihre Füße im kalten Wasser und störte die winzigen Elritzen, die unter der Oberfläche hin und her schwirrten.

In ihr Vergnügen versunken, bemerkte sie den Reiter nicht, der im Schatten der Bäume, nicht weit entfernt, anhielt und sie beobachtete. Als er sah, wie sie ihre Röcke raffte, als sie aus dem Bach stieg, sich am Ufer niederließ und die langen, schlanken Beine ausstreckte, um sie trocknen zu lassen, lächelte er.

Christina legte sich ins Gras, Farnwedel streichelten ihre Wangen. Vor vielfältigem Leben schien der Boden unter ihr zu summen und zu surren. Durch gesenkte Wimpern musterte sie einen glänzenden schwarzen Käfer, der hastig davonkrabbelte, bewunderte winzige blaue und weiße Blumen. Nach einer Weile setzte sie sich auf. Nur widerstrebend schlüpfte sie in ihre Strümpfe und Schuhe.

Reglos saß der Beobachter auf seinem Pferd. Von der Schönheit der jungen Frau gefesselt, konnte er seinen Blick nicht von ihr abwenden. Nach seiner langen Enthaltsamkeit empfand er wachsende sinnliche Gefühle. Ihr hellblondes Haar fiel in üppigen Wellen über die Schultern, von der Sonne vergoldet. Plötzlich war er versucht, die Wiese zu überqueren und mit allen Fingern durch diese Locken zu streichen. Sicher würden sie sich seidenweich anfühlen. Nur mit eiserner Willenskraft widerstand er diesem Impuls und begnügte sich mit dem bezaubernden Anblick.

Als Christina auf ihre Stute stieg, hörte sie lautes Gekläff, dem ein schmerzliches Winseln folgte. Ohne lange zu überlegen, ritt sie auf das Geräusch zu und kehrte ins kühlere Dunkel des Waldes zurück. Erstaunt sah sie einen kleinen weißen Hund von unbestimmbarer Rasse, in einem Dornengestrüpp verfangen.

Sie kannte das bedauernswerte Tier. Eilig schwang sie sich aus dem Sattel und lief zu dem Hund, um ihn zu befreien. Da knurrte er verängstigt, fletschte die Zähne und schreckte zurück.

„Toby – braver Hund. Du meine Güte, in welche Schwierigkeiten hast du dich gebracht?“ Sie neigte sich hinab und lächelte ihn an. „Sträub dich nicht so“, murmelte sie. „Wer ich bin, weißt du doch.“ Um ihn zu besänftigen, streckte sie eine Hand aus und atmete erleichtert auf, weil er ihre Stimme wiederkannte.

Sobald er merkte, dass er ihr vertrauen konnte, ging das Knurren in ein Wimmern über. Er kroch auf seinem Bauch zu ihr, soweit es die Dornen zuließen, und leckte ihre Fingerspitzen ab.

„Halt jetzt still, Toby. Gleich werde ich dich befreien. Rutsch nicht so herum! Damit machst du es mir und dir selber nur schwerer.“

Christina kniete nieder. Vorsichtig begann sie die Zweige aus dem Hundefell zu lösen und wünschte, sie würde ihre Reithandschuhe tragen, als die scharfen Dornen sich in ihre Hand bohrten. Blutstropfen fielen auf ihr Kleid. Hinter ihr erklangen schwere Schritte, und ihr Herz pochte schneller. Entschlossen zwang sie sich, den Mann zu ignorieren, den sie für den Besitzer des Hundes hielt. Aber sie konnte ihre Furcht nicht zügeln. Ganz allein mit ihm im Wald – ein beklemmender Gedanke …

„Oft genug habe ich Euch gesagt, Ihr sollt Euren Hund nicht überall herumlaufen lassen, wo es ihm gefällt“, warf sie ihm vor. Ihre schmerzenden Hände und ihr Mitgefühl für die gequälte Kreatur schärften ihre Stimme. „Auf der benachbarten Wiese weiden Schafe. Sollte Toby ihnen Angst einjagen, wird Farmer Leigh wahrscheinlich zu seiner Flinte greifen. Nehmt Euren Hund lieber an die Leine, wenn er Euch etwas bedeutet.“ Unfähig, dem armen im Dornengestrüpp verhedderten Tier zu helfen, kauerte sie sich auf ihre Fersen und seufzte bedrückt. Mit einem Handrücken wischte sie über ihre erhitzte Stirn und befleckte sie mit Blut. „Tut mir leid, ich kann ihn nicht von den Dornen befreien. Also müsst Ihr Euch selber um ihn kümmern.“

Jemand kauerte sich an ihrer Seite nieder. Unter einer engen Kniehose spannten sich harte Muskeln an. Erst als der Mann sprach, erkannte sie, dass er nicht der Besitzer des Hundes war.

„Überlasst das mir.“ Der Fremde holte ein Messer hervor. Geschickt und methodisch zerschnitt er die Zweige.

Toby war bald erlöst, wedelte mit seinem Stummelschwanz und leckte die Hand seines Retters ab, der ihn untersuchte. Abgesehen von ein paar oberflächlichen Kratzern war der Hund unverletzt.

Erst danach wandte sich der Mann zu der jungen Frau, die weder lächelte noch irgendetwas sagte. Mit Augen, die ein dunkles, mysteriöses Blau aufwiesen, schaute sie ihn an.

„So, das wäre erledigt“, erklärte er. „Wem immer das Tier gehört, sein Halter wird uns für unseren Beistand danken. Selber hätte es sich niemals in dieser schlimmen Lage helfen können. Zweifellos war es hinter Hasen her.“

Drei Eindrücke gewann Christina gleichzeitig – durchdringend blickende Augen in eigenartigem Silbergrau, eine tiefe, kultivierte, wohlklingende Stimme und die Hände, die Toby von den Stacheln befreit hatten. Sie verrieten die Stärke eines Mannes, den es nicht störte, sie zu beschmutzen, aber wiesen auch auf darauf hin, dass sie einem Gentleman gehörten. Diese Kombination sandte einen sonderbaren warmen Schauer über ihren Rücken. Auf die bebende Erregung, die sie erfasste, war sie völlig unvorbereitet. Dieses Gefühl ging von ihrer Brust aus, wo ihr Herz viel zu heftig klopfte, und breitete sich in ihrem ganzen Körper aus.

Unverwandt schaute er sie an. Dann neigte er den Kopf zu ihr. Von diesen betörenden Silberaugen gebannt, die näher und näher zu ihren eigenen gerieten, konnte sie sich nicht bewegen. Das wollte sie auch gar nicht. Außerdem fehlte ihr die Kraft dazu. Der Fremde faszinierte sie und raubte ihr förmlich den Atem.

Mit einer Hand umfasste er ihr Kinn, sein Mund berührte ihren. Ohne sich dessen bewusst zu werden, schmiegte sie ihre Lippen an seine. Der Kuss war sanft und zugleich bezwingend. Ringsum schien alles zu versinken, bis nurmehr sie und dieser Fremde existierten, in einem magischen Kreis verbunden, der die graue Wirklichkeit fernhielt.

Wie bedeutsam diese Begegnung war, ahnte sie. Offenbar stand sie auf der Schwelle einer großen Enthüllung, deren Sinn sie noch nicht verstand. Von überwältigenden Emotionen ergriffen, glaubte sie, ihr Herz würde anschwellen. Es kam ihr so vor, als würde sie in einen dunklen, tiefen Teich voller wirbelnder Wellen hinabgezogen, in die Turbulenzen einer Sehnsucht, die sie nie zuvor gekannt hatte und die dieser Fremde zu stillen vermochte.

Nun ließ er ihr Kinn los und rückte ein wenig von ihr ab. „Wie ich sehe, sollte ich öfter hierher reiten“, sagte er leise.

„Und ich hätte Euch nicht erlauben sollen, mich zu küssen.“

„Gewiss nicht“, bestätigte er lächelnd. „Aber ich hätte es gar nicht erst versuchen dürfen. Macht es Euch sehr viel aus?“

Sie schüttelte den Kopf. „Nicht allzu viel.“

„Dann ist kein Schaden entstanden, der nicht wiedergutzumachen wäre.“

Unentwegt schauten sie einander an. Erst jetzt bemerkte Christina, dass sein dichtes dunkles Haar nass war, nach hinten gestrichen, was die ausgeprägten Wangenknochen betonte. In die breite Stirn hing eine feuchte Locke. Ein glatt rasiertes, markantes Kinn, eine gut geformte Nase und sinnliche Lippen vervollständigten den Charakter seines Gesichts, den sie nicht zu ergründen vermochte. Über den wachsam blickenden Augen zogen sich die Brauen ein wenig zusammen und verliehen ihm einen staunenden Ausdruck.

Er war ungewöhnlich attraktiv. Aber eine kämpferische maskuline Intensität in seinem kühnen...



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