DiLouie | ALAMO (Retreat 4) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 188 Seiten

Reihe: Retreat

DiLouie ALAMO (Retreat 4)

Horror-Thriller
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-95835-300-8
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Horror-Thriller

E-Book, Deutsch, Band 4, 188 Seiten

Reihe: Retreat

ISBN: 978-3-95835-300-8
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



RETREAT - aus der Feder der bekannten Horror-Autoren Craig DiLouie, Joe McKinney und Stephen Knight! Tausende begeisterte Leser! Der Wahnsinn beginnt ... wenn die Welt lachend zugrunde geht! Bei seinem langen Rückzug aus Philadelphia erreicht das Erste Bataillon unter Lt. Colonel Lee die geheime Regierungsanlage auf Mount Weather. Sofort lässt Lee das Fort rund um das Operationszentrum absichern, doch dann erfährt er von einem Ausbruch der Seuche in den darunter befindlichen Bunkeranlagen, in denen sich die US-Regierung verschanzt hat. Die Präsidentin selbst wurde infiziert. Während außerhalb des Komplexes Tausende der infizierten Klowns den Zufluchtsort belagern, dringen Sergeant Muldoon, Corporal Rawlings und ein Platoon der Lightfighters in die unterirdischen Tunnelgänge der Anlage vor. Ihre Mission lautet, die Präsidentin der Vereinigten Staaten zu töten.

Craig DiLouie ist freiberuflicher Marketingberater und Schriftsteller, der mit seiner Familie in Calgary, Provinz Alberta lebt. Er ist Autor der Bestseller-Zombie-Romane Tooth and Nail (Salvo Press, April 2010), The Infection (Permuted Press, Februar 2011) und dessen Fortsetzung The Killing Floor (Permuted Press, April 2012), darüber hinaus The Great Planet Robbery, eine militärische Sci-Fi-Komödie und Paranoia, ein Psycho-Thriller. Als Fachbuchautor hat er mehrere Non-Fiction-Bücher über Beleuchtung und elektrisches Design geschrieben.

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Kapitel 4
Die Maryland State Route 180 schnitt sich ihren Weg durch Wälder und Farmland. Von einem Hügel aus beobachtete Corporal Sandra Rawlings durch einen braunen Dunstschleier den Konvoi, der sich vor ihr hinzog. Dutzende Fahrzeuge und Anhänger, hunderte Soldaten, tausende Zivilisten. Von dort oben sah der Rückzug absolut ungeordnet aus. Überladen mit Verletzten, Kindern und Ausrüstung krochen die Humvees und Lastwagen die Straße entlang. Das Trailblazers Scout Platoon und die Alpha Kompanie, Kapitän Hayes' Hard Chargers, bildeten die Vorhut. Dann folgte der Stab unter Jane, zusammen mit Echo, der Logistikeinheit unter Johnston. Anschließend die Artillerie und die Sanitätseinheit. Charlie unter Sommers. Delta unter Perez. Durch Kamikaze-Angriffe in Philadelphia dezimiert, bildete Marshs Bravo Kompanie zusammen mit den Resten der 56. Stryker Brigade die Nachhut. Später würden sie integriert werden. Wenn es ein Später geben sollte. Wegen des Staubs, der überall in der Luft hing, husteten die Menschen in der Nachmittagshitze dieser letzten Zuckungen des Sommers. Babys weinten. Ausrüstungsgegenstände schepperten. Fahrzeuge schnauften und kotzten Abgase aus. Ihre Flucht hatte sie fast zweihundert Meilen aus Philly heraus und mitten durch Gettysburg geführt. Sie fühlten sich krank und taub, selbst so harte Kerle wie der große, haarige Sergeant Muldoon, der für einen Krieg wie diesen wie geschaffen schien. Rawlings erinnerte sich daran, wie sie ihre Truppe, die Bushmasters, das erste Mal getroffen hatte. Davor war sie im Harvard Stadion eine Anführerin gewesen, die Jungs dort waren alle so verstört, dass sie bereits aufgegeben hatten, doch unter ihrem mütterlichen Schutz scharten sie sich wieder zusammen. Diese Kerle von der Zehnten Gebirgsdivision dagegen hatten sie zunächst als Leaf Eater gesehen, als jemand, der nicht zur kämpfenden Truppe gehörte. Sie musste sich beweisen, nicht mit einer einzelnen heroischen Tat, sondern einfach, indem sie ihren Kampfbereich abdeckte und ordentlich schoss. Wenn die Jungs sie jetzt ansahen, dann vergaßen sie oft, dass sie NG, ein Nasty Girl, war. Als sie neu bei den Bushmasters gewesen war, versuchten die Männer, sie einzuschüchtern und mit ihrem Kasernen-Spielchen zu beeindrucken. Doch sie hatten sich seitdem verändert. Das Arschgrapschen, das Macho-Gehabe, die bescheuerten Witze und die sexistischen Lästereien waren verschwunden. Sie hatten damit begonnen, den verlorenen Jungs vom Harvard Stadion zu ähneln, und das machte ihr Angst. Sie sprachen nicht mehr darüber, wie sehr sie KFC und Bier und ihre PS3 und Footballspiele vermissten, die ganzen Annehmlichkeiten eines Zuhauses. Sie waren jetzt an dem Ort zuhause, den sie Heimatfront nannten und der strotzte vor Blut. Sie vermissten alles. Sie vermissten ihre Angehörigen und Freunde. Die Welt ergab keinen Sinn mehr. Von ihnen wurde erwartet, dass sie kämpften und starben, damit ihre Angehörigen in Sicherheit waren. Und hier standen sie nun, für den Moment sicher, während so viele Menschen, die sie gekannt hatten, wahrscheinlich tot waren oder sich in irgendeiner staatlichen Verteidigungsanlage verkriechen mussten. Auch Rawlings hatte diese Schuldgefühle. Sie erinnerte sich daran, wie sie in Boston eingezogen worden war und sich bei den Muleskinnern gemeldet hatte, einer Versorgungseinheit, die zum 164sten Transportation Bataillon der Massachusetts National Guard gehörte. Die Seuche hatte Boston zerrissen. Jeder ging davon aus, dass die Situation ganz schnell wieder unter Kontrolle gebracht werden könnte, sobald die Regierungsstellen erst einmal ihre Köpfe aus den kollektiven Hintern gezogen hätten und das Militär von der Leine lassen würde. Die Armee hielt dem Ansturm tatsächlich eine Weile stand, aber leider auch nicht länger. Jeden Tag klangen die Gewehrschüsse lauter, kamen immer näher. Jeden Tag verschärfte sich die Situation. Die Armee hatte Bostons Hauptarterien für den Zivilverkehr geschlossen und nutzte sie exklusiv als Fahrspuren für Truppenbewegungen und Versorgungstransporte. Tag und Nacht verteilten die Muleskinner Versorgungsgüter über die gesamte Stadt, die stetig zerfiel. Eines Tages hatte ein Fünftonner auf dem Massachusetts Turnpike in der Nähe des Big Dig einen Motorschaden. Der Konvoi musste abrupt anhalten. Lieutenant Spaulding stellte Wachen auf, während sich die Mechaniker an die Arbeit machten. Die Muleskinner ließen Zigaretten herumgehen und schwitzten in ihren Kampfanzügen. Rawlings steckte sich ein frisches Stück Kaugummi in den Mund und kaute darauf herum, als ob sie es töten wollte. Plötzlich tauchte auf einem nahe gelegenen Hügel eine Gruppe von Polizeibeamten hinter einem Maschendrahtzaun auf und sah auf sie herab. Einige der insgesamt vielleicht dreißig Mann trugen Kampfausrüstungen. Sie kamen aus den Mass Pike Towers, einer Siedlung für Menschen mit geringem Einkommen. Ein Polizist hob die Hände über den Kopf und winkte wie wahnsinnig, was Rawlings erstarren ließ. Irgendetwas an ihm war nicht in Ordnung. Während sie die Polizisten genau beobachtete, stiegen diese über den Maschendrahtzaun und kamen ihnen auf dem Highway entgegen, wobei sie über die Schultern zurückschauten. »Sergeant«, rief Rawlings, »wir bekommen Gesellschaft. Sieht nach Ärger aus.« Lieutenant Spaulding rannte bereits in ihre Richtung. Sergeant Nance seufzte. »Und da kommt sie auch schon. Wonder Woman eilt zur Rettung. Als ob wir diesen Scheiß brauchen könnten, wir sind jetzt schon hinter dem Zeitplan.« Rawlings hörte Spaulding fragen: »Was wollt ihr, Jungs?« »Weihnachten«, antwortete ein Polizist und schnitt sie mit seiner Schrotflinte in zwei Hälften. Rawlings verschluckte ihren Kaugummi. »Das sind Verrückte!« »Scheiße!«, fluchte Nance. »Lieutenant! Scheiße! Loonies!« Die Cops machten sich fröhlich jubelnd über ihre Ausrüstung her. Der Polizist, der den Lieutenant getötet hatte, grinste Rawlings an und zog seinen Finger über den Hals. Sie hob ihr M16 und feuerte drei schnelle Schüsse auf ihn ab, verfehlte ihr Ziel aber und schoss erneut. Der Mann stürzte lachend auf die Knie, Rauch strömte dabei aus seiner Brust. Das sind doch Cops, dachte sie. Keiner hatte damit gerechnet. Es hätte nicht geschehen dürfen. Aber es war geschehen. Nance fiel lautlos zu Boden, die Hälfte ihres Gesichtes war verschwunden. In dem einen Moment war sie ein menschliches Wesen, das Befehle brüllte, im nächsten nur noch ein fallender Sack leblosen Fleisches. Überall schrien Menschen. Andere lachten lauthals. Gewehre knallten. Rawlings feuerte auf eine Gestalt, die sie angriff. Aus dem Augenwinkel nahm sie verschwommen eine Bewegung wahr, plötzlich explodierte ihr Mund vor Schmerzen. Sie taumelte, spuckte Blut und Zahnsplitter, als ein Gorilla in einer kugelsicheren Weste mit seinen Schlagstock erneut voll grausamer Freude ausholte und ihren Helm wie einen Gong scheppern ließ. Sie feuerte reflexartig. Die Kugel durchschlug sein rechtes Auge, hüpfte in seinem Schädel hin und her und schoss auf dessen Rückseite mit einem Großteil des Gehirns wieder heraus. Dann wurde es um sie herum dunkel. Sie war erst im Harvard Stadion wieder aufgewacht, ihre Freunde tot, ihre Einheit vernichtet. Zwei Wochen später war sie gezwungen gewesen, einen weiteren Freund zu töten, Private Scott Wade. Sechs Wochen später schließlich musste sie mit ansehen, wie ein weiterer guter Mann starb. Jeff Carter. So viel Schrecken und Tod, doch sie lebte immer noch. Rawlings hatte sich schon oft gefragt, warum das so war. Auf der Maryland State Route 180 baumelten Körper von einer toten Stromleitung. Das Bataillon hatte schon seit Tagen keinen Klown – die Kurzfassung von Killer-Clown, ein Spitzname, den die Lightfighter den lachenden Infizierten gegeben hatten – mehr gesehen. Rawlings wunderte sich, wo sie alle geblieben waren. Die umliegenden Felder waren vollständig verwüstet worden. Eine gewaltige Armee musste hier durchgezogen sein. Muldoon, der neben ihr marschierte, stupste ihre Schulter leicht an. »Bist du okay?« Rawlings starrte wortlos zurück. War zurzeit überhaupt irgendjemand okay? »Du bist okay«, stellte er fest. Im Gegensatz zum Rest der Bushmaster, die mit gesenktem Kopf und verkrampften Schultern marschierten, wirkte der große Sergeant entspannt. Er hatte die schrecklichen Ereignisse, die sie in Philly erlebt hatten, bereits vor Tagen abgeschüttelt und zu seinem alten, unausstehlich selbstsicheren Ich zurückgefunden. Es ging ihm wirklich gut. Der Sergeant schien bei der ganzen Scheiße in seinem Element zu sein. Ein wahrer Überlebenskünstler. Trotz der Zuneigung, die Rawlings für diesen Mann empfand, hasste sie ihn gerade. »Unser aufrichtiger und unerschrockener Colonel Lee hat uns bis hierher gebracht«, sagte Muldoon laut genug, dass es die gesamte Truppe hören konnte. »Wir werden Mount Weather in Kürze erreichen. Corporal Nutter wird sich an die Eier greifen und der Präsidentin mitteilen, dass er sie nicht gewählt hat.« Nutter antwortete: »Ist das ein Befehl, Duke?« »Ramirez wird sich seinen mexikanischen Arsch volllaufen lassen. Donegal wird irgendetwas finden, über das er meckern kann. Alles das werden wir machen. Garza wird sich bestimmt wieder einen Tripper einfangen.« Garza salutierte. »Hooah, Sergeant.« »Und Cline wird sich nach der nächsten Schwulenbar umsehen.« Der Trupp brach in Gelächter aus, wofür sie besorgte Blicke von den Menschen in ihrer Umgebung ernteten. »Crusher Drei-Eins, hier ist Crusher Drei-Sechs. Over.« Muldoons Funkgerät...



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