Dönges Besteuerung privater Kapitalanlagen
2008
ISBN: 978-3-8349-9824-8
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Mit traditionellen und alternativen Investments zur steueroptimalen Depotstruktur
E-Book, Deutsch, 203 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-8349-9824-8
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Mit diesem Buch erhält der Leser eine erste umfassende Darstellung der steuerlichen Auswirkungen, die Anlagen in REITs, Hedgefonds oder Private Equity auslösen.
Thorsten Dönges ist Leiter der Steuerabteilung eines renommierten Finanzdienstleistungsunternehmens. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind Fragen der Besteuerung in den Bereich Vermögensanlage, Finanz- und Vorsorgeplanung. Er verfügt darüber hinaus über eine langjährige Lehrerfahrung in der berufsbegleitenden Weiterbildung an verschiedenen Bildungseinrichtungen.
Herausgeber ist die apano akademie gmbh, die sich mit ihrem produktneutralen Bildungsangebot an die mittelständische Finanzwirtschaft, Anlage- und Vermögensberater sowie den privaten Anleger wendet. In ihrem Fokus steht das klassische Seminargeschäft. Darüber hinaus bietet die apano akademie eine eigens entwickelte Zertifikatsausbildung für professionelle Finanzspezialisten und Berater an. Schwerpunkt: Alternative Investments. In Zusammenarbeit mit dem Gabler Verlag gibt die apano akademie eine Reihe von Fachbüchern rund um das Thema Geldanlage heraus.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Vorwort;6
2;Inhaltsverzeichnis;8
3;1. Rahmenbedingungen der privaten Kapitalanlage;12
4;2. Einkommensteuerliche Grundlagen in der privaten Vermögensanlage;16
4.1;2.1 Persönliche Einkommensteuerpflicht;16
4.2;2.2 Einkunftsarten;20
4.3;2.3 Ermittlung des zu versteuernden Einkommens;30
4.4;2.4 Veranlagungsformen und Steuertarif;31
4.5;2.5 Verlustverrechnung;34
4.6;2.6 Steuererhebungsformen;38
5;3. Einkünfte aus Kapitalvermögen und deren Besteuerung;40
5.1;3.1 Einnahmen aus Kapitalvermögen;40
5.2;3.2 Werbungskosten;46
5.3;3.3 Kapitalertragsteuer/Zinsabschlagsteuer als besondere Erhebungsform der Einkommensteuer;55
5.4;3.4 Ausländische Kapitalerträge;69
5.5;3.5 Besteuerung der Kapitalerträge beschränkt Steuerpflichtiger im Inland;76
5.6;3.6 Zinsinformationsverordnung und EU-Zinsrichtlinie;78
6;4. Besteuerung privater Veräußerungsgeschäfte;82
6.1;4.1 Grundsatzbemerkungen zur steuerfreien Vermögenssphäre;82
6.2;4.2 Arten der privaten Veräußerungsgeschäfte;83
6.3;4.3 Anschaffungs- und Erwerbsvorgang;84
6.4;4.4 Berechnung der Veräußerungsfrist;87
6.5;4.5 Ermittlung des Veräußerungsgewinns und Halbeinkünfteverfahren;89
6.6;4.6 Besteuerungsfreigrenze;90
6.7;4.7 Beschränkung der Verlustverrechnung;91
6.8;4.8 Verfassungsmäßigkeit der Versteuerung von privaten Veräußerungsgeschäften;92
6.9;4.9 Besteuerung bei beschränkt steuerpflichtigen Anlegern;93
7;5. Besteuerung ausgewählter Anlageklassen der traditionellen Kapitalanlage;94
7.1;5.1 Besteuerung von Bankguthaben;94
7.2;5.2 Besteuerung festverzinslicher Anleihen mit gesonderter Stückzinsberechnung;95
7.3;5.3 Besteuerung von Dividenden;97
7.4;5.4 Besteuerung von Investmentfonds;101
7.5;5.5 Besteuerung von Zertifikaten;112
7.6;5.6 Besteuerung von Wandel- und Optionsanleihen sowie Optionsscheinen;114
7.7;5.7 Besteuerung ausgewählter Finanzinnovationen;119
7.8;5.8 Besteuerung von Finanztermingeschäften und Derivaten;126
8;6. Besteuerung von Beteiligungen ( geschlossene Fonds);134
8.1;6.1 Rechtliche Konzeption geschlossener Fonds;134
8.2;6.2 Einkommensteuerliche Grundlagen geschlossener Inlandsfonds;137
8.3;6.3 Steuerliche Behandlung ausgewählter Fondskosten;141
8.4;6.4 Gewinnerzielungsabsicht;145
8.5;6.5 Steuerliche Konzeption geschlossener Auslandsfonds;147
8.6;6.6 Besteuerung von Schiffsfonds;149
9;7. Besteuerung von Alternativen Investments;152
9.1;7.1 Charakterisierung Alternativer Investments;152
9.2;7.2 Besteuerung von Anlagen in Hedge-Fonds;158
9.3;7.3 Besteuerung von Anlagen in Rohstoffe;164
9.4;7.4 Besteuerung der Anlage in Währungen;167
9.5;7.5 Besteuerung von Anlagen in Private-Equity-Fonds;169
10;8. Besteuerung von REITs;176
10.1;8.1 Charakteristika von REIT-Aktiengesellschaften;176
10.2;8.2 Rechtliche Konzeption von REIT- Aktiengesellschaften;177
10.3;8.3 Steuerliche Konzeption von REIT- Aktiengesellschaften;179
11;9. Änderungen der Besteuerung in der Vermögensanlage durch die Abgeltungssteuer;184
11.1;9.1 Überblick über die Abgeltungssteuer;184
11.2;9.2 Auswirkungen auf die ausgewählte Anlageklassen;194
12;Literaturverzeichnis;200
13;Abbildungsverzeichnis;202
14;Der Autor;204
15;Stichwortverzeichnis;206
Rahmenbedingungen der privaten Kapitalanlage.- Einkommensteuerliche Grundlagen in der privaten Vermögensanlage.- Einkünfte aus Kapitalvermögen und deren Besteuerung.- Besteuerung privater Veräußerungsgeschäfte.- Besteuerung ausgewählter Anlageklassen der traditionellen Kapitalanlage.- Besteuerung von Beteiligungen (geschlossene Fonds).- Besteuerung von Alternativen Investments.- Besteuerung von REITs.- Änderungen der Besteuerung in der Vermögensanlage durch die Abgeltungssteuer.
5.5 Besteuerung von Zertifikaten (S. 111-112)
Bei Zertifikaten handelt es sich um von Kreditinstituten und Brokerhäusern herausgegebene Inhaberschuldverschreibungen, die es dem Kunden ermöglichen, je nach Ausgestaltung, an der Wertentwicklung eines Referenzgegenstandes unter anderem Indizes, Aktien, Aktienkörben, Anleihen oder Fonds zu partizipieren. Zertifikate unterscheiden sich von klassischen Geldanlagen wie z. B. der Direktanlage in Aktien durch ihr besonderes Chance-Risiko- Profil.
Je nach Ausgestaltung ermöglichen Zertifikate nicht nur an steigenden, sondern auch fallenden oder sich seitwärts bewegenden Märkten zu partizipieren. Im Gegensatz zu Investmentfonds erwirbt der Anleger keinen Miteigentumsanteil an einem Sondervermögen, sondern einen schuldrechtlichen Anspruch gegenüber der emittierenden Bank. Da Zertifikate nicht in den Referenzgegenstand (Basiswert) investieren, sondern die Wertentwicklung des Basiswertes lediglich mittels Derivaten abbilden, entstehen im Unterschied zu Investmentfonds bei Anpassungen z. B. eines Aktienkorbes keine Transaktionskosten. Anders als bei Fonds, deren Laufzeit in der Regel unbegrenzt ist (Open-End-Fonds), weisen Zertifikate zumeist eine feste Laufzeit auf. Laufende Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden) fallen während der Laufzeit des Zertifikats im Regelfall nicht an. Der Anleger partizipiert über die Kurssteigerungen des Zertifikates an der Wertentwicklung der darin enthaltenen Anlagen (z. B. Aktien, Anleihen, Indizes).
Anders als bei Investmentfonds, werden Kapitalanlagen in Zertifikaten nicht nach Transparenzgrundsatz besteuert. Für steuerliche Zwecke ist es vielmehr von Interesse, ob theoretisch ein vollständiger Verlust des eingesetzten Kapitals eintreten kann (Vollrisikozertifikat) oder ob die Rückzahlung des investierten Kapitals ganz oder teilweise garantiert ist und/oder ein Anspruch auf Zinszahlungen oder Ähnlichem besteht (Garantiezertifikat). Die Klassifizierung als Garantierzertifikat kann sich auch daraus ergeben, dass aufgrund der Ausgestaltung des Zertifikats sicher ist, dass der Anleger sein Kapital zurückerhält. In diesem Fall ist eine ausdrückliche Kapitalrückzahlungsgarantie nicht erforderlich (z. B. REX-P-Zertifikate).
Vollrisikozertifikat
Besteht die Möglichkeit des vollständigen Kapitalverlusts und ist damit der Wert des Zertifikats ausschließlich an die Wertentwicklung des Bezugsobjektes gekoppelt, erzielt der Anleger hieraus keine Einkünfte aus Kapitalvermögen. Zinsabschlag- bzw. Kapitalertragsteuer fallen deshalb nicht an. Dies gilt auch für Performance-Indizes wie beispielsweise den DAX, in dessen Berechnung Dividenden einbezogen werden. Veräußert der Steuerinländer Vollrisikozertifikate innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist, so liegt ein steuerpflichtiges privates Veräußerungsgeschäft vor. Die in diesen Fällen erzielten Veräußerungsgewinne sind als sonstige Einkünfte zu versteuern. Veräußerungsverluste können nur mit Gewinnen aus privaten Veräußerungsgeschäften verrechnet werden. Realisierte Gewinne und Verluste nach Ablauf der Jahresfrist sind steuerlich unbeachtlich. Bei Steuerausländern ist die Veräußerung eines Vollrisikozertifikats stets einkommensteuerfrei – unabhängig von der Einhaltung der Jahresfrist.
Garantierzertifikat
Garantiezertifikate zeichnen sich dadurch aus, dass dem Inhaber unabhängig von der Entwicklung des Basiswertes, an den die Rückzahlung gekoppelt ist, meist im Wege eines Floor eine „Mindestrückzahlung" des Kapitals zugesagt wird. Bei Zusage der vollständigen oder nur teilweisen Rückzahlung des Kapitals erfolgt die Besteuerung nach den Grundsätzen für Finanzinnovationen. Dies hat zur Folge, dass beim Steuerinländer unabhängig von der Haltedauer des Finanzproduktes im Fall der Veräußerung und Endeinlösung die Differenz zwischen Veräußerungspreis/Wert der Anleihe bei Endeinlösung und Erwerbspreis als Einkünfte aus Kapitalvermögen zu versteuern ist.
Hierauf sind inländische Zahlstellen verpflichtet, die Zinsabschlagsteuer in Höhe von 30 Prozent zuzüglich 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag einzubehalten. Bei DAX-Zertifikaten ist die Anwendung der Regelungen für Finanzinnovationen noch nicht vollständig geklärt. Nach Auffassung der Finanzverwaltung reicht eine „Teil-Rückzahlungsgarantie" für die Klassifizierung als Finanzinnovation aus.178 Demgegenüber vertritt der Bundesfinanzhof die Auffassung, dass der Überschuss aus der Veräußerung von