Dönges | Ein Flirt mit Schneewittchen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 110, 100 Seiten

Reihe: Der exzellente Butler Parker

Dönges Ein Flirt mit Schneewittchen

Der exzellente Butler Parker 110 - Kriminalroman
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98986-703-1
Verlag: Kelter Media
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der exzellente Butler Parker 110 - Kriminalroman

E-Book, Deutsch, Band 110, 100 Seiten

Reihe: Der exzellente Butler Parker

ISBN: 978-3-98986-703-1
Verlag: Kelter Media
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Exzellent - das ist er im wahrsten Sinne des Wortes: einzigartig, schlagfertig und natürlich auch unangenehm schlagfähig. Wer ihn unterschätzt, hat schon verloren. Sein Regenschirm ist nicht nur sein Markenzeichen, sondern auch die beste Waffe der Welt. Seinem Charisma, Witz und Charme kann keiner widerstehen. Der exzellente Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv - spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht! Parker fürchtete um seine Melone. Was nicht weiter verwunderlich war, denn Geschosse aus einer Maschinenpistole haben nun einmal die mehr als unangenehme Eigenschaft, noch wesentlich härtere Dinge zu durchbohren und zu zerfetzen als Kopfbedeckungen dieser Art. Und es handelte sich in der Tat um Geschosse aus einer Maschinenpistole! Ein Irrtum war ausgeschlossen. Neben Parker war vor wenigen Sekunden erst ein großer Wandspiegel in die Brüche gegangen, nachdem sich eine große Fensterscheibe in ihre Bestandteile aufgelöst hatte. Und nun zersägten die peitschenden Geschosse die Holzvertäfelung in der großen Hotelhalle und näherten sich dem Mann, der flach auf dem Boden lag und sich nicht rührte. Parkers Unmut stieg, als ein Querschläger dicht an seiner Nase vorbeizwitscherte und einen Holzkübel aufriß, in dem eine müde Zierpalme ihr Leben fristete. Kleine Erdklumpen wirbelten durch die Luft und verunreinigten die Aufschläge seines schwarzen Zweireihers. Parker zog es in Anbetracht der Umstände vor, ein wenig in Deckung zu gehen, zumal er gegen die Geschosse nichts auszurichten vermochte. Selbst auf dem Umweg über den Schützen nicht, der draußen in der Dunkelheit stand und in die hell erleuchtete Halle hineinschoß. Um den Mann, der nach wie vor unbeweglich auf dem Boden lag, aus der Schußlinie zu holen, angelte der Butler mit dem bleigefütterten Bambusgriff seines Universal-Regenschirms nach dem linken Bein des Mannes und zog ihn langsam hinter den Holzkübel, in dem die Zierpalme inzwischen ihr Leben aushauchte, da sie von einer Geschoßreihe durchsägt wurde. Der Mann blutete aus einer belanglosen, kleinen Wunde über dem rechten Handrücken. Er keuchte wie unter einer großen Anstrengung und sah den Butler wie ein verwundetes Tier an. 'Die, die machen uns alle fertig! ' stotterte er dann und drückte seinen Kopf prompt zu Boden, als ein weiterer Querschläger durch die Luft sirrte. 'Wer beabsichtigt, uns alle, wie Sie sich auszudrücken belieben, fertigzumachen? ' erkundigte sich Josuah Parker in seiner äußerst vornehm-zurückhaltenden Art. 'Schneewittchen und die sieben Zwerge! ' Der Mann stöhnte, als er antwortete. 'Wer bitte?

Günter Dönges hat mit den unsterblichen Kriminalromanen um Butler Parker eine Serie geschaffen, die ihresgleichen sucht. Feinsinnige, charmant geschilderte Fälle um den charismatischen Butler Parker, der mit Hilfe seines Schirmes die gefährlichsten Ganoven sprichwörtlich zu Fall bringt, zeigen den Schriftsteller auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Günter Dönges hat in vielen anderen Genres Proben seiner Meisterschaft geliefert.

Dönges Ein Flirt mit Schneewittchen jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Parker fürchtete um seine Melone. Was nicht weiter verwunderlich war, denn Geschosse aus einer Maschinenpistole haben nun einmal die mehr als unangenehme Eigenschaft, noch wesentlich härtere Dinge zu durchbohren und zu zerfetzen als Kopfbedeckungen dieser Art. Und es handelte sich in der Tat um Geschosse aus einer Maschinenpistole! Ein Irrtum war ausgeschlossen. Neben Parker war vor wenigen Sekunden erst ein großer Wandspiegel in die Brüche gegangen, nachdem sich eine große Fensterscheibe in ihre Bestandteile aufgelöst hatte. Und nun zersägten die peitschenden Geschosse die Holzvertäfelung in der großen Hotelhalle und näherten sich dem Mann, der flach auf dem Boden lag und sich nicht rührte. Parkers Unmut stieg, als ein Querschläger dicht an seiner Nase vorbeizwitscherte und einen Holzkübel aufriß, in dem eine müde Zierpalme ihr Leben fristete. Kleine Erdklumpen wirbelten durch die Luft und verunreinigten die Aufschläge seines schwarzen Zweireihers. Parker zog es in Anbetracht der Umstände vor, ein wenig in Deckung zu gehen, zumal er gegen die Geschosse nichts auszurichten vermochte. Selbst auf dem Umweg über den Schützen nicht, der draußen in der Dunkelheit stand und in die hell erleuchtete Halle hineinschoß. Um den Mann, der nach wie vor unbeweglich auf dem Boden lag, aus der Schußlinie zu holen, angelte der Butler mit dem bleigefütterten Bambusgriff seines Universal-Regenschirms nach dem linken Bein des Mannes und zog ihn langsam hinter den Holzkübel, in dem die Zierpalme inzwischen ihr Leben aushauchte, da sie von einer Geschoßreihe durchsägt wurde. Der Mann blutete aus einer belanglosen, kleinen Wunde über dem rechten Handrücken. Er keuchte wie unter einer großen Anstrengung und sah den Butler wie ein verwundetes Tier an. „Die, die machen uns alle fertig!“ stotterte er dann und drückte seinen Kopf prompt zu Boden, als ein weiterer Querschläger durch die Luft sirrte. „Wer beabsichtigt, uns alle, wie Sie sich auszudrücken belieben, fertigzumachen?“ erkundigte sich Josuah Parker in seiner äußerst vornehm-zurückhaltenden Art. „Schneewittchen und die sieben Zwerge!“ Der Mann stöhnte, als er antwortete. „Wer bitte?“ Parker beugte sich ein wenig vor, um besser hören zu können. „Schneewittchen!“ keuchte der Mann und stöhnte erneut. Sein Gesicht war angstverzerrt. Auf seiner Stirn standen die unvermeidlichen Schweißtropfen, die in solchen Situationen einfach vorhanden sein müssen. „Sie sind vollkommen sicher, daß Sie von Schneewittchen und den sieben Zwergen sprachen?“ fragte der Butler sicherheitshalber noch einmal zurück. „Wie?“ Der Mann sah hoch. Er schien erst jetzt gemerkt zu haben, daß er die wohlbekannten Märchenfiguren erwähnt hatte. „Sind Sie sicher, von einem Schneewittchen gesprochen zu haben?“ erkundigte sich der Butler geduldig. „Kein Wort davon habe ich gesagt“, gab der Mann entrüstet zurück. Er hob plötzlich den Kopf und lauschte. „Die Kerle scheinen abzuhauen, oder?“ „Ich pflichte Ihnen bei, antwortete Parker.“ Seit einigen Sekunden wird nicht mehr geschossen, wenn Sie dies meinen.“ „Glück gehabt!“ Der Mann stand schwerfällig auf und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. Er warf einen beiläufigen Blick auf die blutige Schramme seiner Hand und nickte dem Butler zu. „Vielen Dank übrigens, daß Sie mich aus der Schußlinie gezogen haben. Hätte sonst schiefgehen können!“ „Parker mein Name, Josuah Parker“, stellte der Butler sich vor und lüftete seine Melone, um bei dieser passenden Gelegenheit nachzusehen, ob ihr auch wirklich nichts passiert war. Was nicht der Fall war, wie er erleichtert feststellte. „Norman Lifton!“ sagte der Mann, sich mechanisch ebenfalls vorstehende Er horchte in die leergefegte Halle hinein und zuckte zusammen, als die Sirenen von Polizei-Streifenwagen zu hören waren. „Ich glaube, ich verschwinde jetzt …“ „Sie scheinen die Behörden in der Gestalt der Polizei wohl nicht sonderlich zu schätzen.“ „Wieso? Wie kommen Sie denn darauf?“ „Sollten Sie nicht auf die Ankunft der Polizei warten, Mister Lifton? Wenn mich nicht alles täuscht, galt dieser Mordanschlag doch Ihrer Person!“ „Unsinn“, sagte Lifton und schüttelte unwillig den Kopf. Er sah den Butler durchdringend an und fügte dann leise hinzu: „Vergessen Sie meinen Namen, Parker, vergessen Sie ihm schnell und gründlich, wenn ich Ihnen einen verdammt guten Rat geben darf!“ Dann wandte er sich ab und war verschwunden bevor der erste Streifenpolizist mit gezückter Handfeuerwaffe die verwüstete Hotelhalle betrat. * „Sind Sie sicher, daß dieser Norman Lifton ermordet werden sollte, Parker?“ Mike Rander schüttelte etwas irritiert den Kopf. Nun waren Parker und er hierher nach Ashbury Park gefahren, um ein geruhsames Wochenende zu erleben, und schon schien sein Butler sich wieder einmal in eine harte Kriminalaffäre verstrickt zu haben. „Dieser Mordanschlag galt einwandfrei jenem Mister Lifton“, antwortete der Butler. „Ich saß rein zufällig in der Hotelhalle und sah Mister Lifton, der den läßt verließ. Als er die Mitte der Halle erreicht hatte, wurde das Feuer aus der Maschinenpistole auf ihn eröffnet. Eine mehr als glückliche Fügung, daß er nicht getroffen wurde, wenn man von einer kleinen Streifwunde einmal absieht.“ „Aber wieso leugnete Lifton, daß er Ihnen seinen Namen nannte?“ „Inzwischen könnte ich darauf eine Antwort geben, Sir.“ „Und die wäre?“ „Mister Norman Lifton ist, wie meine Recherchen ergaben, ein stadtbekannter Mann der Unterwelt!“ „Ach nee! Hätte ich mir ja schon denken können.“ Mike Rander sah seinen Butler fast vorwurfsvoll an, „und wie sind Sie dahinter gekommen?“ „Sehr einfach, Sir. Ich durchblätterte das Register eines Zeitungssammelbandes in der Filiale einer Anzeigenexpedition. Der Name Lifton war einfach nicht zu übersehen. Er stand vor einem knappen halben Jahr wegen Anstiftung zum Doppelmord vor einem Gericht und wurde freigesprochen, da die Beweise der Anklage nicht ausreichten. Mister Lifton dürfte das sein, was man den Boß der Unterwelt dieser Stadt nennt.“ „Und ausgerechnet über solch einen Mann müssen Sie natürlich stolpern“, sagte Rander vorwurfsvoll. „Wie sieht dieser Bursche denn aus?“ „Mittelgroß, Sir, etwa fünfzig Jahre alt, gerötetes, feistes Gesicht, schütteres Haar!“ „Aber doch wohl als normal zu bezeichnen, oder?“ „Durchaus, Sir!“ „Aber wieso spricht solch ein Mann dann von einem Schneewittchen und sieben Zwergen?“ „Darauf kann ich Ihnen zu meinem Bedauern auch keine Antwort geben, Sir.“ „Ich fürchte, sie wird nicht lange auf sich warten lassen“, meinte der junge Anwalt, „Parker, wir packen die Koffer und fahren sofort zurück nach Chikago. Ashbury Park kann mir gestohlen bleiben. Ich habe nicht die geringste Lust, mich wieder in ein Abenteuer zu stürzen.“ Mike Rander und sein Butler hielten sich im Hotelzimmer des Anwalts auf. Durch das geöffnete Balkonfenster konnte man weit hinaus auf den Atlantik sehen. Zwischen Hotel und Strand befand sich die große Promenade mit den vielen Hotelkästen, den Nachtclubs und den Fischerrestaurants. Gegen Norden hin waren die ersten Buden des großen Vergnügungsparks auszumachen. Es war etwa gegen Mittag. Auf der Promenade strudelte bereits die Mehrzahl der vergnügungssüchtigen Touristen. Ashbury Park im Staate New Jersey, das bequem zu erreichende und populäre Meerbad, lag praktisch vor der Haustür von New York und war dementsprechend frequentiert. Parker wollte sich gerade abwenden, um die Anweisungen seines jungen Herrn in die Tat umzusetzen, als das Telefon klingelte. Mike Rander, der neben dem kleinen Wandtisch stand, hob den Hörer ab und meldete sich. „Ja, bitte?“ sagte er, „wen möchten Sie sprechen, Josuah Parker? Ja, der ist hier in seinem Zimmer. Natürlich, Lieutenant, kommen Sie ’rauf! Sie haben Glück, daß Sie uns noch erreichen. Wir wollen gerade aufbrechen. Ashbury Park ist uns zu eisenhaltig.“ „Die Polizei, Sir?“ erkundigte sich Parker, nachdem Mike Rander aufgelegt hatte. „Ein Lieutenant Higgins! Der Stimme nach zu urteilen haben wir es mit einem scharfen Burschen zu tun, Parker.“ Es dauerte nicht lange, bis Lieutenant Higgins von der Mordabteilung im Hotelzimmer war. Es handelte sich tatsächlich um einen resoluten Beamten, der genau wußte, was er wollte. Higgins war etwa vierzig Jahre alt, schlank, mittelgroß und hatte ein Raubvogelgesicht mit grauen, kalten Augen. „Ich komme wegen der Schießerei in der Hotelhalle“, sagte er, nachdem er sich vorgestellt Und ausgewiesen hatte. „Mir ist berichtet worden, daß Sie, Mister Parker, das Opfer aus der Schußlinie zogen, stimmt doch, ja?“ „Es ergab sich am Rande“, sagte Parker in seiner zurückhaltenden, untertreibenden Art. „Sie haben mit dem Mann gesprochen?“ „Auch dies ergab sich fast zwangsläufig, Sir.“ „Wissen Sie, um wen es sich handelte? Dieser Mann ist nämlich wie vom Erdboden verschwunden.“ „Sie meinen gewiß, ob er sich meiner bescheidenen Wenigkeit vorgestellt hat?“ „Wie bitte?“ Lieutenant Higgins wußte natürlich gar nichts von Parkers Redestil. Er sah den jungen Anwalt verwundert an. „Mein Butler kennt den Namen“, schaltete Mike Rander sich ein und dachte nicht daran, sich ein leichtes Grinsen zu verbeißen, „der Beschossene stellte sich als Norman Lifton vor.“ „Lifton? Sind Sie sicher?“ Lieutenant Higgins sah die beiden Männer...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.