Dörmann | Gedichte | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 157 Seiten

Dörmann Gedichte


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8496-1065-4
Verlag: Jazzybee Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 157 Seiten

ISBN: 978-3-8496-1065-4
Verlag: Jazzybee Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Dieser Band enthält die gesammelten lyrischen Werke des österreichischen Dichters und Schriftstellers.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material



Ich könnt' Dich erwürgen, Lucia,

Wie giftige Vipernbrut,

Ich möchte Dein Antlitz zerfetzen,

Zerstampfen in rasender Wut.

Was stachelst Du wieder und wieder

Erlöschende Sinnengier,

Hinweg mir aus den Augen,

Mir ekelt, ekelt vor Dir.

Intermezzo


1.


Durch meine Träume zittert

Der Erde reinste Gestalt,

Die dunklen Augen strafen

Mit göttlicher Gewalt.

Doch eine Träne rieselt

Von ihrem Angesicht,

Die mir von Mitleid, Liebe

Und von Erlösung spricht.

2.


O sieh meine Seele verfaulen

In Elend, Sünd' und Qual,

O neige Dich erbarmend

Zu mir ein einzig Mal.

O lege Deine Hände

Nur einmal weich und mild

Auf meine heiße Stirne,

Du reinstes Frauenbild.

Dann wird sie von mir weichen –

Die dumpfe Sinnengier,

Aus Elend, Not und Sünde

Schrei' ich empor zu Dir.

3.


O laß bei Dir mich wohnen,

Bei Dir mich immer sein,

Erlösung kann mir werden

Bei Dir, bei Dir allein.

Denn nur bei Dir ist Frieden

Und stilles, tiefes Glück,

O sei nicht grausam, stoß' mich

Nicht in die Nacht zurück.

4.


Dein Name klingt so süß und weich,

Ist ganz und gar Dir selber gleich,

Du blasse, zarte Lilie.

Ich will ihn nicht entweihen,

Nicht an die andern reihen

Aus alter, trüber Zeit,

Wo Sinnengier und Leidenschaft

Mit trotzig ungestümer Kraft

In meinem Herzen wühlte;

Wo ich verträumt die Tage

Und abends beim Gelage

Der tollste Zecher war.

Mit Deiner Liebe milder Kraft

Hast Du den Bann der Leidenschaft

Zerschmettert und gebrochen.

Ein tiefes, keusches Lieben

Ist alles, was geblieben,

Und das gilt Dir allein.

5.


Und wieder nah'n die düstern,

Hohläugigen Geister der Nacht,

Mit sinnbetörendem Flüstern

Und prüfen gierig und lüstern

Die alte, gewaltige Macht.

O rette, Geliebte, rette!

Hör' meinen verzweifelnden Schrei!

Nicht schreckt sie die heilige Stätte,

Sie schließen um mich ihre Kette,

O hilf, o steh' mir bei!

Auflodert das tollste Begehren,

Der Sünden schlummernde Brunst,

Bei ihrem Gifthauch schwären

Der Seele Wunden und leeren

Ins Hirn ihren krankhaften Dunst.

Mein tiefes, keusches Lieben

Die flammende Gier durchloht,

Die reinen Gedanken entstieben,

Und nichts ist zurück mir geblieben,

Als wollustrasende Not.

Sieh meine zuckenden Glieder, –

Des Mundes blasigen Schaum;

O neig' zu mir Dich nieder, –

Hinweg das starre Mieder,

Für meine Lippen Raum!

Hinweg von Deinen Brüsten

Das faltige Schleiergewand,

Es ringt mein ganzes Gelüsten

Nach keuschen, ungeküßten,

Hinweg, hinweg Deine Hand!

Ich fühle mein Aug' sich verglasen,

Mein Leib verkohlt, verbrennt,

Jetzt mußt Du mit mir rasen, –

Mußt teilen meine Ekstasen,

Der Seligkeit höchsten Moment.

6.


Auch Dich hab' ich, reinste der Frauen,

Mit Lasterbegierden entweiht.

Nicht darf ich Dein Antlitz mehr schauen

In Ewigkeit.

Mein Herz ist im Schlamme versunken,

Gespenstig flackert in mir

Nur Sehnsucht, wahnwitztrunken,

Und kranke Gier.

Was soll mein schluchzendes Ringen,

Der Seele Verzweiflungsgebet?

Ich kann die Dämonen nicht zwingen – –

Es ist zu spät.

2. Teil


1.


Ich grüße Dich, Taumel der Sinne,

Hirnzehrendes Autodafé,

Nur Du kannst löschen und dämpfen

In rasenden Wollustkrämpfen

Der Seele schneidendes Weh.

Ich grüße Dich, Taumel der Sinne.

Mein Hoffen, mein Träumen, mein Sehnen,

Es liegt im Staube zerschellt.

Wer Lust hat, umkreise die Trümmer

Mit tränendem Aug', mit Gewimmer,

Bis selber zusammen er fällt.

Ich aber, ich lenke die Schritte

Zu Dir, Lucia, zurück, –

Du wirst mich gierig umpressen,

Und ich, ich werde vergessen

Mich selber, die Welt und das Glück.

Ich grüße Dich, Taumel der Sinne,

Hirnzehrendes Autodafé,

Nur Du kannst löschen und dämpfen

In rasenden Wollustkrämpfen

Der Seele schneidendes Weh.

Ich grüße Dich, Taumel der Sinne.

2.


Der Traum der keuschen Liebe,

Längst ist er ausgeträumt,

Es tanzen und toben die Nerven,

Das Blut zum Hirne schäumt;

Es bricht sich in wilden Kaskaden

Am Herzen, verdorrt und versteint,

Das seine verbissenen Qualen

Verschüttet und ausgeweint.

Ich will meine Zähne vergraben

In Deinem knirschenden Haar,

Im Blutrausch will ich vergessen,

Daß ich ein Anderer war.

Ich weiß, Du kannst genießen,

Unfaßbar, riesenhaft stark,

Wohlan, so genieß' mich, Lucia –

Es schreit nach Fäulnis mein Mark.

3.


Im Herzen wühlt und lodert

Die wüsteste, tollste Begier

Und reißt und stößt und peitscht mich,

Madonna Lucia, zu Dir.

Die Glieder schauern und beben,

Das Auge Flammen sprüht,

Wie kochende Lavaströme

Das Blut meine Adern durchglüht.

Ich flehe Dich an, o gebrauche

Die göttlich dämonische Macht,

Die meine zerfaserten Nerven

Zum rasendsten Taumel entfacht.

Und wenn an Deinem Busen

Zum Wahnwitz schwillt die Lust,

Dann, üppigste, geilste der...



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