E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Romana Herzensbrecher
Donald Lagune der erfüllten Träume
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-4910-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Romana Herzensbrecher
ISBN: 978-3-7337-4910-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Zauber der Südsee, wehende Palmen am weißen Strand - Marian lässt auf Fala'isi ihr altes Leben hinter sich und lebt ihre Träume. Erst recht, als sie Robert trifft. Er scheint ihr großes Glück zu sein - auf dem jedoch ein düsteres Geheimnis lastet: Marian ist nicht die einzige Frau in Roberts Leben.
Die Neuseeländerin Robyn Donald ist überzeugt, dass Schreiben und Gärtnern viel gemeinsam haben: Beide Tätigkeiten sind mit Fantasie, Gefühlen, Visionen, viel Arbeit und Rückenschmerzen verbunden - und machen, wenn sie erfolgreich abgeschlossen sind, sehr glücklich. Schon als Kind erzählte Robyn ihren vier jüngeren Schwestern und ihrem Bruder sehr gern haarsträubende Abenteuer aus den Kinderromanen, die sie gerade aus der Bücherei ausgeliehen hatte. Der Drang zu schreiben war so stark, dass sie, nachdem sie Jahre später ihre ersten drei Romances veröffentlicht hatte, ihren Job als Lehrerin kündigte und hauptberuflich Autorin wurde. Mittlerweile hat sie über 55 Romane verfasst, die weltweit eine begeisterte Leserschaft gefunden haben. Eines ihrer Erfolgsrezepte ist sicher das sorgfältige Recherchieren, bevor sie sich schließlich ans Schreiben macht. Trotzdem findet sie immer noch Zeit für ihre beiden erwachsenen Kinder und deren Partner, ihre Enkeltochter, ihre Mutter und ihren Ehemann, der sie über viele Jahre außerordentlich loyal unterstützt hat. Und natürlich kümmert sie sich auch gern um den Familienhund, einen etwas aus der Art geschlagenen Labrador.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL Marian Doyles Wangen röteten sich, was nicht an der schwülen Hitze lag. Nach einem Jahr auf Fala’isi war sie an das tropische Klima gewöhnt. Es hatte auch nichts damit zu tun, dass sich in diesem Moment eine Gruppe von jungen Männern bewundernd um sie geschart hatte. Eine Sportlermannschaft aus Neuseeland machte auf der Rückkehr von einem Turnier in Europa eine Woche Ferien auf der Insel. Diejenigen, die eine Frau oder Freundin besaßen, hatten diese aus Neuseeland einfliegen lassen. Alle anderen drängten sich um Marian. „Noch Champagner, Miss Doyle?“, fragte der polynesische Kellner mit einem verschwörerischen Lächeln. Ihre hellgrünen Augen blitzten amüsiert. „Nein, danke, Rata. Aber ich hätte gern einen Limonensaft mit Soda.“ „Sofort.“ Während Marian dem davoneilenden Kellner nachblickte, verspürte sie ein seltsames Kribbeln im Nacken und war sich nun sicher, dass sie jemand beobachtete. Die Gruppe um sie herum brach in Lachen über eine Anekdote aus, die einer von ihnen soeben zum Besten gegeben hatte. Marian zwang sich zu lächeln. Die jungen Männer gaben sich redlich Mühe, sie zu unterhalten und zu beeindrucken. Es war nicht ihre Schuld, dass ihre Bemühungen erfolglos blieben, und Marian war höflich genug, sich ihre Langweile nicht anmerken zu lassen. Außerdem war ihr Sam Vailes Einladung zu dieser Party wie ein Geschenk des Himmels erschienen, denn an diesem Abend hätte sie um keinen Preis allein sein mögen. Sie hatte mit der Post einen Brief von Penny Harding, einer früheren Freundin aus Neuseeland, erhalten. Penny hatte ihr zum dreißigsten Geburtstag gratuliert, um sie im nächsten Satz mit kaum verhüllter Schadenfreude darüber zu informieren, dass Gerald Cartwright, Marians Exmann, und seine junge neue Lebensgefährtin gerade einen kleinen Sohn bekommen hätten. Obwohl Marian Gerald nicht mehr liebte, hatte sie seinen Treuebruch immer noch nicht verwunden. Dass er nun mit seiner neuen Partnerin ein Kind hatte, nachdem er in den fünf Jahren ihrer Ehe immer wieder erklärt hatte, er wolle so bald keine Familie gründen, vermehrte ihren Zorn und ihre Verbitterung. Was natürlich kein Grund war, ein Glas Champagner zu viel zu trinken. Dankbar nahm Marian von Rata den Limonensaft entgegen und wandte sich wieder ihren jungen Bewunderern zu. „Sie leben also hier“, bemerkte nun einer von ihnen, wobei sein Blick neidvoll über die Terrasse hinaus auf die Lagune schweifte, die im Licht der Sterne funkelte. „Haben Sie ein Glück! Ich dachte, es sei so gut wie unmöglich, auf Fala’isi eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis zu bekommen.“ „Das ist es. Man ist hier verständlicherweise sehr wählerisch. Ich bin hier aufgrund einer Art Stipendium.“ Man sah sie beeindruckt, ja, ungläubig an. Einer, offenbar der Jüngste der Gruppe, sprach aus, was die anderen denken mochten: „Sie sehen gar nicht wie ein Akademiker aus!“ „Oh, ich habe einige attraktive Akademiker kennengelernt, männliche und weibliche“, bemerkte Marian lächelnd. „Aber Sie haben recht. Ich bin Künstlerin.“ Und um weiteren Fragen zuvorzukommen, fügte sie hinzu: „Ich male Landschaften. Eins meiner Gemälde fiel bei einer Ausstellung in Auckland dem Premierminister auf. Er schlug vor, dass ich ein paar Jahre hier verbringen und die Insel malen sollte. Deshalb bin ich hier.“ Der junge Mann, dessen unbedarfte Äußerung sie zu dieser Erklärung veranlasst hatte, musterte sie mit unverhohlenem Interesse und schien sich zu fragen, ob sie auch so leichtlebig sei, wie man es Künstlern nachsagte. Marian begegnete seinem frechen Blick gelassen. Die Party hatte plötzlich jeden Reiz für sie verloren. Sicher, ihre Bewunderer waren ganz amüsant, aber sie waren so jung, so unendlich weit von ihr entfernt. Noch einmal riss Marian sich zusammen und ließ ihren ganzen Charme spielen, von dem sie, wie ihre beste Freundin ihr immer wieder versicherte, ein schon unfaires Maß besaß. Als sie sich schließlich mit einer schlagfertigen Bemerkung verabschiedete, blickten ihr die jungen Männer bewundernd lachend nach, während sie sich durch die große Schar der Partygäste einen Weg zu ihrem Gastgeber suchte, Sam Vaile, dem Manager der Hotelanlage. Sam unterhielt sich mit einem Mann, der Marian unbekannt war. Vermutlich ein neuer Hotelgast. Er sah nicht so aus, als gehöre er zu der Sportlergruppe, und Marian hätte wetten können, dass es sein Blick gewesen war, den sie im Nacken gespürt hatte. Schlank und gut aussehend, vermittelte der Fremde Marian auf Anhieb den Eindruck eines leidenschaftlichen Temperaments, das von einem eisernen Willen im Zaum gehalten wurde. Dichtes, gewelltes Haar, dessen kastanienbrauner Schimmer einen lebhaften Kontrast zu dem eleganten Schwarz und Weiß seines Smokings bildete; dazu ein Gesicht, dessen männlich markante Züge wie in Bronze gegossen wirkten. Marian durchzuckte es heiß, denn dies war zweifellos der attraktivste Mann, der ihr je begegnet war. Aber weder sein kantiges Gesicht noch seine unwahrscheinlich blauen Augen verrieten die Spur einer Regung, als er ihr in diesem Moment entgegenblickte. Marian maß fast einen Meter achtzig, aber dieser Mann mochte noch gut zehn Zentimeter größer sein. Doch trotz seiner Größe und seiner breiten Schultern fehlte ihm die Schwerfälligkeit der muskelbepackten Sportler, die Marian soeben verlassen hatte. Die Art, wie er dastand, erinnerte an die trügerische Gelassenheit einer stets wachsamen Raubkatze. „Ah, Marian“, begrüßte Sam, ein sympathischer Australier, sie erfreut. „Komm, ich möchte dir Robert Bannatyne vorstellen, einen Landsmann von dir, der eine Weile bei uns bleiben wird. Mr. Bannatyne, Marian Doyle.“ Offenbar war er ein wichtiger Mann, sonst hätte Sam ihn mit dem Vornamen angeredet. Aber das war Marian ohnehin klar gewesen, denn aus seiner ganzen Haltung sprach die zwingende Entschlusskraft einer Führungspersönlichkeit. Unwillkürlich überlegte sie, ob es schwierig sein würde, seine markanten, männlich schönen Züge auf die Leinwand zu bannen und dabei die eindringliche, knisternde Ausstrahlung dieses Mannes einzufangen. Ihre grünen Augen funkelten unternehmungslustig angesichts dieser künstlerischen Herausforderung, und sie spürte, wie es ihr förmlich in den Fingern kribbelte. Robert Bannatynes Blick dagegen ruhte kühl und forschend auf ihr. Nichts verriet, was er denken mochte, für Marian eine völlig neue Erfahrung. Groß und schlank, mit langem kupferblonden Haar, war sie der Inbegriff der langbeinigen Strandschönheit. Und obwohl sie keineswegs eitel war, hatte sie sich doch an die offene Bewunderung der Männer gewöhnt. „Willkommen auf Fala’isi, Mr. Bannatyne“, sagte sie in freundlichem, unverbindlichem Ton und reichte ihm die Hand. Sein Händedruck war angenehm fest. Bei der Berührung aber spürte Marian in beunruhigender Weise die Wirkung seiner unwiderstehlichen Männlichkeit. Gleichzeitig verstärkte sich bei ihr der Eindruck, dass Robert Bannatyne seine eigenen Gefühle streng im Zaum hielt. Dieser Mann ließ sich nicht leicht beeindrucken. Aus welchen Gründen auch immer hatte er sich offenbar in eiserner Selbstdisziplin geübt, bis diese genauso ein Teil seines Wesens geworden war wie seine unverkennbare erotische Ausstrahlung, die jede Frau im Saal veranlasste, ihm immer wieder verstohlene Blicke zuzuwerfen. Marian, die merkte, dass auch sie nicht immun dagegen war, zog rasch ihre Hand zurück. „Miss Doyle. Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.“ Er hatte eine tiefe, wohlklingende Stimme. Aber die unpersönliche Art seiner Begrüßung war wieder eine neue Erfahrung für Marian. Vielleicht solltest du dich mit dreißig daran gewöhnen, dass das Interesse der Männer nachlässt, dachte sie mit einem Anflug von Selbstironie. Entschlossen ignorierte sie das warme Kribbeln, das sein Händedruck auf ihrer Hand hinterlassen hatte, und erwiderte ebenso förmlich: „Ganz meinerseits, Mr. Bannatyne. Werden Sie lange hierbleiben?“ „Zehn Tage oder so.“ Ganz sicher kein Mann von vielen Worten. „Ich hoffe, Sie werden Ihren Aufenthalt hier genießen. Vielleicht sehen wir uns ja mal“, sagte Marian mit einem gewinnenden Lächeln, ehe sie sich vertraulich an Sam wandte. „Ich muss jetzt gehen, Sam. Vielen Dank für die Einladung. Es war eine tolle Party. Deine Sportler sind überaus charmant.“ „Meine Sportler? Hey, ich bin Australier, hast du das vergessen? Du bist doch der Kiwi!“ Lächelnd küsste Sam sie auf die Wange. Er lebte selbst in Scheidung, was ihm und Marian ein Gefühl besonderer Verbundenheit gab. Aber seine Küsse und Umarmungen waren rein freundschaftlicher Natur. „Gute Nacht.“ Immer noch lächelnd schweifte Marians Blick zu Robert Bannatyne, der ihr höflich, aber kühl zunickte. Wieder verspürte Marian die beunruhigend erotische Wirkung dieses Mannes, denn ihr jagte ein unmissverständlicher Schauer über den Rücken. Als sie sich einen Weg durch die Schar der Gäste suchte, tat sie ihre Reaktion als flüchtige Schwäche angesichts der geballten Männlichkeit dieses Mannes ab. Es bestand keine Gefahr. Immerhin hatte er keinerlei Interesse an ihr gezeigt. Sie hatte fast den Ausgang erreicht, da begann die Inselband in fröhlicher, beschwingter Weise aufzuspielen. Im nächsten Moment hörte Marian neben sich die Stimme des jungen Sportlers, der sie zuvor als zu hübsch für eine Akademikerin befunden hatte. „Tanzen Sie mit mir?“, forderte er sie auf. Am liebsten hätte sie ihm einen Korb gegeben, aber das verboten die guten Manieren, die...