Buch, Englisch, Band 257, 248 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 240 mm
Ludwig Hätzer by Aneke DORNBUSCH Martin Seidel by Pablo TORIBIO.
Buch, Englisch, Band 257, 248 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 240 mm
Reihe: Bibliotheca Bibliographica Aureliana
ISBN: 978-3-87320-757-8
Verlag: Koerner, Valentin
Ludwig Hätzer aus dem schweizerischen Bischofszell gilt aufgrund der Übersetzung der prophetischen Bücher des Alten Testaments, die er 1527 gemeinsam mit Hans Denck in Worms veröffentlichte, als einer der bemerkenswertesten christlichen Hebraisten der frühen Reformation. Als junger Priester trat Hätzer 1523 als Anhänger Ulrich Zwinglis in Zürich hervor, schloss sich dann aber der Gruppe um Conrad Grebel und Felix Mantz an, mit der 1525 in Zürich die Täuferbewegung ihren Anfang nahm. Als wandernder Gelehrter übersetzte Hätzer für mehrere Drucker reformatorische Schriften aus dem Lateinischen ins Deutsche. In den wenigen Jahren bis zu seiner Hinrichtung in Konstanz 1529 radikalisierte sich Hätzers theologisches Denken. Vom biblischen Humanismus und der schweizerischen Reformation ausgehend gelangte er zu täuferischen, spiritualistischen und zuletzt antitrinitarischen Auffassungen. Die Bio-Bibliographie von Aneke Dornbusch dokumentiert umfassend die Quellen und Forschungsliteratur zu Hätzers Leben und Werk und ermöglicht erstmals einen vollständigen Überblick über die von Hätzer verfassten, übersetzten und herausgegebenen Werke einschließlich der Theologia Deutsch.
Der Name Martin Seidel ist mit einem Traktat über die Ursprünge des Christentums verbunden, der angeblich 1587 verfasst wurde und im 18. Jahrhundert in Kreisen radikaler Aufklärer handschriftlich überliefert wurde. Aufgrund neuerer Forschungen kann es als gesichert gelten, dass Seidels Schrift, die grundlegende Gedanken des Deismus vorwegnimmt, tatsächlich aus dem 16. Jahrhundert stammt. Seidel wurde in Ohlau (O?awa) in Schlesien geboren und ging 1564 zum Studium nach Heidelberg. 1573 gab Seidel eine Stellung als Lehrer am Heidelberger Paedagogium auf. Über seine späteren Lebensumstände ist wenig bekannt. Seine Bewerbung um eine Anstellung als Lehrer an einer Schule der Polnischen Brüder in Krakau 1584 blieb erfolglos. Zwischen 1573 und den 1590er Jahren legte Seidel verschiedene handschriftliche Versionen seiner proto-deistischen Kritik des Christentums vor. Pablo Toribio entdeckte 2021 ein offenbar autographes Manuskript des ideengeschichtlich bedeutenden Traktats. Das Dossier bietet erstmals eine umfassende Dokumentation der Quellen und der Forschungsliteratur zu Biographie, Werk und Rezeption Martin Seidels.
Zielgruppe
Wissenschaft