Dove | Dich und sehr viel Liebe | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1089, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Dove Dich und sehr viel Liebe


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-780-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1089, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-86494-780-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Okay, dann muss es eben sein: Die hübsche Perri und der Rancher Matt Ransom heiraten. Vor zwölf Jahren war ' genau das Perris sehnlichster Wunsch, aber damals zerbrach ihre Beziehung an einer Intrige. Dass Perri jetzt Ja sagt, liegt nicht gerade an glühend heißer Liebe, die sie für Matt empfindet. Nein, diese Ehe ist die Bedingung, unter der sie und Matt gemeinsam das große Anwesen von Gannie Gledhill erben. Obwohl - schon in der Hochzeitsnacht muss Perri feststellen, dass Gannie ihr mit diesem verrückten Testament ein großes Geschenk gemacht hat! Liebe, Glück, Familie - alles ist möglich...

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1. KAPITEL

Matt Ransom war nicht in Stimmung für einen Tornado. Allerdings konnte man so einem Wirbelsturm mit etwas Glück immer noch ausweichen. Ich dagegen werde wohl eher in einen Hagelschauer mit taubeneigroßen Hagelkörnern geraten, dachte Matt.

Wenn man in einer als “Tornado Alley” bekannten Gegend lebte, konnte man sich über Tornados schlecht beschweren. Matts Bruder Whit zum Beispiel hatte nur hilflos zusehen können, wie der gesamte Mutterboden seines Ackerlands fortgeweht worden war. Seit November war kaum Regen gefallen, viele Farmer hatten ihr Vieh verkaufen müssen, und Whit konnte nicht einmal mehr auf eine gute Weizenernte hoffen.

Doch hier bei Spirit Valley, Oklahoma, würde es etwas zu ernten geben, wenn auch nicht viel. Durch den Fluss und ein paar tiefe Quellen gab es, abgesehen von den aufgestauten Seen, zumindest so viel Wasser, dass auf den Feldern Weizen wuchs.

Aber die Ähren sahen noch viel zu klein aus. Fluchend betrachtete Matt das Land und den Himmel. Der Gedanke, dass es anderen noch schlimmer ging als ihm, tröstete ihn nicht. Im Moment machte er sich eher wegen des Sturms Sorgen, der sich irgendwo zusammenbraute. Das konnte Matt förmlich spüren, obwohl man außer dunklen Wolken und etwas Regen nichts bemerken konnte. Er war hier aufgewachsen und wusste, wie schnell das Wetter sich änderte.

Immer wieder musste er an Ampeln und Stoppschildern anhalten, und entnervt stieß er die Luft aus. In der kleinen Stadt gab es mittlerweile so viele Menschen, dass solche Verkehrszeichen nötig waren, und alle diese Menschen waren von der jährlichen Ernte abhängig. Voller Ungeduld gab Matt Gas, als die letzte Ampel auf Grün sprang.

Ihm fiel ein, was er noch alles zu erledigen hatte. Seit dem Hagelsturm gestern hatte auch noch der Pferdestall ein Loch im Dach, und Matt wusste überhaupt nicht, wann er die Zeit für die Reparatur finden sollte. Andererseits konnte er froh sein, dass wenigstens das Dach des Wohnhauses unversehrt geblieben war.

Der alte Sam Ransom würde niemals seinen Sohn um Hilfe bitten. Die beiden sprachen seit dem Tod von Matts Mutter Leila vor ein paar Jahren miteinander nur noch über Pferde und die Arbeit. Matt wusste, dass er für das distanzierte Verhältnis zu seinem Vater verantwortlich war. Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen, die ihn innerlich hatten verhärten lassen, schmerzte ihn das Zerwürfnis mit seinem Vater fast täglich. Er nahm sich vor, bald einmal nachzusehen, ob an dem alten Haus etwas zu reparieren war.

“Jetzt geht’s los”, sagte er zu sich selbst, als die ersten großen Tropfen aus den dunklen Wolken herabfielen.

Er war so in seine Gedanken über das Loch im Stalldach vertieft, dass er fast nicht bemerkte, dass die Vordertür von Gannie Gledhills Haus offen stand. Langsam fuhr er die Auffahrt hinauf.

Schon der Anblick von Gledhill bekümmerte ihn. Er vermisste Gannie schrecklich. Wieso hatte sie nicht noch ein paar Jahre länger leben können? Die Beerdigung war jetzt zwei Tage her, und Matt konnte sich gar nicht vorstellen, die alte Frau niemals wieder zu sehen. Sie war die einzige Frau in seinem Leben, an deren Ehrlichkeit er nicht ein einziges Mal gezweifelt hatte. Vieles würde sich durch Gannies Tod ändern.

Gannies Familie lebte schon fast so lange hier wie Matts. Ihr Großvater hatte mitgeholfen, die erste Eisenbahnstrecke hierher zu bauen. Er hatte eine Indianerin geheiratet, sich ein Stück Land gekauft und ein Haus errichtet. Die gesamte Einrichtung hatte er sich von der Ostküste anliefern lassen, bis hin zur Seidentapete fürs Esszimmer.

Gannie, die eigentlich Olivia Gledhill hieß, hatte einen Abschluss am Mädchen-College gemacht und war die Leiterin der städtischen Bibliothek geworden. Sie hatte niemals geheiratet, doch fast alle Kinder kamen, wenn sie Kummer hatten, zu ihr. Sam Ransom hatte ihr als Kind den Spitznamen verpasst, weil er fand, sie sei die “Grannie”, also die Großmutter, der ganzen Stadt. Nur hatte er damals das Wort Grannie noch nicht richtig aussprechen können, und so war daraus Gannie geworden.

Gannie hütete die Bücher der Stadt und auch ihre Kinder. Für viele war sie die wichtigste Persönlichkeit von Spirit Valley gewesen, und Matt hatte sie noch mehr bedeutet. Ohne Gannies Liebe und ihr klugen Ratschläge hätte er die letzten zwölf Jahre nicht gesund überstanden, das wusste er.

Und die Ransoms hatten schließlich einen guten Ruf in Spirit Valley. Ihr Ansehen durfte keinen Kratzer bekommen, darauf achtete die Familie seit jeher. Jetzt war Gannie nicht mehr da, und für Matt war das alte Haus jetzt nur noch mit einer Frau verbunden.

Er sah sie noch vor sich, wie sie im Esszimmer gelacht hatte. Aus glänzenden Augen hatte sie ihn angesehen. Matt konnte sich an ihr blondes Haar und die großen ausdrucksvollen Augen erinnern. Nur am Gesichtsschnitt konnte man erkennen, dass sie auch indianische Vorfahren besaß. Damals hatte sie schlank und reglos vor ihm gestanden, und sie hatte ihm gehört.

Ihre Augen würde Matt niemals vergessen. Diese grünen Augen mit dem kleinen hellbraunen Ring um die Pupille hatten sich ihm unauslöschlich eingeprägt. Erst jetzt fiel ihm zum ersten Mal auf, dass sie seinen dunkelgrünen Augen ähnelten, denn auch seine Pupillen waren von einem dunkelbraunen Kranz umgeben. Schlagartig überkam ihn wieder etwas von der Wut, die er mit den Erinnerungen an Perri Stone verband.

Hastig stellte er den Wagen im Carport ab und bekam gar nicht mit, dass das kleine Tor zum Friedhof nebenan nur angelehnt war und dass auf einem der schlichten Grabsteine eine rote Rose lag. Er stieg aus und fühlte kaum den Wind und den kalten Regen, während er die Stufen zum Haus hinauflief.

Wenn der Eindringling keinen triftigen Grund angeben konnte, warum er das Haus betreten hatte, würde er kurzen Prozess mit ihm machen. Matt war nicht in Stimmung für eine längere Auseinandersetzung, und Zeit hatte er ohnehin nicht dafür.

Morgen starteten einige seiner Pferde bei einem Rennen im Remington Park, vorausgesetzt, das Derby wurde nicht wegen schlechten Wetters abgesagt. Einige Pferdezüchter, deren Tiere ebenfalls an den Start gehen würden, hatten ihren Besuch bei ihm angekündigt, und es fiel Matt ohnehin schwer genug, dem Ruf seiner Familie gerecht zu werden und den zuvorkommenden Gastgeber zu spielen.

Er betrat das alte Haus, und knallte die Tür hinter sich zu.

Wer kam da hereingepoltert, als gehöre ihm das Haus? Perri Stone hatte keine Lust, dass sich jetzt schon herumsprach, dass sie hier einzog. Sie schüttelte die Regentropfen ab und beeilte sich, damit sie den Besucher gleich wieder hinausbegleiten konnte.

Der Mann erreichte fast gleichzeitig mit ihr die Tür zum Wohnzimmer, und sie beide erstarrten. Matt fiel erst jetzt ein, dass er die rote Rose auf dem Grabstein gesehen hatte, und Perri erinnerte sich, wer schon immer in dieses Haus gekommen war, als gehöre es ihm.

Im dämmrigen Licht sah Perri zunächst nur die Jeans, die Stiefel und das Arbeitshemd. Aber das kantige Gesicht, die durchdringenden Augen und die schmale gerade Nase waren unverwechselbar. Sie konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken, obwohl sie sich den Schreck lieber nicht hätte anmerken lassen.

Matt fluchte leise, als sie gegen ihn prallte. Unwillkürlich zog er sie in die Arme, damit sie nicht fiel, aber seine Stimmung besserte sich dadurch erst recht nicht.

Perri machte sich auf einen hitzigen Streit gefasst. Bisher waren sie nur kühl und sachlich miteinander umgegangen, doch es war das erste Mal seit zwölf Jahren, dass sie sich unter demselben Dach befanden, wenn man einmal die Zeit ausnahm, als sie abwechselnd bei Gannie im Krankenhaus gewacht hatten. Und beim letzten Treffen hier in Gledhill war Matt so außer sich vor Zorn gewesen, wie Perri ihn noch nie zuvor erlebt hatte.

“Verdammt, Ransom, du hast mich zu Tode erschreckt!”, beschwerte sie sich, um ihre Unsicherheit zu überspielen und schob ihn von sich.

“Ihnen auch einen schönen Tag, Miss Stone”, erwiderte er kühl und ließ sie los.

Sie erwiderte seinen Blick, dann ging sie zum Fernseher und schaltete die Wettervorhersage ein. Zwölf Meilen südlich zog gerade ein Tornado vorüber, und der Wind, der durch die offene Hintertür ins Haus drang, war so kalt, dass Perri fröstelte. Im Moment musste sie sich allerdings um etwas anderes als das Unwetter draußen kümmern.

Sie war eine große Frau, aber Matt überragte sie. Er hatte breite Schultern und lange kräftige Arme. Im Moment wirkte er wie ein finsterer Sturmgott. Eigentlich konnte Perri bei ihm mit nichts anderem rechnen. In der Wettervorhersage hieß es zwar, Spirit Valley sei nicht mehr tornadogefährdet, doch Perri fühlte sich trotzdem nicht sicher.

Sie merkte, dass er sie ungeniert musterte, und sie unterdrückte ein Gähnen. Schon immer hatte sie, wenn sie nervös wurde, gähnen müssen, und das in den unpassendsten Situationen. In diesem Augenblick ging draußen ein Hagelschauer nieder.

Prüfend sah Matt sie an. “Wenn ich mich nicht täusche, bist du größer als früher. Bist du noch gewachsen?”

“Zwei Zentimeter zwischen meinem siebzehnten und meinem neunzehnten Geburtstag”, erwiderte sie knapp und blickte weiterhin auf den Fernsehbildschirm.

“Das muss es sein. Irgendwie hast du dich verändert.” Er ging um sie herum. “Abgesehen davon, dass du erwachsen geworden bist. Ich wollte dir sowieso schon sagen, dass du weiblicher wirkst als früher, und es steht dir fantastisch.” Zufrieden lächelte er, als sie bei dieser Bemerkung die Schultern straffte.

Sie musste sich überwinden, ihn anzusehen. “Was tust du hier, Matt?”, fragte sie nach außen hin ruhig. Aber der Blick in...



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