Buch, Deutsch, Band 24, 160 Seiten, PB, Format (B × H): 150 mm x 210 mm
Reihe: Das Gedicht. Zeitschrift /Jahrbuch für Lyrik, Essay und Kritik
Der Heimat auf den Versen
Buch, Deutsch, Band 24, 160 Seiten, PB, Format (B × H): 150 mm x 210 mm
Reihe: Das Gedicht. Zeitschrift /Jahrbuch für Lyrik, Essay und Kritik
ISBN: 978-3-929433-81-4
Verlag: Leitner Weßling
»Mein Land ist dein Land.« Frantz Wittkamp
Heimat im Gedicht
Die Zeitschrift DAS GEDICHT interpretiert den Begriff »Heimatdichtung« neu und befreit ihn von Kitsch und Klischees. In ihrem 24. Jahrgang spüren über 100 Poetinnen und Poeten aus 11 Nationen geliebten, verhassten, verlorenen oder wiedergefundenen Orten und Menschen nach, die für sie mit dem Gefühl des Daheimseins verbunden sind.
Friedrich Ani, Ulrike Draesner, Franzobel, Nora Gomringer, Ulla Hahn, Georg Ringsgwandl, Kathrin Schmidt und viele andere packen das heiß diskutierte Thema ehrlich und ohne verklärende Tümelei an.
Vorsicht! Heimat ist »keine gemäßigte Zone«. Sie ist immer in Bewegung und verändert sich mit den Einheimischen und Einwanderern, die sie gemeinsam prägen. Weißwurst, Döner und Pizza, Jazz, Techno und Blasmusik: Aus eben solchen Elementen entsteht die Umgebung, in der wir uns mal mehr, mal weniger zuhause fühlen.
Mit Fitzgerald Kusz hat Anton G. Leitner für die 24. Ausgabe seiner Jahresschrift einen Mitherausgeber gewonnen, der tief in der fränkischen Sprache verwurzelt ist und als Dramatiker sowie Mundartdichter internationale Bedeutung erlangte. Beide versammeln Heimatgedichte von zeitgenössischen Lyrikern aus vier Generationen: Anna Münkel, die jüngste Poetin der Anthologie, erblickte im 21. Jahrhundert das Licht der Welt; Dichter-Urgestein Günter Kunert (*1929) ist 72 Jahre älter als sie.
Ab dieser Folge enthält DAS GEDICHT einen neuen Sonderteil mit Kinderlyrik. Uwe-Michael Gutzschhahn, einer der renommiertesten Experten auf diesem Gebiet, betreut die Poesie-Sammlung für junge Leser.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Ilma Rakusa
Heimat
Wo wäre sie nicht:
im Braunkohlegeruch der Kindheit
im Blick des Sohns
am Strand von Barcola
auf dem Blatt Papier
das sich langsam mit Buchstaben füllt
denn du musst dir die Welt selbst
erschaffen zwischen Meer und hier
im räudigen Pelzhandschuh
im Kastanienwald
in den Bücherbergen
auf den Tasten des Klaviers
in Bruckners Siebter
in Siestazimmern
bei Freunden am Herd
in den sensiblen Revieren
der Sprache wo jede Silbe zählt
in heiterer Anmut
im Ichreich
in der Wolle des Schlafs
in Litaneien Weihrauch
der Osternacht
in der Hoffnung die hofft
ohne Evidenz
in einer offenen Hand
im Lachen der Vögel
hab keine Angst
Andreas Noga
Mehr nicht
Lasst mich ans Fenster,
einen kleinen Ausschnitt Welt,
in dem ein Garten aufgehoben ist
und ein Stück Himmel.
Alles Weitere
wird sich ergeben.




