E-Book, Deutsch, 340 Seiten
Dreher Engel der Dämonen
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7412-2162-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Rache
E-Book, Deutsch, 340 Seiten
ISBN: 978-3-7412-2162-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Camaela platzt schon vor Freude. Ihr allererstes Weihnachten steht vor der Tür und beschert ihrem Freund Michael damit einige Turbulenzen. Vor allem, da kurz darauf ja dann auch noch ihr Geburtstag ansteht, den sie unbedingt mit Freunden aus der Hölle verbringen möchte. Da taucht unerwartet eine Gruppe selbsternannter Dämonenjäger auf, die sich an ihr rächen wollen. Das Chaos hoch drei nimmt seinen Lauf. Ob das alle Beteiligten überleben werden?
1986 als zweite Katastrophe in diesem Jahr passiert und aufgewachsen in Schwäbisch Hall. Durch Schule und Ausbildung gerutscht, um dann herauszufinden, dass ich lieber Autor wäre. 2015 war es dann endlich soweit, ich habe meinen ersten Roman veröffentlicht. Und sicherlich auch nicht den letzten. Bin Mitglied in der Gesellschaft für fleischfressende Pflanzen und pflege nebenbei eine wechselnde Anzahl an Rennmäusen. Liebe wie Camaela Erdbeermarmelade und pflege meinen Alltag fast ausschließlich nachts. Tagsüber scheint mir einfach zu viel Sonne oO.
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Prolog
Dienstagmorgen. Zwei Tage nach meinem Trip zur Hölle. Gestern lag ich noch im Bett und wurde von meinen beiden Erzengeln angewiesen keine Fragen zu stellen. Oder mit irgendjemandem darüber zu sprechen. Und heute saß ich, als wäre nichts gewesen, mit meiner Mutter am Frühstückstisch und diskutierte wild gestikulierend mit ihr, über Camis, na sagen wir mal „Wohnsituation.“ Wie schräg ist das denn bitte? Die Welt war einfach so wieder heil und ich durfte nicht fragen wieso und musste es für mich behalten? Warum? „Du tickst doch nicht mehr ganz richtig. Cami hier einziehen? Wo soll sie denn schlafen?“ „Äh…“ „Okay, blöde Frage. Trotzdem ist es doch viel zu eng dort oben in deinem Zimmer.“ „Wir kriegen das schon hin, keine Sorge. Und wenn der Rest ausgebaut ist, wird das schon passen.“ Mit dem „Rest“ meine ich die andere Hälfte des Dachstuhls, in dem ich wohnte. An dieser Stelle sollte ich vielleicht einmal unsere derzeitige Wohnsituation etwas näher erläutern. Meine Eltern, meine Schwester Maja und ich, wohnten in einem größeren 2-Familienhaus, das allerdings uralt war und bei dem es immer etwas zu tun gab. Momentan war das, das Badezimmer im ersten Stock. Das erst pünktlich zu Weihnachten fertig werden sollte und dann für kurze Zeit in neuem Terrakotta gefliestem Glanz erstrahlte. Mit gemauerten Regalen und selbstverständlich auch einer neuen Tür. Die Alte hatte Cami an ihrem ersten Tag, in ihrer katzenhaften Art, ja zu einem nicht geringen Anteil (geschönt ausgedrückt) in Holzspäne verwandelt. Auf jeden Fall wohnte ich unterm Dach in einem großen Zimmer, dass die Hälfte des Hauses einnahm, während die andere Hälfte einmal meine Wohnsituation mit Bad und Küche vervollständigen sollte. Direkt unter mir wohnte Maja im ersten Stock, in dem sich auch das Esszimmer und die elterliche Küche befand. Darunter wiederum war das große Wohnzimmer mit dem eisernen Ofen, das Schlafzimmer meiner Eltern und deren Bad. Ein Hauswirtschaftsraum, von dem es hinab in den Keller ging, vervollständigte unser Haus. Dahinter kam dann eine überdachte, hölzerne Terrasse zur einen Hälfte, zur anderen eine Fläche aus Waschbetonplatten, von dort aus man in eine kleine, vollkommen von Efeu überwachsene Gartenlaube kam (die auch schon bessere Tage gesehen hatte). Ein kleiner Teich und liebevoll angelegter Garten rundeten das Haus im ländlichen Stil ab. „Bis das soweit ist, liege ich schon lange unter der Erde. Ich warte jetzt schon seit zwei Jahren darauf, dass dein Vater die Hecke hinterm Haus schneidet. Allein das Bad dauert ja nun auch schon…, ach ich will gar nicht drüber nachdenken.“ Ich verdrehte die Augen und zwickte mich einmal unauffällig in den Unterarm. Nein, immer noch kein Traum und tot bin ich scheinbar auch nicht. Mist. Verdammt tut das weh! „Ja, ja, ist ja okay Mama.“ „Ja, ja, heißt… ach was solls. Weißt du was? Sie darf bei dir wohnen. Unter einer Bedingung.“ Oh Gott, jetzt kommts. „Ja?“ „Sie zahlt ihre Verpflegung selbst.“ Fuck! „Ähm, aber… ok… ich brauch mehr Taschengeld.“ Ich seufzte und ließ die Schultern hängen. „Und ich nen Geldscheißer.“ Und ich nen Therapeuten, einen Psychologen, Psychopharmaka und ganz wichtig. Nen Lolli. Danke. Ach nein, sagen wir lieber Zwei. Denn ich bin nämlich hochgradig traumatisiert, weil ich gestern in der Hölle fast gestorben wäre! Oder… nein eigentlich doch nicht, oder zumindest fühlt es sich nicht anders an als sonst. Wie fühlt sich denn ein Trauma an? Vielleicht wie leere Batterien in der Maus während eines Counter-Strike Matches? Wenn ja, dann Fuck, bin ich doch traumatisiert! Wenn nicht ist alles in Ordnung. Dennoch sollte ich vielleicht, (nur zur Sicherheit versteht sich) noch ein paar schwarze Klamotten mehr tragen… oder Schwärzere. „Ach ja, das ist gestern von deiner Schule gekommen.“ Sie hielt mir einen Brief unter die Nase. In dem sicher nichts Gutes drin steht. „Sie sagen du hättest nun drei Mal unentschuldigt gefehlt.“ Wir hätten die Welt echt untergehen lassen sollen… Sie wedelte mit dem Stück Papier regelrecht vor mir herum und biss herzhaft in einen Marmeladentoast. „Ah ja, sagen die das ja?“ „Ja. Und weißt du was ich darauf sage?“ Ich ließ den Kopf hängen. Taschengeldkürzung. „Nein, was?“ „Lass mich meine Zeitung zu Ende lesen, wir reden heut Abend darüber!“ Ich schluckte hart. „Ja Mama.“ In der Hölle war es wesentlich angenehmer. Mit hängenden Schultern trottete ich wieder hinauf zu Cami, die alle Füße von sich gestreckt, auf dem Bett lag. Die Zunge hing ihr aus dem Mund und von der Matratze herunter. Ich schaute mir das ein paar Minuten an, bevor ich mich für die Schule fertigmachte. So stellt man sich den ersten Tag nach der Wiederauferstehung vor. Von der Hölle in die Hölle. Ich wette Jesus musste das nicht. Ich kam vier Stunden später so fröhlich wie noch nie und mit Flo im Schlepptau wieder zu Hause an. Leicht schwankend zwar, aber wir kamen an, zumindest bei der Haustür. Denn auch nach mehreren Versuchen bekam ich den Schlüssel nicht ins Schlüsselloch. Es war ja auch irgendwie vier oder sogar fünffach vorhanden. Dann kotzte ich einmal in Mamas Buxbaum und auf einmal warens nur noch Zwei. Hey geil! Was grade so zu schaffen war. Ich stieß die Haustür auf und wir schleppten uns ein paar Treppenstufen hinauf. Was schon wesentlich besser gelang als das Verlassen des Busses. Bei dem zuerst Flo mit dem Gesicht voran auf dem Pflaster landete und danach ich mit der Wange auf seinen Hinterkopf klatschte. Und das, obwohl wir gar nicht so viel getrunken hatten. Glaube ich zumindest. Vielleicht wars auch mehr als gedacht. Oder aber auch weniger als angenommen. Und ich bildete mir das nur ein. Jedenfalls fühlte ich mich schön blau und Florian ziemlich grün. Aber zu meiner Verteidigung muss ich natürlich sagen: Ich bin eventuell doch ein klein wenig traumatisiert. Ich darf das. Also in der Schule trinken. Unsere Lehrer sahen das zwar anders. Aber das war uns egal, wir waren fast zeitgleich aus unseren Klassenzimmern eskortiert worden. Das war lustig. Der Brief an unsere Eltern wird das wohl eher nicht werden. Aber egal, ein Brief mehr oder weniger macht den Kohl auch nicht fett. Trotzdem lachten wir, als wir die erste Treppe geschafft hatten (was eine Schnecke sicherlich schneller bewältigt hätte). Zumindest, bis wir einen spitzen durchdringenden Schrei hörten, dass uns die Ohren klingelten, und zumindest ich das Gefühl bekam auf einen Schlag wieder nüchtern zu sein. Ich hickste einmal und kicherte allerdings immer noch recht dämlich. Trotzdem bekam ich relativ viel mit, vom kurz darauf stattfindenden Gespräch zwischen Cami und meiner Mutter. Aber das natürlich auch nur, weil ich Flos Mund zuhielt. Manchmal sollte man einfach den Mund halten. „Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Goooooott!“ „Was ist denn los Camaela?“ Fragte sie erschrocken und stürmte vom Esszimmer in die Küche. „Wir, wir… haben keine Erdbeermarmelade mehr da…“ Ich lugte vorsichtig über den Treppenabsatz. Meine Mutter hielt sich entnervt die Stirn und schüttelte den Kopf. Moment, warum ist die um die Uhrzeit zu Hause? „Und deshalb schreist du am frühen Vormittag die ganze Straße zusammen? Wenn Michi aus der Schule kommt, soll er dir Geld geben, dann kannst du dir ja selbst beim Edeka Eine kaufen.“ „Selbst…“, flüsterte sie zu sich selbst und lies winkend die Frau einfach stehen. „… kaufen?“ Kopfschüttelnd ging Die zurück ins Esszimmer, in dem sie, den Geräuschen nach, ihr Bügelbrett aufgestellt hatte. „Camaela, Camaela, Camaela…“ Während Cami ganz in Gedanken verloren die Esszimmertüre nahm und die Treppe zu meinem Zimmer hinauf stieg. Vorsichtig schlichen wir hinterher. Meiner Mutter wollte ich jetzt schließlich nicht begegnen. Wobei Flo mir immer wieder ein wenig zu dicht auf die Pelle rückte. „Alter?“ Er sah mich ahnungslos an und zuckte mit den Schultern. „Was? Ich will nur schnell hoch und mich in deinen Sessel pflanzen, das ist alles.“ Ich rollte mit den Augen. „Damit es dich doppelt dreht und du mir erst recht alles vollreiherst?“ Er grinste dümmlich, wobei sein Kopf leicht wippte, als würde er nicken. „Du kennst mich so gut.“ Oh man. Ich sagte nichts mehr und drückte die Türklinke nach unten, da wurde die Türe plötzlich aufgerissen und wir polterten Beide total überrascht zu Boden. „Hi Schatz.“ Grinste ich Cami an, die uns mit den Händen in den Hüften anschaute und die Zähne bleckte. Während Cami und ich einige Minuten später auf dem Bett saßen, und sie mir noch einmal gründlich die Situation vorkaute, war Flo schon nach ein paar Sekunden in meinem Sessel eingedöst und schnarchte seelenruhig vor sich hin. „Also noch mal bitte? Warum soll ich dir Geld geben? Hattest du nicht vor kurzem noch 500 Euro herumliegen?“ Cami zuckte unschuldig mit den Schultern und spielte abwesend mit ihrem Schweif. „Weiß nicht. Ist vermutlich weg. Aber deine Mutter hat gesagt du sollst mir was geben, also gibs mir.“ Ich grinste verstohlen und überhörte den ersten Teil des Satzes gekonnt. „Ich solls dir geben ja?“ „Ja hat deine Mutter gesagt. Sie ist voll nett.“ Ich begann lauthals loszulachen. Cami war doch manchmal ganz schön naiv für...