Abc-Buch, das [zu Abc]: Lesebuch, nach dem die Schüler der ersten Klasse lesen und schreiben lernen. ab|de|ri|tisch [auch: …'ri…] [nach den Bewohnern der altgriechischen Stadt Abdera, den Abderiten, die schon in der Antike im Ruf der Kleinstädterei standen]: einfältig, schildbürgerhaft. ?b|din|gen : jemandem etwas abhandeln; etwas durch Vereinbarung erlangen: dieses Recht kann mir keiner abdingen. ?b|dos|sie|ren [zu französisch dos = Rücken]: abschrägen. Abend, der; -s : Westen: der Wind weht von Abend her. Abend|sei|te, die: Westseite. ?b|de|ckerei, die; -, -en: Arbeitsstätte des Abdeckers, der Abdeckerin. ?b|kar|gen, sich (gehoben): absparen: sich etwas von seinem geringen Lohn, vom Munde abkargen. ?b|wasch|schaff, das [mittelhochdeutsch schaf = offenes Gefäß; Kornmaß; kleines Schiff, althochdeutsch scaph = Gefäß, ursprünglich = Ausgehöhltes, verwandt mit schaffen] (süddeutsch, österreichisch): Spülschüssel. achar|niert [a?…] [zu französisch acharner, eigentlich = aufs Fleisch hetzen, zu: chair = Fleisch] (gehoben): hitzig, erbittert. ad|mi|ra|bel [lateinisch admirabilis]: bewundernswert. Ae|ro|drom, das; -s, -e: Flughafen, Flugplatz. ?f|fen|fett, das (umgangssprachlich abwertend): minderwertiges (Speise-)Fett. f|fer, der; -s, - [mittelhochdeutsch effer, affære]: jemand, der andere äfft. Äf|fe|rei, die; -, -en [mittelhochdeutsch efferie, afferie]: Irreführung, Täuschung. Af|fi|on, das; -s [italienisch affione < türkisch afyon = Opium]: mit Ambra und Safran zu Dicksaft eingekochtes Opium. af|frös [französisch affreux, zu: affre = Schrecken, Entsetzen < provenzalisch afre, aus dem Gotischen] (bildungssprachlich): abscheulich, scheußlich, hässlich. ?f|ter|bil|dung, die: Halb-, Pseudobildung. ?f|ter|glau|be, der (Religion): Irrglaube, Aberglaube. ?f|ter|mie|te, die: Untermiete. ?f|ter|mie|ter, der: Untermieter. ?f|ter|mon|tag, der (schwäbisch): Dienstag. ?f|ter|mu|se, die: falsche Muse. ?f|ter|re|de, die: üble Nachrede. ?f|ter|weis|heit, die: Schein-, Pseudoweisheit. Ago|gi|at, der; -en, -en [neugriechisch agogiátes, zu griechisch ágein = führen, fahren]: Pferde-, Maultiertreiber. Ahn|frau, die (gehoben): Stammmutter eines Geschlechts. Ak|ti|ve, die/eine Aktive; der/einer Aktiven, die Aktiven/zwei Aktive (umgangssprachlich): nicht selbst gedrehte Zigarette. à la mode [ala'm?d; französisch, zu französisch mode = Mode]: der Mode entsprechend, nach der neuesten Mode: Sie ist ganz à la mode gekleidet. À LA MODE Als sich ab dem 18. Jahrhundert der europäische Adel Frankreich zum Vorbild nahm, wurde Französisch zur Sprache des Hofes und der Gebildeten – die französische Lebensart samt ihrer Küche, ihrer Kleidermode und ihrer Kultur wurde schlechthin zum letzten Schrei. Oder, wie man in den einschlägigen Kreisen zu sagen pflegte: Sie war à la mode. Manchem Bürger schien das alles aber reichlich geziert oder gar überspannt, und so gab es auch viele abschätzige, spöttische Kommentare: In den Bezeichungen Alamodetracht oder Alamodeliteratur, Alamodewesen und Alamodezeit schwingt unverkennbar auch die Überzeugung mit, nicht von harmloser Frankophilie sei die Rede, sondern von törichter Frankomanie. all|da : ebenda, dort. ?l|ler|art : allerlei: allerart schöne Dinge. ?l|ler|en|den : überall. ?l|ler|wärts : überall. ?l|ler|we|ge, ?l|ler|we|gen, ?l|ler|wegs (landschaftlich): überall und immer, unaufhörlich. ?ll|fall|sig : etwaig. Aloi [a'la], der; -s [französisch aloi]: (gesetzlich festgelegter) Feingehalt einer Münze. l|teln : langsam alt werden: er ältelt. ?na|nas|erd|bee|re, die (österreichisch fachsprachlich und ostösterreichisch umgangssprachlich): Gartenerdbeere mit großen Früchten. ?n|geld, das; -[e]s, -er: Handgeld, Vorauszahlung: ein Angeld bekommen. ?n|hä|gern [zu obersächsisch Heger = Sandhügel im Fluss]: (von Flüssen, Bächen usw.) Sand, Schlamm anlagern. Apo|s|t?lb, das; -s, - [zu griechisch apostílbein = erglänzen, leuchten]: bis 1978 gesetzliche Einheit der fotometrischen Einheit der Leuchtdichte. MAL WIEDER ÄRGER GEHABT? Früher klang es noch ganz anders, wenn man Ärger hatte. Unsere Facebook-Fans erinnern sich an hanebüchene Geschichten (Irene Brau): Wurde man verhohnepipelt (Grit Silcher), dann half nur eins: seinen Unbill hinunterschlucken und Contenance bewahren (Silvio Meile). Hochachtung (Jens Fischwasser), wenn einer das schafft, das ist schließlich kein Kinkerlitzchen (Irene Brau)! ?r|bei|ter|fo|rel|le, die (umgangssprachlich scherzhaft): Hering. ?r|bei|ter|sekt, der (umgangssprachlich scherzhaft): Mineralwasser. ?r|ger, der Arge/ein Arger; des/eines Argen: Teufel, Satan. Ar|kan|po|li|tik, die [zu lateinisch arcanus = geheim]: Geheimpolitik. ?rm|gei|ge, die: Bratsche. Asot, der; -en, -en [zu griechisch ásotos = sittlich verdorben; ausschweifend, eigentlich = nicht zu retten]: Wüstling, Schlemmer. At|ta|che|ment [ata?(?)'mã], das; -s, -s [französisch attachement]: Anhänglichkeit, Zuneigung: sein Attachement an den verehrten Lehrer. Au|gen|glas, das : a) (österreichisch) Brille; b) Vorrichtung aus Glas zur Verbesserung der Sehleistung des Auges (z. B. Brille, Zwicker, Monokel) AUGENGLAS »Ein geschliffenes Glas zum Behuf blöder Augen«: So prosaisch, wie es eben nur Lexikografen vermögen, definierte Johann Christoph Adelung das Augenglas in seinem »Grammatisch-kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart«. Der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe dagegen erhob es in seinem West-östlichen Divan in die Sphäre der Poesie: »Ich sehe heut durchs Augenglas der Liebe«, schrieb er dort schwelgerisch. Und wir? Wir greifen einfach zur Brille. Aus|bund, der, -[e]s: [Waren]muster. AUSBUND »Sie ist ein Ausbund an Höflichkeit« – also geradezu ein vorbildlich höflicher Mensch. Während uns eine solche Formulierung, die das Wort Ausbund im übertragenen Sinne verwendet, durchaus...