Buch, Deutsch, Band 2005/8, 32 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 280 mm, Gewicht: 200 g
Reihe: HSFK-Report
Die Entsendeentscheidungen zum Irakkrieg in Großbritannien, den USA und Spanien
Buch, Deutsch, Band 2005/8, 32 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 280 mm, Gewicht: 200 g
Reihe: HSFK-Report
ISBN: 978-3-937829-21-0
Verlag: PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung
Dies kritisieren Oliver Eberl und Andreas Fischer-Lescano. Sie gehen von Immanuel Kants Demokratie- und Verfassungstheorie aus, die das moderne demokratische Staatsdenken begründet, und untersuchen die Entscheidungsprozesse zur Truppenentsendung in drei Demokratien: Großbritannien, Spanien und den USA. Nach Kant müssten in Demokratien drei wesentliche Prinzipien eingehalten werden. Erstens dürfen Regierungen nicht im Alleingang über Militäreinsätze entscheiden, zweitens müssen ihre Entscheidungen im Einklang mit nationalen Gesetzen und dem Völkerrecht sein und drittens muss die gerichtliche Kontrolle über die Einhaltung dieser Anforderungen ermöglicht sein.
In allen drei untersuchten Demokratien zeigt sich, dass militärische Entsendeentscheidungen unter Missachtung der genannten Grundsätze getroffen werden können und wurden. Zumindest in Spanien ist jedoch nach der letzten Wahl Bewegung in die verfassungsrechtliche Debatte gekommen. Dort hat ein Gesetzesentwurf die ersten Hürden genommen, der die Zustimmungspflicht des Parlaments zu Auslandseinsätzen des Militärs vorsieht. Sollte dieses Gesetz in Kraft treten, wäre dies ein wichtiger Schritt beim Abbau von Demokratiedefiziten.