Ebert-Steinhübel Modernisierungsfall(e) Universität
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-86618-716-0
Verlag: Hampp Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Wege zur Selbstfindung einer eigensinnigen Institution
E-Book, Deutsch, 293 Seiten
ISBN: 978-3-86618-716-0
Verlag: Hampp Verlag
Format: PDF
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Die Diagnose lautet: Die Universitäten befinden sich in einer Modernisierungsfalle. Anstatt sich als Reflexionsinstanz für eine immer schneller sich verändernde Wissenschaft und Gesellschaft zu positionieren, sind sie diesem Wandel gleichsam nach- und vielfach untergeordnet, was im Laufe der universitären Geschichte zu Vereinnahmungen unterschiedlichster Provenienz geführt hat. Das jüngste Beispiel dafür ist der Bologna-Prozess, eine im Wesentlichen politische Willensbildung, in der die Hochschulen zu spät begonnen haben, eine eigene, systemlogische Argumentation und Zielbildung zu entwickeln. Das Buch ist ein Plädoyer für die – nach den Kirchen – älteste europäische Institution. Überleben wird sie jedoch nur, wenn es ihr angesichts der konkurrierenden politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Interessen gelingt, eine eigene Position zu entwickeln, ihren institutionellen (Eigen-)Sinn zu reflektieren und ihren gesellschaftlichen Nutzen zu kommunizieren. Das heißt, in der Praxis der immer differenzierteren, vernetzten und virtualisierten Hochschulsysteme und -typen bedarf es einer gemeinsamen fundierenden und integrierenden theoretischen Konzeption. Die „Logik der Universität“ wird anhand unterschiedlichster Konzepte vom Humboldtschen Universitätsideal bis zur neueren Idee der Multiversität analysiert, mit aktuellen Anforderungen an eine lernende, d.h. sich selbst begreifende und weiterentwickelnde Institution kontrastiert und schließlich in einem ganzheitlichen Handlungsmodell („Haus“ der Universität) integriert. Dieses ist die Grundstruktur für eine differenzierte normative und strategische Hochschulentwicklung, die mit Instrumenten wie dem „universitären SWOT-Modell“, der „strategischen Typologisierung“ sowie einem idealtypischen Lernphasenmodell in der Praxis ein- und umgesetzt werden kann.
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1;Inhaltsverzeichnis;8
2;Abbildungsverzeichnis;12
3;Tabellenverzeichnis;12
4;0 Vorwort und Dank;14
5;1 Überlegungen zu Inhalt, Methode und Prozess;18
5.1;1.1 Aktualität und Relevanz;18
5.1.1;1.1.1 Rahmen und Abgrenzung;19
5.1.2;1.1.2 Ziele und Leitfragen;24
5.2;1.2 Theorie und Praxis;26
5.2.1;1.2.1 Koevolution und Komplexität;27
5.2.2;1.2.2 Ansätze und Methoden;28
5.2.3;1.2.2.1 Systemtheorie und ihre Varianten;29
5.2.4;1.2.2.2 Akteure, Netzwerke und Institutionen;30
5.2.5;1.2.2.3 Reflexivität als Handlungskonzept;33
5.2.6;1.2.2.4 Kalkulierte Dilemmata;34
5.2.7;1.2.3 Entwicklung der empirischen Hochschulforschung;36
5.2.8;1.2.3.1 Themen und Perspektiven;37
5.2.9;1.2.3.2 Forschungsrationalität und Wirkungsziele;39
5.3;1.3 Struktur und Prozess;41
5.3.1;1.3.1 Die Vernunft der Begriffe;41
5.3.2;1.3.2 Empirische Bezüge;45
5.3.3;1.3.2.1 Methode und GesprächspartnerInnen;46
5.3.4;1.3.2.2 Qualitätssicherung und Evaluation;49
5.3.5;1.3.3 Argumentationsprozess;51
6;2 Klassiker oder Auslaufmodell? – Herkunft und Zukunft;55
6.1;2.1 Unde venis unversitas? Die Idee der Universität;55
6.1.1;2.1.1 Autonomie und Verantwortung;60
6.1.2;2.1.2 Einsamkeit und Freiheit;63
6.1.3;2.1.3 Bildung und Wissenschaft;66
6.2;2.2 Hochschulen in der Modernisierungsfalle;69
6.2.1;2.2.1 Die Modernisierung der Moderne;69
6.2.2;2.2.2 Die (Dauer-)Krise der Hochschulen;71
6.2.3;2.2.2.1 Institutionelle Krisenfaktoren;73
6.2.4;2.2.2.2 Strukturelle Krisenfaktoren;76
6.2.5;2.2.2.3 Psychologische Krisenfaktoren;78
6.2.6;2.2.2.4 Gesellschaftliche Krisenfaktoren;80
6.2.7;2.2.2.5 Wirtschaftliche Krisenfaktoren;81
6.2.8;2.2.3 Modernisierungsfall(e) Universität?;85
6.3;2.3 Quo vadis universitas? – Welche Zukunft für welche Universität?;89
6.3.1;2.3.1 Irr- und Umwege aus der Krise? Trends der universitären Entwicklung;92
6.3.2;2.3.1.1 Steuerung für den Erfolg: New Public Management;93
6.3.3;2.3.1.2 Standards für die Vielfalt: Der Bolognaprozess;96
6.3.4;2.3.1.3 Kontrollierte Qualität: Exzellenz durch Evaluation;99
6.3.5;2.3.1.4 Neue Typen: Multiversität und ihre Varianten;104
6.3.6;2.3.2 (Rück-)Gewinnung der Zusammenhänge: Hochschulentwicklung als;108
6.3.7;2.3.2.1 Die Universität in der Nicht-Wissensgesellschaft;110
6.3.8;2.3.2.2 Die Vergesellschaftlichung der Wissenschaft;113
6.3.9;2.3.2.3 Gesellschaftlicher Nutzen der Universität;117
7;3 Wege aus der Modernisierungsfalle:;121
7.1;3.1 Drei-Ebenen-Modell: Das „Haus“ der Universität;122
7.2;3.2 Prozessebene: Entwicklung durch Lernen;125
7.2.1;3.2.1 Lebenslanges Lernen als Kennzeichen gesellschaftlicher Modernität;126
7.2.2;3.2.2 Idee und Paradox der lernenden Organisation;128
7.2.3;3.2.3 Alles lernt – die Hochschule auch?;131
7.2.4;3.2.3.1 Von der lehrenden über die lernende Organisation zum Lernort Universität;132
7.2.5;3.2.3.2 Vom „Wabuwabu“ zum Agentensystem;136
7.3;3.3 Inhaltsebene: Topoi einer allgemeinen Hochschulkonzeption;138
7.3.1;3.3.1 Das Autonomieprinzip;142
7.3.2;3.3.2 Das Bildungsprinzip;145
7.3.3;3.3.3 Das Kommunikationsprinzip;147
7.3.4;3.3.4 Konkretisierung der universitären Topoi im Strategieprozess;150
7.3.5;3.3.4.1 Strategiebegriff und Universität;154
7.3.6;3.3.4.2 Organisatorische Reife als Bedingung der Strategieentwicklung;155
7.3.7;3.3.4.3 Universitärer Modus des SWOT-Modells;156
7.4;3.4 Normative Ebene: Regeln und Grenzziehungen der Universität;160
7.4.1;3.4.1 Governance und Stakeholder des universitären Systems;160
7.4.2;3.4.2 Organisatorisches Leitbild und institutionelle Normen der Universität;164
7.4.3;3.4.3 Krise vs. Reform: Typik einer „eigensinnigen“ Institution;165
8;4 Bridging the gaps – Integration und Perspektiven;169
8.1;4.1 Rahmenmodell: „Reflexivität im Kontext“;169
8.1.1;4.1.1 Institutioneller Kontext: die Universität als Sinneinheit;172
8.1.2;4.1.2 Wissenschaftlicher Kontext: die Universität als Agenda Setter159;175
8.1.3;4.1.3 Gesellschaftlicher Kontext: die Universität im Dialog;177
8.2;4.2 Szenarien und Projektierung einer zukunftsfähigen Universität;180
8.2.1;4.2.1 Zukunftskonzepte: ausgezeichnete Modelle der Hochschulentwicklung;181
8.2.2;4.2.2 Zukunftsträume: persönliche Ideale der Hochschulentwicklung;184
8.2.3;4.2.3 Zukunftswerkstatt: systematische Hochschulentwicklung als;193
8.2.4;4.2.3.1 Auftragsklärung;193
8.2.5;4.2.3.2 Beratungsprozess;195
8.2.6;4.2.3.3 Lernende Organisation;200
8.3;4.3 Was bleibt: Zusammenfassung und Ausblick;203
9;5 Literaturverzeichnis;209
10;6 Anhang;239
10.1;6.1 Gesprächsleitfaden;239
10.2;6.2 GesprächspartnerInnen;243
10.3;6.3 Gesprächsprotokolle;244