E-Book, Deutsch, Band 1, 240 Seiten
Egli Western Legenden 01: Delgado, der Apache
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-95719-401-5
Verlag: Blitz Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Delgado-Saga No.01
E-Book, Deutsch, Band 1, 240 Seiten
Reihe: Western Legenden (Historische Wildwest-Romane)
ISBN: 978-3-95719-401-5
Verlag: Blitz Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Die Ermordung seines Vaters Mangas Coloradas in FortMcLean bestimmt das Leben des jungen Mimbreno-Apachen Delgado. Aufgenommen und geschult vom erblindeten Schamanen der Yavapai-Apachen, sehnt sich Delgado nach einem friedlichen Leben. Doch in der Apacheria, dem heutigen Arizona, tobt ein erbarmungsloser Krieg. Die Bürger der entlegenen Stadt Prescott stellen eine Schutztruppe auf, die das Land mit brutaler Gewalt vor den heidnischen Barbaren säubern will. Obwohl Delgado ahnt, dass die Tage der freien Apachen gezählt sind, entscheidet er sich, bis zum letzten Blutstropfen für die Freiheit seines Volkes zu kämpfen. Die Print Ausgabe des Buches umfasst 240 Seiten
Werner J. Egli absolvierte die Primar- und Sekundarschule in Luzern, Schweiz. Danach machte er eine Lehre als Positiv-Retuscheur und arbeitete mehrere Jahre als Grafiker und Werbetexter im Atelier Max Koch in Luzern. In dieser Zeit fing er an zu schreiben. Eglis erste Arbeiten waren erfolgreiche Krimis und Westernromane, die er unter verschiedenen Pseudonymen verfasste.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
PROLOG
Die Geschichte der Apachen beginnt für uns mit dem Einmarsch der spanischen Konquistadoren in den heutigen Südwesten der Vereinigten Staaten von Amerika und endet mit der Kapitulation des Bedonkohe-Chiricahua-Führers Geronimo. Dazwischen liegen dreihundertfünfzig Jahre eines mörderischen Konfliktes, in dem das Volk der freien Apachen trotz erbitterter Gegenwehr gegen die Armeen der amerikanischen Besatzer keine Chance hatte. Am Anfang waren es die Spanier, die eine zivilisationsfeindliche Wildnis mit Gewalt unterwerfen wollten und bei diesem Versuch die Apachen beraubten, versklavten und niedermetzelten. Die spanische Kolonialregierung setzte auf Skalpe von Apachen hohe Preise aus, auch auf die von Frauen und Kindern. Professionelle Skalpjägerbanden durchstreiften die Apacheria, die Heimat der Apachen. Im Jahre 1837 entschloss sich der amerikanische Abenteurer James Johnson, die Biberjagd aufzugeben und sich einem einträglicheren Geschäft zu widmen. Mit einer Gruppe von Missouri-Trappern zog er nach Süden, lud die Mimbreño von Chief Juan José zu einer Fiesta nach Santa Rita del Cobre ein und feuerte mit einer Haubitze so oft Kugel- und Schrotladungen in die versammelte Menschenmenge hinein, bis sich niemand mehr bewegte. Johnsons Männer erbeuteten an diesem Tag über vierhundert Apachenskalpe. Nach den Spaniern kamen die Amerikaner. Aus den unkontrollierten und unberechenbaren Auseinandersetzungen wurde jetzt ein gründlich geplanter Vernichtungskrieg, der mit voller Kraft erst nach dem amerikanischen Bürgerkrieg einsetzte, als die Politiker im Osten ihre Wahlversprechen einlösen und für die reorganisierte US-Armee neue Betätigungsfelder finden mussten. Zu Tausenden marschierten wohlgerüstete Soldaten in den Südwesten, geführt von erfahrenen Generälen wie Crook, Howard und Miles. Militärstationen wurden errichtet, verbunden durch ein ausgedehntes Straßennetz, das den alten Indianerpfaden folgte und die Wildnis für Nachschubwagen und Großgeschütze passierbar machte. Am Apache-Pass, sozusagen im Herzen der Apacheria, entstand Fort Bowie. In Tucson, einem wilden Nest am Fuße der Santa Catalina Mountains, demonstrierte die Adobefestung Fort Lowell die Macht der USA. Camp Grant, am Rande der Hölle gebaut, zählte zu einer Reihe kleiner isolierter Hinterlandposten. Das Bergwerkskaff Prescott entstand. In den Bergen wühlten sich Tausende vom Goldfieber gebeutelte Abenteurer wie Maulwürfe in die Finsternis der Erde. Es war die alte, unersättliche Gier nach Reichtum und Macht, die eigentlich diesen unmenschlichen Krieg zwischen den Apachen und der US-Armee auslöste. Was von den Militärexperten als ein schneller Vernichtungsfeldzug geplant war, entwickelte sich für die verschiedenen Apachenstämme zu einem gnadenlosen Überlebenskampf. Die Indianer, mit dem Land, um das sie kämpfen mussten, vertraut, begegneten den amerikanischen Truppen mit einer der Wildnis angepassten Guerilla-Taktik, wie sie zuvor noch nie von US-Armeestrategen erfahren und erlebt worden war. Einzeln und in kleinen Gruppen griffen sie aus dem Hinterhalt Armeepatrouillen an, überfielen Wagenzüge, Postkutschen, Goldsuchergruppen, Ranches, Farmen und kleine Niederlassungen. Sie vergifteten die wenigen Wasserlöcher entlang der Wagenrouten, kappten Telegrafendrähte und tauchten die Spitzen ihrer Pfeile in ein Gift, das sie aus verwester Milz gewannen. Es war ein grausamer und gnadenloser Kampf, mit dem sich die Apachen zu beiden Seiten der mexikanisch-amerikanischen Grenze ihres Lebens erwehrten. Sie verzeichneten Siege, mussten jedoch bitter dafür bezahlen. Hunderte von Frauen und Kindern wurden von aufgebrachten Tucson-Bürgern in der Nähe von Camp Grant niedergemetzelt. Große Häuptlinge fielen auf die Versprechungen der Armeeführer herein, brachten ihre Gefolgsleute zu Beratungsplätzen und wurden von versteckten Soldaten niedergemacht. Gefangene wurden in Reservaten interniert, wo sie Hungersnot und korrupten Reservatsagenten zum Opfer fielen. Am Ende, als General Nelson A. Miles an der Spitze seiner Armee die letzten Apachen jagte, kämpfte an der Seite von Geronimo nur noch eine Handvoll verzweifelter Krieger ums nackte Leben. Der lange Kampf gegen die Weißaugen brachte unter den Apachen Männer hervor, deren Namen in die Geschichte eingingen, wie die, der europäischen Heerführer. Die bekanntesten von ihnen sind Mangas Coloradas, der Hüne, Cochise, der Chief der Chiricahua, Victorio, der gefürchtete Mimbreño, und Geronimo, der als Letzter bis zum bitteren Ende kämpfte. Es gibt auch eine Reihe von Apachen, die weniger bekannt sind, obwohl sie damals für ihre Taten berühmt und berüchtigt waren. Es sind Häuptlinge und Anführer wie Big Rump, Chunz, Delshay, Chihuahua und Ulzana. Sie alle kämpften verbissen an der Spitze ihrer Stammesgruppen um Freiheit und Leben. Sie alle waren große Apachen. Ich erzähle in diesem Roman die Geschichte eines Kriegers, der vielleicht ein großer Führer oder Häuptling seines Volkes geworden wäre, hätte er nicht schon als junger Mann erfahren müssen, wie die Weißaugen durch ihre Lügen, ihre Versprechungen, ihr Feuerwasser und ihre Politik eine Uneinigkeit in sein Volk brachten, die es verwundbar machte und dem Verderben auslieferte. Er war der Sohn von Mangas Coloradas, den die Weißaugen Red Sleeves nannten. Er hieß Delgado, und zwei Erlebnisse seiner Jugendzeit waren für sein ganzes Leben entscheidend. Im Jahre 1863 erlebte er, wie sein Vater, der freiwillig nach Fort McLean zu Verhandlungen kam, auf Befehl eines Offiziers von zwei Soldaten im Schlaf ermordet wurde. Nach dem Tod seines Vaters, nahm ihn sein Onkel Par-a-muck-a, ein Häuptling der weit im Westen Arizonas lebenden Yavapai-Apachen, auf. Schon im darauffolgenden Winter fiel dieser dem Mordkomplott einer zivilen Truppe zum Opfer, die aus Prescott kam und Jagd auf Indianer machte. Der Anführer dieser Weißaugen war King S. Woolsey, ein Mann, der aus Alabama kam. Wie viele andere der weißen Neusiedler war Woolsey von einem grenzenlosen Hass auf die Indianer beseelt. Es wurden Woolsey die schrecklichsten Taten nachgesagt, unter anderem soll er während eines Goldsucher-Trips in den Bradshaw Mountains Pinol mit Strychnin gemischt und das tödliche Gesöff unter den Apachen verteilt haben. Woolseys Ranch lag weit östlich von Prescott in der Nähe von Agua Caliente, nördlich des Gila Rivers. Ziemlich abgelegen und isoliert, wurde Woolseys Anwesen häufiger von Viehdieben heimgesucht als andere, näher an Prescott gelegene Ranches. Im eiskalten Wüstenwinter von 1864 verlor dann auch ein Nachbar Woolseys siebenundzwanzig Rinder, die ihm von hungrigen Apachenkriegern gestohlen wurden. Woolsey stellte einen Trupp aus Cowboys, Ranchern, Farmern und Goldsuchern zusammen und machte sich sofort auf die Jagd. Am 24. Januar stieß Woolseys Armee unverhofft auf eine große Schar Yavapai-Apachen. Woolsey lud die Anführer sofort zu einer Friedensverhandlung ein. Während die Vorbereitungen für das Palaver getroffen wurden, gab Woolsey seinen Männern den Befehl, sich in günstige Positionen zu bringen und mit schussbereiten Waffen auf sein Kommando zu warten. Er selbst ging in Begleitung von fünf anderen Männern zum Beratungsplatz, wo er von sechs Anführern der Apachen erwartet wurde. Die Weißaugen trugen dicke, knöchellange Wintermäntel. Und darunter hatten sie Schusswaffen versteckt, obwohl abgemacht war, dass sich alle Teilnehmer unbewaffnet zum Platz begeben sollten. Delgados Onkel, Par-a-muck-a, ein einflussreicher Yavapai-Chief, hieß die Weißaugen willkommen. Woolsey sagte schön artig Buenos Dias, breitete eine blutrote Decke für die Häuptlinge aus und wartete, bis diese Platz genommen hatten. Dann verteilte er Zigarren, lachte, machte Witze, die der Dolmetscher übersetzte, und gab den Indianern Feuer. Alles schien in bester Ordnung, als Woolsey plötzlich mit der linken Hand zum Hut griff. Dies war das Zeichen, auf das seine Männer gewartet hatten. Mäntel flogen auf, Schüsse krachten, und fünf Yavapai-Chiefs brachen tödlich getroffen am Beratungsfeuer zusammen. Ein Weißauge namens Cyrus Lennan schoss Par-a-muck-a zwei Kugeln in den Leib. Trotzdem gelang es dem tödlich verletzten Häuptling, aufzuspringen. Er riss die Lanze, die neben dem Feuer in der Erde steckte, heraus, und stieß die Spitze tief in den Körper Lennans. Lennan fiel auf die Knie. „Ich sterbe“, keuchte er, und genau das tat er. Unterdessen hatte Woolseys Trupp längst Stellung bezogen. Ein Kugelhagel traf die geschockte Apachenschar, die sofort Hals über Kopf die Flucht ergriff, verfolgt von lärmenden und schießenden Weißaugen, die sich in einem wahren Blutrausch befanden. Einer, der Woolseys Killern entkam, war ein Junge, der noch keinen Namen hatte. Er floh nach Süden, versteckte sich in der Hütte eines Mexikaners, der Pedro Delgado hieß. Delgado versteckte ihn vor Woolseys Männern und ließ ihn später laufen. Als der Junge wieder bei seinen...