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E-Book, Deutsch, 424 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm

Eißler / Funkschmidt / Utsch Schule der Unterscheidung

Reformatorischer Glaube und religiös-weltanschauliche Vielfalt

E-Book, Deutsch, 424 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm

ISBN: 978-3-374-05844-0
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Kirchliche Weltanschauungsarbeit im Sinne einer dialogischen Apologetik versucht beides zusammenzuhalten: 'Dialog und Unterscheidung', dialogische Offenheit und die Bereitschaft zur öffentlichen Rechenschaft über den christlichen Glauben. 'Unterscheidungen haben etwas Heilsames an sich' (Reinhard Hempelmann).
Dieses Buch mit dem schönen Titel 'Schule der Unterscheidung' bildet in 36 Beiträgen nicht nur einen aktuellen Stand der Weltanschauungsarbeit in den evangelischen Landeskirchen einschließlich römisch-katholischer Perspektiven ab, sondern zeigt auch die Resonanz kirchlicher Weltanschauungsarbeit im akademischen Raum auf. Grundsätzliche theologische Themen, religiös-weltanschauliche Phänomene sowie praktische Erfahrungen und Aspekte kirchlicher Arbeit werden im Spannungsfeld von religiös-weltanschaulicher Vielfalt und forcierter Säkularität reflektiert.

The School of Discernment. Reformatory Faith and Religious- Ideological Diversity
Ecclesial work regarding ideological issues in the sense of dialogical apologetics tries to hold together both: 'dialogue and discernment', dialogical openness and readiness for the public witness to the Christian faith. 'Discernments have a healing quality' (Reinhard Hempelmann).
This book with its wonderful title 'The School of Discernment' presents with its 36 contributions not only the current state of the work on ideological issues within the Protestant regional churches, including Roman-catholic perspectives, but highlights also the response to the ecclesial work on ideological issues in the academic field. Fundamental theological themes, religious-ideological phenomena and practical experiences and perspectives are subjects of reflection between the poles of ideological diversity and forced secularity.
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Weitere Infos & Material


AUFKLÄRUNG IM DIENSTE DES EVANGELIUMS
REINHARD HEMPELMANNS BEITRAG FÜR EINE WAHRNEHMUNGS- UND AUSKUNFTSFÄHIGE KIRCHE
Matthias Pöhlmann
Meines Erachtens kommt es im Kontext religiöser Vielfalt darauf an, das christliche Zeugnis erkennbar zur Sprache zu bringen. Zugleich fordert diese Situation dazu heraus, die unterschiedlichen religiösen Geltungs- und Wahrheitsansprüche aufeinander zu beziehen. Dialogfähigkeit setzt die Kenntnis des Eigenen voraus, das Beheimatetsein im christlichen Glauben, die Kenntnis und Wertschätzung der christlichen Tradition. Für das Gespräch der Religionen miteinander ist beides wichtig: Hörfähigkeit gegenüber anderen und Auskunftsfähigkeit im Blick auf die eigenen Glaubensgrundlagen.1 (Reinhard Hempelmann) 1.THEMENVIELFALT Reinhard Hempelmann hat das Profil der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) und die Weltanschauungsarbeit in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nachhaltig geprägt. In vielen Beiträgen hat er zu weltanschaulich-religiösen Herausforderungen theologisch profiliert Stellung bezogen. Nach Kurt Hutten, Helmut Aichelin, Reinhart Hummel und Michael Nüchtern wurde 1999 Reinhard Hempelmann vom Rat der EKD zum fünften Leiter dieses traditionsreichen Instituts berufen. Im Jahr 2018 kann er somit auf die längste Amtsdauer zurückblicken. Insgesamt 26 Jahre, sieben Jahre als Referent und 19 Jahre als Leiter, hat er der Weltanschauungsarbeit im Dienst der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geschenkt. Die Zeitspanne seines Wirkens ist geprägt von neuen Themen und Herausforderungen: Säkularisierung, neue Religionsfaszination, Pluralisierungs- und Individualisierungstendenzen der Religionskultur im wiedervereinigten Deutschland seit 1990, später aber auch die Themen Islam sowie Religion und Gewalt. Da er bereits seit 1992 als EZW-Referent am Stuttgarter Hölderlinplatz 2 A tätig war, stand Reinhard Hempelmann aufgrund seiner Expertise für Kontinuität und Weiterentwicklung der inhaltlichen Arbeit. Die Verlegung der EZW nach Berlin-Mitte hat – entgegen vielfach geäußerter Befürchtungen – die Weltanschauungsarbeit der EKD keineswegs geschwächt. Im Gegenteil: Rückblickend lässt sich sagen, dass die Präsenz in der Bundeshauptstadt für das Institut – trotz allem – auch Vorteile mit sich brachte: So konnten die neuen Themen Säkularisierung, Konfessionslosigkeit und neuer Atheismus genauer in den Blick genommen werden. Am Medienstandort Berlin finden die EZW-Themen eine große Beachtung, was zu einer erhöhten Nachfrage und Publizität der Arbeit geführt hat. Bereits unter der Leitung von Michael Nüchtern, der in den ersten Jahren für die »neue« Berliner EZW verantwortlich zeichnete, rückten auch die Facetten des säkularen Zeitgeistes in das Beobachtungsfeld. Nach dem Weggang Nüchterns kamen unter dessen Nachfolger Reinhard Hempelmann seit 1999 neue inhaltliche Schwerpunktsetzungen, publizistische Projekte und EKD-weite apologetische Weiterbildungsangebote hinzu. Die nachfolgenden Überlegungen konzentrieren sich auf Beiträge Reinhard Hempelmanns für die apologetische Arbeit der Kirche im Rahmen seiner Tätigkeit für die EZW, zunächst als Fachreferent (1992 bis 1999) und seit 1999 in der Funktion als Leiter des traditionsreichen Instituts. In die Zeit seines vielseitigen Schaffens fielen neue Initiativen und Arbeitsschwerpunkte der EZW wie die Buchpublikation »Panorama der neuen Religiosität« (2001/2005) sowie das erfolgreiche »Curriculum Religions- und Weltanschauungsfragen« (2009–2011 sowie 2015–2017), eine zweijährige Ausbildung für Pfarrer und Religionspädagogen. In den zurückliegenden Jahren hat er eine Vielzahl an Beiträgen und Fachartikeln verfasst. Seine Veröffentlichungsliste umfasst Ende 2017 insgesamt 27 Seiten.2 Sie spiegelt in beeindruckender Weise die große Bandbreite an Themen, Analysen und theologischen Einschätzungen des evangelischen Theologen, Weltanschauungsexperten und Religionspublizisten wider. Bislang hat der aus der Evangelischen Kirche von Westfalen stammende Theologe 25 EZW-Texte als Autor und Herausgeber publiziert. Sie befassen sich u. a. mit Evangelikalismus, Kreationismus, mit Schöpfungsglauben zwischen Anti-Evolutionismus und neuem Atheismus, mit alternativen Heilungsansätzen und moderner Esoterik, Kindererziehung in religiösen und weltanschaulichen Gemeinschaften, Exorzismus, Religionstheologie und Apologetik, mit Problemfeldern im christlich-muslimischen Dialog, mit der Neuapostolischen Kirche und der Ökumene sowie mit der Glaubenskommunikation mit Konfessionslosen und dem Thema Dialog und Auseinandersetzung mit Atheisten und Humanisten. Im Zentrum seiner zahlreichen Publikationen und Fachartikel steht das Plädoyer für eine wahrnehmungs- und auskunftsfähige Kirche. An dieser Stelle sollen wichtige Beiträge im Blick auf die weltanschaulich-religiöse Themenvielfalt und die damit verbundenen Herausforderungen im Kontext der zurückliegenden Jahrzehnte in den Blick genommen werden. 2.STATIONEN 2.1 EZW-REFERENT AM HÖLDERLINPLATZ IN STUTTGART Als Reinhard Hempelmann im März 1992 bei dem damals noch in Stuttgart ansässigen Institut seine Tätigkeit als Referent »für pfingstlerische Gruppierungen, christlich-fundamentalistische Strömungen sowie eigenständige Gemeindebildungen und freie evangelistisch-missionarische Aktivitäten im Bereich der deutschen Landeskirchen« aufnahm, war die damalige Szene überschaubarer als heute. Vorausblickend war die Besetzung dieses Themas in jedem Fall: Viele der Anfragen, die kirchliche Weltanschauungsbeauftragte erreichen, beziehen sich auf diese Thematik, die Hempelmann in späteren Jahren als Erscheinungsformen christlicher Pluralisierungsprozesse deuten sollte. Der neue Referatszuschnitt innerhalb der EZW markierte auch eine Zusammenlegung von Arbeitsbereichen, für die bislang Ingrid und teilweise Hans-Diether Reimer verantwortlich gezeichnet hatten. Der damals 39-jährige Theologe brachte für diese neue Aufgabe vielerlei Kompetenzen mit: Die Jahre zuvor hatte er als Assistent an der Universität Osnabrück gearbeitet und wurde 1989 in Heidelberg über die Sakramententheologie im evangelisch-katholischen Dialog promoviert. Der wissenschaftlich ausgewiesene Systematische Theologe und langjährige Dozent an der CVJM-Sekretärschule / Private Fachschule für Sozialpädagogik Kassel verband damit in idealer Weise systematisch-theologische Reflexion mit Wahrnehmungs- und Auskunftsfähigkeit – zwei Eigenschaften, die für seine spätere Arbeit von großer Wichtigkeit werden sollten. In der Augustausgabe der Institutszeitschrift berichtete er über eine Tagung im Schloss Craheim zum Thema »Neue Gemeindegründungen und Kirche«. Hempelmanns Resümee lautete damals: »Der heute erlebte Konflikt zwischen Charisma und Institution erfordert somit einen doppelten Lernprozess: In neuen Situationen und Herausforderungen wird die Werdegestalt der Institution deutlicher hervortreten müssen, so sehr die Kirche immer ecclesia semper reformanda ist. Zugleich ist Gottes Geist kein traditionsloses Erneuerungsprinzip, und neu aufbrechende Erfahrungen des Geistes sind an geschichtlicher Kontinuität zu verifizieren. Die Thematik ›Neue Gemeindegründungen und Kirche‹ wird weitere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.«3 Mit dieser Prognose sollte er Recht behalten. Das Thema hat bis heute, rund ein Vierteljahrhundert später, nichts an Aktualität eingebüßt. In den folgenden Jahren verfasste er neben Kongressberichten der Charismatischen Bewegung u. a. Artikel zur Schaffranek- Gruppe, in der er auffällige Parallelen zu den von Witness Lee geführten Ortsgemeinden konstatierte, aber auch das ihr innewohnende, von separatistischen Tendenzen geprägte Potential kritisierte.4 Mit seinem ersten Hauptartikel über »Charismatische Bewegung und neue Gemeindegründungen« stellt er sich im Mai 1993 den Materialdienst-Lesern vor. Darin verstand er es, Anliegen und Hintergründe dieser neuen christlichen Religiosität positiv zu würdigen, ohne jedoch theologische Anfragen an Ausdrucksformen charismatischer Frömmigkeit zu verschweigen: »In ihnen begegnen der kirchlichen Normalfrömmigkeit nicht nur die vergessenen Themen der eigenen Glaubensorientierung, sondern berechtigte Anfragen und Herausforderungen, die innerhalb der Reformationskirchen gehört werden sollten. […] Eine Kirche ohne den Geist ist tot. Die Kirche allein im Geist ohne Bezug des Geistes auf Jesus, den Gekreuzigten und Auferstandenen, und den Vater, von dem und zu dem hin alles geschaffen ist, wird zum Spielball des Zeitgeists, die als zu spät Gekommene ihrer Zeit immer hinterherlaufen wird.«5 Neben Informationen aus dem Bereich der neuen christlichen Religiosität steuerte Hempelmann größere Beträge bei: Sie befassen sich u. a. mit der Biblischen Glaubensgemeinde6, mit dem »Marsch für Jesus«7, dem Segen von Toronto8 und Reinhard Bonnke.9 2.2 »ZWISCHEN DEN ZEITEN« – VON STUTTGART NACH BERLIN Eine Meldung vom 8. Juli 1993 in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« versetzte die damaligen Mitarbeiter der EZW in Aufregung: Demnach habe der Rat der EKD die Verlegung der...


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