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Emming | Ein Wunder namens Marley | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 222 Seiten

Emming Ein Wunder namens Marley

Wie mein Hund mich wieder auf die Beine brachte
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7325-8004-0
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Wie mein Hund mich wieder auf die Beine brachte

E-Book, Deutsch, 222 Seiten

ISBN: 978-3-7325-8004-0
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Kerstin ist eine Löwenmutter. Für ihre schwerbehinderte Tochter setzt sie Himmel und Hölle in Bewegung - bis sie selbst zusammenbricht. Gesundheitlich am Boden verliert sie fast die Hoffnung. Doch dann fällt ihr Blick auf eine Anzeige: 'Australian-Shepherd-Mix abzugeben'. Erst zögert Kerstin, die Verantwortung für einen Welpen auf sich zu nehmen, doch als sich das kleine Fellknäuel namens Marley gleich an sie schmiegt, weiß sie, dass sie zusammengehören. Dank seiner treuen Begleitung schöpft sie neue Kraft und Lebensfreude - und sie findet tatsächlich Heilung. Ein Wunder, sagen die Ärzte. Doch Kerstin weiß: Ihr Wunder heißt Marley.


Kerstin Emming, 1965 in Recklinghausen geboren, ist gelernte Friseurin. Ihre mittlerweile erwachsene Tochter Angelina kommt mehrfach schwerstbehindert zur Welt. Die Ehe zerbricht an den Belastungen. Jahrelang kümmert sich Kerstin allein aufopferungsvoll um das Mädchen, bis sie zwei Schlaganfälle und ein Autounfall in den Rollstuhl zwingen. Kerstin droht sich aufzugeben, bis ihr ein kleiner Mischlingshund begegnet ... Heute lebt Kerstin in der Nähe von Münster.

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Kapitel 1
»In wenigen Minuten haben wir die endgültige Flughöhe erreicht. Wir servieren Ihnen dann warme und kalte Getränke und ein wohlschmeckendes Menü!« Ich lehne mich entspannt in meinem Sitz zurück und schließe zufrieden die Augen. In zwei Stunden werden wir in der Türkei landen, und ich habe endlich Urlaub. Ich kann gar nicht aussprechen, wie sehr ich mich nach diesen Tagen des Nichtstuns sehne. Am Pool die Zeit vertrödeln, jeden Tag an einem elegant gedeckten Tisch sitzen, lecker zubereitete Köstlichkeiten genießen und einfach mal ohne Verpflichtungen leben. Ich habe das so bitter nötig! Leise nimmt die Maschine Kurs Richtung Auszeit. Ich sehe aus dem Fenster und blinzle genüsslich in die Sonnenstrahlen. Unter mir liegt ein dichter Wolkenteppich. Ich werde in jeder Hinsicht die trüben Tage in Deutschland zurücklassen. Mit der rechten Hand streichle ich meiner achtjährigen Tochter Angelina über die Wange. Sie sitzt neben mir am Fensterplatz und fixiert die ganze Zeit über schon starr die Tragfläche des Flugzeuges. Auch meine Berührungen holen sie nicht aus ihren Gedanken. Was wohl in ihrem Kopf vor sich geht? Ich habe ihr erzählt, dass wir in die Ferien fliegen und bald am Meer sein werden. Aber richtig verstanden hat sie das nicht. In der Reihe vor mir sitzt Rainer, mein Lebensgefährte, neben ihm Julian, mein vierzehnjähriger Sohn. Die beiden lösen gerade gemeinsam ein Kreuzworträtsel und sind in jede Menge Fragen vertieft. »Wie nennt man eine Frau, die bei einem Mann zu Gast ist?« Lösung mit elf Buchstaben. Damenbesuch. »Wie nennt man eine von der Kirche verehrte Frau?« Lösung mit sieben Buchstaben. Eine Heilige. Ich höre den beiden gern zu. Sie verstehen sich blendend. Es ist also alles gut. Endlich. Ich kann mich in diese Stimmung fallen lassen und einfach wegnicken und träumen; von plätscherwarmem Meerwasser, raschelnden Palmwedeln und einer Sommerluft, die sanft meine Haut streichelt. Rainer tätschelt durch zwei Rückenlehnen hindurch meinen Arm und holt mich aus meinen wunderschönen Gedanken. »Hey, Schatz«, meint er lächelnd. Er hat sich im Sitz aufgerichtet und blinzelt mir über die Rücklehne hinweg zu. »Hier wird aber nicht eingeschlafen. Sonst verpasst du ja das leckere Essen!« »Nein, nein«, ich schüttle den Kopf. »Das lasse ich mir nicht entgehen.« Übermütig stupse ich ihm mit dem Zeigefinger an die Nase. »Aber weißt du was, Liebling? Heute Abend sitzen wir schon auf der Hotelterrasse und lassen es uns richtig gut gehen. Ich sehe schon alles ganz genau vor mir. Das Meer rauscht, und wir genießen ein tolles Menü. Ich nehme Fisch und Salat, dazu einen trockenen Weißwein, als Dessert frische Früchte. Weißt du, ich liebe diese entspannten Abendessen. Darauf freue ich mich schon seit Wochen!« »Und ich erst. Es ist unsere erste gemeinsame Reise«, meint Rainer leise, und seine Stimme klingt richtig liebevoll. »Ich bin so froh, dass wir das alles erleben, und gleich als richtige Familie.« »Was möchten Sie trinken?« Die Stewardess steht neben mir, lächelt mich auffordernd an. »Ich nehme zwei Wasser, für mich und meine Tochter!« »Bitte, verzeihen Sie, ich verstehe Sie nicht! Was möchten Sie?« »Wasser bitte!«, wiederhole ich und bin ganz irritiert, dass sie nachfragt. »Du lallst ja«, meint Rainer, reckt seinen Kopf noch höher als bisher und sieht mich fragend an. »Ich lalle?«, wiederhole ich genervt und sage jetzt schon zum dritten Mal, dass ich ein Wasser möchte. »Bitte ein stilles, ja, ohne Kohlensäure. Und dazu gern ein paar Nüsse.« »Kerstin!« Rainer steht plötzlich von seinem Sitz auf und macht einen großen Schritt über Julian hinweg auf den Gang. »Kerstin!« Er ruft laut meinen Namen. Warum schreit er denn bloß? Was ist los? Verdammt, jetzt schmerzt auch mein linker Arm auf einmal. Da ist so ein Ziehen. Was ist das denn? Das hatte ich noch nie. Mir wird schwiemelig im Kopf, und alles dreht sich. Das Wasser! Ich greife danach. Aber meine Güte, es fällt mir aus der Hand. Mir ist übel. Aus. * »Bleib ganz ruhig liegen. Wir sind bald wieder in Deutschland. Der Krankenwagen ist schon bestellt und wartet am Flughafen auf uns.« Rainer küsst mich sanft auf die Stirn, streichelt mir liebevoll über den Arm. »Es ist alles gut, meine Liebe. Mach dir bitte keine Sorgen!« »Wo bin ich? Wieso … Deutschland?«, murmle ich leise und sehe mich irritiert um. Ich liege mit angewinkelten Beinen auf drei Plätzen in der letzten Sitzreihe. Rainer hockt neben mir im Gang. »Was ist passiert? … Wann sind wir da?«, frage ich jetzt. »Wir landen gleich, aber wir dürfen nicht aussteigen!« »Wie? Wir dürfen nicht aussteigen? Wir fliegen direkt zurück nach Deutschland? Wieso? Wir wollen doch in die Türkei!« Ich habe große Mühe zu sprechen und nuschle furchtbar. »Ein zufällig anwesender Arzt hat dir etwas gespritzt. Er meint, es sei nötig, dass du zurück nach Deutschland fliegst.« »Aber was ist denn … mit mir?« »Der Arzt tippt auf einen Schlaganfall und meint, du würdest eine intensive Betreuung brauchen. Aber es wird alles gut. Ganz sicher!« »Die Kinder? Wo sind sie?« Ich versuche, den Kopf nach oben zu recken, um die beiden sehen zu können. »Wie geht es Angelina?« »Es ist alles gut, Liebling. Komm, leg dich wieder hin. Hier, ich schiebe dir das Kissen unter den Kopf. Das ist bequemer.« Ich lasse meinen Kopf zurück auf das Kissen sinken, versuche, tief durchzuatmen. Es ist alles so seltsam unwirklich. Ich komme mir vor wie eine Zuschauerin, die einen Film sieht und die Handlung nicht versteht. Mein Körper, mein Kopf, nichts geht mehr richtig, und der Arm schmerzt mittlerweile fürchterlich. »Einen Schlaganfall? Wieso habe ich einen Schlaganfall? Rainer? Das kann doch … nicht sein. Vielleicht täuscht sich der Arzt …« Rainer lächelt. »Ja klar, das kann auch so sein. Wir warten jetzt erst einmal ab, was die Ärzte in der Klinik sagen. Schlaf ein bisschen. Du brauchst Ruhe.« »Nimmst du … die Kinder mit nach Hause? Wenn ich … in der Klinik bleiben muss?« »Ja klar, ich habe doch Urlaub. Mach dir nicht so viele Gedanken. Glaube mir, wir bekommen das alles hin. Du denkst jetzt erst einmal nur an dich, und ich kümmere mich um den Rest.« Ich lächle. Ich bin so froh, dass er da ist. Aber die Enttäuschung bohrt tief in mein Herz. Ich soll einen Schlaganfall gehabt haben. Das glaube ich nicht. Ich bin neununddreißig Jahre alt und kerngesund. Das wird sich alles als riesengroßer Irrtum entpuppen. Da bin ich mir sicher. Der Arzt an Bord wird sich getäuscht haben. Na bravo, mit dieser Fehldiagnose hat er mir, ach was, uns allen die wunderbare Reise verdorben. Vor meinen Augen tauchen wieder die herrlichen Strandbilder auf. Ich habe mich so sehr auf meinen Urlaub gefreut, und jetzt ist alles vorbei. Wer weiß, wann ich jemals wieder in den Süden fliegen kann. Hoffentlich springt wenigstens die Reiserücktrittsversicherung ein, damit nicht auch noch das ganze Geld futsch ist. »In wenigen Minuten beginnen wir mit dem Landeanflug auf Antalya …« Na super, für mich ist es nur ein Zwischenstopp. Ich bin so tief enttäuscht und spüre, dass mir Tränen über die Wangen kullern. Klinik statt Strand. Das ist richtig bitter. Aber ich fühle mich so schwach … * »Frau Emming, der Verdacht hat sich bestätigt: Sie haben einen linksseitigen Schlaganfall gehabt. Wie es sich darstellt, verdanken Sie dem Mediziner an Bord wohl Ihr Leben. Er hat Sie in der Situation bestens versorgt.« Ich liege im Klinikbett und höre die Sätze wie durch einen Wattebausch. Da bin ich nun gelandet. Kerstin Emming, klein, superschlank, mit kurzen blonden Haaren, aber durchtrainiert mit jeder Muskelfaser. Ich trage gern Jeans und Sweatshirt, aber auch Pumps und Minirock. Ich schminke mich immer und liebe lackierte Fingernägel. Ich fühle mich zwar oft überanstrengt, ausgepowert und müde, aber trotzdem noch fröhlich und lebendig. Schlaganfall! Leben gerettet. Glück gehabt. Die Worte schwirren in meinem Kopf herum. Ich bin doch noch zu jung dafür. Geht es jetzt schon um Leben und Tod? »Sie werden eine Zeit lang bei uns bleiben. Im Anschluss besorgen wir Ihnen einen Platz für entsprechende Rehamaßnahmen.« Jetzt bin ich plötzlich hellwach. »Rehamaßnahmen? Nein, das geht nicht«, entfährt es mir sofort. »Ich habe … zwei Kinder, die versorgt werden müssen. Eines davon ist … krank. Ich muss so schnell wie möglich nach Hause.« Jeder meiner Sätze kommt undeutlich und stammelnd heraus. Der Mediziner, ein älterer, grauhaariger Mann mit einer dunklen, kreisrunden Hornbrille und einem bei jedem Satz lustig wippenden Schnurrbart, sieht mich skeptisch an. »Ich glaube, Sie müssen erst einmal gesund werden. Und das braucht seine Zeit. Also, entspannen Sie sich. Alles andere machen wir.« »Herr Doktor, Sie verstehen nicht!«, versuche ich es weiter und gebe mir wirklich große Mühe, verständliche Sätze zu formulieren. »Das geht nicht mit der Reha … und ich kann auch nicht hierbleiben. Ich habe eine kranke Tochter, die mich … wirklich braucht.« Der Arzt legt mir beruhigend die Hand auf den Arm. Aber ich nehme das kaum wahr. »Was glauben Sie denn, wann ich entlassen werde?«, hasple...



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