Emrich | Elfenwächter (Band 1): Weg des Ordens | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 308 Seiten

Reihe: Elfenwächter

Emrich Elfenwächter (Band 1): Weg des Ordens


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-906829-31-9
Verlag: Sternensand Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 1, 308 Seiten

Reihe: Elfenwächter

ISBN: 978-3-906829-31-9
Verlag: Sternensand Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die siebzehnjährige Tris wächst abgeschottet von der Außenwelt in einem Kloster auf - so wie alle Magier des Königreichs Alvid. Ihr Leben ist eintönig, daher wünscht sich die junge Frau nichts sehnlicher, als dem Wächter-Orden anzugehören, um ihre Gabe zum Schutze der Menschen einzusetzen. Als ihr Traum plötzlich in Erfüllung geht, erhält sie von den Wächtern die Aufgabe, die Elfen auszukundschaften. Dieses Volk will sich trotz verlorenem Krieg nicht dem König unterwerfen und überfällt immer wieder die Dörfer in der Nähe seiner Landesgrenze. Selbst überzeugt von den Missetaten dieser Wesen, trifft Tris auf einem Erkundungsritt den Elfen Avathandal, der jedoch gänzlich anders ist, als sie erwartet hat. Als sie sich schließlich in ihn verliebt, ist sie hin- und hergerissen. Mit einem Mal hegt die junge Magierin Zweifel an den Motiven der Wächter. Hat sie sich für die falsche Seite entschieden? Oder ist es Avathandal, der sie täuscht?

Carolin Emrich wurde 1992 in Kassel geboren. Schon als kleines Mädchen bat sie ihre Mutter, ihr nicht nur vorzulesen, sondern ihr auch das Lesen beizubringen. Sobald sie dieses beherrschte, gab es kein Halten mehr. Stapelweise wurden die Bücher verschlungen und bald schon begann sie, eigene kleine Geschichten zu Papier zu bringen. Im Alter von 15 Jahren verschlug es sie auf eine Fanfiction-Plattform, wo sie auch heute noch ihr Unwesen treibt. Im Herbst 2015 reifte dann die Idee heran, ein Buch zu schreiben. Aber vorher stellte sich die Frage: Kann ich das überhaupt? Um dieser auf den Grund zu gehen, begann sie zu plotten, und schrieb daraufhin ihr Fantasy-Debüt 'Elfenwächter'. Weitere Jugendbücher sind derzeit dabei, Gestalt anzunehmen. Beruflich schloss Carolin Emrich im Juli 2015 ihre Ausbildung zur Industriemechanikerin erfolgreich ab. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in Hessen.

Emrich Elfenwächter (Band 1): Weg des Ordens jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 1
Es war ein milder Frühlingstag, an dem Lilly und ich den Auftrag erhielten, aus dem Kräutergarten einige Heil- und Gewürzpflanzen auszugraben, um sie dann zur Verarbeitung in die Küche und in das Zimmer des Heilers zu bringen. Der Kräutergarten war in einem sonnigen Teil des Klosterhofes angelegt worden. Trotz des warmen Wetters standen einige der Christrosen in voller Blüte. Sie waren meine Lieblingsblumen. Mit ihren großen, weißen Blüten und den langen, schlanken Blättern wirkten sie zart und zerbrechlich, waren aber doch erstaunlich robust. Mit den ersten kalten Tagen fingen sie an zu wachsen und blühten den ganzen Winter hindurch. Eine Weile genossen wir ihre Schönheit, bevor wir begannen, die Kräuter auszugraben. In die Arbeit vertieft, zuckte ich zusammen, als es an dem schweren Holztor klopfte, das gleichzeitig Freiheit und Gefangenschaft darstellte. Lediglich die Mauern trennten mich von der Selbstständigkeit. Aber allein konnte keiner von uns außerhalb des Klosters überleben. Das wurde uns zu deutlich immer wieder erzählt. Besuche waren ungewöhnlich. Vorwiegend klopfte es, wenn ein neuer Schüler einzog. Die Kinder waren meist zwischen vier und sechs Jahre alt, wenn die Begabung das erste Mal auftrat. Sie wurden ihren Eltern entrissen und in das nächstgelegene Kloster gebracht. Dort erhielten sie ihre Ausbildung und lernten, mit ihren Fähigkeiten richtig umzugehen. Außerdem wurden sie im Lesen und Schreiben unterrichtet, was vielen einfachen Menschen nicht vergönnt war. Ich grub gerade vorsichtig einen Huflattich aus und setzte ihn in einem unserer mitgebrachten Tontöpfe wieder ein, als es erneut mit kräftigen, lauten Schlägen klopfte. Schwester Agathe schlurfte hörbar zum Tor. Sie gehörte zu den wenigen nicht magisch Begabten. Sie war Kräuterfrau und hatte einen Klumpfuß. Dadurch war sie als Mädchen ausgestoßen worden. Im Kloster hatte sie mit der Kräuterkunde eine Berufung und ein Zuhause gefunden. Als Schwester Agathe gerade die Kette am Tor löste, polterte es wieder. Diesmal schien jemand nicht mit der Hand anzuklopfen, sondern mit einem Gegenstand aus Metall, um ein lauteres Geräusch zu erzeugen. Jetzt sahen wir doch neugierig auf. »Jaja«, brummte Schwester Agathe und öffnete das Tor weit, um die ungeduldig davor Wartenden hereinzulassen. Sobald sie zur Seite getreten war, ritten zwei Reiter auf den Hof. Ihnen folgten vier weitere Pferde, zwei davon mit Gepäck beladen. Die Reiter trugen Rüstungen, auf deren metallenen Brustplatten das Wappen der Wächter schimmerte: ein grauer Phönix auf blauem Grund. Mein Herz schlug mir vor Aufregung bis zum Hals und ich schluckte hastig. Ich deute Lilly an, sich zu beeilen, damit wir unsere Arbeit zügig beenden konnten. Ich wollte so schnell wie möglich mehr über die Wächter herausfinden. Schwester Agathe kam zu uns zurück und überließ die Begrüßung dem herbeigeeilten obersten Magierrat Melrik. Hier im Kloster war er der erste Ansprechpartner. Er verwaltete alles und war für die Bewohner des Klosters zuständig. Wir waren fertig mit dem Umtopfen der Kräuter und mussten diese nun auf die Klosterküche und das Zimmer des Heilers verteilen. Auf dem Weg durch den offenen Laubengang beobachtete ich die Wächter, die im Innenhof standen und sich mit dem Obersten unterhielten. Sie sahen so gut aus, strahlend und edel in ihren wunderschönen Rüstungen. Einer der beiden hatte einen prächtigen Umhang um die Schultern gelegt und schien höhergestellt zu sein als der andere Mann, obwohl er von der Statur her kleiner und weniger kräftig wirkte. Ich verrenkte mir ein letztes Mal den Hals, bevor wir durch eine Tür ins Gebäude verschwanden. Das alte Kloster hatte hohe Decken und war sehr verwinkelt. Als kleines Mädchen hatte ich mich oft verlaufen und von den Schwestern und Lehrern nicht selten großen Ärger deswegen bekommen. Ich überbrachte unserem Heiler einen Korb mit Arnika, Huflattich und Sauerampfer. Letzteren überdeckte er mit einem Gefäß, denn diese Pflanze musste möglichst feucht gehalten werden. Den Rest stellte er auf die Fensterbank. Das Heilerzimmer war in einem Turm untergebracht, mit Fenstern zu allen vier Himmelsrichtungen. Auf höheren Etagen und auf dem Dach konnten Pflanzen untergestellt werden, die sehr viel Sonne brauchten. Hier gab es fast alles, was momentan auch draußen wuchs. Viele Kräuter waren getrocknet, zu Pulver verarbeitet und in Gläser gefüllt. Ganze Regale standen voll damit. Ich staunte immer wieder über die bunte Vielfalt und wäre gern bei dem Heiler in die Lehre gegangen. Allerdings hatte ich ja einen anderen Plan, den ich unbedingt in die Tat umsetzen musste. Ich wollte zu den Wächtern. Jetzt gerade standen sie mit Magierrat Melrik draußen auf dem Hof und sicher empfahl er ihnen die besten Anwärter. Ich würde ganz bestimmt nicht darunter sein. Normalerweise war ich niemand, der groß auffiel, und wenn doch, dann eher negativ. »Tristana, geh bitte in die Bibliothek und such mir diese Bücher heraus«, bat mich der Heiler, dessen Namen ich mir nie merken konnte. Irgendetwas mit »M«. Er reichte mir einen Zettel und schickte mich dann hinaus. Seufzend begab ich mich zur Bibliothek. Die hohen, bis zur Decke reichenden Regale brachen fast unter der Last der Bücher zusammen. Selbst auf den Lesetischen hatten sich Berge von ihnen angesammelt. Ich schlenderte durch die Reihen, kletterte die Leitern rauf und runter auf der Suche nach den Büchern, um die mich der Heiler gebeten hatte. Es gab zwar einen Bibliothekar, aber er war nicht nur sehr alt, sondern hatte auch eine eigenwillige Art, die Bücher einzusortieren. Nicht etwa alphabetisch, sondern mehr nach dem Motto »Altes zu Altem – Neues zu Neuem«, weswegen meine Suche einige Zeit in Anspruch nahm. Bis auf das Buch »Giftige Todeskräuter« hatte ich sie schließlich alle eingesammelt. Darunter auch dicke Wälzer, die schwer zu schleppen waren. Endlich fiel mir im letzten Regal das fehlende Werk in die Hände. Es war so alt und vergilbt, dass einige Seiten herausfielen, als ich es abstaubte. Zögerlich und mit spitzen Fingern hob ich sie auf und legte sie in das Buch zurück. Mit den anderen Exemplaren auf dem Arm war das gar nicht so einfach. Ohne einen weiteren Unfall bugsierte ich meine gesammelten Werke schließlich zu unserem Heiler. Ich musste Lilly unbedingt nach seinem Namen fragen. Da es bereits später Nachmittag war, hatten wir keinen Unterricht mehr und ich eilte schnellen Schrittes wieder nach draußen.   Im Klosterhof war es relativ still. Nur das typische Gackern der Hühner und das Rauschen der mächtigen Eichen im Wind waren zu hören. Heute würde ich aus dem Seufzen nicht mehr herauskommen. Die Wächter waren verschwunden, dabei wollte ich sie doch kennenlernen. Meine Schritte führten mich um den Hof. Ich passierte das große Tor, die Hühnerställe und den Unterstand, in dem die sechs Pferde der Wächter angebunden waren. Ich hatte noch nie eines aus der Nähe gesehen, geschweige denn gestreichelt. Ob diese hier brav waren? Lilly hatte mir kurz nach ihrer Ankunft im Kloster von dem bösen Pony auf dem Hof ihrer Eltern erzählt, das immer gebissen und getreten hatte. Sie war bereits acht Jahre alt gewesen, als man ihre Gabe bemerkt hatte, und so besaß sie viele Erinnerungen an ihre Eltern und das Leben mit ihnen. Manchmal beneidete ich sie darum, denn ich hatte keine einzige Erinnerung an eine Kindheit außerhalb des Klosters. Wenn ich allerdings Geschichten von Maria und Liz hörte, deren Eltern nicht gerade nett zu ihnen gewesen waren, verbannte ich dieses Gefühl wieder. Wir sollten keinen Neid empfinden, denn schließlich hatten wir es hier sehr gut. Viel besser als viele andere Menschen im Königreich. Es gab hier weder Orks noch Trolle. Und die Nähe zur Hauptstadt Dreikronen ließ uns auch nicht vor den Elfen und Zwergen fürchten. Gab es bei den Wächtern solche Kreaturen? In Büchern hatte ich einiges über diese seltsamen Wesen gelesen, aber ich war mir nicht mal sicher, ob sie wirklich existierten. Zwei der Pferde hatten die Köpfe in meine Richtung gedreht und sahen mich an. Konnte ich es wagen, näher heranzugehen und sie anzufassen? Ich schickte ein Stoßgebet an die Mutter Eelea und trat dann vorsichtig auf eines der Pferde zu. Es schnaubte, als meine Fingerspitzen über die weiche Haut an der Nase glitten. »Hey, was machst du da?«, brüllte plötzlich hinter mir eine Stimme und ich sprang erschrocken einige Sätze rückwärts. »Ich … ich hab nur … ich wollte nur …«, stammelte ich und merkte, wie mir vor Panik die Tränen in die Augen schossen. Der Mann, der jetzt auf mich zulief, sah gar nicht so böse aus, wie er geklungen hatte, und ich blinzelte schnell die Tränen weg. Die Wächter würden nie jemanden aufnehmen, der bei einem Schrecken gleich losheulte. »Ich wollte nur die Pferde streicheln«, brachte ich schließlich einigermaßen normal heraus, als er bei mir ankam. Er hatte kurze, braune Haare und war recht groß. Wobei im Gegensatz zu mir viele Menschen groß waren. Seine Nase war so ungewöhnlich, dass sie mir direkt auffiel: spitz und gerade wie ein Pfeil. Noch immer trug er den Brustpanzer mit dem Wappen der Wächter. Es war der größere der beiden Besucher. Er sah mich noch einen Moment durchdringend an, dann wurde sein Blick freundlicher und er gab mir nickend zu verstehen, ihm zu folgen. Er trat zwischen die Pferde und streichelte sie, dann forderte er mich auf, es ihm gleichzutun. Ich spürte die Wärme, die von ihnen ausging. Wenn sie sich bewegten, spielten sichtbar Muskeln unter meinen Fingern. Ihr Fell war weich und beim...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.