Emrich | Elfenwächter (Band 2): Weg des Ordens | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 402 Seiten

Reihe: Elfenwächter

Emrich Elfenwächter (Band 2): Weg des Ordens


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-96217-399-9
Verlag: Sternensand Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2, 402 Seiten

Reihe: Elfenwächter

ISBN: 978-3-96217-399-9
Verlag: Sternensand Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Armee des Königs steht vor den Toren des Elfenreiches. Ihr Ziel ist es, die Magie des Waldes zu zerstören, damit das Gebiet endlich eingenommen werden kann. Die ganze Hoffnung des Elfenvolkes liegt nun auf Avathandal. Er soll, unterstützt von Tris, den rechtmäßigen Thronfolger bei den Zwergen suchen, den König stürzen - und das alles, ehe die schützende Magie des Elfenwaldes erschöpft ist. Neue, aber auch alte Gefährten begleiten sie auf diesem Weg, der für das Land nur eines bedeuten kann: Krieg.

Carolin Emrich wurde 1992 in Kassel geboren. Schon als kleines Mädchen bat sie ihre Mutter, ihr nicht nur vorzulesen, sondern ihr auch das Lesen beizubringen. Sobald sie dieses beherrschte, gab es kein Halten mehr. Stapelweise wurden die Bücher verschlungen und bald schon begann sie, eigene kleine Geschichten zu Papier zu bringen. Im Alter von 15 Jahren verschlug es sie auf eine Fanfiction-Plattform, wo sie auch heute noch ihr Unwesen treibt. Im Herbst 2015 reifte dann die Idee heran, ein Buch zu schreiben. Aber vorher stellte sich die Frage: Kann ich das überhaupt? Um dieser auf den Grund zu gehen, begann sie zu plotten, und schrieb daraufhin ihr Fantasy-Debüt 'Elfenwächter'. Weitere Jugendbücher sind derzeit dabei, Gestalt anzunehmen. Beruflich schloss Carolin Emrich im Juli 2015 ihre Ausbildung zur Industriemechanikerin erfolgreich ab. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in Hessen.

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Kapitel 2
Der Mond beleuchtete die Mauer, an der ich seit geschlagenen zehn Minuten hinaufblickte. Wir hatten es unzählige Male an Bäumen oder Felsen geübt: festhalten, ausharren, hochziehen, klettern. Selbstverständlich hatte Avathandal versucht, mir meine Idee auszureden, aber damit war er nicht erfolgreich gewesen. Andernfalls würde ich jetzt nicht an der Außenmauer des Klosters stehen, in dem ich viele Jahre gelebt hatte. Nachdem ihm klar geworden war, dass ich mich nicht von meinem Plan abbringen lassen würde, hatten wir angefangen, zu trainieren. »Wenn ich dich schon nicht aufhalten kann, lernst du es wenigstens richtig«, hatte er gesagt. Ich wartete auf den Glockenschlag der kleinen Kapelle auf dem Klosterhof, der Mitternacht ankündigte. Zum Glück war heute eine klare Nacht und ich konnte meine Umgebung gut erkennen. Nicht auszudenken, was es für ein Theater gäbe, wenn ich abrutschen oder eine Kerbe im Stein übersehen würde. Mit jeder Minute, die verstrich, steigerte sich meine Nervosität. Immer wieder kontrollierte ich, dass sich mein Arm auch wirklich in jede Richtung bewegen ließ, aber der Bruch schien gut verheilt. Wenn das hier schiefging, würde mich Avathandal keinen Schritt mehr allein machen lassen. Seine Sorge ehrte ihn, doch manchmal war sie hinderlich. Der erste Glockenschlag ließ mich zusammenzucken, dann trat ich dichter an die Mauer heran und legte die Hände an den rauen Stein, nach einer Einkerbung zum Festhalten suchend. Ich wartete noch zwei Schläge ab, bis ich den linken Fuß an die Mauer drückte und mich hochzog. Es kostete Überwindung, mich ganz vom Boden abzustoßen. Lanaya hatte mir zwar einen Zauber gezeigt, mit dem ich meinen Sturz abfangen konnte, aber ich war mir nicht sicher, ob ich ihn würde anwenden können, wenn ich fiel. »Nur nicht nach unten sehen!«, sagte ich mir immer wieder, während ich an Höhe gewann. Die Mauer maß ungefähr zehn Fuß und war nicht allzu schwer zu erklimmen, doch mit meinem gerade erst verheilten Arm stellte sie eine Herausforderung dar. Der letzte Ton war schon seit einer Weile in der Nacht verklungen, als ich mich das letzte Stück hochstemmte und auf der Mauer zum Sitzen kam. Zweimal war ich abgerutscht und einmal hatte ich erneut ansetzen müssen. Der Anblick des Klosterhofes verschlug mir die Sprache. Von hier aus konnte ich ihn fast vollständig überblicken, denn das Licht des Mondes und einiger Fackeln im Hof reichte als Beleuchtung aus. So lange war er mein Zuhause gewesen, aber was war schon ein Zuhause, wenn man eingepfercht wurde, nur weil man mit der magischen Begabung auf die Welt gekommen war? In meinem Rücken erstreckte sich der Wald, der das Kloster umschloss. Irgendwo zwischen den Bäumen rief eine Eule. Bevor ich sentimental werden konnte und mich in dem Anblick des Hofs verlor, der mir mit dem Kräutergarten, den Hühnerställen und der kleinen Schmiede so vertraut war, ließ ich mich vorsichtig auf das Dach einer Scheune gleiten. Ich hatte diese Stelle bewusst gewählt, denn auf dieses Gebäude war ich als kleines Kind des Öfteren geklettert, wenn wir Verstecken gespielt hatten. Man durfte sich nur nicht erwischen lassen. Ohne Probleme kam ich auf dem gepflasterten Boden auf und schlich im Schatten der Gebäude auf den Laubengang zu. Um diese Zeit dürfte kein Mensch mehr hier draußen unterwegs sein, und so war es auch. Der Hof lag verlassen und einsam vor mir. Unser Plan war simpel. Während Avathandal in die Hauptstadt ritt, um an Informationen zu kommen, die den Elfen in den letzten Wochen verwehrt geblieben waren, wollte ich meine beste Freundin bei mir haben. Dann konnten wir, wenn Avathandal etwas herausfand, gemeinsam weiter. Mir war bewusst, dass es ein egoistischer Plan war, denn sie hatte beim Besuch der Wächter im Kloster nicht fortgewollt. Ich betete, dass sie ihre Meinung geändert hatte. Sie musste sie geändert haben! So leise wie möglich öffnete ich die schwere Holztür, die in das Innere des Klosters führte. Bei jedem Knacken zuckte ich zusammen und lauschte, ob ich noch allein war. Meine Schuhe verursachten kein Geräusch auf dem Boden und ich versuchte, so flach wie möglich zu atmen. Als ich an den zwei steinernen Figuren vorbeikam, die noch immer mit einem dicken schwarzen Tuch bedeckt waren, fiel mir ein, dass ich nie gefragt hatte, warum das so war. Ich hatte meinen Ausbilder Troy fragen wollen, musste es aber vergessen haben. Vielleicht wusste Avathandal etwas darüber. Es waren immerhin genauso seine Götter wie unsere. Alle anderen Skulpturen waren weiterhin unangetastet. Den Schlafsaal der Schülerinnen könnte ich mit verbundenen Augen finden. Es hatte sich nichts verändert, seit ich von den Wächtern rekrutiert worden war. Ich wusste ganz genau, wo die Schwestern ihren Nachtdienst verrichteten, denn wir hatten uns unzählige Male rausgeschlichen, um uns in der Bibliothek zu treffen. Die Bibliothek – dort hatten Lilly und ich so viele schöne Stunden verbracht. Heimliche Ausflüge, um uns in aller Ruhe unterhalten zu können. Die Augen und Ohren der Klosterschwestern waren ansonsten überall. Vereinzelt hingen Fackeln auf dem Gang und erleichterten mir den Weg. Ich musste nur ein einziges Mal einen Umweg nehmen und kam unentdeckt bei den Schlafsälen an. Mit klopfendem Herzen öffnete ich die Tür, hinter der sich die Betten der Mädchen befanden, die noch in der Ausbildung waren und nicht wie die vollwertigen Magier ein kleines Zimmer in den oberen Stockwerken bewohnten. Sie gab keinen Laut von sich und darüber war ich mehr als erleichtert. Ich hoffte nur, dass Lilly hier auch schlief. Prüfungen wurden immer mal wieder abgehalten, wenn sich genügend junge, fähige Magier fanden. Das Mondlicht fiel durch die Fenster und ermöglichte eine gute Orientierung. Meine beste Freundin fand ich zum Glück recht schnell, denn es waren überraschend wenige Betten belegt und sie fiel mit ihren roten Haaren auf. Bei ihrem Bett angekommen, rüttelte ich Lilly sanft an der Schulter. Sie machte es mir leicht, denn sie drehte sich um, öffnete die Augen und begann, Eelea sei Dank, nicht direkt zu schreien. Sie starrte mich an und ich hatte Zeit, mir einen Finger an die Lippen zu legen, bevor sie etwas sagen konnte. Fassungslos wedelte sie mit den Armen zwischen uns hin und her, aber ich schüttelte nur den Kopf, griff nach ihrer Robe, die an ihrem Bettende hing, und reichte sie ihr. Für Erklärungen war jetzt keine Zeit. Kommentarlos warf sie sich das Stück Stoff über die Schultern. Sie trug ja sonst nur ihre dünne Nachtkleidung. Ich liebte sie für ihre unkomplizierte Art. Wenn es hart auf hart kam, konnte ich mich immer auf sie verlassen. Mit einer Handbewegung deutete ich ihr an, mit mir zu kommen. Ihr Blick war immer noch skeptisch und die Stirn krausgezogen, aber sie folgte mir. Ich würde ihr später etwas von meinen Sachen abgeben, damit sie ihre Kleidung wechseln konnte. So schnell, wie ich in das Kloster hineingeschlüpft war, so schnell fanden wir auch wieder hinaus. »Was machst du hier?«, fragte Lilly leise, als wir durch den Laubengang huschten. »Später! Lass uns erst mal hier rauskommen, ohne entdeckt zu werden. Schau mal da um die Ecke«, instruierte ich sie und zeigte nach links. Sie tat wie befohlen und als sie niemanden entdecken konnte, liefen wir quer über den Hof und nahmen einfach den Hauptausgang. Die Kette, die das Tor von innen sicherte, ratterte verdammt laut in meinen Ohren und ich rechnete damit, dass das nicht ungehört bleiben würde. Bis dahin waren wir aber hoffentlich schon weit weg. Die große Tür schwang hinter uns wieder zu. Sie nahm an Geschwindigkeit auf und knallte laut in der stillen Nacht. Das ganze Metalltor schepperte. Wir waren gleichzeitig zusammengezuckt und starrten zurück. Wenn jetzt nicht auffiel, dass sich jemand unerlaubt entfernte, waren alle Bewohner taub. »Komm!«, sagte ich und griff nach Lillys Ärmel, als sie sich nicht bewegte. »Was machst du hier, Tris?«, fragte meine Freundin erneut, nachdem wir um die Mauerecke gelaufen waren und im angrenzenden Wald verschwanden. »Trisajia«, korrigierte ich sie. In den letzten Wochen hatte mich keiner mehr mit einem anderen Namen angesprochen und ich hatte ihn wirklich lieben gelernt. Es war immerhin der Name, den ich hätte tragen sollen, wenn ich nicht durch den Bewahrer des Clans meiner Eltern verstoßen worden wäre. »Was bedeutet das?«, wollte Lilly wissen. »Das ist mein Name«, erklärte ich, während ich kurz stehen blieb, um mich erneut zu orientieren. Ich besaß einfach nicht Avathandals Elfensinne. Von Gemma hatte ich erfahren, dass Trisajia »die Sanfte« bedeutete. Avathandal und Lanaya waren in schallendes Gelächter ausgebrochen, als ich es ihnen erzählt hatte, und ich verzichtete nun darauf, die Bedeutung noch einmal zu erwähnen. »Warum ist das dein Name?« »Können wir das unterwegs besprechen? Ich glaube, dass ich dir mehr als die Bedeutung meines Namens erklären muss.« Wir schlängelten uns durch die Bäume und schließlich fanden wir die beiden schwarzen Pferde, die sich keinen einzigen Schritt bewegt hatten, seit ich sie hier zurückgelassen hatte. Und wieder fiel mir auf, wie sehr ich mein Pferd Alpe doch vermisste, die wir nicht mehr aus dem Lager hatten holen können. Sie hatte wenigstens ansatzweise ihren eigenen Kopf gehabt und wäre nicht auf jedermanns Befehl hin zur Salzsäule erstarrt. Wenigstens gegrast hätte sie. Wir hatten die Last etwas verteilen müssen, aber schließlich war das zusätzliche Pferd, welches wir für die größeren Ausrüstungsgegenstände brauchten, so...



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