Engel | Der Einäugige erwacht | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1, 548 Seiten

Reihe: Die Ewigen Wälder

Engel Der Einäugige erwacht

Die Ewigen Wälder Band 1
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-347-15376-9
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Ewigen Wälder Band 1

E-Book, Deutsch, Band 1, 548 Seiten

Reihe: Die Ewigen Wälder

ISBN: 978-3-347-15376-9
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wie weckt man einen Gott? Die Augen des Zwerges weiteten sich und blickten Jolan noch eindringlicher an, als er antwortete: 'Die Ewigen Wälder stehen für die Urkraft der Natur ... und diese Wälder besaßen einst besondere, heilende Kräfte. Mensch und Natur waren durch ihre mystische Macht untrennbar miteinander verbunden. Du, Jolan, könntest der Auserwählte sein, diese Urkraft wieder zurück nach Midgard zu holen - hierher ... in die Welt der Menschen und somit die anhaltende Klima- und Umweltzerstörung aufhalten!' Nachdem Jolan seine anfängliche Skepsis überwunden hat und er den Auftrag des seltsamen Mannes annimmt, beginnt für ihn ein unglaubliches Abenteuer voller Gefahren, aus dem es kein Zurück mehr gibt. Dies ist der erste Teil der großen Fantasy-Saga über die Rückkehr der mystischen, alles heilenden 'Ewigen Wälder'. Pressestimmen 'Die Handlung beginnt als klassischer in der heutigen Zeit angesiedelter Coming-of-Age-Roman, in dem nach und nach immer mehr Fantasy-Elemente Einzug halten, bis die Helden schließlich zur Reise nach Utgard aufbrechen. [Diese] besticht neben guten Charakterzeichnungen auch mit reichlich Action. Das dürfte ganz im Sinne der jungen Zielgruppe [...] sein, die in 'Der Einäugige erwacht' bestens unterhalten wird. Obwohl es ein Debüt ist, liest es sich wie das Werk eines in seinem Metier schon lange heimischen Schriftstellers.' -- Oliver Moje in: 'Wie weckt man einen Gott?', Zevener-Zeitung 18.12.2020

Andreas Engel lebte als Kind in Italien, begann seine berufliche Laufbahn mit fünfzehn Jahren als Tellerwäscher in der Pizzeria seiner Eltern und arbeitete im Laufe der Jahre in den unterschiedlichsten Jobs. Bis vor Kurzem reiste er viele Jahre lang, im Auftrag eines Großhandelsunternehmens, durch die Lande. Er erfindet romantische und spannende Abenteuergeschichten, am liebsten mit Fantasy und märchenhaften Hintergrund und bezeichnet sich als den professionellsten aller dilettierenden Autodidakten. Auch ist er in der Lage, sich den allergrößten Schwachsinn detailgenau für alle Zeiten zu merken. Er behauptet, in dieser Hinsicht, sei sein Wissen grenzenlos. Andreas Engel lebt mit seiner Frau, umgeben von Wiesen, Feldern und Wäldern zwischen Bremen und Hamburg.

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Kapitel 2. Jolan sah seine Großmutter, gleich nach dem Passieren des Tores auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Sie war eben erst aus ihrem Wagen gestiegen und im Begriff, die Fahrbahn zu überqueren. „Hallo, Ella,… hier!“, rief er. Sie erkannte ihn strahlend und rief winkend zurück: „Bleib dort, ich komme eben herüber!“ Ihre dichten, lockigen Haare waren grauer geworden, aber ansonsten hatte sie sich nicht verändert. So lange Jolan sich erinnern konnte, trug sie wallende, bunte Kleider, deren Farben immer etwas ausgewaschen wirkten. Was daran lag, wie er wusste, dass sie auf Naturbasis gefärbt waren, denn Ella legte sehr großen Wert darauf, ihr Leben so umweltbewusst wie möglich zu gestalten. Sie lächelte glücklich und nachdem Jolan sein Gepäck abgestellt hatte, schloss sie ihn in die Arme; sie duftete nach würzigem Yogi Tee und Kräutern. Jolan liebte diesen Geruch, er verband damit ein gutes Gefühl; die Erinnerung an viele unbeschwerte Sommertage seiner Kindheit. „Na, mein großer Lieblingsenkel, wo hast du dich herumgetrieben?“ Da er tatsächlich ihr einziges Enkelkind war, nannte Ella ihn zur Begrüßung gerne so. Nur 'mein großer' war neu. Sie musste inzwischen etwas zu ihm heraufschauen. Als sie sich das letzte Mal an Weihnachten gesehen hatten, war das noch andersherum gewesen. „Hab’ ich dir doch geschrieben, ich war noch auf dem Markt …“, antwortete Jolan und wies mit dem Daumen über seine Schulter auf das rustikale Eingangstor, „… es ist ein mittelalterlicher Markt. Ich habe dort einen Zwerg,… einen Waffenschmied kennengelernt und der hat mir etwas geschenkt.“ Ella wirkte einen Augenblick wie erstarrt und lachte nervös auf. „So, so … einen Zwerg hast du getroffen …“, sagte sie dann, während sie ihm mit dem Rucksack half. Das klang in der Tat ziemlich kindisch, musste Jolan sich eingestehen. „Ich meine natürlich keinen echten Zwerg, er sah nur aus wie einer …“, er hielt kurz inne, „… wie in einem Fantasyfilm, so Herr der Ringe mäßig, weißt du.“ „Na, dann ist es ja kein Wunder, dass du dermaßen beeindruckt bist“, erwiderte sie fröhlich und fragte irgendwie bewusst nebensächlich: „Was für ein Geschenk hat dir dieser Zwerg noch mal gemacht?“ Jolan stutzte kurz. „Äh …, das hab’ ich doch noch gar nicht erwähnt …“, begann er vorsichtig und endete ausweichend: „nichts Besonderes, nur so eine Art Talisman.“ Ella nickte kurz und ging dann mit ihm zusammen auf ihren Wagen zu. Sie fuhr einen alten Citroën 2-CV Oldtimer, sein Vater hatte ihm erzählt, dass diese Autos früher von allen 'Ente' genannt wurden. Und dass dieser Typ zu seiner Zeit unter Studenten ein sogenanntes 'Kultauto' gewesen sei. Jedenfalls mochte Jolan den Wagen, denn dieser gehörte auch zu seiner Oma, solange er denken konnte. Sie schraubte sogar selber an dem Fahrzeug herum und irgendwann hatte sie ihn mal lackiert: Azurblau mit selbstgemalten, großen Gänseblumen. Nachdem er seinen Rucksack auf der Rückbank verstaut und neben Ella auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, fuhren sie die Kirchstraße in das Zentrum Reiherbergs hinauf, dann die scharfe Rechtskurve in die Lange Straße über die historische kleine Brücke an der großen Aue, wo sich das alte Mühlengebäude befand und schließlich auf die Straße Am Berge, die zur Lebensgemeinde hinaufführte. Während der kurzen Fahrt sprachen sie nicht viel. Jolan hielt das kleine geheimnisvolle Behältnis auf dem Schoß und schaute vorwiegend, mit dem Kopf im Nacken, in den Himmel; der Wagen besaß ein Rolldach, welches jetzt bei sommerlichem Wetter geöffnet war. Er dachte wieder an Regins beschwörende Worte, alles was er gesagt hatte, schien so ernst gemeint zu sein. Ein Samen der Weltesche Üggdra … dings, deren Urkraft die heilenden, 'Ewigen Wälder' auf die Erde zurückbringen sollte - oder so ähnlich - um dann sogar die Umweltzerstörung samt Klimawandel zu beseitigen! Das wäre ja der komplette Wahnsinn … und überhaupt, wie sollte so was funktionieren? Und weshalb sollte ausgerechnet er derjenige sein, auf den Regin gewartet habe, kam ihm weiterhin in den Sinn. Jolan befühlte die feinen Linien auf dem Kästchen,… irgendwie wirkte das schon wie ein echtes Abenteuer. Ein Abenteuer, bei dem am Ende vielleicht wirklich etwas Ungewöhnliches passieren könnte … Als sie bei der Lebensgemeinde angekommen waren, fuhr Ella den Wagen um die Siedlung herum auf einen kleinen Stichweg, wo es einige unbefestigte Parkplätze gab. Über einen weiterführenden Feldweg konnte man so direkt zu ihrem Garten gelangen. Die 'Lebensgemeinde-Reiherberg' bestand aus etwa fünfzehn, vorwiegend aus roten Backsteinen erbauten, Reihenhäusern. Über sechzig Wohneinheiten waren es insgesamt. In der Mitte gab es einen großen Dorfplatz mit einem Zentralgebäude, dort befanden sich ein Verwaltungsbüro, verschiedene Seminarräume, ein kleiner Buchladen, der auch eine Vielzahl an spirituellem Zubehör anbot sowie ein Café und eine Küche für Seminar-Gäste oder Urlauber. Jolans Großmutter bewohnte ein Endreihenhaus im hinteren äußersten Winkel der Siedlung. Von ihrem Grundstück aus konnte man direkt in den angrenzenden Forst gehen oder den Feldweg am Waldrand entlang zu den Wiesen und Pferdekoppeln gelangen. Im Garten wurde man von allerlei melodischen Geglöckel empfangen: In Bäumen und Sträuchern hatte Ella verschiedene Klang-Windspiele aus Holz oder Bambus aufgehängt. Außerdem prägten den Garten mehrere, teilweise schon ziemlich eingewachsene, Steinfiguren. Zumeist Buddhas, aber auch Drachen und andere märchenhaft anmutende Gestalten. Mit großem Hallo wurde Jolan von Christoph, Ellas Lebensgefährten, empfangen. Christoph wurde von allen, auch von Jolans Oma, nur Chris genannt. Er war jetzt sechsundvierzig Jahre alt und somit ganze zwanzig Jahre jünger als Ella. Als die beiden vor vier Jahren ein Paar wurden, hatten sich Jolans Eltern schon etwas gewundert. Aber Ella war bereits seit einiger Zeit Witwe gewesen und daher hatten sie natürlich Verständnis dafür, dass Ella ihr weiteres Leben nicht alleine verbringen wollte. Klar, Jolan fand es zuerst ebenfalls etwas seltsam, dass seine Großmutter mit einem Mann lebte, der ungefähr im selben Alter wie sein Vater war. Jedoch hatte er sich schließlich daran gewöhnt, die beiden passten einfach gut zusammen und Chris war wirklich ein super Typ. Er kam ihm jetzt mit ausgebreiteten Armen entgegen, umarmte ihn und klopfte dabei kameradschaftlich auf seinen Rücken. Die Bewohner der Lebensgemeinde hatten alle diesen ungewöhnlich liebevollen Umgang miteinander, allenthalben drückten und herzten sie sich. Jolan musste sich erst immer wieder daran gewöhnen, obwohl er es eigentlich ganz okay fand. „Komm …“, sagte Chris, „… du musst vorne reingehen!“ Er hatte Jolan den Rucksack abgenommen und ging eilig um das Haus herum zur Haustür. Wie immer lief er barfuß, Chris war ein bekennender Barfußläufer, allerdings liefen während der warmen Jahreszeit sehr viele Bewohner der Lebensgemeinde ohne Schuhe herum. Seine dunkelblonden Haare trug Chris zu einem langen Zopf gebunden, um den Hals trug er eine Holzperlenkette mit einem indianischen, federgeschmückten Amulett sowie diverse geflochtene Lederarmbänder an den Handgelenken. Bekleidet war er mit einem weitärmeligen, schlabberigen Hemd und einer halblangen Hose in erdfarbenen Naturtönen. Dieses Bild rundete er perfekt mit seiner hageren, sehnigen Gestalt ab. Vor der Haustür blieb er stehen und wies dann mit gespieltem Stolz auf das Schild über dem Eingang. > Herzlich willkommen, Jolan! <, stand auf der dünnen Holztafel; es schien eine alte Schrankrückwand zu sein, denn Chris sammelte und bewahrte alles auf, was man seiner Ansicht nach noch irgendwann mal gebrauchen konnte. Die beiden gaben sich wirklich alle erdenkliche Mühe, dachte Jolan, sie wussten natürlich, wie es um seine Eltern stand und wollten ihm die Ankunft offensichtlich so angenehm wie möglich machen. Sie konnten ja nicht wissen dass er gerade unter diesen speziellen Umständen, wirklich gerne einige Zeit mit ihnen verbringen würde, vor allem hier in der Lebensgemeinde und deren besonderer, positiver Atmosphäre. Sicher, nach so langer Zeit mal wieder drei ganze Wochen am Stück hier zu sein … könnte schon ein wenig lang werden. Und natürlich wusste er nicht, wie es nach den Ferien mit seinen Eltern weitergehen würde … ach, was soll’s, sagte sich Jolan zum wiederholten male, er hatte sich in den letzten Wochen zu oft den Kopf darüber zerbrochen und eigentlich hoffte er, dass Ella und Chris ihn damit in Ruhe lassen würden. Nachdem Jolan das...



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