Engelhardt / Trieschmann | Generation Z – wie ticken sie? Wie ticke ich? (E-Book) | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Engelhardt / Trieschmann Generation Z – wie ticken sie? Wie ticke ich? (E-Book)

Beziehung ist Trumpf – Tipps zur Zusammenarbeit in Bildung und Beruf
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-0355-2712-4
Verlag: hep verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Beziehung ist Trumpf – Tipps zur Zusammenarbeit in Bildung und Beruf

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

ISBN: 978-3-0355-2712-4
Verlag: hep verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Dieses E-Book enthält Bildbeschreibungen zu allen Grafiken. Es wird empfohlen, einen E-Reader zu verwenden, auf dem die Bilder vergrössert werden können. Die neue Generation, die in den letzten Jahren ins Berufsleben gestartet ist, hat ihre Eigenheiten und besonderen Ansprüche wie alle Generationen. In Ausbildung und Beruf ergeben sich dadurch Konflikte zwischen den Generationen. Dieses Buch bietet praxiserprobte Ansätze und Lösungen für eine gute Zusammenarbeit. Als ein wesentlicher Lösungsansatz wird dabei Haim Omers Konzept der neuen Autorität praxisnah vorgestellt. Mit einem Methodenkoffer und konkreten Übungen, die helfen, Vertrauen aufzubauen, wollen die Autorinnen das Miteinander in Schule, Ausbildungs- und Berufskontexten stärken.

Dr. Miriam Engelhardt hat in Freiburg im Brsg. in Soziologie promoviert und war unter anderem in der Jugendforschung tätig. 2008 wechselte sie von der Forschung in die Vermittlung und arbeitete in der Personal- und Organisationsentwicklung am Universitätsspital Basel mit Schwerpunkt Weiterbildung. 2012 gründete sie Engelhardt Training. Heute arbeitet sie als Referentin, Kursleiterin und Moderatorin zu den Themen Generationenkompetenz, Leadership, Teamentwicklung, Moderation und Auftrittskompetenz.
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Einleitung – über Generationen und Paradigmenwechsel


«Entweder, sie widersprechen mir, oder sie haben Ausreden. Sie machen einfach nicht, was ich sage!»

«Stimmt nicht. Wir wollen nur keine Besserwisser, die alles kritisieren und korrigieren.»

«Wir müssen Sachen erst alleine machen, um daraus unsere Erfahrung zu ziehen. Aber trotzdem nehmen wir auch Hilfe an, nur brauchen wir nicht direkt die Lösung.»

«Sie zeigen keinen Respekt. Als sähen sie sich mit Älteren auf Augenhöhe. Sie halten ihre eigenen Vorschläge für gleichwertig, wollen in Entscheidungen einbezogen werden, obwohl es ihnen an Erfahrung mangelt.»

«Wir haben Stärken, die nicht gesehen werden, weil sie noch nicht stark sind, weil sie noch keinen Nutzen haben.»

«Wir sind eher schwer zu begeistern, aber werden auch mit kleinen Dingen glücklich: Aufmerksamkeit und Zuneigung ist uns wichtig.»[1]

Es scheppert von jeher zwischen den Generationen: Kommunikation misslingt, Verständnis bleibt auf der Strecke, man zeigt einander innerlich den Vogel. Das ist kein neues Phänomen. Die Klagen über die Verderbtheit der Jugendlichen gehen bis in die Zeit der Entstehung der ersten Schulen bei den Sumerern vor über 5000 Jahren zurück.

Dabei ist es eine würdige und sinnvolle Aufgabe für Erwachsene, einen jungen Menschen ins Leben und in eine tragfähige, ausgewogene Selbstsicherheit hineinzubegleiten. Diese Aufgabe hat nicht nur das Elternhaus, denn sie zu erfüllen dauert länger als die Eltern alleinigen Einfluss auf ihre Kinder haben. Schule, Freizeitanbieter und Betriebe sind gefragt, auch noch nach der Ausbildung. Jede Führungsperson, alle Teammitglieder können einen wichtigen Beitrag dazu leisten. «Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf», sagt ein Sprichwort, dessen Ursprung verschiedenen afrikanischen Kulturen zugeschrieben wird und das in vielen pädagogischen Werken vorkommt.

Also scheint die Begleitung eines jungen Menschen gar nicht so einfach zu sein.

Die größte neue Herausforderung in der Erziehung und Begleitung von Jugendlichen ist heute diejenige, dass der traditionelle hierarchische Erziehungsstil bei der Generation Z nicht mehr funktioniert. Regelkonformes oder erwünschtes Verhalten erreichen wir nicht mehr durch Sanktionen. Der Kindertherapeut Wolfgang Bergmann kann davon berichten: Teens verstehen unter Autorität etwas ganz anderes als wir in unserer kindheit. Autoritäten erscheinen nicht mehr bedrohlich. Man nimmt sie einfach zur kenntnis, weicht ihnen aus oder lässt sie, wenn sie einem auf die Nerven gehen, charmant lächelnd auflaufen.

Einfach zu lächeln statt zu gehorchen sieht vielleicht überheblich oder mindestens auf den ersten Blick sehr einfach aus. Für die Jugendlichen selbst ist es jedoch meistens emotional sehr anstrengend. Aber es ist einer ihrer Wege, sich ohne Eskalation und Streit gegen Autoritäten zu wehren. Denn junge Menschen tun heute nicht mehr aus Angst, was Eltern, Lehrer oder Vorgesetzte von ihnen verlangen (was gerne mit Respekt übersetzt wurde). Babyboomer und anschließend Generation X kannten das noch.

Angehörige der Generation Z tun aus anderen Gründen, was von ihnen erwartet wird: aus Überzeugung oder weil sie den Sinn dahinter sehen, weil es Spaß macht oder einer Person zuliebe. Für die gute Beziehung sind sie bereit, etwas zu tun. Das ist das Gegenteil von Gehorsam aus Angst.

Gleichzeitig hat Generation Z nicht die unhinterfragte Selbstverständlichkeit und Eigenverantwortung bezüglich Pflichterfüllung gelernt, wie die Xler und Babyboomer. Der Motivationsspruch «Erst die Arbeit, dann das Vergnügen» wurde vom Ideal eines schönen Lebens verdrängt. Lebensqualität und Life-Work-Balance treten in Konkurrenz zu Pflichterfüllung und Anerkennung nur über Leistung.

Wenn Angst, unhinterfragte Pflichterfüllung und Anerkennung über Leistung nicht mehr der Motor sind, was dann? Wie kann Generation Z dann noch gelenkt werden, fragen sich die älteren Generationen.

Lenken kann man die Angehörigen der Generation Z vielleicht tatsächlich nicht mehr, wohl aber noch begleiten und sich gemeinsam mit ihnen auf den Weg machen. Sie lassen sich nicht mehr wie ein Auto in die Welt der Erwachsenen hineinsteuern. Sie möchten mitreden, mitgestalten, an der Zukunft mitarbeiten, denn es ist auch ihre Welt und nicht nur die der Erwachsenen, finden sie. Sie wollen ernst genommen werden, als Menschen generell und auch in allem, was sie können und wissen.

«Die jungen Menschen sammeln andere Erfahrungen als die älteren – das heißt nicht, dass einer von ihnen unerfahren ist. Die Vorschläge der jüngeren Menschen entsprechen der modernen Welt.»

(Hafi, Schüler, 17 Jahre)

Gleichzeitig wünschen sie sich aber auch vertrauensvolle Unterstützung bei den Herausforderungen, die auf sie einstürmen, bei den großen genauso wie bei den alltäglichen. Auf die Frage, warum er die neue Lehrperson nicht möge, antwortet ein Schüler:

«Man spürt es, der ist irgendwie gegen uns. Der ist gar nicht mit uns.»

(Johannes, Schüler, 14 Jahre)

Babyboomer und Generation X hätten das nie sagen können. Bei ihnen war im Normalfall eines klar im Klassenzimmer: Vorne steht der Feind.

Ein Paradigmenwechsel hat leise stattgefunden und das Wort «Autorität» hat für die Generation Z eine völlig neue Bedeutung. Autorität, das heißt Gewicht und eine Stimme in meinem Leben – das haben Bezugspersonen. Also Menschen, die mich kennen und wohlwollend auf meiner Seite stehen, die gleichzeitig ihre Werte und Kompetenzen haben, dafür einstehen und dadurch für mich in gewissen Punkten Vorbild sind. Solche Menschen können mir Orientierung geben und Sinn aufzeigen in dieser komplizierten Welt. Wenn ich dann noch darauf vertrauen kann, dass sie mich unterstützen, wo ich es brauche, und mir Dinge zutrauen, wo ich allein zurechtkomme, dann macht es Sinn, auf diese Menschen zu hören. Autorität basiert für die Generation Z auf Beziehung.

Der Generationenbegriff – Schublade, Chance oder Hoffnung?


Wenn wir in Generationen denken, dann ist das einer der vielen Versuche, die Welt und ihre Lebendigkeit ein bisschen zu sortieren. Ob wir als Ordnungshilfe dabei das Generationenmodell zu Hilfe nehmen oder uns auf Bildungsunterschiede, auf Unterschiede in Kultur, Milieu oder Geschlecht beziehen – immer geht es darum, schnell Verständnis für Menschen zu bekommen, die wir als anders und vielleicht irritierend empfinden.

Ziel ist es, immer wieder den Überblick zu gewinnen und vor allem schneller auf gute Ideen zu kommen, wie wir sinnvoll und zielführend handeln könnten. Die Gefahr bei diesem Vorgehen ist ein Schubladendenken. Die Chance ist das Verständnis füreinander. Und die Hoffnung ist, dass wir Verhaltensweisen finden, um gut miteinander umzugehen. Das ist das Ziel dieses Buches.

Der soziologische Generationenbegriff wurde von Karl Mannheim 1928 entwickelt. Der österreichisch-ungarische Soziologe beschreibt damit die Tatsache, dass Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend in einem Kulturkreis in einer gewissen Zeit aufwachsen, so von den gesellschaftlichen Zuständen und Werten geprägt werden, dass sie einander ähnlich werden – und zwar ganzheitlich in ihren Werten, Einstellungen und Verhaltensweisen.

Kulturkreis und historische Zeit, ihre Krisen, ihre Errungenschaften und Veränderungsprozesse, die Chancen und Herausforderungen – das macht Gesellschaft aus. Und die jeweils neue Generation nimmt typischerweise genau das Neue hochsensibel wahr, denn sie muss sich darin zurechtfinden lernen. Darum bilden junge Menschen als Antwort auf das, was sie vorfinden, auffällig viele gemeinsame Werte, Einstellungen und Verhaltensweisen aus. Diese Ähnlichkeit ist dann das Typische einer Generation.

In einer Generation ist man also nicht genau gleich wie geklonte Schafe. Aber man ist sich ähnlich geworden, weil man auf ähnliche Herausforderungen eine Antwort finden musste, und zwar auf drei zentralen Ebenen: Auf der Werteebene: «Was finde ich gut und was ist mir wichtig?», auf der Einstellungsebene: «Welchen Argumenten glaube ich und was überzeugt mich?», und auf der Verhaltensebene: «Welches Verhalten finde ich normal und selbstverständlich?»

Damit wird die Tragweite der Generationenunterschiede klar. Werte, die ich für den Zusammenhalt und den wirtschaftlichen Fortbestand der Gesellschaft wichtig finde, werden von einer anderen Generation vielleicht ganz anders formuliert. Gute Sachargumente, die mich überzeugen, müssen eine andere Generation nicht überzeugen. Und was für mich auf Verhaltensebene völlig selbstverständlich ist, zu den Basics und zu normaler Erziehung gehört, ist in einer anderen Generation vielleicht nicht üblich. Wir merken, wenn wir uns blind stellen für die Generationenunterschiede, sind Missverständnisse und Konflikte vorprogrammiert.

Gleichzeitig wird klar, dass es keine festen Jahresabstände...


Engelhardt, Miriam
Dr. Miriam Engelhardt hat in Freiburg im Brsg. in Soziologie promoviert und war unter anderem in der Jugendforschung tätig. 2008 wechselte sie von der Forschung in die Vermittlung und arbeitete in der Personal- und Organisationsentwicklung am Universitätsspital Basel mit Schwerpunkt Weiterbildung. 2012 gründete sie Engelhardt Training. Heute arbeitet sie als Referentin, Kursleiterin und Moderatorin zu den Themen Generationenkompetenz, Leadership, Teamentwicklung, Moderation und Auftrittskompetenz.

Trieschmann, Anja
Anja Trieschmann, Journalistin, Lehrerin für Deutsch, kreatives Schreiben und Kunst an einem beruflichen Gymnasium in Darmstadt, systemische Beraterin & Therapeutin, Elterncoach und Lehrdozentin für pädagogisches Coaching in Kassel. Experimentierfreudig im Brückenbauen, im Ausprobieren von Synergien und aufgeschlossen für kreative Teamerfahrungen sowie nimmersatt, was das Von- und Miteinanderlernen angeht.

Engelhardt, Nikola
Nikola Engelhardt hat ihren ersten Master in Betriebswirtschaft an der Universität Bayreuth gemacht. Nach Stationen in der Marktforschung und Unternehmensberatung gründete sie 2010 ihr eigenes Beratungsunternehmen. Seitdem leitet sie Change-Projekte und übernimmt ad interim Management-Positionen in Kooperation mit Finanzinvestoren. Mit jedem Projekt wuchs die Erkenntnis, wie wichtig der Umgang miteinander für den Projekterfolg ist. Derart motiviert, machte Nikola Engelhardt einen zweiten Master in Change-Psychologie bei INSEAD in Fontainebleau. Sie hat grosse Freude daran, das Wissen über effektive Zusammenarbeit auch bei Engelhardt Training weiterzugeben.

Dr. Miriam Engelhardt hat in Freiburg im Brsg. in Soziologie promoviert und war unter anderem in der Jugendforschung tätig. 2008 wechselte sie von der Forschung in die Vermittlung und arbeitete in der Personal- und Organisationsentwicklung am Universitätsspital Basel mit Schwerpunkt Weiterbildung. 2012 gründete sie Engelhardt Training. Heute arbeitet sie als Referentin, Kursleiterin und Moderatorin zu den Themen Generationenkompetenz, Leadership, Teamentwicklung, Moderation und Auftrittskompetenz.

Nikola Engelhardt hat ihren ersten Master in Betriebswirtschaft an der Universität Bayreuth gemacht. Nach Stationen in der Marktforschung und Unternehmensberatung gründete sie 2010 ihr eigenes Beratungsunternehmen. Seitdem leitet sie Change-Projekte und übernimmt ad interim Management-Positionen in Kooperation mit Finanzinvestoren. Mit jedem Projekt wuchs die Erkenntnis, wie wichtig der Umgang miteinander für den Projekterfolg ist. Derart motiviert, machte Nikola Engelhardt einen zweiten Master in Change-Psychologie bei INSEAD in Fontainebleau. Sie hat grosse Freude daran, das Wissen über effektive Zusammenarbeit auch bei Engelhardt Training weiterzugeben.

Anja Trieschmann, Journalistin, Lehrerin für Deutsch, kreatives Schreiben und Kunst an einem beruflichen Gymnasium in Darmstadt, systemische Beraterin & Therapeutin, Elterncoach und Lehrdozentin für pädagogisches Coaching in Kassel. Experimentierfreudig im Brückenbauen, im Ausprobieren von Synergien und aufgeschlossen für kreative Teamerfahrungen sowie nimmersatt, was das Von- und Miteinanderlernen angeht.



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