Ernst | Halluzinogen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 396 Seiten

Ernst Halluzinogen

der schleichende Tod
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7543-6204-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

der schleichende Tod

E-Book, Deutsch, 396 Seiten

ISBN: 978-3-7543-6204-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der neunzehnjährige Felix - ein Einzelgänger -, der unzufrieden mit seinem Leben ist, sucht einen Ausweg aus der Alltags-Tristesse. Nach gründlicher Überlegung beschließt er sein Leben grundlegend zu verändern. Die Überlegungen münden in dem Entschluss, das Abenteuer zu suchen. Ausgelöst von einem Internet-Chat verschlägt es Felix nach Brasilien. Doch anstatt einer Welt seiner Träume findet er sich an einem Ort voller Menschenverachtung und Habgier wieder. Zeitgleich mit einer auf dem Markt aufgetauchten neuartigen Droge verschwinden auf rätselhafte Weise junge Männer. Die österreischiche und die deutsche Polizei vermuten einen Zusammenhang und ermitteln.

Der Autor, Wolfgang Ernst - im Nachkriegsdeutschland aufgewachsen - lebt in der Erzgebirgsstadt Aue und ist verheiratet. Er war langjährig in leitender Position in der Wirtschaft tätig. Erst später setzte er seinen Leidenschaft, spannende Geschichten in Romane zu fassen, um. Halluzinogen ist sein fünfter veröffentlichter Roman.

Ernst Halluzinogen jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Bundeskriminalamt Wien. Eine Woche zuvor
Abteilungsinspektor Römer betrat, wie jeden anderen Arbeitstag auch, das Dienstgebäude des österreichischen Bundeskriminalamtes in Wien Astergrund. Mit dem Fahrstuhl gelangte er zu seinem Arbeitsplatz in der zweiten Etage. Kaum hatte er es ich an seinem Schreibtisch bequem gemacht, um den allmorgendlichen Kaffee genussvoll zu schlürfen, da meldete sich das Telefon. »Kommen Sie mal rauf zu mir. Ich habe was mit Ihnen zu bereden.« Ist es sehr dringend?, wollte Römer schon fragen. Aber er wusste, wenn der Chef schon um diese frühe Tageszeit nach ihm verlangte, dann musste wohl ein triftiger Grund dafür vorliegen. »Komme sofort«, ließ er seinen Chef wissen. Er nahm noch einen tüchtigen Schluck heißen Kaffee und dann machte er sich auf den Weg. Schon wenige Minuten später betrat Inspektor Römer das Büro von Chefinspektor Stadler am Ende des endlos langen Flurs in der dritten Etage. Auch wenn die Ausstattung des Raumes nicht auffallend üppig war, so hob sie sich dennoch von den mehr auf Zweckmäßigkeit als auf Präsentation ausgerichteten Büroräumen der nachgeordneten Polizeibeamten ab. Neben dem kompakt wirkenden Schreibtisch bildeten ein Konferenztisch, der acht im Notfall auch zehn Personen Platz bot und eine eckförmig angeordnete Polstergarnitur mit einem kleinen quadratischen Tisch davor, das Inventar. Das große Panoramafenster erlaubte einen hervorragenden Blick auf den belebten JosefHolaubek-Platz. Dicht neben dem Fenster hatte eine immergrüne Blattpflanze einen biologisch günstigen Standort gefunden, was sie mit einem beachtlichen Wachstum belohnte. Dieses attraktive Gewächs lockerte die sterile Büroatmosphäre nicht unwesentlich auf. Chefinspektor Stadler kam von seinem Schreibtischstuhl hoch und streckte seinem Untergebenen die Hand entgegen. »Grüß Gott«, lautete die übliche Begrüßungsformel. Erst jetzt bemerkte Römer, dass der Chef nicht allein war. Eine ihm unbekannte männliche Person stand abseits vom Schreibtisch, als wisse sie im Moment nichts mit sich anzufangen. Beide Männer musterten sich kurz. Inspektor Römer schätzte den anderen auf Anfang Vierzig. Er überlegte, ob er dem Mann vielleicht doch schon einmal begegnet sein könnte, denn irgendwie kam ihm das Gesicht bekannt vor. Doch es fiel ihm trotz intensiven Nachdenkens nicht ein, wann und bei welcher Gelegenheit, sie sich begegnet sein könnten. »Setzen wir uns doch«, unterbrach der Chefinspektor den Gedankenfluss. Seine Hand deutete auf die bequeme Eckgruppe. Nachdem jeder seinen Sitzplatz gefunden hatte, begann der Chefinspektor zu erklären: »Also die Sache ist die... Seit einiger Zeit erreichen das BK Informationen verschiedener Polizeireviere, die auf eine ungewöhnliche Häufung von Vermisstenanzeigen speziell unter männlichen Jugendlichen hinweisen.« »Und wie ist es, könnten die einzelnen Fälle womöglich irgendwie miteinander zusammenhängen?«, unterbrach Römer seinen Vorgesetzten. »Nein. Im Moment ist nicht davon auszugehen. Aber das ist ja gerade das Eigenartige an der Sache. Denn bisher konnten keine eindeutigen Zusammenhänge festgestellt werden. Aber wegen der Häufung dieser Fälle liegt natürlich die Vermutung nahe, dass irgendeine Verbindung besteht, die bisher nur noch nicht erkannt wurde. Und genau das gilt es herauszufinden – deswegen habe ich Sie beide zu mir kommen lassen.« Chefinspektor Stadler richtete seinen Blick auf Inspektor Römer. »Ich weiß nicht, ob sie sich kennen.« Er deutete auf seinen Gast. »Das hier ist Gruppeninspektor Langner, der in unserer Dienststelle als Verbindungsbeamter mit Interpol zuständig ist.« Beide Inspektoren nickten sich freundlich zu. »Also deswegen kommt mir das Gesicht bekannt vor«, dachte Römer. Der Chefinspektor konzentrierte sich wieder auf seine Ansprache und fuhr fort: »Nach reiflicher Überlegung bin ich nun zu dem Schluss gelangt, dass wir uns als Bundeskriminalamt dieser Sache annehmen sollten. Wie Sie wissen, haben die nachgeordneten Polizeidienststellen unseres Landes ein Recht darauf, von uns ein gewisses Maß an Unterstützung zu verlangen, wenn sie allein nicht mehr klarkommen. Wir können ja nicht tatenlos abwarten, bis sich unser Land entvölkert hat und so tun, als sei unsere Behörde lediglich eine Institution, die sich mit der Kriminalstatistik unseres Landes befasst oder die den Politikern nur Argumente für ein härteres Vorgehen gegenüber straffälligen Personen liefert.« Inspektor Römer schwante etwas, aber er wollte es von seinem Vorgesetzten persönlich hören. »Das ist sicher ein sehr überzeugendes Argument. Aber wie passe ich in Ihren Plan?«, stellte er sich naiv. Chefinspektor Stadler nickte kurz, bevor er den Fragesteller in seinen Plan einweihte. »Ich will, dass Sie eine Sondereinheit oder wie man heute auf Neudeutsch sagt ? eine task force – aus kompetenten Kriminalisten der einzelnen Bundesländer zusammenstellen, die sich dieser Sache annimmt. Und natürlich werden Sie derjenige sein, der die Fäden zusammenhält. Ich denke, Sie haben durchaus das Zeug, um diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Also, wie denken Sie darüber?« Er starrte Inspektor Römer, auf eine Antwort lauernd, an. Abteilungsinspektor Römer musste nicht erst lange überlegen. Es war nicht das erste Mal, dass ihm sein Chef die eine oder andere knifflige Aufgabe übertrug. »Wenn Sie es so beschlossen haben, dann bin ich natürlich bereit dafür«, sagte er zu, ohne erst lange darüber nachzudenken. »Dann wäre das also geklärt. Und nun zu den Einzelheiten: Zuerst setzen Sie sich mal mit den jeweiligen Polizeidienststellen in Verbindung, die mit an uns gerichteten Berichten auf dieses Problem aufmerksam gemacht haben. Sie sollen Ihnen die Namen ihrer fähigsten Beamten nennen. Ich denke mal, wenn die jeweilige Dienststelle schon einen solchen Fall hat, dann werden sie wohl die Mitarbeit in der Sondereinheit kaum ablehnen, und sie werden sich bestimmt auch nicht auf die Zehen getreten fühlen, wenn wir uns sozusagen einmischen.« Inspektor Römer nickte einige Male. »Habe verstanden.« »Gut. In diesem Zusammenhang sehe ich es auch für nützlich an, wenn sie Kontakt mit den Polizeibehörden unserer Nachbarländer aufnehmen. Ich denke da besonders an das deutsche BKA in Wiesbaden. Vielleicht haben die schon etwas, was uns möglicherweise weiterbringen könnte.« Der Chefinspektor wendete sich nun Gruppeninspektor Langner zu. »Da die Vermutung nahe liegt, dass hinter der Sache möglicherweise eine international tätige Bande steckt, ist es unbedingt notwendig, sich Zugang zu den Datenbanken von Interpol zu verschaffen ? möglicherweise gibt es Hinweise auf ähnliche Fälle von Verschwinden.« Der Interpol-Verbindungsmann deutete seine Bereitschaft mit dem üblichen Kopfnicken an. »Demzufolge sind Sie mit von der Partie?«, vergewisserte sich der Chefinspektor noch einmal und das, obwohl es da eigentlich nichts zu vergewissern gab. Für einen hohen Polizeibeamten, der es mit einem regelmäßigen Fitnesstraining nicht mehr so genau nimmt, nicht ganz untypisch, schraubte er sich schwerfällig von dem Sitz hoch und marschierte zu seinem Schreibtisch. Mit einem dünnen Papierbündel in der Hand kehrte er zurück. »Hier, die mir zugegangenen Berichte über die an uns gemeldeten Fälle verschwundener Personen. Ich habe für jeden von Ihnen ein Exemplar ausdrucken lassen.« Da sich Inspektor Römer angesprochen fühlte, streckte er die Hand danach aus. »Also verlieren Sie keine Zeit und machen Sie sich gleich an die Arbeit«, signalisierte der Chefinspektor den beiden Beamten das Ende der kurzen Unterredung. »Und halten Sie mich auf dem Laufenden«, rief er Römer und Langner noch hinterher, als die beiden schon auf dem Weg zur Tür waren. Draußen auf dem Flur atmeten beide Inspektoren zunächst einmal erleichtert auf. Ein Gespräch beim Chef löste stets ein komisches Gefühl aus – man wusste nie, was einem erwartet. Wie von einer schweren Last befreit reichten sie sich die Hände. »Wussten Sie davon?«, erkundigte sich Römer an Langner gewandt. »Ja. Es gab da so einige Gerüchte in dieser Richtung. Und um ehrlich zu sein, ich war es, der den Chefinspektor darauf hingewiesen hat. Aber er schien nicht besonders überrascht zu sein. Offenbar war er schon vor meinen Hinweis im Bilde. Wahrscheinlich waren die Berichte irgendwie auf seinem Tisch gelandet.« »Ist anzunehmen«, stimmte Römer der Auffassung seines Berufskollegen zu. »Und was denken Sie, wie sollen wir nun weiter vorgehen?«, erkundigte sich Inspektor Langner. Inspektor Römer überlegte einen Moment. »Wollen wir nicht in meinem Büro weiter darüber reden?«, schlug er vor. »Ach,...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.