Eschbach | Perry Rhodan 3297: Unter dem Himmel von Gatas | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3297, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Eschbach Perry Rhodan 3297: Unter dem Himmel von Gatas

Perry Rhodan-Zyklus "Fragmente"
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-8453-6297-7
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Perry Rhodan-Zyklus "Fragmente"

E-Book, Deutsch, Band 3297, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-6297-7
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Vielleicht kann Perry Rhodan, der als erster Mensch auf Außerirdische gestoßen ist, endlich sein großes Ziel erreichen: Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Milchstraße - das Geisteswesen ist in Fragmente zersplittert worden, die sich an verschiedenen Stellen im Kosmos befinden. Mehrere dieser Fragmente konnten gefunden und geborgen werden, aber nicht immer verlief alles nach Plan. In der Milchstraße sammeln sich nun alle gefundenen Fragmente - und bilden damit ein Angriffsziel für den großen Hintertreiber des Plans, ES neu entstehen zu lassen: Kmossen, Proto-Quintarch von FENERIK. Die Galaktiker müssen versuchen, die Fragmente an einen geschützten Ort zu bringen. Entscheidendes trägt sich dabei zu UNTER DEM HIMMEL VON GATAS ...

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2.   Alles begann am 26. September 2098 NGZ. Das weiß ich, weil wir eine Uhr im Schlafzimmer haben, die außer der Gatas-Zeit auch die galaktische Standardzeit anzeigt. Ich bräuchte das nicht, aber meine Frau besteht darauf. Symou ist Akonin, und wie viele Akonen orientiert sie sich heutzutage, siebenhundert Jahre nach der Zerstörung des Planeten, nicht mehr an der Drorah-Zeit, sondern am galaktischen Kalender. Dass die sogenannte Standardzeit nichts anderes ist als die Ortszeit von Terrania, ist kein Problem für sie: Die Terraner hatten nun mal die Idee, eine galaktische Standardzeit einzuführen, basta. Akonen sind ziemlich pragmatisch, glaube ich. Auf Gatas erwacht man als Mensch immer sehr ausgeruht. Ein Tag dauert etwas über dreißig irdische Stunden, das heißt, man kann spät zu Bett gehen und trotzdem genug Schlaf finden. An diesem Tag erwachte ich, nicht zum ersten Mal, vom Gekecker der Pyroi, die wie wild in den Ästen des alten Nogawyrbaums herumturnten, in den unser Baumhaus gebaut ist. Unser Schlafzimmer liegt im obersten Stock, ich schlüpfte also leise aus dem Bett und trat hinaus auf die Terrasse. In der Nacht war Nebel vom Meer her über Land gezogen, die grün-violetten Blätter des Baums schimmerten feucht, und es roch angenehm nach Holz. Die Pyroi gingen auf Abstand, klammerten sich an Äste und Streben und wackelten mit ihren diskusförmigen Köpfen. Einer wagte sich näher, Ompo, ihr Anführer. Er weiß, dass er von mir nichts zu befürchten hat, denn Symou und ich haben ihn aufgezogen, als ihn seine damalige Horde verletzt zurückgelassen hatte. »Ma–rion?«, artikulierte er mühsam. »Yu–sha?« Die Namen unserer Töchter, die nie müde werden, mit ihm zu spielen. »Die beiden schlafen noch«, sagte ich und kraulte ihm den Rücken. »Schla-fen«, echote er, machte alle vier Augen zu und neigte den Kopf zur Seite, um mir zu zeigen, dass er verstand, was ich damit meinte. »Du kannst ja versuchen, sie zu wecken. Marion muss in die Schule und Yusha ins Kindernest.« Er gab einen Pfeiflaut von sich, entzog sich meinem Kraulen und hangelte sich davon, gefolgt von den anderen. Er weiß genau, hinter welchem Fenster die Mädchen schlafen. Illustration: Swen Papenbrock Alles deutete darauf hin, dass es ein schöner Tag werden würde. Am Firmament zog gerade die Losungsscheibe dahin, ein riesiger Satellit, der Gatas auf einer tiefen Polbahn rund dreißigmal pro Tag umkreist. Sein einziger Zweck ist, jede Nacht eine Losung anzuzeigen, das sogenannte Kyketsu: mal eine politische Parole, mal ein kurzes Gedicht, meistens aber ein erbaulicher Satz aus der Mythologie der Jülziish. Es war schon zu hell, als dass ich das Kyketsu noch hätte entziffern können. Das bedeutete, es war höchste Zeit, die anderen aus den Betten zu scheuchen.   *   »Brauchst du heute den Gleiter?«, fragte ich Symou beim Frühstück. »Wieso?«, fragte Symou. Sie ist morgens bildschön, aber wortkarg. »Ich hab mir überlegt, dass ich heute zur Alm hochgehe«, antwortete ich. »Es ist Zeit, dass die Kyatapira auf die Weide kommen. Ich könnte die Mädchen am Schulzentrum absetzen und dann hochfliegen. Aber ich kann auch den Gravopak nehmen.« Symou schüttelte unwillig den Kopf. »Du weißt, dass ich es hasse, wenn du dieses alte Ding benutzt. Nimm den Gleiter, ich kann mit dem Fahrrad fahren.« Ich muss dazu sagen, dass wir keine zwei Syr vom berühmten Perlstein Sanatorium entfernt wohnen, wo Symou als komparatistische Medikerin arbeitet. Die Strecke legt man zu Fuß locker in einer Standardstunde zurück, mit dem Rad ist es ein Klacks. »Das alte Ding«, verteidigte ich meinen Kauf, »stammt aus Beständen der gatasischen Flotte ...« »... die es ausgemustert hat. Mach einen Fehler in der Wartung, und du endest in einer Felsschlucht.« Symou vertraut im Grunde nur Produkten akonischer Technik, am liebsten solchen, die sie selbst angeschafft hat. Ich seufzte. »Gut. Ich nehme den Gleiter.« Die Frau meines Herzens überließ es mir, die Kinder von ihren Spielen mit den Pyroi loszueisen, sie für den Tag fertigzumachen und den Haushaltsroboter zu instruieren. Dann bestiegen wir den Gleiter und holten drei Häuser weiter Myar und Eftüli ab, die Töchter der Weesyls im gleichen Alter. Marion und Yusha wechselten übergangslos ins Jülziish. So flog ich dann los, vier zwitschernde Plappermäuler auf dem Rücksitz, zum Schulzentrum unten im Tal, in Hülin'perl. Soweit ein normaler Tag. Das, was uns überrollen sollte, begann ganz, ganz langsam.   *   Alm ist ein terranisches Wort und bezeichnet einen Gasthof mit Viehzucht in Gebirgslage: eine präzise Beschreibung des Anwesens, das ich von meinem Vater geerbt habe und dieser von seinem. Achthundert Meter unterhalb des Gipfels des Syanchyo im südlichen Tyrr-Gebirge gelegen, biete ich in der Urlaubszeit einfache Gerichte terranischen Ursprungs an, zum Beispiel Residentenschmarrn, Omelette, Bratkartoffeln mit Spiegelei oder Apfelkrapfen. Für bergwandernde Jülziish, die bei mir einkehren, sind das exotische Genüsse, und sie kommen so gut an, dass ich kaum Werbung zu machen brauche. Weil das, wie gesagt, nur in der Urlaubszeit läuft, gehe ich – da bin ich ein typischer Gatas-Terraner – noch zwei weiteren Beschäftigungen nach. Zum einen arbeite ich ebenfalls am Perlstein Sanatorium, nicht im medizinischen Bereich, sondern im xenosoziologischen Institut, das dem Austausch zwischen gatasischer und terranischer Kultur dient. Und zum anderen züchte ich Kyatapira. Das sind Bergtiere, eine Art Riesenraupen mit bis zu zwanzig Beinstummelchen, die sich leise summend durch das harte, perlmuttfarbene Gras der Höhenlagen fressen, was manchmal wie ein Konzert klingt. Kyatapira haben ein seidig-wolliges Fell, das in allen Farben des Spektrums schillert und sehr gefragt ist, bei Gatasern wie bei Touristen aus der lemurischen Allianz. Die Wollseide wärmt im Winter, kühlt im Sommer und ist unverwüstlich. Die Schur erfordert Geschick und ist anstrengend, aber in guten Jahren bringt das so viel, dass ich meine anderen Jobs gar nicht bräuchte. Eine sehr komfortable Position, finde ich. Als ich auf der Alm ankam, machte ich als Erstes einen Kontrollgang. Alles war in Ordnung: die Kühltruhen gefüllt, die Vorratsregale auch. Die Automatiken zeigten Blau, für Gataser das Zeichen, dass alles in Ordnung ist. Ich checkte auch das Notfallsystem, das für Bergnotfälle vorgeschrieben ist: eine Notfall-Medokammer sowie eine mobile Medoeinheit. Letztere hatte Symou aufgetrieben, als das vorige Gerät, das über hundert Jahre alt gewesen sein muss, den Geist aufgegeben hatte – ohne jemals benutzt worden zu sein, übrigens. Auch diese Geräte zeigten alle ein beruhigendes Blau. Das einzig Ärgerliche war, dass sich an der Wetterseite des Gebäudes wieder Schwarzstein gebildet hatte, eine Ablagerung des feinen Staubs, den Winterstürme in diesen Höhenlagen herantragen. Also holte ich mein altes Multifunktionsgerät und entfernte den Belag mit dem Desintegrator. Obwohl weit und breit niemand zu sehen war, beeilte ich mich. Das Gerät stammte noch von meinem Vater und war nicht mehr zugelassen, ich hätte es längst abgeben müssen. Der Grund: Wenn man den Intensitätsregler über den Anschlag hinaus drehte, wurde aus dem hauchdünnen Desintegrationsfeld ein richtiger Strahl, kurzum, es ließe sich als Waffe missbrauchen. Aber moderne Geräte konnte man kaum bedienen, wenn man keine drei Daumen an der Hand hatte, deswegen behielt ich es. Nachdem das erledigt war, stieg ich hinab in die Ställe. Die Kyatapira begrüßten mich aufgeregt. Es drängte sie ins Freie, genau, wie ich es mir gedacht hatte. In der kühleren Jahreszeit sind sie gerne drinnen, mümmelten das Trockenfutter aus dem Automaten und liegen den lieben langen Tag summend beisammen. Aber nun war es Zeit. Ich öffnete das Tor, sie hoppelten hinaus auf die Weide, und alles, was mir zu tun blieb, war, den Roboter einzuschalten, damit er den streng riechenden Stall reinigte. Dann folgte ich den glitzernden Tieren ins Freie. Das weißblaue Licht Verths ließ den Himmel leuchten und schimmerte auf den Wassern der Ziirysh-Bucht, die man von meiner Alm aus sehen kann. Herrlich. Mit mir und der Welt zufrieden, setzte ich mich auf meinen Lieblingsplatz, eine alte Bank unter einem Shökekr-Busch, und aktivierte ein Holobuch. Ich gebe es zu: Meine Alm ist zugleich ein Refugium, und meine Arbeit dort oft nur ein Vorwand, um mal für mich zu sein. Doch das war mir an diesem Tag nicht vergönnt. Aus dem Tal näherte sich ein Gleiter, und er kam direkt auf mich zu.   *   Wenn sich zwei Jülziish treffen, entbieten sie einander üblicherweise den Gruß »Gazzys´pryzayar!«, eine Segensformel, mit der man dem anderen zahlreiche Nachkommen wünscht – ein veralteter Wunsch, denn moderne Jülziish beschränken die Zahl ihrer Kinder mit empfängnisverhütenden Mitteln. Aber es ist eben Tradition. Trifft ein Jülziish einen Nicht-Jülziish, grüßt er ihn dagegen wohlwollend mit »Bhüy´eshell!«, was so viel heißt wie: Augen voller Licht! Der Jülziish hingegen, der seinen altersschwachen Gleiter schräg über mir zum Stillstand brachte, das Verdeck auffahren ließ und auf mich herabsah, grüßte mich mit: »Hallo, Zweiäuglein!« Worauf ich erwiderte: »Hallo, alter Tellerkopf. Was machst du hier?« Denn es handelte sich um niemand anderen als Me'Shy, meinen ältesten und besten...



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