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E-Book, Deutsch, 303 Seiten

Essau Angst bei Kindern und Jugendlichen

E-Book, Deutsch, 303 Seiten

ISBN: 978-3-8463-5953-2
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Mit diesem Buch erhalten Studierende der Psychologie, Psychotherapie sowie Pädagogik, Sozialpädagogik, und des Lehramts einen Überblick über das psychologische Basiswissen zur Angststörung bei Kindern und Jugendlichen.

Für die spätere Praxis besonders wichtig: Die gängigen Therapie-Manuale für Angststörungen werden anschaulich erklärt und kritisch eingeordnet.
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Vorwort und Danksagung 11
I Merkmale der Ängste, Furcht, Angststörungen 13
1 Einleitung 14
1.1 Angst, Furcht, Phobie und Panik 17
1.2 Normales Erleben 18
1.2.1 Normale Rituale und Wiederholungsverhalten 18
1.2.2 Normale Furcht 23
1.2.3 Normale Besorgnis 25
1.3 Angst und Phobien in verschiedenen Kulturen 27
1.4 Übungsfragen zum 1. Kapitel 30
2 Beschreibung und Klassifikation von Angststörungen 31
2.1 Störung mit Trennungsangst 36
2.2 Panikstörung 38
2.3 Agoraphobie 45
2.4 Spezifische Phobie 48
2.5 Soziale Phobie 52
2.6 Zwangsstörung 58
2.7 Die Generalisierte Angststörung 65
2.8 Posttraumatische Belastungsstörung 70
2.9 Akute Belastungsstörung 75
2.10 Andere Phobien und Ängste: Schulvermeidungsverhalten, Prüfungsangst, Selektiver Mutismus 77
2.11 Übungsfragen zum 2. Kapitel 83
3 Erhebungsmethoden und Diagnostik 85
3.1 Klinische Interviews 86
3.1.1 Unstrukturierte Interviews 87
3.1.2 Strukturierte Interviews 89
3.1.3 Multi-Informant 92
3.2 Selbstbeurteilungsfragebögen 93
3.3 Verhaltensbeobachtungen 97
3.3.1 Der „Behavioral Avoidance Task“ 98
3.3.2 Rating-Skalen zur Verhaltensbeobachtung 100
3.3.3 Rollenspiel-Tests. 101
3.3.4 Andere Verhaltensbeobachtungs-Methoden 101
3.4 Selbstbeobachtungsverfahren: Tägliches Tagebuch 103
3.5 Rating von Bezugspersonen. 106
3.6 Psychosoziale Beeinträchtigung 108
3.7 Maße für mit Angst zusammenhängende Konstrukte 110
3.7.1 Erfassung der familiären Situation 110
3.7.2 Erfassung des Temperaments. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
3.8 Welche Erfassungsmethoden sollen eingesetzt werden? 113
3.9 Übungsfragen zum 3. Kapitel 114
4 Epidemiologie 116
4.1 Häufigkeiten von Angststörungen 118
4.2 Angststörungen und Geschlecht 123
4.3 Angststörungen und Alter 125
4.4 Panikattacken bei Kindern und Jugendlichen 126
4.5 Übungsfragen zum 4. Kapitel 131
5 Komorbidität und Alter bei Störungsbeginn 132
5.1 Komorbidität zwischen Angst und anderen Störungen 132
5.1.1 Alter bei Störungsbeginn von Angststörungen 135
5.1.2 Zeitliche Abfolge von Angst- und depressiven Störungen 136
5.2 Klinische Auswirkungen von Komorbidität 137
5.3 Übungsfragen zum 5. Kapitel 141
6 Psychosoziale Beeinträchtigung und Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten der psychosozialen Versorgung 142
6.1 Psychosoziale Beeinträchtigung und Angststörungen 144
6.2 Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten 147
6.3 Übungsfragen zum 6. Kapitel. 152
7 Verlauf von Angststörungen 153
7.1 Verlauf von Angststörungen bei Erwachsenen 154
7.2 Verlauf von Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen 154
7.2.1 Im klinischen Setting
7.2.2 In der Allgemeinbevölkerung
7.3 Prädiktoren von negativem Verlauf 160
7.4 Übungsfragen zum 7. Kapitel 161
II Theorien und Risikofaktoren 163
8 Modelle von Angststörungen. 164
8.1 Klassische Konditionierung 164
8.2 Die Zwei-Faktoren-Theorie der Vermeidung 166
8.3 Lernen durch Beobachtung 167
8.4 Rachmans Modell 167
8.5 Das Krankheits-Vermeidungs-Modell 169
8.6 Kognitive Modelle 170
8.6.1 Kognitives Modell von Panikattacken 171
8.6.2 Kognitive Theorie der Agoraphobie 172
8.6.3 Kognitives Modell der Sozialen Phobie 173
8.7 Die psychoanalytische Theorie 175
8.8 Das Bindungsmodell 176
8.9 Das Temperaments-Modell 179
8.10 Übungsfragen zum 8. Kapitel. 181
9 Risikofaktoren. 182
9.1 Familiäre Faktoren 182
9.1.1 Familiäre Häufung bei Angststörungen 183
9.1.2 Familiäre Faktoren nach Berichten von Erwachsenen mit Angststörungen 184
9.1.3 Familiäre Faktoren bei ängstlichen Kindern 186
9.1.4 Beobachtungsstudien und Angststörungen 187
9.2 Temperamentsfaktoren 188
9.3 Kognitive Faktoren 191
9.4 Lebensereignisse und Bewältigungsstrategien 196
9.5 Übungsfragen zum 9. Kapitel 198
III Psychologische Intervention 201
10 Psychologische Interventionen 202
10.1 Verhaltensbezogene Interventionen 204
10.1.1 Expositionsverfahren 204
10.1.2 Systematische Desensibilisierung 205
10.1.3 Kontingenzmanagement 211
10.1.4 Emotive Vorstellungsübungen. 213
10.1.5 Modell-Lernen 215
10.1.6 Der Einsatz von Tokens. 216
10.2 Kognitive Interventionen: Selbstinstruktions-Training 216
10.3 Kognitiv-behaviorale Interventionen 218
10.4 Kombinierte Interventionen 221
10.4.1 Das „Coping Cat“ 222
10.4.2 Das „Coping Koala“ 224
10.4.3 Das FREUNDE-Programm 228
10.4.4 Training sozialer Kompetenzen: Förderung sozialer
Kompetenz bei Kindern und Jugendlichen 236
10.4.5 Behandlung der Sozialen Phobie 243
10.5 Training mit sozial unsicheren Kindern 252
10.6 Familienbezogene Interventionen 253
10.6.1 Systemische Modelle der Familientherapie 254
10.6.2 Strukturelle Familientherapie 254
10.6.3 Strategische Familientherapie 256
10.7 Psychodynamische Interventionen am Beispiel der Spieltherapie 258
10.8 Effektivität der psychologischen Intervention 260
10.9 Übungsfragen zum 10. Kapitel. 265
11 Zusammenfassung und Ausblick 266
11.1 Klassifikation 266
11.2 Erhebungsverfahren 267
11.3 Epidemiologie und Beeinträchtigungen 270
11.4 Komorbidität 271
11.5 Verlauf. 272
11.6 Risikofaktoren 273
11.7 Behandlung 276
11.8 Fazit 277
Glossar 279
Literatur 283
Sachverzeichnis 300


2Beschreibung und Klassifikation von Angststörungen Klassifikationssysteme Die am häufigsten eingesetzten Klassifikationssysteme für Angststörungen sind das Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen (DSM-IV; American Psychiatric Association 1994 (APA); deutsche Version: Saß et al. 1996) und die Internationale Klassifikation psychischer Störungen (ICD; World Health Organization 1993; deutsche Version: Dilling et al. 1994). Im Gegensatz zu früheren Versionen beider Klassifikationssysteme stimmen die derzeitigen Fassungen in großen Teilen überein (Tab. 2.1). Sie unterscheiden sich in einigen Punkten. Hauptunterschiede zwischen dem DSM-IV und der ICD-10 bestehen darin, dass in der ICD-10 die Angststörungen in (a) Phobische Angststörungen (F40) und (b) andere Angststörungen (F41) unterteilt sind, die die Panikstörung und die Generalisierte Angststörung umfassen. Im DSM-IV wird die Zwangsstörung als ein Subtyp von Angststörungen klassifiziert, während in der ICD10 zwischen Ängsten und Zwängen unterschieden wird. Ein anderer wichtiger Unterschied ist, dass die ICD-10 eine Kategorie gemischter „Angst- und depressiver Störungen“ beinhaltet, die das DSM-IV nicht enthält. Diese Kategorie ist für Fälle bestimmt, in denen Symptome von Angst und Depression vorliegen, wobei weder die Angstnoch die Depressionssymptome für sich genommen schwer genug sind, um die Diagnose einer Angststörung oder einer depressiven Störung zu rechtfertigen. Diese Kategorie ist zwar nicht in der Hauptklassifikation des DSM-IV vertreten, jedoch Bestandteil einer Liste von Kategorien, die in weiteren Studien untersucht werden sollen. DSM-II, DSM-III, DSM-III-R In der ersten Ausgabe des DSM (APA 1952) wurden Phobien zuerst als psychoneurotische Reaktionen identifiziert (Tab. 2.2). Im DSM-II (APA 1968) wurde diese Kategorie geändert und Phobien als phobische Neurosen bezeichnet. Im DSM-II wurde auch die Überängstlichkeitsreaktion als eine eigene diagnostische Kategorie für Kinder und Jugendliche eingeführt. Im DSM-III (1980) und DSM-III-R (1987) unternahm man erste Versuche, auf die Entwicklung abgestimmte diagnostische Kriterien für Angst und Phobische Störungen bei Kindern und Jugendlichen zu entwerfen. Es wurden die Störung mit Trennungsangst, die Störung mit Überängstlichkeit und die Störung mit Kontaktvermeidung unterschieden. Zusätzlich konnten bei Kindern und Jugendlichen die Angststörungen Erwachsener diagnostiziert werden. So markierten das DSM-III und das anschließende DSM-III-R den Beginn von Studien, in denen die Aspekte von Angststörungen in der Kindheit untersucht wurden. Derartige Studien haben zu Veränderungen der diagnostischen Kriterien einiger Angststörungen im DSM-IV und in der ICD-10 geführt. Tab. 2.1 Klassifikation von Angststörungen nach ICD-10 und DSM-IV ICD-10 DSM-IV F40 Phobische Störungen F40.0 Agoraphobie F40.1 Soziale Phobien F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien F40.8 Sonstige Phobische Störungen F40.9 Nicht näher bezeichnete Phobische Störungen 300.22 Agoraphobie ohne Panikstörung 300.23 Soziale Phobie 300.29 Spezifische Phobie 300.00 Angststörung NNB F41 Sonstige Angststörungen F41.0 Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst) F41.1 Generalisierte Angststörung F41.2 Angst und depressive Störung, gemischt F41.3 Sonstige gemischte Angststörungen F41.8 Sonstige näher bezeichnete Angststörungen F41.9 Nicht näher bezeichnete Angststörungen 300.21 Panikstörung mit Agoraphobie 300.01 Panikstörung ohne Agoraphobie 300.02 Generalisierte Angststörung 300.00 NNB Angststörung F42 Zwangsstörung F42.0 Vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang F42.1 Vorwiegend Zwangshandlungen (Zwangsrituale) F42.2 Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt F42.8 Sonstige Zwangsstörungen F42.9 Nicht näher bezeichnete Zwangsstörung 300.3 Zwangsstörung F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen F43.0 Akute Belastungsreaktion F43.1 PosttraumatischeBelastungsstörung F43.2 Anpassungsstörungen F43.8 Sonstige Reaktionen auf schwere Belastung F43.9 Nicht näher bezeichnete Reaktion auf schwere Belastung 308.3 Akute Belastungsstörung 309.81 PosttraumatischeBelastungsstörung Tab. 2.2 Klassifikation der Angststörungen im DSM-III-R und DSM-IV DSM-III-R DSM-IV Angststörungen des Kindes- und Jugendalters 309.21 Störung mit Trennungsangst 313.21 Störung mit Kontaktvermeidung 313.00 Störung mit Überängstlichkeit Andere Störungen des Kleinkind-, Kindes- und Jugendalters 309.21 Störung mit Trennungsangst Angststörungen (Erwachsenenteil) 300.22 Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgeschichte 300.21 Panikstörung mit Agoraphobie 300.01 Panikstörung ohne Agoraphobie 300.02 Generalisierte Angststörung 300.23 Soziale Phobie 300.29 Einfache Phobie 300.30 Zwangsstörung 309.89 Posttraumatische Belastungsstörung Angststörungen (Erwachsenenteil) 300.22 Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgeschichte 300.21 Panikstörung mit Agoraphobie 300.01 Panikstörung ohne Agoraphobie 300.02 Generalisierte Angststörung 300.23 Soziale Phobie 300.29 Spezifische Phobie 300.30 Zwangsstörung 309.81 Posttraumatische Belastungsstörung DSM-IV Das DSM-IV (APA 1994) unterscheidet sich in einigen Punkten von den zwei vorherigen Fassungen (DSM-III [APA 1980]; DSM-III-R [APA 1987]). Während die früheren Ausgaben drei verschiedene diagnostische Kategorien von Angststörungen beinhalteten (Störungen mit Überängstlichkeit, Störung mit Kontaktvermeidung und Störung mit Trennungsangst), wurde in der aktuellen Version des DSM die Störung mit Überängstlichkeit unter der Generalisierten Angststörung und die Vermeidungsangst unter der Sozialen Phobie subsumiert. Als einzige Angststörung unter „Störungen, die gewöhnlich im Kleinkindalter, der Kindheit oder der Adoleszenz diagnostiziert werden“ (Saß et al. 1996), bleibt somit die Störung mit Trennungsangst bestehen. Die übrigen Angststörungskategorien können sowohl auf Kinder und Jugendliche als auch auf Erwachsene angewandt werden: Agoraphobie, Soziale Phobie, Spezifische Phobie, Panikstörung, Zwangsstörung, Generalisierte Angststörung, Posttraumatische und Akute Belastungsstörung (Tab. 2.3). All diese Angststörungen sind durch eine übermäßige oder unangemessene Angst gekennzeichnet, die bei den Betroffenen zu einer deutlichen Funktionsbeeinträchtigung führt. Sie unterscheiden sich jedoch bezüglich der Beschaffenheit des gefürchteten Reizes und den dadurch ausgelösten Angstreaktionen. Um eine Angststörung nach dem DSM-IV zu diagnostizieren, dürfen sich die Symptome nicht besser durch eine andere psychische Störung, eine medizinische Ursache oder als Ergebnis eines Substanzgebrauchs erklären lassen. ICD-10 Die ICD-10 unterscheidet vier kind- und jugendspezifische Angststörungen: die emotionale Störung mit Trennungsangst des Kindesalters (F93.0), die Phobische Störung des Kindesalters (F93.1), die Störung mit sozialer Ängstlichkeit des Kindesalters (F93.2) und die emotionale Störung mit Geschwisterrivalität (F93.3). Sie werden der Kategorie „emotionale Störungen des Kindesalters“ zugeordnet. Die kindspezifische Generalisierte Angststörung (F93.80) wird nicht in den klinisch-diagnostischen Leitlinien, sondern ausschließlich in den Forschungskriterien aufgeführt. Deshalb sollte bei dem Gebrauch der ICD-10-Klassifikation sowohl die klinisch-diagnostischen Leitlinien als auch die Forschungskriterien parallel verwendet werden. Die anderen Arten von Angststörungen wurden folgenden Kategorien zugeordnet: •Phobische Störungen (z. B. Agoraphobie [F41.0], Soziale Phobie [F40.1], Spezifische Phobien [F40.2], sonstige Phobische Störungen [F40.8]); •sonstige Angststörungen (z. B. Panikstörung [episodisch paroxysmale Angst; F41.0], Generalisierte Angststörung [F41.1], Angst und depressive Störung, gemischt [F41.2]); •Zwangsstörung (F42) und •Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (z. B. Akute Belastungsreaktion [F43.0)], Posttraumatische Belastungsstörung [F43.1] und...


Essau, Cecilia A.
Professor Dr. Cecilia A. Essau lehrt und forscht an der University of Roehampton, London

Professor Dr. Cecilia A. Essau lehrt und forscht an der University of Roehampton, London


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