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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 384 Seiten

Reihe: Mythos Academy Colorado

Estep Coldest Frost

Mythos Academy Colorado 3
19001. Auflage 2019
ISBN: 978-3-492-99416-3
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mythos Academy Colorado 3

E-Book, Deutsch, Band 3, 384 Seiten

Reihe: Mythos Academy Colorado

ISBN: 978-3-492-99416-3
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Team Midgard um die Spartanerin Rory Forseti und ihre Freunde Zoe, Ian und Mateo weiß, dass die Schnitter des Chaos versuchen, mächtige mythologische Artefakte zu stehlen. Seit Covington, der böse Anführer der Schnitter, mehrfach versucht hat, Rory mithilfe von dunklen Artefakten in einen Schnitter zu verwandeln, setzt Team Midgard alles daran, gefährliche Artefakte vor den Schnittern zu schützen. Doch während einer Trainingsmission werden Ian, Zoe und Mateo mit dem gefährlichen Gift der Roten Narzisse infiziert. Dadurch gelingt es Covington, Rorys Freunde seinem Willen zu unterwerfen und sie zu seinen gefügigen Gefolgsleuten zu machen. Wird Rory es schaffen, ihre Freunde zu retten und Covingtons finstere Pläne zu vereiteln?
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1
»Das wird ein Kinderspiel.« Munter sprach mein Freund Mateo Solis diese schrecklichen Worte aus. Ich sah erst ihn, dann Zoe Wayland und Ian Hunter an. Zoe schüttelte den Kopf, Ian stöhnte und ich seufzte, weil ich ganz ihrer Meinung war. »Was?«, fragte Mateo. »Was ist?« Zoe warf die Hände in die Luft. Hellblaue Magiefunken schossen ihr aus den Fingerspitzen und erloschen wieder. Walküren gaben immer Magie ab, wenn sie sich aufregten oder ihre Gefühle überkochten. »Da fragst du noch?«, sagte sie. »So etwas zu sagen bringt Pech.« »Ja, Alter«, bestätigte Ian. »Sag niemals – niemals –, dass etwas ein Kinderspiel wird. Denn dann geht es garantiert schief.« »Restlos schief«, stimmte ich zu. Mateo sah uns alle drei nacheinander an. »Ich wusste gar nicht, dass ihr so abergläubisch seid.« »Ähm, hallo, wir sind an der Mythos Academy«, erklärte Zoe. »Wir haben es ständig mit mythologischen Monstern, gruseligen Artefakten und mordlustigen Schnittern zu tun. Aberglauben ist unser Spezialgebiet. Und nach all dem Mist, den wir in den letzten Monaten erlebt haben, wären wir einfach dumm, wenn wir nicht abergläubisch wären.« »Total«, bestätigte Ian. »Absolut«, stimmte ich zu. Mateo rollte angesichts unserer düster-pessimistischen Einstellung nur mit den Augen. »Von mir aus. Aber jetzt haben wir erst einmal eine Mission, also lasst mich meine Arbeit machen.« Er wartete auch keine weitere Wortmeldung von uns ab, sondern klappte umstandslos seinen Laptop auf. Das sanfte weiße Leuchten des Bildschirms betonte seine dunkelbraunen Haare und Augen und ließ seine Haut wie polierte Bronze schimmern. Mateo ließ die Knöchel knacken und streckte beide Arme aus wie ein Läufer, der sich auf ein Rennen vorbereitete. Dann beugte er sich über den Laptop und begann zu tippen. Seine Finger flogen nur so über die Tasten – dank seiner erstaunlichen Römerschnelligkeit fast zu schnell, um ihnen zu folgen. Mateo, Zoe, Ian und ich gehörten zum Team Midgard, einer streng geheimen Gruppe, die versuchte, die bösen Schnitter des Chaos daran zu hindern, die Herrschaft über die mythologische Welt zu übernehmen. Für heute Nacht hatte Hiro Takeda, der erwachsene Anführer von Team Midgard, uns beauftragt, in ein Gebäude einzubrechen. Dort sollten wir über ein mythologisches Artefakt wachen, das Covington, der Anführer der Schnitter, vielleicht zu stehlen beabsichtigte. Mateo saß im Schneidersitz auf dem Boden, den Laptop auf den Knien, und Zoe, Ian und ich hockten um ihn herum. Wir hatten uns im Schatten einiger dichter Büsche niedergelassen, die auch den böigen Wind abhielten. Es war kurz nach zehn Uhr an einem wirklich kalten Novemberabend. Raureif hatte bereits das Gras und die Sträucher überzogen und verlieh den immergrünen Blättern einen silbrigen Glanz. Mateo trug seine üblichen Sachen: dunkelblaues, langärmliges Shirt mit der Aufschrift Bigtime Barracudas, Jacke, Kakihose und blaue Laufschuhe. Zoe, Ian und ich waren hingegen ganz in Schwarz gekleidet, von den Shirts und Jacken bis hin zu den Jeans und Stiefeln. Wir drei sahen aus wie Fassadenkletterer aus einem Gangsterfilm. Und in gewisser Weise waren wir das an diesem Abend auch. »Und … fertig!« Mateo drückte eine letzte Taste und blickte dann von seinem Bildschirm auf. »Ich habe die Alarmanlage des Gebäudes gehackt und die Übertragung der Überwachungskameras auf Endlosschleife gestellt. Jetzt sieht jeder, der auf die Bilder schaut, nur Bücher, Artefakte und Möbel statt euch, wie ihr dort herumschleicht. Ich kann auch keine Wachleute oder Schnitter entdecken, weder außerhalb noch innerhalb des Gebäudes.« Ich nickte ihm zu und sah dann Zoe und Ian an. »Seid ihr bereit?« Sie nickten ebenfalls. »Dann los«, sagte ich. Mateo blieb in unserem Versteck zurück, um die Alarmanlage und die Bilder der Sicherheitskameras im Auge zu behalten, während Zoe, Ian und ich hinter den Büschen hervorschlichen, die entlang der Wand eines dunkelgrauen Steingebäudes wuchsen. In mehr als hundert Meter Entfernung ragte jenseits einer Rasenfläche ein weiteres, größeres, ebenfalls dunkelgraues Gebäude auf. Das war unser Ziel. Ich spähte in die Dunkelheit, aber alles blieb ruhig. Keine Spur von einem Schnitter oder sonst jemandem. Es war totenstill – nicht einmal die leisen Rufe einer Eule waren zu hören. Ich nickte Zoe und Ian noch einmal zu. Zusammen traten wir von der Wand weg und liefen auf das andere Gebäude zu. Wir bewegten uns schnell und leise, behielten den Kopf unten und mieden das goldene Licht der Straßenlaternen an den Gehwegen. Ich sah mich ständig um und erwartete jederzeit, dass Schnitter aus den Schatten gestürzt kamen und uns angriffen. Aber wir erreichten das Zielgebäude ohne Zwischenfälle und drückten uns dort an die Wand, verschmolzen wieder mit den Schatten. »Okay, Leute.« Mateos Stimme knisterte in meinem Ohrhörer – die benutzten wir, um während einer Mission miteinander in Verbindung zu bleiben. »Immer noch keine Spur von Wachen oder Schnittern, ihr könnt also weitermachen.« »Danke«, flüsterte ich zurück. »Zoe, dein Einsatz.« Sie hockte sich hin, nahm den schwarzen Rucksack von den Schultern und öffnete dessen Reißverschluss. Dann zog sie eine Mini-Armbrust daraus hervor. Im Gegensatz zu den großen, schweren Waffen aus Holz, mit denen die Mythos-Schüler im Sportunterricht trainierten, bestand diese Armbrust aus schwarzem Kunststoff und war kaum größer als eine Hand. Runde blaue Kristalle verzierten den Lauf und verliehen der Waffe ein wenig Bling-Bling. Zoe grinste und zeigte Ian und mir die Armbrust. »Ganz neu, eine Eigenentwicklung. Klein, aber oho, genau wie ich.« Jeder im Team Midgard hatte seine spezifische Rolle, die seinen Interessen, Talenten, seiner Magie und seinen Fertigkeiten entsprach. Mateo war der Computer-Guru, Ian und ich waren die Kämpfer und Zoe unsere geniale Erfinderin. Sie warf sich noch einmal mit der Armbrust in Pose und gab ein bisschen damit an, bevor sie wieder in ihren Rucksack griff und einen kleinen silbernen Enterhaken mit einem langen Seil daran herausfischte. Zoe schob das hintere Ende des Enterhakens dort in die Armbrust, wo normalerweise ein Bolzen eingelegt wurde, und führte das Seil durch eine kleine Schlaufe seitlich an der Waffe entlang. Dann ließ sie den Rest des Seils auf den Boden fallen. »Mateo«, flüsterte Zoe. »Immer noch alles klar?« Seine Stimme erklang in meinem Ohr. »Alles klar. Los.« Zoe stand auf, hob die kleine Armbrust, zielte und drückte ab. Der silberne Enterhaken schoss durch die Luft nach oben und zog das Seil hinter sich her. Klirr! Der Enterhaken landete auf einem Balkon im ersten Stock und blieb an dessen steinernem Geländer hängen. Zoe hakte das restliche Seil aus der Armbrust, schob die Waffe zurück in den Rucksack und warf sich diesen wieder über die Schultern. Sie zerrte kurz an dem Seil, um sicherzustellen, dass der Enterhaken gut festsaß, und deutete dann auf Ian. »Wikinger vor«, sagte sie. Ian grinste, griff nach dem Seil und zog sich daran hoch. Dank seiner Wikingerkraft war er schnell im ersten Stock, schwang sein Bein über das Geländer und stieg auf den Balkon. »Spartaner als Nächstes«, sagte Zoe. Ich war nicht so superstark wie Ian, hatte mich aber in Takedas Sportunterricht an mehr als nur einem Seil hinaufgehangelt. Also machte ich mich an den Aufstieg. Einige Sekunden später war ich im ersten Stock, und Ian half mir über das Geländer auf den Balkon. Anstatt loszulassen, legte er mir die Hände an die Taille und trat noch näher an mich heran. Seine Wärme vermischte sich mit meiner eigenen und vertrieb die kühle Nachtluft. Mit seinen perfekten Wangenknochen, seiner geraden Nase und seinem kräftigen Kinn war Ian Hunter einer der schönsten Typen, die ich je gesehen hatte. Das Mondlicht unterstrich seine Gesichtszüge noch, als wäre er eine wunderschöne Statue, die irgendwie zum Leben erwacht war. Der weiche, silbrige Glanz ließ auch seine grauen Augen wie Sterne schimmern und betonte die honigfarbenen Strähnen in seinem dunkelblonden Haar, das wunderbarerweise immer ein wenig zerzaust war. »Zu schade, dass wir gerade auf einer Mission sind«, murmelte Ian. »Das wäre der perfekte Ort für einen Kuss. Oder zwei. Oder drei.« Er hatte recht. Der abgeschiedene, dunkle Balkon war der perfekte Ort für einen Kuss. Oder zwei. Oder drei. Doch Ian und ich waren ohnehin nicht gerade wählerisch, was unsere Umgebung betraf. Nach mehreren Fehlstarts waren wir vor ein paar Wochen endlich zusammengekommen und hatten uns seither immer und überall geküsst, sobald sich eine Gelegenheit ergab. »Erst die Mission«, neckte ich ihn. »Dann der Kuss.« »Wie wäre es mit nur einem Kuss?«, flüsterte Ian. »Damit er uns Glück bringt?« »Wir brauchen kein Glück«, sagte ich, aber ich grinste und legte ihm trotzdem die Arme um den Hals. Er grinste ebenfalls und senkte den Kopf. Mir stockte der Atem und ein schwindelerregendes Gefühl weitete mir die Brust. Ich öffnete die Lippen und stellte mich auf die Zehenspitzen … »Ihr seid gerade mal fünf Sekunden allein und knutscht schon rum? Igitt.« Zoes Stimme kam gleichzeitig von unten und aus meinem Ohrhörer. Ich seufzte, ließ meine Arme von Ians Hals fallen und trat zurück. »Aufgeschoben?« Er grinste mich wieder an. »Aufgeschoben.« Wir schauten über das Geländer zu Zoe hinunter. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und klopfte mit dem Fuß aufs Gras. Blaue Magiefunken strömten aus ihren Fingerspitzen, alles offensichtliche Zeichen ihres Ärgers. »Könntet ihr zwei mal aufhören,...


Estep, Jennifer
Jennifer Estep ist SPIEGEL-Bestsellerautorin und lebt in Tennessee. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die »Mythos Academy«, »Mythos Academy Colorado« und »Black Blade« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin« und »Bigtime«.



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