Fehlau | Konflikte erfolgreich managen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 255, 253 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe TaschenGuide

Fehlau Konflikte erfolgreich managen


5. Auflage 2024
ISBN: 978-3-648-17727-3
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 255, 253 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe TaschenGuide

ISBN: 978-3-648-17727-3
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jeder kennt sie, keiner will sie: Konflikte und Auseinandersetzungen. Doch nicht immer sind sie schädlich, denn häufig eröffnen sie Möglichkeiten zur Veränderung und Weiterentwicklung - gerade dort, wo Menschen zusammenarbeiten. Eberhard G. Fehlau zeigt Ihnen wie Sie diese Herausforderung mit mehr Kompetenz meistern, ob als Kollege, Mitarbeiter:in oder Vorgesetzte:r.   Inhalte: - Ursachen und erste Anzeichen erkennen - Fähigkeiten und Kompetenzen für kritische Situationen - Den Konfliktverlauf beeinflussen: Kommunikative Kompetenz und Kompromissbereitschaft - Mit großem Übungsteil: Wie Sie in Ihrem Umfeld mit Auseinandersetzungen souverän und konstruktiv umgehen   

Eberhard G. Fehlau, Dipl.-Psychologe, Dipl.-Soziologe, ist selbstständiger Berater in den Bereichen betriebliches Gesundheitsmanagement sowie Personal- und Organisationsentwicklung.
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Autoren/Hrsg.


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Mit Konflikten umgehen


Aus dem Teufelskreis negativer Emotionen herauszukommen ist nicht einfach. Doch wer sich Konflikten stellt und sie strategisch angeht, kann den Sprung in die Erfolgsspirale schaffen.

In diesem Kapitel erfahren Sie,

?wie Sie eine Strategie zur Konfliktlösung entwickeln und

?welche Fähigkeiten und Kompetenzen Sie benötigen, um sich in Konfliktsituationen behaupten zu können.

Ihre Interessenlage zählt

Egal welchen Konflikt Sie ausfechten – fast immer haben Sie es mit einem Geflecht unterschiedlicher Interessen und Personen zu tun. Gegenseitige Abhängigkeiten machen Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz besonders schwer durchschaubar.

Entsprechende Zusammenhänge mal eben einschätzen und beeinflussen zu wollen, zeugt von fehlender Erfahrung im Umgang mit zwischenmenschlichen Problemen. Konflikte, die nicht nur Ihre Arbeitszufriedenheit, sondern möglicherweise auch Ihre berufliche Zukunft betreffen, sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Überlegen Sie deshalb genau, was zu tun ist!

Nicht jedes Problem ist eine Auseinandersetzung wert. Nehmen Sie sich Zeit für eine Abklärung Ihrer persönlichen Interessenlage. Finden Sie heraus, wie wichtig Ihnen der Konflikt und das zugrunde liegende Problem wirklich sind. Versuchen Sie die zukünftige Entwicklung der Auseinandersetzung zu prognostizieren und die Auswirkungen einer möglichen Eskalation abzuschätzen. Stellen Sie sich vor, welche Konsequenzen – ob beabsichtigt oder nicht – ein solcher Konflikt für Sie haben könnte. Berücksichtigen Sie dabei neben Ihrer beruflichen Existenz auch Ihre private Lebenssituation.

BEISPIEL

Ein Schichtleiter beabsichtigt, durch einen neuen Führungsstil für ein leistungsförderndes Arbeitsklima zu sorgen. Seine Innovationsfreudigkeit ruft bei den Beschäftigten jedoch eine Abwehrhaltung hervor. Immer wieder gerät er mit seinen Mitarbeitern aneinander. Durch ständige Blockaden versuchen diese den dynamischen Vorgesetzten auszubremsen.

Schon bald kommt es zu den beabsichtigten Folgen: Der Schichtleiter verliert die Lust an den zeitraubenden Auseinandersetzungen und verzichtet auf weitere Veränderungen. Nach wenigen Wochen treten jedoch unbeabsichtigte Folgen ein: Der Schichtleiter zieht sich resigniert zurück und lässt sich versetzen. Als kurze Zeit später ein unbeliebter Vorarbeiter sein Nachfolger wird, wünschen sich die meisten Mitarbeiter ihren alten Schichtleiter zurück.

Wie wichtig Ihnen eine bestimmte Auseinandersetzung wirklich ist, sollten Sie nicht an Ihrer augenblicklichen Betroffenheit, sondern an Ihrer zukünftigen Interessenlage festmachen. Klären Sie, welchen Einfluss die entsprechende Konfliktsituation auf die folgenden Aspekte Ihres Lebens hat:

?Ihre Gesundheit, also Ihr körperliches und emotionales Wohlbefinden

?Ihre Arbeitszufriedenheit, also Ihr tätigkeitsbezogenes Interesse und Engagement, Ihre Vorgesetzten und den Kreis Ihrer Kollegen, das Betriebsklima sowie das Ansehen Ihres Unternehmens

?Ihre Berufsperspektiven, also Ihre berufsbezogenen Karrieremöglichkeiten und Zukunftspläne

?Ihre Partnerschaft, also Ihre Einbindung in die Familie oder eine enge und verlässliche Beziehung

?Ihre sozialen Kontakte, also Ihren Freundes- und Bekanntenkreis

?Ihre Finanzsituation, also Ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse

?Ihre ganz persönliche Vision von einem zukünftigen Leben, also wie und unter welchen Bedingungen Sie Ihre Zukunft gestalten möchten

Entwickeln Sie eine Strategie

Sie können sich einem Konflikt nicht mehr entziehen oder haben sich ganz bewusst entschieden, eine Auseinandersetzung einzugehen. Was Sie nun brauchen, ist eine Handlungsanleitung.

Entwickeln Sie für diesen Zweck eine Strategie, wie Sie mit dem bestehenden Interessen- oder Meinungsunterschied umgehen wollen. Eine systematische Vorgehensweise wird Ihnen helfen, auf die entscheidenden Dimensionen der Auseinandersetzung Einfluss zu nehmen. Sie verschaffen sich damit zugleich die besten Voraussetzungen, um das Konfliktgeschehen aktiv steuern zu können.

Wie Sie sich dem Konflikt stellen können

In welchen Schritten sollten Sie Ihre Strategie nun umsetzen? Nehmen wir an, Sie haben eine besondere Sensibilität für mögliche Konfliktquellen entwickelt und die Anzeichen für Spannungen frühzeitig erkannt. Sie haben Ihren Anteil an der Problematik hinterfragt und das Konfliktpotenzial gesichtet. Sie wissen, in welcher Phase des Konfliktverlaufs Sie sich befinden. Nun geht es darum, sich für eine Konfrontation zu rüsten.

Die ersten drei Schritte betreffen dabei die Fähigkeiten und Kompetenzen, die Sie brauchen, um sich in Konfliktsituationen behaupten zu können. In den weiteren Etappen sollten Sie dann versuchen, auf den Konfliktverlauf Einfluss zu nehmen.

Strategie zur Lösung von Konflikten

1.

Gewinnen Sie Selbstsicherheit.

Damit Sie auch in unübersichtlichen Situationen einen klaren Kopf bewahren, brauchen Sie Vertrauen in die eigene Person, in die Richtigkeit Ihrer Entscheidungen und in Ihr Handeln. Erst auf der Grundlage eines positiven Selbstwertgefühls sollten Sie sich eine aktive Einflussnahme auf das Konfliktgeschehen zutrauen. Tun Sie alles, damit Sie nicht in einen Teufelskreis negativer Emotionen geraten. Knüpfen Sie stattdessen an Ihre positiven Erfahrungen an und werden Sie sich dieser bewusst.

2.

Verbessern Sie Ihre sozialen Kompetenzen.

Sie werden feststellen, dass Sie zu diesem Zweck Ihre Einstellung und Ihr Verhalten neu ausrichten müssen. Dies erfordert die Bereitschaft, über sich und andere, Persönliches und Sachliches, gestern, heute und morgen nachzudenken und zu sprechen. Weit mehr als fachliches Wissen sind kommunikative Fähigkeiten und soziale Kompetenzen für die Regelung eines Konflikts von Bedeutung.

Verbessern Sie deshalb Ihre Möglichkeiten, sich zu artikulieren und selbst zu organisieren sowie mit Belastungssituationen umzugehen.

3.

Suchen Sie sich Verbündete.

»Allein machen sie dich ein.« Diese Erfahrung gilt auch für den Umgang mit Konflikten. Bauen Sie sich darum ein Netzwerk von Unterstützungsmöglichkeiten auf.

Nehmen Sie die bestehenden Angebote professioneller Hilfe in Anspruch. Sie werden sehen, dass es eine Reihe von Fachleuten gibt, die Sie ernst nehmen und die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Solidarität und Unterstützung erfahren Sie aber auch durch Menschen, die bereits Ähnliches erlebt haben. Beziehen Sie deshalb die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe in Ihre Überlegungen mit ein.

Nicht zuletzt sollten Sie auch an die Pflege Ihrer privaten Beziehungen denken. Bei allem Ärger und Stress – vernachlässigen Sie weder Ihre Partnerschaft noch Freunde oder Bekannte. Im Gegenteil, beratschlagen Sie mit ihnen Ihre weitere Vorgehensweise.

4.

Entwickeln Sie Handlungsperspektiven.

Aus eigener Erfahrung, aber auch aus Gesprächen mit Freunden und Kollegen werden Sie wissen, wie unterschiedlich Menschen auf Probleme und Schwierigkeiten reagieren. Konflikte am Arbeitsplatz machen dabei keine Ausnahme. Wichtig ist, dass Sie deshalb verschiedene Handlungsperspektiven entwickeln und gegeneinander abwägen. Setzen Sie Prioritäten und suchen Sie den zur Beilegung Ihres Konflikts aussichtsreichsten Weg.

5.

Bauen Sie eine Beziehung mit dem Konfliktgegner auf.

Schaffen Sie Möglichkeiten, um mit der Gegenseite in Kontakt zu kommen. Bauen Sie eine Beziehung auf, die ein Gespräch möglich macht. Nur so erhalten Sie die Gelegenheit, Ihre Pläne und Überlegungen in praktisches Handeln umzusetzen.

Trennen Sie dabei jedoch emotionale Beziehungs- von nüchternen Sachproblemen. Eine solche Unterscheidung macht es Ihnen leichter, sich auf den Kern der Auseinandersetzung zu konzentrieren.

6.

Stellen Sie sich auf Ihr Gegenüber ein.

Der Aufbau einer Beziehung kann nur dann gelingen, wenn Sie sich auf Ihr Gegenüber einstellen. Da jeder Mensch anders reagiert, sollten Sie in der Lage sein, auf verschiedene Denkmuster und Einstellungen, Mentalitäten und Verhaltensweisen einzugehen.

7.

Reden Sie miteinander.

Um einer Lösung des Konflikts näher zu kommen, müssen Sie miteinander reden. Beachten Sie dabei unbedingt die Grundregeln erfolgreicher Kommunikation. Sorgen Sie für eine angenehme Gesprächsatmosphäre und...


Fehlau, Eberhard G.
Eberhard G. Fehlau, Dipl.-Psychologe, Dipl.-Soziologe, ist selbstständiger Berater in den Bereichen betriebliches Gesundheitsmanagement sowie Personal- und Organisationsentwicklung.

Eberhard G. Fehlau

Eberhard G. Fehlau, Dipl.-Psychologe, Dipl.-Soziologe, ist selbstständiger Berater in den Bereichen betriebliches Gesundheitsmanagement sowie Personal- und Organisationsentwicklung.



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