E-Book, Deutsch, 56 Seiten
Feller Gedankenflüge
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-95865-113-5
Verlag: 110th
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 56 Seiten
ISBN: 978-3-95865-113-5
Verlag: 110th
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Toni Feller, Jahrgang 1951, Maschinenbaustudium, danach Polizeilaufbahn, Kriminalhauptkommissar und 26 Jahre Mitglied der Mordkommission sowie über 10 Jahre Mitglied der Verhandlungsgruppe beim Polizeipräsidium Karlsruhe, seit September 2011 in Pension. 1994 erste Veröffentlichung eines Lyrikbandes, bis heute insgesamt 12 Bücher verschiedener Genre, 12 Bühnenstücke (Komödien), Drehbuchvorlagen für drei Dokumentarfilme, Publikationen in Fachzeitschriften, mehrere Auszeichnungen des Arbeitskreises Heimatpflege Nordbaden, Sieben TV-Auftritte als Buchautor u.a. bei Susanne Fröhlich (MDR), Markus Lanz (ZDF) und Frank Elstner (SWR).
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Du bist mit all
den anderen
in jenem
großen luftleeren
dunklen Raum
gefangen
und dann streckt sich
ausgerechnet dir
eine Hand entgegen
die dich befreien
dich vor dem Ersticken
vor dem Erblinden retten
und dir helfen kann
der alle Empfindungen
und Gedanken
gierig verschlingenden Zeit
wirksam zu trotzen
Nur ein Narr würde
diese Hand nicht ergreifen
Vielleicht wachsen dir Flügel
wenn du die Angst besiegst
Flügel
die dich so hoch tragen
dass du das ganze Ausmaß
deines Glückes
das dir jemals
widerfahren kann
unter dir ausgebreitet siehst
und Flügel
mit denen du im Sturzflug
an jeder beliebigen Stelle
in das bunte Meer
der Glückseligkeit
eintauchen kannst
Lasse dich treiben
gleich einem
Herbstblatt im Wind
wie weit
wohin
frage nicht
koste es aus
das Spiel
in Höhen und Tiefen
das sanfte beschwingte
Dahingleiten
die rasante Fahrt
im tobenden Sturm
und wenn du
hochgewirbelt wirst
in schwindelerregende Höhen
hab’ keine Angst
schreie vor Entzücken
Und sei dir stets bewusst
welch schönes Kleid du trägst
welch herrliche Farben
dich schmücken.
Warte nicht auf den Regen
der dich zu Boden drückt
dich bewegungslos macht
Fliege einfach mit dem Wind
der Sonne entgegen
Es gibt doch
immer wieder Tage
die aus dem
Kalender fallen
Fange sie auf
und halte sie fest
bevor sie
auf den Boden
aufschlagen
und ihr feines
kunstvoll
bemaltes
Porzellan
in tausend
Scherben
Zerspringt
Wer das
unstillbare Verlangen
in sich trägt
wie ein Vogel
unendlich weit
durch die Lüfte
zu fliegen
der hat vielleicht
eine leise Ahnung davon
was wirkliche
Freiheit ist
Irgendwann stehst du
vor der Entscheidung
zwischen Käfig oder Freiheit
Vor der Wahl
zwischen dem
was eigentlich immer ist
oder dem
was es da noch
zu entdecken gibt
Aber viele Menschen
sind als Treibholz geboren
sie lassen sich nur
an der Oberfläche
des Lebens treiben
ohne es jemals richtig
kennen gelernt zu haben
sie wissen nicht
wie tief das Meer ist
und welche Schätze
es auf seinem Grund
verborgen hält
Andere wiederum
sitzen in einem Zug
öffnen zwar ab und zu
das Fenster
schauen hinaus
und freuen sich
an der wunderschönen
Landschaft
die vorbeihuscht
sie riechen jedoch
nicht den Duft
der Wiesen und Wälder
Und keiner von ihnen
springt aus dem fahrenden Zug
oder zieht die Notbremse
keiner steigt einfach
am nächsten Bahnhof aus
weit entfernt vom
vermeintlichen Ziel
das bei genauem
Hinsehen eigentlich
gar nicht das Ziel sein kann
Diejenigen
die sich hinter
der Ausrede verschanzen
ihre eigenen Grenzen zu kennen
sollten sich zumindest
darüber bewusst werden
dass das
unvergleichliche Abenteuer
Fremdes zu entdecken
doch nur der erleben kann
der den Mut hat
Grenzen zu überschreiten
Es gibt vieles
das zwischen
uns Menschen
einfach
totgeschwiegen
wird
Sind deshalb
so viele Gespräche
nur leere Hülsen
so viele Gesichter
nur Masken
Man sagt
mir nach
ich verlange
zu viel
zu viel
von mir
von mir
und den Meinen
Aber ist nicht der
der nichts verlangt
zeit seines Lebens
auf verlorenem Posten
Das Privileg der Jugend
ist die Unerfahrenheit
das Entdecken
all jener Dinge
über die die Alten
schon längst
Bescheid wissen
Und der Vorzug der Alten
ist ihr Wissen
das sie gerne
gegenüber der Jugend
in die Waagschale werfen
Aber ist das Wissen nicht
ein schlechter Tausch
gegen das Abenteuer
das nur den jungen
Unerfahrenen
zuteil werden kann
Seelenverwandt
die gleiche Manie
hast mich Freund genannt
voll Poesie
Welch ein Glück
...



