E-Book, Deutsch, Band 232, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
Fielding Julia Best of Band 232
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1474-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 232, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
ISBN: 978-3-7337-1474-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
HAND IN HAND INS GLÜCK von LIZ FIELDING
Das normale Leben in London ist Prinz Alexander Orsino völlig fremd. Die junge Journalistin Laura besteht aber darauf, dass er es kennenlernt, bevor er Regent des Fürstentums Montorino wird. Sieben Tage und sieben Nächte der Leidenschaft sind ihnen vergönnt - bis Lauras Plan auffliegt ...
1000 KÜSSE WÜNSCH ICH MIR von LIZ FIELDING
Mit seinen heißen Küssen entfacht der blendend aussehende James Fitzpatrick in Bronte lodernde Begierde. Fast vergisst sie, dass er sie für ihre Schwester hält. Doch diese ist verschwunden, deshalb musste Bronte in ihre Rolle schlüpfen. Wie mag das Verwirrspiel enden?
WO DAS GLÜCK AUF UNS WARTET von LIZ FIELDING
Der erfolgreiche Unternehmer Patrick Ravenscar traut seinen Augen kaum, als er im Garten seines Anwesens auf die süße Kay trifft. Sofort erwachen heiße Gefühle in ihm - doch denen darf er auf keinen Fall nachgeben, denn eins weiß er seit dem Tod seiner Frau: Liebe bedeutet Schmerz ...
In einer absolut malerischen Gegend voller Burgen und Schlösser, die von Geschichten durchdrungen sind, lebt Liz Fielding in Wales. Sie ist seit fast 30 Jahren glücklich mit ihrem Mann John verheiratet. Kennengelernt hatten die beiden sich in Afrika, wo sie beide eine Zeitlang arbeiteten. Sie bekamen zwei Kinder, die inzwischen längst erwachsen und von zu Hause ausgezogen sind. Bei Liz Fielding und John geblieben ist jedoch ihre große schwarz-weiße Katze Rocky (ein Bild von ihr gibt es auf Liz Fieldings Website www.lizfielding.com. Liz lebt eigentlich sehr zurückgezogen, in einem Dorf, das sie selten verlässt. Kontakt zu ihren Leserinnen ist ihr aber sehr wichtig, und den hält sie über das Internet. 2001 und 2006 gewann Liz aber den Rita Award der Romance Writers of America und flog nach Washington D.C., um den begehrten Preis entgegenzunehmen; eine große Ausnahme und ein großartiger Trip, auf dem sie viele alte Freundinnen wiedersah. Liz Fielding freut sich immer, wenn sie eine E-Mail von ihren Leserinnen erhält. Ihre Adresse lautet: liz@lizfielding.com
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2. KAPITEL
Laura blieb wie angewurzelt stehen und blickte sich verwirrt um. „Sie war hier. Ich habe sie genau hier zurückgelassen“, wiederholte sie fassungslos und deutete auf das Kopfsteinpflaster zu ihren Füßen.
„Mit einem gebrochenen Knöchel?“ Prinz Alexander klang nicht sehr überzeugt. Er spähte das Regenrohr empor. „Wo ist sie gefallen?“, fragte er ohne Umschweife, was bewies, wie gut er seine Nichte offensichtlich kannte.
„Nun, sie ist eigentlich nicht gefallen“, erwiderte Laura unbedacht, bevor sie sich besann. Es lag nicht in ihrem Interesse, im Detail zu erörtern, was … oder wer … die Verletzung verursacht hatte. Im Moment gab es auch wirklich Wichtigeres. Was war mit der Prinzessin geschehen? Noch vor zwei Minuten hatte sie genau an dieser Stelle gelegen, unfähig, sich zu rühren, geschweige denn, ins Haus zu humpeln … und nun hatte sie sich anscheinend in Luft aufgelöst. „Sie lag genau hier“, wiederholte Laura. „Ich hatte ihr den Kopf auf meine Jacke gebettet und …“
„Eine Jacke ist auch nirgendwo zu sehen“, fiel Prinz Alexander ihr ins Wort.
„Genau das wollte ich sagen!“ Laura kam ein schrecklicher Gedanke. „Oh nein!“ Entsetzt blickte sie den Kronprinzen an. „Sie ist entführt worden! Und es ist meine Schuld!“
„Das bezweifele ich“, widersprach Prinz Alexander ungerührt.
Hatte er denn nicht begriffen, was sie ihm zu verstehen gab? Es hatte keinen Sinn. Sie musste ihm alles erzählen. „Schauen Sie, ich habe beobachtet, wie sie am Regenrohr heruntergeklettert ist, und sie für einen Einbrecher gehalten. Deshalb bin ich auf sie zugestürzt und habe sie zu Boden gerissen.“ Jetzt hatte sie Prinz Alexanders Aufmerksamkeit. Kaum merklich zog er die dunklen Brauen hoch. Laura wurde sich plötzlich bewusst, wie fragwürdig ihre Geschichte klang, aber nun gab es kein Zurück mehr. „Dabei hat sie sich den Knöchel gebrochen“, vollendete sie ihr Geständnis. „Wie ich schon sagte, es ist meine Schuld. Ich wollte sie nicht allein lassen, aber …“
„Aber sie hat darauf bestanden?“, fiel Prinz Alexander ihr erneut ins Wort und fügte hinzu: „Ich habe im Übrigen nicht Ihre Unschuld bei dieser Angelegenheit, sondern Ihre Schlussfolgerung angezweifelt.“
Wie bitte? Laura sah ihn entgeistert an. „Hören Sie, ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen. Prinzessin Katerina sagte mir, sie habe keine Erlaubnis auszugehen. Sie sind jetzt also sicher sehr wütend auf Ihre Nichte, aber unter den gegebenen Umständen ist das doch wohl nicht so wichtig. Immerhin ist sie verschwunden, und Sie müssen etwas unternehmen. Sofort!“
„Verzeihung, Miss …?“ Er verstummte fragend.
„Varndell“, antwortete sie rasch. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass dieser Mann erst in die Gänge kommen würde, wenn der Förmlichkeiten Genüge getan war. „Laura Varndell. Aber dies ist wirklich nicht der Zeitpunkt für …“
„Alexander Orsino.“ Er reichte ihr die Hand. „Freut mich, Sie kennenzulernen.“
Das war nun wirklich der Gipfel! „Wir sind doch nicht auf einer Cocktailparty!“, protestierte sie wütend und ignorierte die dargebotene Rechte. „Außerdem weiß ich natürlich, wer Sie sind. Aber ich möchte endlich wissen, was Sie unternehmen werden, um Ihre Nichte zu finden!“
„Nichts, solange ich hier draußen stehe“, erwiderte er kühl. „Wenn Sie mich ins Haus begleiten würden …?“
Dieser Mann war wirklich eiskalt! „Ich will aber nicht ins Haus!“ War sie völlig von Sinnen? Hatte sie nicht eben noch auf der Straße vor der Residenz gestanden und sich den Kopf zerbrochen, wie sie es schaffen könnte, hineingebeten zu werden? Ihre berufliche Karriere hing davon ab … möglicherweise. Doch im Moment war Prinzessin Katerinas Verschwinden wichtiger. „Rufen Sie die Polizei … sofort!“
„Meinen Sie rufen im wörtlichen Sinn … oder wie soll ich das hier draußen tun?“, erkundigte sich Seine Hoheit gelassen.
„Oh! Tut mir leid“, flüsterte Laura verlegen. Sie musste wider Willen lachen. „Anscheinend kann ich nicht mehr klar denken. Ich … bin solche Sachen nicht gewöhnt.“
„Sie haben einen Schock, Miss Varndell, wofür sich meine Nichte zu gegebener Zeit bei Ihnen entschuldigen wird. Inzwischen schlage ich vor, dass Sie wirklich einen Moment ins Haus kommen, um sich zu erholen.“
Es war verrückt. Die Nichte dieses Mannes war gekidnappt worden, und seine einzige Sorge war es, dass eine ihm völlig Fremde einen kleinen Schock erlitten haben könnte. Doch warum sollte sie sich beklagen? Sie bekam, was sie wollte: Prinz Alexander Michael George Orsino lud sie in seine Residenz ein und servierte ihr damit die Insiderstory, mit der sie sich bei Trevor McCarthy rehabilitieren konnte, auf einem Silbertablett. Ihr blieb jetzt nur, sich artig zu bedanken und sich von Seiner Durchlaucht in die Residenz geleiten zu lassen, um ihre Recherchen in aller Ruhe weiterzuführen.
„Danke“, sagte sie so artig, wie es ihr möglich war, wenn auch ein wenig atemlos. „Mir zittern tatsächlich etwas die Knie.“
Was im nächsten Moment der reinen Wahrheit entsprach, als Prinz Alexander sie beim Arm fasste und sanft, aber bestimmt zum Haupteingang der Residenz führte. Laura wurde von dem unangenehmen Gefühl beschlichen, dass er sie nirgendwohin gehen lassen würde, bevor er sie nicht gründlich über ihre Beteiligung am Verschwinden seiner Nichte ins Verhör genommen hatte.
Sie schluckte. Diese Story wird die Auflage der Zeitung immens erhöhen, rief sie sich ins Gedächtnis.
Im Licht des eleganten Eingangsportals blieb Prinz Alexander stehen und blickte nachdenklich auf Laura hinab. Für einen Moment hatte sie das Gefühl, der Blick seiner faszinierenden dunklen Augen würde bis auf den Grund ihrer Seele gehen.
„Sie haben sich die Wange aufgeschürft, Miss Varndell“, sagte er. Als sie unwillkürlich eine Hand hob, um nach ihrer Wange zu tasten, umfasste Prinz Alexander ihr Handgelenk. „Und die Knöchel.“
„Es ist nichts“, wehrte Laura ab. Wenn ihre teure Internatserziehung ihr eines eingebläut hatte, dann, dass eine wahre Lady niemals Aufhebens von sich machte.
„Ich werde jemand rufen, der sich darum kümmert“, erklärte Alexander Orsino in einem Herrscherton, der keinen Widerspruch duldete. Kurz wandte er sich an den Lakaien, der sofort mit einer Verbeugung verschwand. Wortlos führte Prinz Alexander Laura die große Treppe hinauf.
Der Mann hatte recht. Sie musste unter Schock stehen. Das wäre zumindest eine Erklärung dafür gewesen, warum sie das seltsame Gefühl hatte, eine Operettenbühne zu betreten … mit einer imposanten Freitreppe, Kristalllüstern und Lakaien im Frack. Dazu ein kaltherziger Prinz, ein armes Bauernmädchen und eine verschwundene Prinzessin … und alle Zutaten für ein frivoles Bühnenmärchen waren beisammen.
Die Kostüme stimmten allerdings nicht. Arme Bauernmädchen trugen Folkloreröcke und bestickte Blusen, zumindest in der Operette. Sie, Laura, dagegen war mit einer sehr praktischen Cargohose und einem ausgeblichenen Sweatshirt bekleidet. Aber auch der Prinz entsprach mit Kaschmirpullover und offenem Hemdkragen nicht gerade der gängigen Vorstellung von einem Märchenprinzen. Hatte er denn nichts Eleganteres zum Anziehen?
Laura zwang sich auf den Boden der Realität zurück, als Prinz Alexander vor ihr eine Tür öffnete und sie in einen bibliotheksähnlichen Raum führte, der offensichtlich als Wohn- und Arbeitszimmer diente. Hier verflüchtigte sich schlagartig der Barock, und Laura fand sich im einundzwanzigsten Jahrhundert wieder. Mehrere bequeme Sofas, ein funktioneller Schreibtisch, auf dem ein Computer stand und Berge von Papieren lagen. Anscheinend war er ein viel beschäftigter Mann. Vermutlich war die Verwaltung eines kleinen Landes äußerst arbeitsaufwendig. Für den Bruchteil einer Sekunde empfand Laura tatsächlich eine Spur von Mitgefühl für den Prinzen. Wie es aussah, hatte er keine Zeit, die Beine vor dem Fernseher hochzulegen oder in seinen Privatgemächern ein hübsches Mädchen zu empfangen.
„Brandy?“, schlug er vor.
„Wie bitte?“ Laura wandte sich ihm entgeistert zu. „Ich denke, das Wohl der Prinzessin ist im Moment wichtiger. Was werden Sie unternehmen, um Ihre Nichte zu finden?“, erkundigte sie sich, allerdings in möglichst höflichem Ton, denn sie hatte plötzlich das Gefühl, schon ein wenig zu weit gegangen zu sein.
„Nichts. Ich weiß, wo sie ist. Bitte, machen Sie es sich doch bequem, Miss Varndell.“ Prinz Alexander deutete auf eines der Sofas.
„Sie wissen, wo sie ist?“
„Um ganz genau zu sein, ich weiß, wohin sie geht. Meine Nichte wollte heute Abend mit einigen Freunden einen bestimmten Club besuchen. Ich habe es ihr nicht erlaubt. Immerhin ist sie noch minderjährig.“ Er zuckte die Schultern. „Jetzt habe ich ihren Bodyguard losgeschickt, sie nach Hause zu holen.“
Laura sah ihn verwundert an. „Was reden Sie da? Haben Sie mir denn nicht zugehört? Sie hat einen gebrochenen Knöchel!“
„Sind Sie sich dessen ganz sicher?“ Prinz Alexander drückte ihr ein elegantes Kristallglas in die Hand und umschloss sanft ihre Finger, bis er sicher war, dass sie es auch wirklich festhielt. An seinem Ringfinger blitzte ein goldener Siegelring mit dem Wappen der Fürstenfamilie auf. „Ich meine, haben Sie ihn persönlich in Augenschein genommen?“
„In Augenschein genommen?“, wiederholte sie verständnislos.
„Prinzessin Katerinas Knöchel“, half er geduldig nach.
„Nun … nein. Sie trug...