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E-Book, Deutsch, 221 Seiten

Figueres / Rivett-Carnac Die Zukunft in unserer Hand

Wie wir die Klimakrise überleben

E-Book, Deutsch, 221 Seiten

ISBN: 978-3-406-77561-1
Verlag: C.H.Beck
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



WER DIESES BUCH LIEST, WIRD SEIN LEBEN ÄNDERN!

Christiana Figueres und Tom Rivett-Carnac, die beiden Architekten des Pariser Klimaabkommens, beantworten in diesem Buch die wohl wichtigste Frage unserer Zeit: Was können wir tun, um den Klimawandel zu begrenzen? Dafür werfen sie einen genauen Blick auf die erschreckenden Realitäten der globalen Erwärmung, betrachten sie aber auch als die einzigartige Chance, eine gerechtere Welt aufzubauen und uns zu besseren Menschen zu machen. Konkret schlagen sie zehn Maßnahmen vor, die jeder von uns ergreifen kann, um eine Zukunft für alle Bewohner des Planeten Erde zu schaffen.

In den kommenden Jahrzehnten wird sich der Klimawandel immer stärker bemerkbar machen und zu mehr Zwangsmigrationen, Veränderungen der landwirtschaftlichen Produktion und extremen Wetterlagen führen. Zunehmend werden populistische Führer die kurzfristigen Interessen derer, die sie regieren, vorschützen, um ihre Politik durchzusetzen. Wir brauchen deshalb dringend Veränderungen in dem Tempo, das die Wissenschaft verlangt, und in einer Weise, die mit demokratischen Prozessen vereinbar ist. Klimapolitik muss alltagstauglich werden. Dafür entwerfen Christiana Figueres und Tom Rivett-Carnac einen Zehn-Punkte-Plan und fragen sich, was jede und jeder von uns für seine Umsetzung tun kann – jetzt gleich, heute oder morgen, noch diese Woche, in diesem Monat, in diesem Jahr, bis 2030, vor 2050.

- Von den Architekten des Pariser Klimaabkommens

- Tun Sie, was notwendig ist!

- Ein optimistischer Führer aus der Klimakrise
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Einleitung Das entscheidende Jahrzehnt
Als wir dieses Buch schrieben, hatte die Corona-Pandemie die Welt noch nicht erfasst. Tatsächlich konnten wir gerade die ersten drei Termine einer geplanten einjährigen Lesereise absolvieren, dann traten wir eilig die Heimreise nach Costa Rica und Großbritannien an. Es folgte ein globaler Lockdown. Seitdem waren wir regelmäßig schockiert, wie viele Aspekte sowohl der dystopischen als auch der wünschenswerten Zukunft, die wir in diesem Buch beschreiben, plötzlich klar hervortraten und sich scharf voneinander abgrenzten. Mehr als je zuvor sind wir entschlossen, unseren Teil dazu beizutragen, dass unsere Zukunft eine von uns bewusst gewählte Zukunft wird und keine, der wir blind entgegentorkeln. Der Beginn dieses Jahrzehnts hat uns allen eine Menge abverlangt. Ganz gleich, ob wir nun Einsamkeit, Angst, Trauer, Begeisterung, Hoffnung oder Dankbarkeit erlebten – wir mussten uns an einen Zustand erhöhter Empfindsamkeit gewöhnen, in dem zwei widerstreitende Realitäten um unsere Aufmerksamkeit rangen. Die eine ist die unablässige Ausbeutung und Verschmutzung unserer globalen Gemeingüter – unserer Wälder, Meere, Flüsse, Böden und der Luft –, obwohl wir wissen, dass unsere Gesundheit und unser Wohlergehen davon abhängen. Nach wie vor beobachten wir ein Wirtschaftswachstum, welches auf der ungezügelten Förderung und Verbrennung fossiler Energieträger gründet, obwohl wir genau wissen, dass dies die Zusammensetzung unserer Atmosphäre verändert, unseren Planeten aufheizt und die uns erhaltenden natürlichen Systeme an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringt. Das Jahrzehnt begann ungünstig, da uns die tödliche Corona-Pandemie, die Lockdowns, Schulschließungen, Kurzarbeit und die Gefährdung von Arbeitsplätzen zeitweise von den längerfristigen Herausforderungen ablenkten. An diese Probleme erinnert uns nachdrücklich die Tatsache, dass die TreibhausgasEmissionen 2020 zwar deutlich zurückgingen, aber gleichzeitig ein neuer Rekord für das heißeste Jahr auf dem Planeten verzeichnet wurde. Wenngleich vielen Menschen die fortdauernde und intensive Zerstörung immer noch nicht bewusst ist und manche sie sogar lieber ignorieren, spüren doch langsam alle die Konsequenzen. Artensterben, Superstürme, Hitzewellen, Dürren, Brände sowie das durch sie verursachte menschliche Elend und der wirtschaftliche Schaden – in Verbindung mit jahrhundertelangen Ungleichheiten und Menschenrechtsverletzungen als Wurzeln politischer und gesellschaftlicher Unruhen – werden immer häufiger. Wir können diese Angelegenheiten gesondert betrachten, aber sie sind alle auf komplexe Weise miteinander verbunden. Wir können unsere Augen und Ohren vor all dem Elend nicht verschließen. Auch nicht vor der Tatsache, dass wir das Aussterben unserer eigenen Spezies einläuten, sollten wir einfach weitermachen wie bisher. Wir haben die fortdauernde Vernichtung unserer natürlichen Lebensräume bislang immer noch nicht mit der Frage in Verbindung gebracht, wie es uns künftig gelingen soll, für unsere Gesundheit und Sicherheit und die unserer Kinder zu sorgen, uns zu ernähren, Küstenstriche zu besiedeln und die Bewohnbarkeit unserer Häuser zu gewährleisten. Das ist eine schwierige Realität, aber wir müssen uns mit ihr abfinden. Wenn uns das nicht gelingt, werden wir nicht in der Lage sein, die Verzweiflung zu begreifen, über die viele Menschen verständlicherweise nicht hinwegkommen. Im selben Maße müssen wir an unserer Überzeugung festhalten, dass wir trotz und vielleicht sogar aufgrund dieser Realität das Potenzial besitzen, aktiv in die Gegenrichtung zu steuern, und genau das beginnt bereits. Gemeinden, Unternehmen, Städte und sogar Regierungen suchen und finden zunehmend Antworten auf die planetare und klimatische Krise, getrieben von der immer beunruhigenderen wissenschaftlichen Datenlage und den Forderungen von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten nach dringend notwendiger Veränderung. Wir erinnern uns an ein zwölfjähriges Mädchen, das an einem Freitagmorgen um 10 Uhr gemeinsam mit seinen Freunden durch Washington, D. C. marschierte; sie trugen ein selbstgemaltes Bild der Erde, eingeschlossen von roten Flammen. In London bildeten schwarz gekleidete erwachsene Demonstranten, die Helme der Bereitschaftspolizei trugen, eine Menschenkette und blockierten den Verkehr am Piccadilly Circus, während sich andere auf dem Bürgersteig vor der BP-Konzernzentrale buchstäblich festklebten. Im südkoreanischen Seoul wimmelten die Straßen von Grundschülern mit bunten Rucksäcken und Spruchbändern, auf denen «Climate Strike» zu lesen war – wegen der erhofften Medienaufmerksamkeit auf Englisch. In Bangkok gingen Hunderte Schüler auf die Straße. Fest entschlossen und tief besorgt folgten sie ihrer trotzigen Anführerin, einem elfjährigen Mädchen mit einem Schild: The oceans are rising and so are we – der Meeresspiegel steigt, und auch wir erheben uns. Von den Unabhängigkeitsbestrebungen in Indien bis zur Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten kam es zum Ausbruch zivilen Ungehorsams stets dann, wenn eine herrschende Ungerechtigkeit unerträglich wurde – wie wir es nun hinsichtlich des Klimawandels erleben. Der Schmerz und die Qualen dieses Augenblicks, die inakzeptable Ungerechtigkeit einer Generation gegenüber einer anderen und ein erbärmlicher Mangel an Solidarität gegenüber den Schwächsten haben die Schleusentore des Protests geöffnet. Dieser Protest kommt von jungen Menschen, die im Internet oder auf der Straße ihre Stimme erheben; er bildet sich in einem veränderten Kunden- oder Aktionärsverhalten ab, in Gerichtsverfahren, Boykotten und nicht zuletzt an der Wahlurne. Klimabewusstsein und klimaverantwortliches Handeln erreichen dadurch eine neue Stufe. Mit einher geht ein rasanter wirtschaftlicher Wandel, der Lösungen für die Klimakrise immer attraktiver macht. Politische Entscheidungsträger sind somit gefordert, die dringend benötigten politischen und systemischen Veränderungen zu reflektieren und umzusetzen. Der positive Effekt des historischen Pariser Abkommens, das alle Regierungen der Erde im Dezember 2015 einstimmig verabschiedeten und meist in Rekordzeit ratifizierten, ist darüber hinaus unstrittig. Das Abkommen skizziert eine gemeinsame Strategie für den Kampf gegen den Klimawandel. Inzwischen plant jede große Macht der Welt die Umstellung ihrer Energiesysteme auf zu 100 Prozent erneuerbare Energien. Präsident Biden beschloss an seinem ersten Tag im Amt den Wiedereintritt in das Pariser Abkommen und hat den Klimaschutz ganz oben auf seine politische Agenda gesetzt. Große Volkswirtschaften wie China und die USA sowie über eintausend große Unternehmen haben sich dem Ziel verpflichtet, bis etwa Mitte des Jahrhunderts Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Einige Unternehmen und Regierungen haben sich dafür eine Frist bis lange vor 2050 gesetzt, und manche haben es bereits geschafft. Öl- und Gaskonzerne sind nun gezwungen, sich in bislang für völlig unrealistisch gehaltenen Zeiträumen neu aufzustellen, zum einen wegen der pandemiebedingten Nachfrageeinbrüche, zum anderen aber auch, weil die alternativen Energien rasch weniger riskant und wettbewerbsfähiger werden. Für die meisten Großfinanziers ist Kohle als Anlage längst hinfällig, da Solar- und Windenergie in den meisten Ländern der Erde heute die billigsten Stromquellen sind. Auf breiter Front wird Geld von CO2-intensiven Anlagen abgezogen und in CO2-arme Anlagen investiert. Wir sind auf dem richtigen Weg, wenngleich erst an dessen Anfang, unsere Energieproduktion und unseren Energieverbrauch komplett umzustellen. Das wiederum führt bereits jetzt zu grundlegenden Veränderungen in Industrie, Transportwesen und Landwirtschaft. Vielen Menschen geht dieser Wandel nicht schnell genug. Angesichts des Ausmaßes unserer Krise betrachten sie ein Vorgehen Schritt für Schritt als unangemessen. Schließlich wissen wir spätestens seit den 1930er Jahren um die Möglichkeit eines Klimawandels. Im Jahr 1960 wurde dies bestätigt, als der Geochemiker Charles Keeling einen jährlichen Anstieg des von ihm in der Erdatmosphäre gemessenen CO2 feststellte.[1] Während die meisten Regierungen unentschlossen blieben, arbeiteten Umweltschützer und Klimaaktivisten hinter den Kulissen mit Hochdruck daran, die Grundlagen für den notwendigen Wandel zu schaffen. Endlich ist der Boden fruchtbar und solide genug für einen exponentiellen Aktivitätsanstieg, der im erforderlichen Tempo zu Lösungen führt. Jeder Wandel vollzieht sich erst schrittweise, dann plötzlich, und dieser «plötzliche» Teil der Klimarettung beginnt nun endlich zu greifen, wie...


Christiana Figueres, geboren in Costa Rica, war bis 2016 Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und zuvor Chefin des Klimasekretariats der UN in Bonn.

Tom Rivett-Carnac war während der Verhandlungen des Pariser Klimaabkommens ihr Senior Advisor.


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