Filippi / Kühl | Atlas der modernen zahnerhaltenden Chirurgie | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 176 Seiten

Filippi / Kühl Atlas der modernen zahnerhaltenden Chirurgie


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-86867-482-8
Verlag: Quintessenz
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

ISBN: 978-3-86867-482-8
Verlag: Quintessenz
Format: EPUB
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Zahnerhaltende Chirurgie ist fester Bestandteil der Zahnmedizin. Vor jeder Zahnentfernung sollten trotz aller Fortschritte in der oralen Implantologie die verschiedenen Möglichkeiten der zahnerhaltenden Chirurgie geprüft werden. Manche der Techniken sind Klassiker, manche haben in den letzten Jahren eine erstaunliche Renaissance erlebt und manche sind leider immer noch kaum bekannt. Allen Techniken ist gemeinsam, dass es innerhalb der letzten Jahre einen erheblichen Wissenszugewinn gegeben hat. Dieser zeigt sich in immer besser werdenden Techniken, höheren Erfolgsraten und besserer Vorhersagbarkeit, wovon die betroffenen Patienten maßgeblich profitieren.

Das vorliegende Buch ist nicht als Lehrbuch, sondern als Bildatlas und Nachschlagewerk konzipiert und präsentiert die moderne zahnerhaltende Chirurgie so, wie sie aktuell möglich ist, mit dem Ziel, das therapeutische Spektrum in der täglichen Praxis zu erweitern oder auf den aktuellen Stand zu bringen.

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Weitere Infos & Material


Kapitel 1. Einleitung (A. Filippi)
Kapitel 2. Die Geschichte der zahnerhaltenden Chirurgie (J. T. Lambrecht)
Transplantation • Replantation • Wurzelspitzenresektion • Hemisektion und Wurzelamputation • Freilegung und Einordnung • Literatur
Kapitel 3. Freilegung und Einordnung (G. Damerau)
Indikationen • Kontraindikationen • Chirurgisches Vorgehen • Offene Freilegungstechniken • Geschlossene Freilegungstechniken • Schrittweises Vorgehen • Mögliche Komplikationen und Recall • Prognose • Verwendete Materialien • Literatur
Kapitel 4. Wurzelspitzenresektion (S. Kühl)
Indikationen • Kontraindikationen • Chirurgisches Vorgehen • Mögliche Komplikationen und Recall • Prognose • Verwendete Materialien • Literatur
Kapitel 5. Intentionelle Replantation und Transreplantation (A. Filippi)
Intentionelle Replantation • Indikationen • Kontraindikationen • Chirurgisches Vorgehen • Mögliche Komplikationen und Recall • Prognose • Transreplantation • Indikationen • Kontraindikationen • Chirurgisches Vorgehen • Mögliche Komplikationen und Recall • Prognose • Verwendete Materialien • Literatur
Kapitel 6. Resektive Furkationstherapie, Hemisektion und Wurzelamputation (A. Kasaj/H. Derks)
Einleitung • Diagnostik und Klassifikation des Furkationsbefalls • Therapie des Furkationsbefalls • Indikationen und Kontraindikationen für die resektive Furkationstherapie • Resektive Verfahren zur Furkationstherapie • Wurzelamputation • Hemisektion/Trisektion • Prämolarisierung • Tunnelierung • Mögliche Komplikationen und Recall • Prognose • Verwendete Materialien • Literatur
Kapitel 7. Zahntransplantation (A. Filippi)
Indikationen • Kontraindikationen • Chirurgisches Vorgehen • Molarentransplantation • Prämolarentransplantation • Milcheckzahntransplantation • Mögliche Komplikationen und Recall • Prognose • Verwendete Materialien • Literatur
Kapitel 8. Erfolgsraten (F. Strietzel)
Erfolgsraten nach., Kriterien zur Bewertung des Erfolges nach., Einflussfaktoren auf den Erfolg.
. bei Wurzelspitzenresektion
. bei Hemisektion und Wurzelamputation
. bei intentioneller Replantation
. bei Transplantation


DIE GESCHICHTE DER ZAHNERHALTENDEN CHIRURGIE
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J. Thomas Lambrecht Die moderne zahnerhaltende Chirurgie wird im vorliegenden Werk in folgende Bereiche eingeteilt: Transplantation, Replantation, Wurzelspitzenresektion, Hemisektion und Wurzelamputation sowie Freilegung und Einordnung. Transplantation
Die geschichtliche Aufarbeitung der Zahntransplantation beginnt im Jahre 1554, als Ambroise Paré, Pariser Wundarzt und Leibchirurg des französischen Königs, in einem Werk mit dem Titel „Opera chirurgica“ über einen solchen Eingriff berichtete: Einer Prinzessin wurde an Stelle eines kariösen Zahnes ein gesunder Zahn ihres Kammermädchens eingesetzt. Nach Parés Mitteilung soll dieser Zahn eingeheilt sein (zitiert nach Costich et. al.8, Nordenram36, Pape und Heiss37). 1633 findet sich ein weiterer Hinweis auf eine erfolgreiche Zahntransplantation im Protokoll einer wissenschaftlichen Gesellschaft mit dem Namen „Royal Society of London“ (zitiert nach La Roche30). 1687 empfahl Charles Allen, ein Barbier-Chirurg, die Zähne von Tieren zu entnehmen; er hielt die Zahnentfernung bei einem menschlichen Spender für inhuman1. In der ersten Auflage seines Werkes „Le Chirurgien Dentiste“ veröffentlichte Pierre Fauchard (1728)11 seinen authentischen Fallbericht einer Zahntransplantation. Bei einem französischen Offizier ersetzte er einen kariös zerstörten Eckzahn durch einen gleichen gesunden Zahn eines ihm untergebenen Soldaten. Der Zahn blieb sechs Jahre im Munde des Patienten. In der zweiten Auflage (1746) weist Fauchard12 auf Einzelheiten der Zahntransplantation hin: „Quand on veut mettre une dent humaine à la place d’une autre dent, il faut faire ensorte que le corps de cette dent soit bien proportionné à l’espace dans lequel on le veut mettre, & à la couleur des dents voisines“ (ein menschlicher Zahn sollte gut proportioniert sein und in der Farbe den Nachbarzähnen ähneln). Fauchard empfiehlt ebenfalls die Transplantation von tierischen Zähnen, kritisiert aber deren Volumen. Zehn Jahre später diskutiert Philipp Pfaff38 erstmalig die Vorzüge der Zähne vom „Nilpferde“ oder vom „Wallruß“. (Gemeint sind wahrscheinlich geschnitzte Teile.) Hunter (1771)22, ein englischer Chirurg, bevorzugte Zähne von Frauen, da sie kleiner waren und daher leichter einzusetzen. Er war es, der tierexperimentell die Transplantation von Zähnen entscheidend beeinflusste, indem er einen frisch extrahierten menschlichen Zahn mit weit offenem apikalem Lumen in den Kamm eines Hahns verpflanzte (Abb. 2-1). Im histologischen Präparat konnte eine Gefäßverbindung zwischen Zahn und Transplantationslager nachgewiesen werden. Hunter beschrieb auch als erster Wurzelresorptionen an transplantierten Zähnen22. Neben der Gefäßversorgung war die Bedeutung des Desmodonts für die Einheilung des transplantierten Zahnes fast gleichzeitig durch Woofendale49 erkannt worden. Dies blieb aber lange Zeit ohne Resonanz. Nach Hinrichs20 kam es im 18. Jahrhundert in Mode, den Bedarf an Spenderzähnen über Grabräuber oder durch Zähne gefallener Soldaten zu decken. Dies wurde von Pfaff38 folgendermaßen kommentiert: Abb. 2-1Transplantation eines Zahnes in den Kamm eines Hahns (nach Hunter22). „Die natürlichen Zähne, welche man aus einem Todtenkopf nimmt, wären wol zum einsetzen die allergeschicktesten und allen andern künstlichen Zähnen vorzuziehen. Man darf nur ihre Wurzel abfeilen und an ein Stück von Wallrußzahn befestigen. Allein die mehresten Menschen haben ein Grauen für Zähne, die aus einem Leichname genommen worden, ich habe daher niemals mich der Zähne aus einem Todtenkopfe bedienen können, als in dem Fall da die Patienten die Scrupel über dergleichen Kleinigkeiten überwinden konnten … Es lässt sich auch sehr wohl thun, dass man einen ganzen frisch ausgezogenen Zahn in den Mund eines andern Menschen versetzet. Mit den vordersten sechs untern und obern Zähnen können die Menschen ganz füglich einen Tausch treffen. Man hat dabey auf verschiedene Umstände acht zu geben, und die natürliche Beschaffenheit der Körper, so wohl auf Seiten desjenigen dem ich den Zahn ausnehme, als auf Seiten desjenigen in dessen Mund ich den frisch ausgezogenen Zahn einsetze, sonderlich in Erwegung zu ziehen. Zuförderst müssen beyde Personen nicht von sehr ungleichen Alter seyn. Derjenige welcher sich den Zahn einsetzen lassen will, muß auch nicht weit über vierzig Jahr hinaus, und der welcher seinen gesunden Zahn zum besten eines andern aufopfert, nicht viel über vier und zwanzig Jahr seyn. Vom fünfzehnten bis zum vier und zwanzigsten Jahr lässt es sich am besten thun.“ Die Zahntransplantation geriet aber schließlich zum einen wegen der humanitären Bedenken zur Beschaffung der Spenderzähne in die Kritik, zum anderen wegen des Risikos der Übertragung von Infektionskrankheiten (Watson46). Die allogene Zahntransplantation wurde in der Folgezeit weitgehend zurückhaltend beurteilt und vorübergehend wieder aufgegeben20. Im systematischen Lehrbuch der gesamten Chirurgie (Frank 185214) wird auf die Ästhetik und zum ersten Mal auf die Sprachfunktion eingegangen: „Wenn ein oder mehrere Zähne verloren gegangen sind, so ist es vorzüglich die Entstellung, die man durch den künstlichen Wiederersatz beseitigen will, denn zum Kauen sind die künstlichen Zähne doch wenig zu gebrauchen. Ausser der Zierde gewähren sie noch den Vortheil einer deutlichen Sprache. Sind die Zähne ausgezogen oder zufällig aus der Zelle gehoben worden, und zeigen sie sich noch brauchbar, so kann man sie wieder einpflanzen; sie wachsen, wie man mit Recht allgemein voraussetzt, nicht wieder vollkommen an, aber es gibt viele Beispiele, dass solche Zähne eine genügende Festigkeit erlangt, und noch lange zum Gebrauch gedient haben. Sie werden aber grün oder gelb. Man kann demnach das Einpflanzen immerhin versuchen, dagegen verdient es keine Nachahmung, fremde Zähne oder künstlich bereitete in die Lücke eines eben ausgezogenen Zahnes zu setzen, da sie niemals gehörig passen können. Der Stoff der künstlichen Zähne ist entweder von wirklichen Menschen- oder Tierzähnen entnommen, und zwar benützt man Zähne des Rehes, Rindes, Walrosses, Schweines, Elephanten und Flusspferdes, oder sie werden aus einer Art Porzellain mit Metallgehalt und mit Glasur verfertigt. Letztere heissen Incorruptibeln. (Anmerkung: Incorruptibel ist wohl am besten mit unverwüstlich/unzerstörbar zu übersetzen.) Die Menschenzähne sind die bequemsten und beliebtesten.“ Die Transplantation als Teil der zahnerhaltenden Chirurgie entwickelte sich im 20. Jahrhundert, jedoch war sich Frank schon Mitte des 19. Jahrhunderts durchaus bewusst, dass es sich lohnt Zähne zu erhalten: „Im Allgemeinen dürfen Zähne ausgezogen werden: 1)Wenn ein Zahn dergestalt von Caries angefressen oder ausgehöhlt ist, dass er entweder sehr heftige durch nichts zu stillende Schmerzen verursacht, oder Veranlassung zu einem üblen Geruche aus dem Munde gibt, oder die benachbarten Zähne mit dem gleichen Uebel anzustecken droht. 2)Wenn ein Zahn in der Art ausserhalb der Zahnreihe steht, dass er entweder eine entstellende Missbildung im Gesichte oder ein Hindernis im Sprechen oder Kauen erzeugt. 3)Wenn ein einzelner Zahn locker geworden und daher im Kauen hinderlich ist. 4)Milchzähne müssen entfernt werden, wenn die bleibenden Zähne bereits hervortreten und wegen der noch stehenden Milchzähne eine schiefe Richtung anzunehmen drohen; oder wenn diese bereits cariös sind, und die Krone des bleibenden Zahnes unter demselben schon wahrzunehmen ist. 5)Müssen Zähne zuweilen entfernt werden, um bei anderweitigen Operationen Raum zu gewähren. Zu unterlassen ist im Allgemeinen das Ausziehen der Zähne: Während acuter Krankheiten, bei Neigung zu krampfhaften Anfällen; bei Entzündungsgeschwulst des Zahnfleisches, der Backen oder benachbarten Theile; Kinnladen, Ohren, im Kopfe, Nacken u.s.w. bestehen; wenn mehrere Zähne zugleich schmerzhaft sind, in welchem Falle die Entfernung eines Zahnes ganz ohne Erfolg in Beziehung auf Verminderung der Schmerzen bleiben, u. man leicht den unrechten Zahn ausziehen könnte; ferner bei bestehendem Scorbut, da schwer zu stillende Blutung entstehen könnte; und endlich während der Menstruation oder während der...



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