Flanagan | Die Chroniken von Araluen - Die Befreiung von Hibernia | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 8, 432 Seiten

Reihe: Die Chroniken von Araluen

Flanagan Die Chroniken von Araluen - Die Befreiung von Hibernia


Deutsche Erstausgabe
ISBN: 978-3-641-10125-1
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 8, 432 Seiten

Reihe: Die Chroniken von Araluen

ISBN: 978-3-641-10125-1
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein mitterlalterliches Königreich, bedroht von bösen Kräften und ungeheuerlichen Kreaturen, verteidigt von einem jungen Waldläufer und seinen Freunden - willkommen in Araluen!

Die Menschheit glaubt an viele Dinge – Götter, Könige, Geld –, Hauptsache sie versprechen Schutz vor den vielfältigen Gefahren auf der Welt. Als sich im benachbarten Clonmel eine Sekte niederlässt, die verspricht gegen die Angriffe gesetzloser Plünderer vorzugehen, eilen die Menschen in Scharen herbei, um Gold gegen Schutz zu tauschen. Doch Walt hat schon eine Ahnung, welche Motive die Gruppe in Wahrheit verfolgt. Wird es ihm gelingen, gemeinsam mit Will und Horace diesen gefährlichen Feind zu vertreiben?

Spannende und actionreiche Abenteuer in einem fantastisch-mittlalterlichen Setting – tauche ein in »Die Chroniken von Araluen«!

John Flanagan arbeitete als Werbetexter und Drehbuchautor, bevor er das Bücherschreiben zu seinem Hauptberuf machte. Den ersten Band von »Die Chroniken von Araluen« schrieb er, um seinen 12-jährigen Sohn zum Lesen zu animieren. Die Reihe eroberte in Australien in kürzester Zeit die Bestsellerlisten.

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Reißer bemerkte das andere Pferd samt Reiter natürlich zuerst. Er stellte die Ohren auf, und Will spürte sein leichtes Schnauben eher, als dass er es hörte. Es war kein Warnsignal, was darauf schließen ließ, dass Reißer Pferd und Reiter kannte. Will beugte sich vor und tätschelte den Hals unter der zottigen Mähne.

»Guter Junge«, lobte er leise. »Und wo sind sie?«

Er ahnte bereits, wer das sein würde. Und noch während er sprach, trottete ein kastanienbraunes Pferd mit seinem Reiter aus dem Waldstück vor ihnen und wartete an der Wegkreuzung. Reißer schnaubte erneut und warf den Kopf zurück.

»Schon gut. Ich sehe sie auch.«

Will gab leichten Schenkeldruck, woraufhin Reißer sofort lostrabte. Der Braune wieherte und Reißer erwiderte den Gruß.

»Gilan!«, rief Will fröhlich, sobald sie in Hörweite waren. Sein Freund winkte, und als Will und Reißer schließlich neben ihm anhielten, grinste er übers ganze Gesicht.

Die beiden Waldläufer beugten sich in ihren Sätteln vor, um sich die Hände zu schütteln.

»Schön, dich zu sehen«, sagte Gilan.

»Ja, ganz meinerseits. Ich dachte mir schon, dass du es sein könntest. Reißer hat mir angezeigt, dass Freunde in der Nähe sind.«

»Deinem zottigen kleinen Pony entgeht wirklich nichts, was?«, antwortete Gilan lachend. »Sonst wärst du vermutlich schon längst nicht mehr am Leben.«

»Klein?«, erwiderte Will. »Du tust ja gerade so, als ob Blitz ein Schlachtross wäre.«

Gilans Pferd hatte zwar längere Beine als die meisten anderen Reittiere der Waldläufer, doch wie alle Pferde dieser Rasse war Blitz immer noch beträchtlich kleiner als die breit gebauten Schlachtrösser, auf denen die Ritter des Königreichs in den Kampf zogen.

Während die beiden jungen Waldläufer einander begrüßten, schien zwischen ihren Pferden ein ähnlicher Austausch stattzufinden, mit jeder Menge Schnauben und Kopfwerfen.

Gilan betrachtete die beiden belustigt. »Ich frage mich, was sie wohl gerade sagen.«

»Reißer bemitleidet Blitz, weil er einen solchen Knochensack wie dich tragen muss«, meinte Will. Gilan wollte gerade eine bissige Bemerkung machen, als Reißer seltsamerweise genau in diesem Moment nachdrücklich nickte und beide Pferde die Köpfe zu Gilan drehten. Reiner Zufall, sagte sich Gilan. Und doch war es merkwürdig, dass sie genau diesen Augenblick gewählt hatten.

»Weißt du«, sagte er kopfschüttelnd, »ich habe fast das Gefühl, du hast recht.«

Will blickte die Straße entlang, die er gerade gekommen war, dann in die andere Richtung.

»Noch nichts von Walt zu sehen.«

Gilan zuckte mit den Schultern. »Ich warte schon fast zwei Stunden und er ist immer noch nicht aufgetaucht. Eigenartig, er hat ja von uns allen den kürzesten Weg hierher.«

Es war die Zeit des jährlichen Waldläufertreffens, und bei den drei Freunden war es Brauch geworden, sich an der Wegkreuzung ein paar Meilen vor dem Versammlungsplatz zu treffen und das letzte Stück zusammen zu reiten. Vor der ersten Versammlung, an der Will teilgenommen hatte  – damals noch als Walts Lehrjunge  –, hatte Gilan versucht, seinem alten Lehrer aufzulauern, und Walt hatte diesen Versuch zusammen mit Will zunichtegemacht. Seit Will dem Lehen Seacliff zugeteilt und Gilan für Norgate verantwortlich war, trafen sie sich hier.

»Meinst du, wir sollen warten?«, fragte Will.

Gilan zuckte mit den Schultern. »Wenn er noch nicht hier ist, muss ihn etwas aufgehalten haben. Wir können genauso gut weiterreiten und schon mal die Zelte aufbauen.« Er gab seinem Pferd mit einer ganz leichten Berührung der Fersen das Kommando loszugehen. Will tat es ihm nach und sie ritten Seite an Seite weiter.

Einige Zeit später erreichten sie den Versammlungsplatz auf einer Lichtung im Wald, von der sorgfältig das Unterholz entfernt worden war. Die hohen Bäume hatte man stehen lassen, um den Waldläufern mit ihren kleinen Ein-Mann-Zelten Schutz zu bieten.

Will und Gilan ritten zu ihrem Lagerplatz und begrüßten unterwegs ihre Kameraden. Der Bund der Waldläufer war ein eingeschworener Haufen und die meisten kannten sich mit Namen. Sobald Will und Gilan an Ort und Stelle waren, schwangen sie sich vom Pferd, sattelten ab und rieben die Tiere nach dem langen Ritt trocken. Will nahm zwei faltbare Ledereimer und holte Wasser aus dem kleinen Bach, der durch das Gelände plätscherte, während Gilan eine Ration Hafer an Blitz und Reißer verteilte. In den nächsten Tagen konnten die Pferde hier in der Nähe grasen, doch nach dem langen Weg verdienten sie eine Belohnung. Und kein Waldläufer würde seinem Pferd je eine Belohnung vorenthalten.

Danach säuberten sie den Platz von kleinen Ästen und Blättern und stellten ihre Zelte auf. Die Steine der alten Feuerstelle lagen wild durcheinander, wahrscheinlich hatte ein Tier sich daran zu schaffen gemacht. Deshalb legte Will die Feuerstelle neu an.

»Ich frage mich, was Walt so lange aufhält«, überlegte Gilan und blickte nach Westen, wo die Sonne hinter den Bäumen unterging.

»Vielleicht kommt er gar nicht«, sagte Will nachdenklich.

Gilan schob die Lippen vor. »Meinst du wirklich?«, fragte er zweifelnd. »Aber er geht sehr gern zu den Jahrestreffen, und er würde bestimmt keine Gelegenheit versäumen, dich wiederzusehen.«

Auch Gilan war bei Walt in die Lehre gegangen, und er wusste, dass der einstige Waisenjunge Will fast wie ein Sohn für Walt war.

»Nein«, fuhr er fort, »ich kann mir nicht vorstellen, was ihn davon abhalten sollte.«

»Nun ja, irgendeinen Grund wird es schon haben«, warf eine vertraute Stimme hinter ihnen ein.

Will und Gilan drehten sich um. Vor ihnen stand Crowley. Der Oberste Waldläufer war ebenfalls ein Meister in der Kunst, sich lautlos zu bewegen.

»Crowley!«, rief Gilan. »Woher kommst du denn plötzlich?«

Crowley grinste. »In der Welt der Reichen und Mächtigen, wie zum Beispiel auf Schloss Araluen, ist es durchaus von Vorteil, sich unbemerkt nähern zu können«, sagte er. »Die Leute reden oft über irgendwelche Geheimnisse; ihr wärt überrascht, wie viel ich aufschnappe, bevor sie auf mich aufmerksam werden.«

Die beiden jungen Waldläufer standen auf und schüttelten ihrem Anführer und Freund die Hand. Während Gilan Kaffee kochte, wiederholte Will die Frage, die ihm nicht aus dem Kopf gehen wollte.

»Was ist denn mit Walt los? Ist es wirklich denkbar, dass er nicht zur Versammlung kommt?«

Crowley zuckte mit den Schultern. »Vorgestern habe ich eine Nachricht von ihm erhalten. Er ist an der Westküste unterwegs und geht Gerüchten über einen religiösen Kult nach. Er war sich nicht ganz sicher, ob er es rechtzeitig hierher schafft.«

»Ein religiöser Kult?«, fragte Will. »Was für ein religiöser Kult denn?«

Crowley verzog angewidert das Gesicht. »Das Übliche, fürchte ich.« Er blickte Gilan an. »Du weißt, wovon ich spreche, oder?«

Gilan nickte. »Nur zu gut. ›Schließ dich unserer neuen Religion an‹«, ahmte er nach. »›Unser Gott ist der einzig wahre, und er wird dich vor dem Unheil beschützen, das bald über die Welt hereinbrechen wird. Nur bei uns wirst du sicher sein. Oh … und übrigens, wenn’s recht ist, gib uns doch für diesen Schutz einfach alles, was du besitzt.‹ Etwa so in der Art?«

Crowley seufzte. »So ungefähr, ja. Sie warnen die Leute vor einem drohenden Unglück, dabei sind sie selbst die Schuldigen.«

Crowley sah zu, wie die beiden jungen Waldläufer sich Honig in den Kaffee löffelten, und schüttelte den Kopf. »Ich konnte mich nie an den Geschmack von Honig in meinem Kaffee gewöhnen. Walt und ich haben früher oft darüber gestritten.«

»Er ist ein guter Lehrer«, sagte Gilan und nahm genussvoll einen Schluck von seinem Kaffee. »Hat Walt auch gesagt, wie sich dieser neue Kult nennt? Meistens kommen sie mit einem hochtrabenden Namen daher«, fügte er zu Will gerichtet hinzu.

»Nein, hat er nicht«, erwiderte Crowley. Er zögerte kurz, als widerstrebte es ihm, seinen nächsten Gedanken auszusprechen. »Er war allerdings besorgt, dass wieder die Erwählten dahinterstecken könnten.«

Der Name sagte Will nichts, aber Gilan reckte sofort den Kopf. »Die Erwählten? Ich erinnere mich an den Namen aus meinem zweiten Lehrjahr. Bist du nicht damals mit Walt losgezogen, um sie aus dem Land zu jagen?«

Crowley nickte. »Zusammen mit Berrigan und noch ein paar anderen.«

»Dann muss das ja eine ziemlich knifflige Angelegenheit gewesen sein«, stellte Will fest. Es gab ein altes araluanisches Sprichwort: »Ein Aufstand, ein Waldläufer.« Es besagte, dass selten mehr als ein Waldläufer nötig war, um ein Problem zu lösen, egal, wie schwierig es auch war.

»Stimmt«, bestätigte Crowley. »Es handelte sich um eine skrupellose Truppe und ihr Gift war bereits tief in die Herzen der Landbevölkerung eingedrungen. Sie loszuwerden dauerte eine Weile. Deshalb will Walt unbedingt mehr über diese neue Gruppierung herausfinden. Wenn es sich bei ihr um wiedererstarkte Erwählte handelt, müssen wir eingreifen.«

Er schüttete den letzten Rest seines Kaffees mit dem Kaffeesatz ins Feuer und stellte den Becher ab.

»Wir sollten uns allerdings nicht unnötig den Kopf zerbrechen, bevor wir nicht wissen, um was es eigentlich geht. In der Zwischenzeit haben wir eine Versammlung vorzubereiten. Gil, du könntest unseren beiden Lehrlingen, die in diesem Jahr ihren Abschluss machen, eine Extrastunde im Anschleichen geben.«

»Einverstanden«, antwortete Gilan.

»Und was dich betrifft, Will«, sagte Crowley, »wir haben drei Neulinge im ersten Lehrjahr. Hättest du Lust, sie ein...


Flanagan, John
John Flanagan arbeitete als Werbetexter und Drehbuchautor, bevor er das Bücherschreiben zu seinem Hauptberuf machte. Den ersten Band von »Die Chroniken von Araluen« schrieb er, um seinen 12-jährigen Sohn zum Lesen zu animieren. Die Reihe eroberte in Australien in kürzester Zeit die Bestsellerlisten.



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