Forst / Günther | Die Herausbildung normativer Ordnungen | Buch | 978-3-593-39276-9 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 1, 267 Seiten, Format (B × H): 143 mm x 213 mm, Gewicht: 381 g

Reihe: Normative Orders

Forst / Günther

Die Herausbildung normativer Ordnungen

Interdisziplinäre Perspektiven

Buch, Deutsch, Band 1, 267 Seiten, Format (B × H): 143 mm x 213 mm, Gewicht: 381 g

Reihe: Normative Orders

ISBN: 978-3-593-39276-9
Verlag: Campus Verlag GmbH


Wie kommt es, dass sich Menschen an normative Ordnungen halten, und aus welchen Normen bestehen diese? Die Frage nach deren bindender Kraft beleuchten die philosophischen Beiträge dieses Bandes. Ergänzend wird aus historischer Sicht untersucht, wie sich unterschiedliche Rechtfertigungsweisen von Ordnungen entwickelt haben. Der Konstruktion neuer internationaler Rechtsordnungen gehen die rechtswissenschaftlichen Beiträge nach. Aus politikwissenschaftlicher Perspektive wird schließlich gezeigt, auf welchen Prinzipien die institutionelle Gestaltung unserer politischen Welt beruht beziehungsweise beruhen sollte.
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Weitere Infos & Material


InhaltVorwort der Herausgeber7Die Herausbildung normativer Ordnungen Zur Idee eines interdisziplinären ForschungsprogrammsRainer Forst und Klaus Günther111.Konzeptionen von NormativitätKonzeptionen der Normativität: Einige grundlegende philosophische FragenR. Jay Wallace33Die Konstitution der normativen WirklichkeitPeter Stemmer572.Die Geschichtlichkeit normativer OrdnungenIn welche(r/n) normativen Ordnung(en) hat die Welt im modernen Weltsystem gelebt?Immanuel Wallerstein71Sklavenhandel, Abolition und Kolonialismus als vernetzte normative OrdnungenRobert Harms853.Transnationale Gerechtigkeit, Demokratie und FriedenDie globale internationale Gesellschaft als normative OrdnungAndrew Hurrell103Gerechtigkeit, faire Verfahren und globales RegierenSimon Caney1334.Die Herausbildung von Rechtsnormen zwischen den NationenDie Autorität des Völkerrechts - Ein Blick unter die Schleier über den StaatenSamantha Besson167Völkerrecht als öffentliches Recht: Konturen eines rechtlichen Rahmens für Global GovernanceArmin von Bogdandy, Philipp Dann und Matthias Goldmann227Autorinnen und Autoren265


Die Herausbildung normativer Ordnungen Zur Idee eines interdisziplinären ForschungsprogrammsRainer Forst und Klaus GüntherDie zentrale IdeeEin geistes- und sozialwissenschaftliches Forschungsprogramm betritt mit der These, dass wir in einer Zeit tiefgreifender sozialer Veränderungen leben, kein Neuland. Ein thematischer Fokus auf die Frage der Herausbildung normativer Ordnungen mit Bezug auf die entsprechenden Verschiebungen, Umbrüche und Konflikte in verschiedenen Gesellschaften und auf transnationaler Ebene bringt dagegen etwas Neues und Wichtiges ans Licht. Das ist jedenfalls unsere Überzeugung.Im Unterschied zu funktionalistischen Erklärungsversuchen, die sich auf normexterne Faktoren beziehen, geht es den WissenschaftlerInnen des Frankfurter Clusters um die internen Perspektiven, Prozesse, Prozeduren und Auseinandersetzungen bei der Herausbildung von Ordnungen des Handelns und Denkens, insbesondere um die Wertungen, die institutionellen Ordnungen zugrunde liegen. "Normative Ordnungen" ruhen basalen Rechtfertigungen auf und dienen entsprechend der Rechtfertigung von sozialen Regeln, Normen und Institutionen; sie begründen Ansprüche auf Herrschaft und eine bestimmte Verteilung von Gütern und Lebenschancen. Insofern ist eine normative Ordnung als Rechtfertigungsordnung anzusehen: Sie setzt Rechtfertigungen voraus und generiert sie zugleich, in einem niemals abgeschlossenen und komplexen Prozess. Ordnungen dieser Art sind eingebettet in Rechtfertigungsnarrative, die in singulären historischen Konstellationen entstehen und über lange Zeiträume tradiert, modifiziert und institutionalisiert werden. Jedoch weist jedes tradierte Rechtfertigungsnarrativ, jede sedimentierte Legitimation, immer zugleich über die Faktizität einer bestehenden Ordnung hinaus und bietet so Anknüpfungspunkte für Kritik, Zurückweisung oder Widerstand. Es ist diese performative Spannung zwischen Rechtfertigungsansprüchen und geronnener Ordnung, die die konfliktreiche Dynamik der Herausbildung und Veränderung normativer Ordnungen verständlich werden lässt. Dabei sind die reflexiven Meta-Prinzipien, Verfahren und Institutionen von Bedeutung, die überhaupt erst einen sozialen Raum eröffnen, in dem Rechtfertigungsansprüche erhoben, bestritten und verteidigt werden können, also einen diskursiven Raum, in dem die Beteiligten ihre Kämpfe um normative Ordnungen als einen Streit über rechtfertigende Gründe austragen können.Auch wenn die an dem Exzellenzcluster beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus so unterschiedlichen Gebieten wie der Philosophie, den Geschichtswissenschaften, der Politik- und der Rechtswissenschaft wie auch der Ethnologie, der Ökonomie, der Theologie und der Soziologie eine Pluralität wissenschaftlicher Perspektiven und Methoden für sich beanspruchen, die sich nicht auf ein Paradigma festlegen lassen, finden sie doch in der Betonung des internen, normativen Standpunkts ihre gemeinsame Grundlage. Von dieser Basis aus untersuchen sie mit ihren jeweils eigenen Mitteln die Herausbildung normativer Ordnungen. So wird die Genese von Normen in historischen Konstellationen ebenso untersucht wie die Veränderung normativer Ordnungen auf dem Gebiet der Biotechnologie oder im Raum internationaler Sicherheitspolitik. Damit schließt der Cluster auf innovative Weise an die Frankfurter Tradition der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung an, um sich den wissenschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu stellen.


Rainer Forst ist Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Universität Frankfurt. Klaus Günther ist dort Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht. Sie sind die Sprecher des Exzellenzclusters.


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