Foster Lust de LYX - Knisterndes Begehren
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-8025-9213-3
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 10, 130 Seiten
Reihe: Lust-de-LYX-Reihe
ISBN: 978-3-8025-9213-3
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Lori Foster lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Ohio. Seit 1996 schreibt sie Liebesromane in unterschiedlichen Genres für ein begeistertes Publikum. Sie gelangt mit ihren Büchern regelmäßig auf die New-York-Times-Bestsellerliste.
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2 Die heiße Luft, die durch die offenen Schiebetüren hereindrang, ließ die Klimaanlage anspringen. Bram war die Hitze, die sich im Haus aufstaute, gar nicht aufgefallen, aber andererseits fühlte er sich selbst so erhitzt, dass eine Menge Luft von draußen nötig gewesen wäre, um an seine derzeitige Körpertemperatur heranzukommen. Lucy zog eine Grimasse und ging wieder hinaus auf die Veranda. Bram musterte sie, atmete dann zweimal tief durch und konzentrierte sich darauf, seine angespannten Muskeln zu lockern, bevor er ihr nach draußen folgte. Sie stand am Geländer, die Hände darum verkrampft, und starrte hinaus auf den See. Im Sonnenlicht wirkten einige Strähnen ihres dunklen Haares fast blau, und um die Schläfen klebte ihr das Haar feucht an der Haut. Der ausgefranste Saum ihrer Shorts reichte gerade über die runden Backen ihres süßen Hinterns und ließ seine Finger zucken vor Verlangen, sie zu berühren. Er war schon immer der Meinung gewesen, dass Lucy einen Weltklassehintern hatte. Nicht so mager und schmal wie bei vielen Frauen, die er kannte, sondern voll und weich. Er hätte Stunden damit verbringen können, sich nur mit diesem Hintern zu beschäftigen, ihn zu küssen und zu streicheln. Durch die Jahre und zwei Schwangerschaften hatte sie an Gesäß und Beinen an Gewicht zugelegt. Er hatte gehört, wie sie sich lachend darüber beschwerte, und jedes Mal hatte er ihr versichert, dass sie keinen Grund zur Sorge hätte. Lucy hatte nie gewusst, wie ernst er es meinte. Für ihn war sie so sexy, dass es wehtat, sie anzusehen. Bram verstand, dass sie verwirrt war, aber er wusste nicht, wie er es ihr deutlicher machen konnte, außer mit brutaler Ehrlichkeit und Direktheit. Er schob die Glastür zu. »Du warst sein Freund«, sagte sie. Sie sah ihn nicht an, aber sie wusste, dass er ihr nach draußen gefolgt war. »Sein bester Freund.« Bram antwortete ruhig: »Ich habe David geliebt wie einen Bruder. Aber das macht das, was er getan hat, nicht richtig.« »Einmal hat er mir erzählt, dass …« Ihre Stimme brach, und sie zögerte, dann räusperte sie sich. »Er hat mir erzählt, dass du Mitleid mit ihm hattest.« Bram trat neben sie und lehnte sich mit dem Rücken an das Geländer. Er konnte ihr Gesicht sehen, vermied es aber, sie direkt anzusehen. Ihm war klar, dass David seine Äußerung wahrscheinlich verzerrt wiedergegeben hatte, sodass es klang, als hätte er Lucy die Schuld gegeben. Trotzdem gab Bram zu: »Ja, habe ich.« Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen, dann ließ sie ein trockenes Auflachen hören. »Tja, damit warst du nicht allein. Alle hatten Mitleid mit ihm. Aber was ist mit mir? Ich war diejenige, die ihn im Bett mit dieser Frau erwischt hat. Hast du eine Ahnung, wie ich mich dabei gefühlt habe?« »Ja.« Bram wusste ziemlich genau, wie sie sich gefühlt hatte. Wann immer er ihr danach begegnet war, hatte er sie genau beobachtet, hatte die Anspannung, die Beschämung und den Schmerz in ihren feinen Zügen gesehen. Der drängende Wunsch, um sich zu schlagen, um sie zu verteidigen, hatte ihn regelrecht krank gemacht. Aber er hatte es nicht getan. Vielmehr hatte er sein Möglichstes getan, um unparteiisch zu bleiben, für den Fall, dass die beiden ihre Ehe retten konnten. Er hatte sie beide zu sehr geliebt, um ihnen in die Quere zu kommen. Aber die Ehe war trotzdem zerbrochen. Bis David endlich kapiert hatte, was er alles wegwarf, war ihm schon nicht mehr zu helfen gewesen. Gott sei Dank war an dem Unfall, der ihn das Leben gekostet hatte, sonst niemand beteiligt gewesen. Bram hatte um ihn getrauert und sich schuldig gefühlt, und er hatte Lucy und den Kindern geholfen, wo er konnte. Und jetzt endlich war er an der Reihe. »Du hast dich besiegt gefühlt«, erklärte Bram. »Du bist belogen und betrogen worden, und das tat weh. Du hast eure Ehe aufgegeben und ihn rausgeworfen. Dazu brauchte es Mumm, Lucy. Und ich war verdammt stolz auf dich.« Als sie ihn daraufhin verständnislos ansah, fuhr Bram fort: »Ich hatte Mitleid mit David, weil dieser dämliche Dummkopf das Beste, was ihm wahrscheinlich in seinem ganzen Leben passiert war, aufgegeben hat für einen schnellen Fick mit einer Frau, die das Ganze gar nicht wert war.« Lucy zitterte, als sie ihm ins Gesicht sah. »Du hast sie gekannt?« Sanft und eindringlich antwortete er: »Ich habe gewusst, dass sie nicht du war.« Sie wandte sich wieder ab und marschierte über die Veranda, bis sie ein gutes Stück von ihm entfernt stehen blieb. Bram lächelte. Sie lief vor ihm weg, aber hier, in dem abgelegenen Sommerhaus, kam sie nicht weit. Und nie außerhalb seiner Reichweite. »Was machst du wirklich hier, Bram?« Sein Herz raste, als er auf ihren schmalen Rücken starrte, den das Neckholder-Shirt frei ließ. Seine Muskeln spannten sich in Vorfreude an, und sein Schwanz fühlte sich an, als müsste er jeden Moment bersten. »Ich bin hier«, sagte er leise und ehrlich, »weil du Sex willst, und ich werde garantiert der einzige Kerl sein, von dem du bekommst, was du willst.« Er sah, wie ihre Schultern sich ein winziges bisschen versteiften, als sie scharf die Luft einzog. Ohne ihn anzusehen, fragte sie: »Wieso?« »Wieso was?« »Wieso solltest du …« Lucy machte eine Geste mit der rechten Hand, ohne ihre Gedanken weiter auszuführen. »Warum sollte ich mit dir schlafen wollen?« Er kam auf sie zu, langsam, damit sie spüren konnte, wie er näher kam und sich seiner Nähe messerscharf bewusst wurde. Schweißperlen liefen ihm die Schläfen herab infolge der erdrückenden Hitze. Sein Herz hämmerte und dröhnte laut in seinen Ohren. Er kam so nahe, dass die Hitze seines Körpers sich mit der Hitze der Sonne vermischte, um sie zu umfangen, in seinen Duft zu hüllen. »Wieso will ich dich nackt und unter mir?«, knurrte er. »Wieso will ich der Mann sein, der dir gibt, was du vier unsäglich lange Jahre nicht hattest?« »Ja.« Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, immer fester. Sie wirbelte zu ihm herum und rief: »Ja und ja!« Ihr Gesichtsausdruck war gehetzt. Hungrig. »Lucy – « Er konnte ihr noch nicht erklären, wie es in seinem Herzen aussah. Erst musste er dafür sorgen, dass sie sich nicht mehr dagegen sträubte, sich mit einem Mann einzulassen, der der beste Freund ihres Mannes gewesen war. Er kannte Lucy; schon gegen den Gedanken würde sie automatisch rebellieren; sie würde es zu intim und zu kompliziert finden. Lieber würde sie eine unüberlegte Affäre mit einem Fremden anfangen als irgendwelche emotionalen Komplikationen zu riskieren, indem sie mit einem Mann schlief, den sie schon sehr lange kannte. »Wieso, Bram? Du kannst jede Frau haben, die du willst. Du hast jede Frau, die du willst.« »Dich hatte ich nicht, also stimmt das offensichtlich nicht.« Ihr Brustkorb hob und senkte sich heftig, aber sie ignorierte seinen Einwurf. »Die sind alle jung und sexy mit flachem Bauch, enormen Möpsen und Beinen bis zum Hals, keine müden, neununddreißigjährigen geschiedenen Mütter …« »Offiziell bist du nicht geschieden«, führte er an, einfach nur, um ihre Tirade abzuwürgen, denn über den See waren Stimmen weithin zu hören. Bram bezweifelte zwar, dass irgendjemand in der Nähe war, der hätte zuhören können, aber er wollte nicht, dass Lucy sich dadurch später in Verlegenheit befand. »David ist gestorben, bevor die Scheidung durch war, vergiss das nicht.« »Gut, dann eben verwitwet! Sie sind nicht wie ich.« »Na, Gott sei Dank«, gab er mit einer Aufrichtigkeit zurück, die aus tiefsten Herzen kam. Lucy war etwas Besonderes für ihn, gerade weil sie so anders war als die Frauen, mit denen er für gewöhnlich ausging. »Die Frauen, zu denen du dich hingezogen fühlst, sind irgendwelche Zwanzigjährige, die sich bei dir einschmeicheln und die ganze Nacht und jeden Tag mit dir vögeln – « Bram lachte los. Er wollte es eigentlich gar nicht, aber als ihm auffiel, wie komisch das Ganze war, konnte er sich nicht zurückhalten. Sie klang fast eifersüchtig – das reizte ihn. Und sie schien entsetzt darüber, dass jemand so viel Sex wollen konnte, und das ließ ihm das Herz vor Zärtlichkeit schwellen. Aber er würde es ihr zeigen. Noch bevor die Woche vorbei war, würde Lucy lernen, Sex ebenso sehr zu lieben wie er. »Ich bin einundvierzig, Lucy. Sex rund um die Uhr ist was für die jungen Hengste, nicht für mich.« Und mit einem Grinsen: »Obwohl, mit dir wäre einmal pro Nacht und ein paarmal am Tag schon eine ganz nette Bilanz.« Offenbar war Grinsen das Falsche. Große Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie wich langsam zurück. Zerknirscht nahm Bram die Sonnenbrille ab und folgte ihr. Als sie hineinging und die Schiebetür zuschob – in der Hoffnung, ihn auszusperren, das war ihm klar –, hätte sie ihn fast eingeklemmt. Aber seiner Ansicht nach war er schon lange genug ausgesperrt gewesen. »Geht das jetzt immer so weiter mit dem Rein- und Rausmarschieren?«, alberte er, um sie aufzumuntern. Er wollte es nicht zu einem Kampf werden lassen. Er wollte sie sanft verführen, wie sie es verdiente. Zumindest hoffte er, dass es so anfangen würde. Wenn es dann mit einem wilden Ritt endete, wäre ihm das nur recht. Lucy ging den kurzen Flur des einstöckigen Gebäudes entlang zum Schlafzimmer. »Ich gehe jetzt an den See. Und du verschwindest.« Er folgte ihr ins Zimmer. »Nie im Leben, Babe. Nicht, wenn du immer noch vorhast...