E-Book, Deutsch, Band 46, 298 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Planetenroman
Francis Planetenroman 61 + 62: Das rote Leuchten / Der Waffenhändler
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-8453-4971-8
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Zwei abgeschlossene Romane aus dem Perry Rhodan Universum
E-Book, Deutsch, Band 46, 298 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Planetenroman
ISBN: 978-3-8453-4971-8
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Ronald Tekener, Staragent der United Stars Organisation (USO), hat in unzähligen Einsätzen sein Können bewiesen. Wie aber ist er zu diesem Superagenten geworden? Eine unheimliche Gefahr bedroht den Planeten Xexter und verändert die Persönlichkeit seiner Bewohner. Die USO-Spezialisten S. M. Kennon und Ronald Tekener entdecken bei ihren Ermittlungen eine todbringende Waffe ... Die USO hat Indizien zusammengetragen, dass Kartan Askeron, der Herrscher des Sermonsystems, für zahlreiche Konflikte verantwortlich ist. Doch der letzte Beweis für sein unheilvolles Wirken in der Galaxis steht noch aus. Ihn sollen nun Tekener und Kennon erbringen ... Dieser Band setzt die Schilderungen der 'frühen' Abenteuer von Ronald Tekener fort und zeigt, was ihn zu einer der beliebtesten Figuren der PERRY RHODAN-Serie gemacht hat.
Autoren/Hrsg.
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2.
Nur zehn Stunden darauf landete das Raumschiff auf Xexter. Tekener tauschte sein letztes Geld an Bord in Xexter-Rents um und betrat dann eine raue, stürmische Welt. Ein eisiger Wind fegte über das Landefeld, das die Passagiere in Prallfeldgleitern verließen. Am Kontrollgebäude hatten sich hohe Schneeverwehungen gebildet.
Als Ronald Tekener mit den anderen Passagieren durch einen Flur zur Abfertigung ging, erfasste ihn ein eigenartiges Gefühl. Plötzlich war ihm, als kehre sich ihm das Innere nach außen. Etwas Fremdes schien in ihn hineinzugreifen und von ihm Besitz zu nehmen. In wenigen Sekunden kam die Erinnerung an zahlreiche wichtige Situationen seines Lebens in ihm auf.
Er blickte sich verunsichert um. Die vier Männer und die beiden Frauen, die mit ihm nach Xexter gekommen waren, stierten mit leeren Augen vor sich hin. Sie schienen mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein.
Tekener ging weiter, während das Gefühl, von einer unsichtbaren Kraft übernommen zu werden, immer intensiver wurde. Er versuchte, sich gegen das Fremde zu wehren, doch das gelang ihm nicht. Völlig hilflos stand er ihm gegenüber.
Panik kam in ihm auf.
Verlor er seine eigene Persönlichkeit? Versuchte eine fremde Intelligenz, ihn zu versklaven?
Er glaubte, eine Stimme zu vernehmen. Abermals wandte er sich den anderen zu. Sie waren noch bleicher als vorher, und es schien, als könnten sie sich kaum noch auf den Beinen halten. Ihnen ging es deutlich schlechter als ihm.
Er stieß eine Schwingtür auf und betrat einen Kontrollraum, in dem zwei Uniformierte auf die Passagiere warteten. Im gleichen Augenblick wurde er wieder frei. Das Fremde zog sich zurück, und er war wieder er selbst.
Während die anderen Passagiere hinter ihm erregt miteinander zu schwatzen begannen, konzentrierte er sich auf das Gespräch mit den Beamten.
Die befürchteten Schwierigkeiten blieben aus. Die Kontrolleure ließen ihn passieren, obwohl er statt eines Ausweises nur die Arbeitserlaubnis von Yousphar vorzeigen konnte. Da die Arbeitserlaubnis auf seinen Namen ausgestellt war, reichte sie als Legitimation aus. Die Beamten machten jedoch zur Auflage, dass er sich innerhalb von drei Tagen eine gültige Karte beschaffte.
Er lächelte nur, als sie ihn darauf aufmerksam machten, dass er danach ausgewiesen werden würde. Er hatte nicht vor, drei Tage auf Xexter zu bleiben.
»Wann geht das nächste Schiff zur Erde?«, fragte er.
»Morgen«, antwortete einer der Beamten.
Er bedankte sich für die Auskunft und konnte passieren. An einem Zeitungsstand kaufte er sich ein Boulevardblatt, weil darin die meisten Lokalanzeigen enthalten waren. Mit ihrer Hilfe hoffte er sich schnell über die wirtschaftliche Situation auf Xexter informieren zu können. Er wollte die Passagekosten notfalls im Casino erspielen, wenn es ihm nicht gelang, sie bei der galaktischen Bank abbuchen zu lassen.
Er mietete einen Antigravgleiter und flog zur nächsten Stadt, die fast hundert Kilometer vom Raumhafen entfernt war. Dazu brauchte er nur einige vorgegebene Daten in das Programmteil der Maschine einzutippen. Alles weitere übernahm die Positronik.
Dann lehnte er sich in seinem Sessel zurück und las die Zeitung. Das Blatt verriet ihm auf den ersten Blick, dass er auf eine Welt gekommen war, auf der sich eine bürokratisierte, diktatorisch regierende Gesellschaft etabliert hatte.
Der Gleiter stieg auf, beschleunigte scharf und flog mit hoher Geschwindigkeit nach Südwesten. Tekener blickte kaum auf. Er raste mit der Maschine durch dichtes Schneetreiben. Die Sicht reichte keine fünfzig Meter weit. Unter diesen Umständen gab es ohnehin kaum etwas zu sehen.
Plötzlich ertönte eine Stimme.
»Wir freuen uns, dass Sie zu uns gekommen sind, Mr. Tekener«, klang es aus einem Lautsprecher über ihm. »Würden Sie uns freundlicherweise sagen, warum Sie hier sind? Diese Frage dient rein statistischen Zwecken. Sie müssen Sie nicht beantworten.«
»Allerdings würden Sie es befremdlich finden, wenn ich es nicht täte«, stellte er fest.
»Das kann ich nicht leugnen.«
»Ich mache hier nur Zwischenstation. Ich will zur Erde, und zwar so schnell wie möglich. Es gibt allerdings gewisse finanzielle Probleme, so dass ich gezwungen sein könnte, hier für einige Tage zu arbeiten und Geld zu verdienen.«
»Wieso finanzielle Probleme? Wer ist daran schuld?«
»Ich bin auf dem Planeten Yousphar ausgeplündert worden.«
Der Unbekannte lachte leise. »Das erklärt alles, Mr. Tekener. Wir hoffen, dass es Ihnen gelingt, Ihre finanziellen Probleme recht bald zu lösen, und wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt auf Xexter.«
Die Stadt, die dem Raumhafen am nächsten lag, war die größte Ansiedlung von Xexter. Sie lag in einer langgestreckten Tiefebene an einem Fluss, der in ein rot schimmerndes Meer mündete. Abgesehen von einigen kleinen, bungalowartigen Häusern, gab es nur ringförmige Hochbauten. Sie prägten das Bild der Stadt, die von oben aussah wie ein großes Kastanienblatt.
Tekener flog direkt zu der galaktischen Bank, die sich im Zentrum der Stadt befand. Er landete auf dem Dach des Gebäudes, zu dem ihn die Zielprogrammierung des Gleiters geführt hatte.
Der Mann am Schalter der terranischen Abteilung blickte ihn forschend an, als er von seinem Konto abbuchen wollte.
»Haben Sie vergessen, Mr. Tekener, dass Sie Ihr Konto vor vier Tagen aufgelöst haben?«, fragte er.
Der USO-Spezialist schaltete schnell. Er gab sich zerstreut und entschuldigte sich.
»Das habe ich tatsächlich übersehen«, erklärte er. »In letzter Zeit ist einiges passiert, was für ein gewisses Durcheinander gesorgt hat.«
Er täuschte Verlegenheit vor und ging.
Seine Situation hatte sich nicht geändert. Nach wie vor war er ohne Geld, und die Rückkehr zur Erde war in weite Ferne gerückt.
Ronald Tekener dachte jedoch nicht daran, allzu lange zu warten. Er wollte Xexter bald verlassen. Deshalb setzte er sich in eine Informationskabine und rief über Video die Anzeigen der Unterhaltungsindustrie ab.
Auf Xexter gab es nur ein Spielcasino, das jedoch nicht jedem zugänglich war. Die Voraussetzungen, die verlangt wurden, waren Nachweis über ein ausreichendes Vermögen und Referenzen von örtlichen Persönlichkeiten. Tekener konnte sich denken, was das bedeutete. Wer spielen wollte, musste zunächst einmal jemanden bestechen, um die verlangten Empfehlungen zu erhalten.
Also blieb ihm nur der Weg in den Untergrund. Er war sicher, dass es in den Vergnügungszentren illegale Spielhöllen gab, in denen er zur Not ebenfalls das nötige Geld für den Rückflug zur Erde verdienen konnte.
Zehn Stunden später hatte er das Geld. Er verließ ein düsteres Haus im Vergnügungsviertel von Eyster, das sich auf ein Hochhaus beschränkte und sämtliche Stockwerke umfasste, wobei von Etage zu Etage beträchtliche Unterschiede im Niveau bestanden. Die Buchungsstellen für Raumflüge waren geschlossen, so dass er bis zum nächsten Tag warten musste.
Als die Buchungsstelle öffnete, versuchte er, einen Platz auf einem der Raumschiffe zu bekommen, die zur Erde flogen.
Es gelang ihm nicht.
Er erfuhr, dass erst in etwa drei Wochen Plätze frei waren. Doch damit wollte er sich nicht abfinden.
Innerhalb weniger Stunden fand er Zugang zu den Flugplänen der nächsten Tage. Er stellte fest, dass tatsächlich keine Plätze mehr frei waren. Daher notierte er sich die Adressen von einigen Passagieren und versuchte, einem von ihnen die Flugkarte abzukaufen.
Auch das gelang nicht, nachdem es zunächst so ausgesehen hatte, als könne er endlich ans Ziel kommen.
Als er in einem Automatenrestaurant aß, verlor er plötzlich das Bewusstsein. Sein Geld war weg, als er wieder zu sich kam. Er hatte es nicht anders erwartet.
Und so ging es weiter.
Acht Tage lang bemühte Tekener sich, die Voraussetzungen für eine Rückkehr zur Erde zu schaffen, ohne den geringsten Erfolg zu erzielen. Seine Anstrengungen verringerten sich allerdings von Tag zu Tag, bis er sie schließlich als eine Art sportliche Betätigung ansah. Nun bedauerte er ein wenig, dass er sich rechtzeitig eine neue Identifikationskarte besorgt hatte. Er fragte sich, was die Behörden von Xexter wohl getan hätten, wenn er dieser Empfehlung nicht nachgekommen wäre.
Er merkte, dass er bei seinen Anstrengungen Xexter zu verlassen, immer wieder scheiterte, weil irgendjemand gegen ihn arbeitete. Er konnte diesen Unbekannten jedoch nicht fassen, so geschickt er auch gegen ihn vorging.
Schließlich empfand Tekener Bewunderung für seinen unsichtbaren Gegner, der von beängstigender Geschicklichkeit war und offenbar nur das eine Ziel hatte, ihn von der Rückkehr zur Erde abzuhalten.
Einige Tage lang glaubte er, ihn entdeckt zu haben, denn er merkte, dass er beschattet wurde. Doch dann fand er heraus, dass sein Schatten nicht mit seinem Gegenspieler identisch war. Daraus schloss er, dass er es mit zwei Mächten zu tun hatte. Die eine gehörte offenbar zur Abwehrorganisation von Xexter, während die andere nebulös und nicht greifbar blieb.
Tekener beschloss, die Dinge treiben zu lassen und zunächst einmal abzuwarten. Diesen Entschluss fasste er allerdings erst, nachdem er einen Flug gebucht hatte, der drei Wochen später stattfinden sollte. Die Registrierung dieses Platzes gab ihm eine gewisse Sicherheit.
Danach konzentrierte er sich nur noch auf seinen Schatten. Ihm kam es nun darauf an, diesen zu täuschen und von seiner Harmlosigkeit zu überzeugen. Er dachte an das Gespräch, dass er unmittelbar nach seiner Ankunft im Gleiter mit einer Computerstimme geführt hatte, und nahm eine einfache Arbeit in einem Büro an, um ein...




