Franziska | Heimatkinder 32 - Heimatroman | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 32, 64 Seiten

Reihe: Heimatkinder

Franziska Heimatkinder 32 - Heimatroman

Josepha, komm doch wieder!
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7409-0593-4
Verlag: Kelter Media
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Josepha, komm doch wieder!

E-Book, Deutsch, Band 32, 64 Seiten

Reihe: Heimatkinder

ISBN: 978-3-7409-0593-4
Verlag: Kelter Media
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Heimatkinder verkörpern einen neuen Romantypus, der seinesgleichen sucht. Zugleich Liebesroman, Heimatroman, Familienroman - geschildert auf eine bezaubernde, herzerfrischende Weise, wie wir alle sie schon immer ersehnt haben. 'Überleg's dir, Mariandl! Du mußt den Martin net heiraten, nur weil ein Kind unterwegs ist!' Maria Gesswein sprach eindringlich auf ihre Tochter ein. 'Wir haben genug Platz im Haus und das Butzerl wird auch ohne den armen Bauernsohn groß!' Die letzten Worte preßte sie verächtlich heraus. 'Geh, Mutterl! Wenn ich ihn dazu bringen könnt, daß er dem alten Achner den Hof abschwatzt, dann ist er gwiß nimmer arm! Schau, auf dem Achnerhof hat's seit zwei Jahren einen guten Fremdenverkehr und der Hof mit seinen Ländereien ist auch net zu verachten! Freilich, du hast schon recht, wenn er auf dem Hof schaffen muß wie ein Knecht, dann hat's keinen Sinn mit uns. Aber laß mich nur machen!

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»Überleg’s dir, Mariandl! Du mußt den Martin net heiraten, nur weil ein Kind unterwegs ist!« Maria Gesswein sprach eindringlich auf ihre Tochter ein. »Wir haben genug Platz im Haus und das Butzerl wird auch ohne den armen Bauernsohn groß!« Die letzten Worte preßte sie verächtlich heraus. »Geh, Mutterl! Wenn ich ihn dazu bringen könnt, daß er dem alten Achner den Hof abschwatzt, dann ist er gwiß nimmer arm! Schau, auf dem Achnerhof hat’s seit zwei Jahren einen guten Fremdenverkehr und der Hof mit seinen Ländereien ist auch net zu verachten! Freilich, du hast schon recht, wenn er auf dem Hof schaffen muß wie ein Knecht, dann hat’s keinen Sinn mit uns. Aber laß mich nur machen!« Marianne Gesswein ging quer durch die Gaststube zum Fenster und betrachtete versonnen die mächtigen, verschneiten Gipfel des Berchtesgadener Landes. Das schlanke, hochgewachsene Dirndl wußte seit zwei Monaten, daß es von ihrem langjährigen Freund und Geliebten ein Kind erwartete. Wohlweislich hatte sie es ihm bislang verschwiegen, denn in der letzten Zeit hatte es einige Spannungen gegeben, weil sich Martin nur noch um den väterlichen Hof zu kümmern schien. Marianne fühlte sich vernachlässigt und hatte es ihm sehr deutlich gezeigt. Maria Gesswein betrachtete ihr hübsches, gutgebautes Töchterl liebevoll. Sie hatte nie verstehen können, was ihr Mariandl an Martin Achner fand. Er sah grad ebensogut aus wie viele andere, die ihrer Tochter den Hof machten! Es war gut so, daß Marianne ihr Geheimnis noch für sich behalten hatte, denn der Bursch schien ja gerade eigene Sorgen genug zu haben. Marianne lehnte die Stirn gegen die Fensterscheibe. Die Fichten vor dem Haus schienen sich unter der schweren, glitzernden Last des Schnees zu ducken, was sie daran erinnerte, daß sie selbst das junge Leben unter ihrem Herzen als Last empfand. Ein leiser Seufzer entrang sich ihrer Brust. »Dirndl, jetzt denk net soviel drüber nach. Komm, setz dich daher und genieße die wenigen Minuten, bis die Gäst vom Skifahrn zurück sind. Dann hast Gschäft genug!« Die stattliche Hoteliersfrau rief ihre Tochter energisch zur Ordnung. »Hast recht, Mutterl. Aber ich sag dir gleich, wenn Martin heut kommt, werd ich ihm sagen, wie’s um mich steht. Vielleicht hilft’s ihm ein bisserl, den Bauern zu einer Überschreibung des Hofs zu überreden!« Das Dirndl zwinkerte der Mutter verschwörerisch zu und lächelte ironisch. Es mochte den Altbauern nicht besonders. Jedesmal, wenn sie auf dem Achnerhof war, hatte er sie wie Luft behandelt, als wäre sie nicht gut genug für seinen Sohn! »Du mußt’s ja wissen. Aber ich tät an deiner Stell noch ein bisserl warten«, entgegnete Maria Gesswein zweifelnd und zog die Stirn in Falten. »Der alte Achner ist ein sturer Kopf. Er wird’s dem Martin gwiß net leichtmachen.« Marianne lachte spöttisch auf. »Mag schon sein. Aber die Bäuerin ist ein friedliebender Mensch. Sie hat noch alleweil dafür gesorgt, daß es ihrem Martl an nix gefehlt hat!« Die Mutter zuckte mit den Schultern. »Dein Vater und die Achnerbäuerin hätten gut zusammengepaßt!« lachte sie bitter auf. In ihren Augen war ihr Alois mit den Jahren viel zu nachgiebig geworden, was zur Folge gehabt hatte, daß sie, Maria Gesswein, schließlich das Zepter in die Hand genommen hatte. Sie konnte zufrieden sein, denn ihr Töchterl tat es ihr nach und wurde so zu einer geschäftstüchtigen jungen Frau. »Ach, Mutterl, wennst doch nur net immer auf dem Vater herumreiten würdest!« Marianne winkte unwirsch ab. Sie liebte ihren Vater, konnte es aber nicht verwinden, daß er es der Mutter überlassen hatte, das große Hotel allein zu führen! »Ist schon recht. Schau, der Trubel geht gleich los!« Maria Gesswein schob ihren mächtigen Leib in die Höhe und ging verbindlich lächelnd auf die eintretenden, vor Kälte bibbernden Gäste zu. Entschlossen strich sich Marianne ihr langes, rotbraunes Haar zurück, erhob sich behende und ging mit wiegenden Schritten zur Rezeption. Die Zeit verging wie im Fluge. Es war bereits spät, als Martin Achner, in seinen dicken braunen Fellmantel gehüllt, in die Gaststube stapfte. Schneereste klebten noch an seinen Stiefeln, die nun auf dem kostbaren Teppichboden dunkle Flecken hinterließen. Es war ihm gleichgültig, daß ihm die Mutter seiner Liebsten einen mißbilligenden Blick zuwarf, ohne ihn zu begrüßen. »Oh, Martl, du kommst aber spät heut!« tadelte Marianne ihn. Sie legte den Kopf schief und stemmte die Hände in die Hüften. Umständlich hängte der Bursch den Mantel an den Garderobenhaken, ehe er sich verlegen grinsend zu dem Madl umwandte. »Tut mir leid, Mariandl, aber ’s ist grad viel los. Bis vor einer Stund war ich noch bei den Holzknechten im Berg.« Marianne verdrehte die Augen. Auch das noch! Nicht genug, daß er auf dem Hof fest zupacken mußte, nun ging er auch noch in den Berg! Sie hatte nichts gegen den Besitz des riesigen Waldstücks einzuwenden, das der Familie Achner seit drei Generationen gehörte, aber nach ihrer Meinung sparte der Bauer die Kosten für gescheites Personal auf Kosten seines Sohnes! So durfte das auf keinen Fall weitergehen. »Geh schon hinauf in mein Zimmer, Martl, ich hab was mit dir zu reden!« forderte sie ihn nun lächelnd auf, schob ihn zum Treppenaufgang und tätschelte ihm versöhnlich den Rücken. Verdattert folgte Martin ihrer Aufforderung. Was hatte das zu bedeuten? Das letzte Mal durfte er vor knapp drei Monaten ihr Zimmer betreten – das war, als sie… Ein seltsam süßes Gefühl erfaßte den Burschen, als er an jene Nacht dachte, in der Alois und Maria Gesswein in der Stadt weilten! Erst in jener Nacht war ihm bewußt geworden, wieviel ihm Marianne bedeutete. Doch die letzten Monate hatte sie ihm zur Qual gemacht. So oft er sich ihr auch nähern wollte, hatte sie stets irgendeinen Vorwand gehabt, um ihn fernzuhalten. Martin flüchtete sich in Arbeit, aber es wollte ihm nicht gelingen, das Dirndl aus seinen Gedanken zu verbannen. Etwas war mit ihnen geschehen, hatte sich zwischen sie geschoben. Nachdenklich ließ er sich auf das bequeme Sofa fallen und wartete geduldig auf Marianne. Er knipste die Stehlampe an, deren sanftes Licht dem kleinen Zimmer gemütliche Wärme gab. Kaum, daß er die langen Beine ausgestreckt hatte, öffnete sich leise die Tür. »So, mein Lieber, nun hab ich es endlich geschafft!« stöhnte Marianne, ließ sich auf Martins Knie gleiten, nahm sein schmales Gesicht in beide Hände und küßte ihn so leidenschaftlich, daß ihm die Luft wegblieb. Der Bursch zog ihren aufregend duftenden Körper an sich, ließ sich zurücksinken in die weichen Polster, gab sich völlig ihren weichen, fordernden Lippen hin. Nach einer Weile löste sich das Dirndl behutsam aus seinen Armen, setzte sich auf, als wäre nichts geschehen. Martin konnte sein Beben nicht unterdrücken, starrte Marianne fassungslos an, die sich jetzt mit ernster Miene auf den Sessel setzte und lässig die langen, schlanken Beine übereinanderschlug. »Mach net so ein deppertes Gsicht, Martl! Ich hab dir doch gsagt, daß ich mit dir zu reden hätt. Nun, ’s ist wahrlich net leicht, aber ich glaub, du hast ein Recht drauf, daß ich’s dir sag.« Belustigt beobachtete das Madl, wie Martin um seine Fassung rang. So ist’s recht, dachte sie triumphierend, jetzt gehst mir nimmer naus! »Mach’s net so spannend, sag schon, was es gibt.« Der Bursch war tief enttäuscht. Er setzte sich auf die Sofakante, beugte sich leicht vor und bemühte sich um einen gleichmütigen Gesichtsausdruck. Marianne sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Willst mich noch immer heiraten, Martl?« »Das weißt doch eh! Warum fragst denn?« Der Bursch war überrascht. Bislang hatte Marianne nichts davon wissen wollen. »Martin…« Das Dirndl machte eine wirkungsvolle Pause. »Martin, ich krieg ein Kind!« »Waaas?« Martin Achner sprang auf, griff erschüttert nach den schmalen Händen seiner Liebsten. »Seit wann weißt denn das?« »Seit zwei Monaten. Aber ganz sicher bin ich erst seit vier Wochen.« »Dirndl!« Martin kniete vor Marianne, legte sein heißes Gesicht in ihre Handflächen und murmelte: »Du machst mich zum glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt!« »Geh, Martl! ’s wär ganz gschickt, wenn wir so bald wie möglich heiraten könnten, weißt, dann sieht man’s noch net so arg!« Das Mädchen entzog dem Überglücklichen die Hände. »Aber da ist noch was.« »Ja?« Mariannes Tonfall ließ den Burschen aufhorchen. Er stand langsam auf, sah aufmerksam auf sie hinunter. »Hm. Ich – ich kann dir nur mein Jawort geben, wennst deinen Vater überredest, dir den Hof zu überschreiben!« Nun war es draußen! Martin stieg die Zornesröte in die Stirn. »Du – das kannst doch net verlangen! Net jetzt!« Marianne warf den Kopf in den Nacken. »Warum net? Glaubst, ich will einen Knecht heiraten? Was sollen denn die Leut von dir denken? Die reden doch gleich, daß du dich in ein warmes Nest setzen willst, wennst die reiche Hotelierstochter zur Frau nimmst! Überleg dir’s, Martl. Entweder du kriegst den Hof oder ’s gibt keine Hochzeit!« Ihre Stimme hatte einen metallenen Klang angenommen. Martin war wie vor den Kopf geschlagen. Was sie verlangte, war so ungeheuerlich, daß er im ersten Augenblick am liebsten davongelaufen wäre. Aber da war das Kind, sein Kind! Es sollte nicht ohne den Vater aufwachsen! Der Bursch verschränkte die Hände auf dem Rücken und ging bedrückt in dem kleinen Zimmer auf und ab. Kopfschüttelnd preßte er hinaus: »Mariandl, dein Preis ist arg hoch! Wie soll ich’s dem Vater beibringen? Er hat sein Leben...



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