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E-Book, Deutsch, Band 39, 553 Seiten

Reihe: Schriften zur Literaturwissenschaft

Friedrich / Ort Recht und Moral

Zur gesellschaftlichen Selbstverständigung über »Verbrechen« vom 17. bis zum 21. Jahrhundert

E-Book, Deutsch, Band 39, 553 Seiten

Reihe: Schriften zur Literaturwissenschaft

ISBN: 978-3-428-53961-1
Verlag: Duncker & Humblot
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Seit sich in der Frühen Neuzeit Naturrecht und positives Recht gegeneinander profilieren, sich die Unterscheidung von ›Recht‹ und ›Unrecht‹ autonomisiert und diese zugleich ihr moralisierendes Gegenstück hervorbringt, konkurrieren Strafrecht und Moral (später auch Medizin) um die Deutungshoheit über Verbrechen und Verbrecher und versuchen, die je eigene Geltungssphäre zu behaupten oder zu erweitern. Gesellschaftliche Selbstverständigung über Kriminalität verhandelt somit spätestens seit der Aufklärung immer auch die konfliktreichen Beziehungen von Recht und Moral. Die Beiträge des Sammelbandes beleuchten exemplarische mediale Konstellationen dieser Beziehungsgeschichte sowie ihre rechtsphilosophischen und wissenschaftsgeschichtlichen Kontexte anhand literarischer und audiovisueller Narrative (Fallgeschichten, Kriminalliteratur, TV-Gerichtsshows, CSI-Serien u.a.), in denen sich die gegenläufigen Tendenzen zur Moralisierung des Rechts und zur Verrechtlichung der Moral manifestieren.
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Weitere Infos & Material


Hans-Edwin Friedrich / Claus-Michael Ort
Vorwort

Joachim Linder / Claus-Michael Ort
Recht und Moral. Mediale Konstellationen der gesellschaftlichen Selbstverständigung über ›Verbrechen‹ vom 17. bis zum 21. Jahrhundert

Reinhard Merkel
Willensfreiheit und strafrechtliche Schuld

I. Die Ausdifferenzierung von Recht und Moral in der Frühen Neuzeit

Michael Titzmann
Die Ausdifferenzierung des Normensystems in Früher Neuzeit und Aufklärung: ›Moral‹ vs. ›Recht‹

Hania Siebenpfeiffer
Affekt und Amoral – Der ›Fall‹ der Marquise de Brinvilliers 1676 – 1734 – 1792

Holger Dainat
Relationes Curiosae oder Merkwürdige Seltsamkeiten. Frühe Kriminalgeschichten aus Hamburg

Thomas Weitin
Die Sichtbarkeit der Folter. Zur Fallgeschichte Nickel List und seine Gesellen

II. Zur Konkurrenz von Recht und Moral

John A. McCarthy
›Freie Rechtslehrer‹ und Rechtsreformziele in der Vernetzung von Moral und Rechtswidrigkeit

Michael Niehaus
Zum Verhältnis von Recht und Moral bei der Zuschreibung von Zurechnungsfähigkeit in historischer Perspektive

Alexander Košenina
Rechtliche und moralische Paradoxa oder Dilemmata. Kleists Sonderbarer Rechtsfall, Klingemanns Selbstgefühl und Schirachs Volksfest

Christian Bachhiesl
Über die Verwandlung von Werten in Wissen. Wahrheitsstreben und Wertungen in der Kriminalwissenschaft um 1900

III. Die Autonomisierung des Literatursystems und die Konkurrenz von rechtlicher, moralischer und medizinischer Verbrechensdeutung

Joachim Linder
Mobilisierung und Diabolisierung der Zeichen. Zu Heinrich von Kleists Erzählung Michael Kohlhaas

Katharina Prinz / Simone Winko
Wertungen und Wertmaßstäbe in literarischen Texten. Analyse von Recht und Moral in E.T.A. Hoffmanns Das Fräulein von Scuderi

Johanna Bergann
Gewaltsame Befriedung. Johann Peter Hebels Der Friedensstifter als Vermittler zwischen Recht und Literatur

Sebastian Bernhardt
Recht vs. Moral am Beispiel der Thematisierung von Sterbehilfe in literarischen Texten um 1900

Ulrike Zeuch
Die Aktualität des Falls 'Moosbrugger'

IV. Verbrechen als Medium: Das Genre Kriminalroman

Carsten Würmann
'Mehr Lebensnähe im Krimi'. Die Indienstnahme eines populären Genres im Nationalsozialismus

Nele Hoffmann
Kriminalliteratur als Genre der kulturellen Selbstbeschreibung. Am Beispiel einiger neuerer deutscher Kriminalromane

Todd Herzog
Nazi Noir: Deutsche Detektive und deutsche Verbrecher im englischsprachigen Kriminalroman

V. Audiovisuelle Formate: Verbrechen, Detektion und Justiz als Erfolgsmedien

Greta Olson
Recht und Moral in TV-Gerichtsshows mit vorsitzenden Richterinnen: Judge Judy und Richterin Barbara Salesch

Katrin Bliemeister / Christian Wickert
Moralvorstellungen im Fernsehkrimi am Beispiel von CSI: Crime Scene Investigation

Stefan Höltgen
Vom Denkmonster zur Killer-Applikation. Der Computer als Mörder und Mordwaffe im Film

Verzeichnis der Beiträgerinnen und Beiträger

Personenverzeichnis


Hans-Edwin Friedrich (*1959) ist ord. Professor am Institut für Neuere deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Er wurde in Trier promoviert, hat sich in München habilitiert und ist seit 2007 in Kiel. Er hat zahlreiche Publikationen zur Literatur des 18.–21. Jahrhunderts veröffentlicht.

Claus-Michael Ort (*1956) ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Neuere deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Nach dem Studium der Neueren deutschen Literatur, der Soziologie und Neueren Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München war er 1982 bis 1988 ebendort in Lehre und Forschung tätig, u.a. als Mitarbeiter der DFG-Forschergruppe 'Sozialgeschichte der deutschen Literatur 1770–1900', seit 1989 an der Universität Kiel. Er wurde 1993 in München promoviert, hat sich 1999 in Kiel habilitiert und zahlreiche Publikationen zur Literaturtheorie und zur Literatur vom 17. bis zum 20. Jahrhundert mit Schwerpunkten in der Frühen Neuzeit und im Realismus vorgelegt.


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